Evolution oder Schöpfung




Religion, Esoterik, Verschörungstheorien und andere Dinge.

Re: Evolution oder Schöpfung

Beitragvon almafan » Fr 30. Jun 2023, 12:59

Grundlagen: Die 5 Säulen der Evolution - Teil 1: Eine Übersicht

(Neuauflage:
Dieser Artikel war bereits einmal online (22.10.2018), wurde aber noch einmal zurückgezogen, um ihn komplett zu überarbeiten. Außerdem sollte er einst eine durchgehende Artikelreihe begründen. Da ist durch das eingefügte Inhaltsverzeichnis nicht mehr nötig. Außerdem wird er einfach verlinkt, wenn zwischen diesem und dem folgenden Artikel einige Zeit vergangen ist. So ist es ja bereits mehrfach mit anderen Artikelreihen geschehen, die durch andere Artikel oder Videos unterbrochen wurden, um das Ganze aufzulockern.
)


Ich bin eigentlich wenig begeistert, neben den aktuell laufenden Artikelserien noch eine weitere zu eröffnen, aber ich habe schon eine Weile nichts mehr gepostet hier und wollte diesen Umstand nun wieder ändern. Aber eben nicht mit weiteren Kolonnen an Videos. Die werden schon noch folgen, sondern mit geschriebenen Artikeln. Auch damit ein Mix gewahrt bleibt. Die offenen oder angefangen Artikelreihen sind im Folgenden kurz angerissen:
  • "Where is everybody?", über die Wahrscheinlichkeit und Suche nach Außerirdischen, hat seinen letzten Eintrag im November 2022 erhalten.
  • "Rezension: Whatsapp 29. Mai 2021 - Kameras und Augen", über die mangelhafte und doch irgendwie passende Vergleichbarkeit von biologischen Organismen und technischen Innovationen, der eigentlich nur 1 oder 2 Artikel noch fehlen.
  • Und "Studienprojekt: Hiob 38", über die Welt vor der fiktiven Sintflut und wie die Wissenschaft der Geologie diese Geschichte aktuell betrachtet, die erst diesen Juni gestartet wurde.

Nach all der Zeit und über 10 Jahren in diesem Thread habe ich mich aber erst einmal entschlossen, die grundsätzlichsten Sachen zu erörtern.
Darwin beschrieb einst 5 Säulen der Evolution. Am bekanntesten sollten diese beiden sein: Mutation und Selektion. Aber es gibt da auch Variation, Adaption und den genetischen Drift.
Auch meine Vorstellung von Evolution ist recht vage, aber ich versuche dennoch die 5 Säulen, die 5 Teiltheorien in kurzen Sätzen zu erläutern. In den nächsten Teilen geht es dann an die einzelnen Säulen mit gewaltigem Aufwand.


Mutation

(lat. mutare "ändern, verwandeln")

Die Mutation beschreibt eine dauerhafte Veränderung des Erbgutes. Sie betrifft zunächst nur das Erbgut einer Zelle, wird aber von dieser an alle eventuell entstehenden Tochterzellen weitergegeben. Eine Mutation kann Auswirkungen auf die Merkmale eines Organismus haben oder nicht (stille Mutation). Merkmalsänderungen können negative, positive oder auch gar keine Folgen hinsichtlich der Lebensfähigkeit und/oder des Fortpflanzungsvermögens haben. Mutationen können spontan auftreten oder durch äußere Einflüsse verursacht werden, wie beispielsweise Strahlung oder erbgutverändernde Chemikalien.
Genommutationen sind Veränderungen der Anzahl der Chromosomen, Chromosomenmutationen sind Veränderungen der Chromosomenstruktur selbst.
Zwar sind Mutationen mit positiven Folgen seltener als solche neutraler oder negativer Auswirkung. Doch wenn eine positive Mutation auftritt, trägt der Mechanismus der natürlichen Selektion dazu bei, dass diese sich in einer Population ausbreiten kann.


Selektion

(lat. selectio "Auswahl/Auslese")

Falls die Individuen einer Population in einem oder mehreren Merkmalen variieren, bewirkt die Selektion einen unterschiedlichen Fortpflanzungserfolg, indem einige Individuen länger überleben, mehr Nachkommen produzieren können, Feinden besser entkommen oder widerstehen können, resistenter gegen Krankheiten sind, und so weiter. Man sagt dazu, die Individuen mit höherem Fortpflanzungserfolg besitzen eine höhere Fitness. Die selektierten Merkmale, die die höhere Fitness bewirken, können genetisch bedingt, also erblich sein, oder es kann sich um umweltbedingte Varianten oder Modifikationen handeln. Evolutionär wirksam ist nur die Selektion erblicher Merkmale.
Die unterschiedlichen Individuen besitzen nur in seltenen Ausnahmefällen vollkommen unterschiedliche Gene. In der Regel ist es so, dass die vererbten Unterschiede auf geringfügige Varianten desselben Gens (Allele) zurückzuführen sind. Die meisten dieser Unterschiede betreffen sogar nur ein einzelnes Basenpaar.


Variation

(lat. variare "verändern")

Die phänotypische (#1) Variation bezeichnet die Unterschiede von Merkmalen zwischen den Mitgliedern derselben Art oder verwandter Arten. In der Population einer Art sind keine zwei Individuen exakt identisch. Einige der Variationen sind erblich, sie werden an die Nachkommen weitergegeben. Variation führt zur biologischen Diversität einer Population. Sie bietet das Rohmaterial für evolutionäre Veränderung.


Adaption

(lat. adaptare "anpassen")

Eine evolutionäre Anpassung ist ein Merkmal eines Organismus, das für sein Überleben beziehungsweise seine Fortpflanzungsfähigkeit vorteilhaft ist, und das durch natürliche Selektion für seinen gegenwärtigen Zweck entstanden ist. Ein Merkmal kann in diesem Zusammenhang sowohl eine körperliche Besonderheit als auch eine Verhaltensweise sein. Damit ein Merkmal adaptiv ist, muss es erblich sein.
Merkmale, die für den Organismus vorteilhaft sind, aber deren Ursprung auf einen anderen Zweck zurückgeht, werden als Exadaptionen bezeichnet. Der alternativ dafür gebrauchte Ausdruck Präadaptation wird heute vielfach vermieden, weil er den falschen Eindruck einer zielgerichteten Entwicklung auf den neuen Zweck hin vermittelt.


Genetischer Drifts

Als Gendrift bezeichnet man in der Populationsgenetik eine zufällige Veränderung der Allelfrequenz innerhalb des Genpools (Gesamtheit der Gene aller Individuen) einer Population. Die natürliche Selektion hingegen ist direkt an den Überlebens- und Reproduktionserfolg von Individuen gekoppelt, also deren Angepasstheit an ihre Umwelt. Der genetische Drift dagegen hat keine derartigen Ursachen, sondern ist rein zufallsbestimmt. Die Universität von California in Berkeley hat auf ihrer netten Webseite versucht, das Ganze mit einem Cartoon zu verdeutlichen:

Bild

Der Fuß ist hier Symbol für den Zufall. Ohne Selektion auszuüben wird hier ein zufälliger Teil der Individuen aus der Population "entfernt".

Jede weitere Vereinfachung dieser 5 Säulen führt zu einem noch vageren oder unzureichenderen Verständnis. All diese Säulen sind messbar, sind experimentell bestätigt. Dies bestärkt Evolutionsvertreter eben - durchaus berechtigt - darin, dass an der Sache was dran sein muss. Wer möchte, kann darin gerne das Wirken eines Gottes sehen, aber für die Aussagen der Theorie ist es unerheblich.

In den folgenden Beiträgen dieser Artikelserie werde ich auf die 5 Säulen in einzelnen eingehen.

#1 - Phänotyp

Es ist zwischen dem, durch Erbanlagen und Umwelteinflüssen geprägten Erscheinungsbild eines Organismus (Phänotyp) und der genetischen Grundlage (Genotyp) zu unterscheiden.
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"If the biggest problem that you're having in the twenty-first century involves
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in the presence of other consenting adults, you may need to reevaluate your
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Re: Evolution oder Schöpfung

Beitragvon almafan » Di 18. Jul 2023, 21:09

Rezension: Whatsapp 29. Mai 2021 - Kameras und Augen (Teil 5 - Das Wirbeltierauge)

Mit dem letzten Text dieser Reihe befinden wir uns aber immer noch ca. 600 Millionen Jahre in der Vergangenheit und haben recht einfache Sehwerkzeuge: Den Sehfleck.
Wie daraus ein "vollwertiges" Auge wurde, mit dem zum Beispiel wir Menschen (auch Wirbeltiere) die sichtbare Welt um uns erfassen, behandeln wir im diesem Artikel hier.

Da es bereits etwas her ist, dass ich die anderen Artikel veröffentlicht habe, verlinke ich die 4 Artikel nochmal hier:
... 248, 03.01.2023: Rezension: Whatsapp 29. Mai 2021 - Kameras und Augen (Teil 1 - Die Mär vom Vergleich)
... 249, 27.01.2023: Rezension: Whatsapp 29. Mai 2021 - Kameras und Augen (Teil 2 - Faszinierende Fakten rund ums Auge)
... 250, 07.02.2023: Rezension: Whatsapp 29. Mai 2021 - Kameras und Augen (Teil 3 - Kurze Geschichte der Augenforschung)
... 261, 03.04.2023: Rezension: Whatsapp 29. Mai 2021 - Kameras und Augen (Teil 4 - Entstehung des Sehflecks)

Die Evolution des Wirbeltierauges lässt sich nach Trevor Lamb grob in sechs Phasen gliedern (#1). Danach hatten in einer ersten Phase bereits vor 600 Millionen Jahren einfache bilaterale Tiere rhabdomerartige (bürstenförmige) und ziliare (mit Wimpern ausgestattete) Fotorezeptoren mit entsprechenden frühen Formen des Sehpigment-Proteins Opsin entwickelt. In diese Sehpigmente sind lichtempfindliche Farbstoffe (Chromophoren) integriert, die entscheidend für die Licht-Wahrnehmung bei Tieren (Phototaxis) sind. Die Rezeptoren können dabei in sogenannten Augenflecken (Ocelli) konzentriert gewesen sein oder sie waren über den ganzen Körper verteilt.

In einer zweiten Phase zwischen 580 und 550 Millionen Jahren (spätes Proterozoikum) hatten die unmittelbaren Vorfahren der ersten Wirbeltiere fortgeschrittene ziliare Fotorezeptoren mit entsprechendem Opsin-Protein entwickelt. Diese waren den Fotorezeptoren der heute lebenden engsten Verwandten der Wirbeltiere, des Lanzettfischchens (Branchiostoma) und denen der lanzettfischchenähnlichen Larven der Manteltierchen (Tunicata), vermutlich sehr ähnlich.

In Phase drei, vor etwa 550–530 Millionen Jahren (frühes Kambrium), gab es bereits einen Fotorezeptortyp mit Außenmembran und einem für eine abgestufte Signalübertragung an der Synapse geeigneten Ausgang. Das Gewebe des Nervenknotens in der Kopfregion ("Gehirn") bildete beidseitig mit Fotorezeptoren bestückte Ausstülpungen (Vesikel, Augenbläschen). Diese Augenbläschen begannen sich nachfolgend wiederum becherförmig einzustülpen, wobei die Innenseite des Bechers die früheste Form der Netzhaut (Retina) darstellt. Mit der Einstülpung des Vesikels ging zudem die Anlagerung einer Frühform des Netzhautpigmentepithels an die "Proto-Netzhaut" einher. Zudem entstand die Linsenplakode, homolog der gleichnamigen embryonalen Linsenanlage höherer Wirbeltiere. Die Linsenplakode verhinderte aber zunächst nur die Pigmentierung der über dem Augenvesikel liegenden Außenhaut des Kopfes, sodass die Außenhaut an diesen Stellen lichtdurchlässig blieb. Dieses frühe Auge, vor etwa 530 Millionen Jahren, noch ohne die bilderzeugenden Fähigkeiten der Netzhaut, kann mit dem der rezenten Schleimaale (Myxinoidea), den ursprünglichsten rezenten Wirbeltieren, verglichen werden.

Im nächsten, vierten Abschnitt vor etwa 530–500 Millionen Jahren (mittleres Kambrium) evolvierten fünf verschiedene neuartige Fotorezeptorzellen, die Zapfen, jede mit ihrem eigenen ziliaren Opsin, sowie Bipolarzellen und neuartige retinale Ganglionzellen (sogenannte biplexiforme retinale Ganglionzellen) als Voraussetzung für die anspruchsvollere Signalweiterleitung zum Sehnerv. Bipolarzellen und Ganglionzellen sind hierbei in einer drei-lagigen Nervenstruktur innerhalb der Netzhaut organisiert. Durch Einstülpung der Linsenplakode in den Augenbecher und anschließende Abschnürung entsteht die Linse. Akkommodation und Iris (und damit die Möglichkeit einer beschränkten Größenveränderung der Pupille) kamen später hinzu, sowie, für die Augenbewegung, extra-okulare Muskeln mit Nervenanbindung. In diesem Zeitraum, vor etwa 500 Millionen Jahren, existierte somit bereits ein Auge, das dem fast aller heutigen Wirbeltiere in Grundzügen vergleichbar war. Es hatte die Bauweise einer einfachen Kamera, konnte daher Bilder sehen und war dem Auge des heutigen Neunauges (Petromyzon) am ähnlichsten.

In Phase fünf, vor 500–430 Millionen Jahren (spätes Kambrium bis spätes Silur), evolvierte Myelin, das für eine schnellere Signalweiterleitung im gesamten Nervensystem sorgt. Dazu kommt ein weiterer neuer Fotorezeptor-Typ, die Stäbchen, die das Sehen bei schwachem Licht ermöglichen. Die Stäbchen nutzten das für Wirbeltiere charakteristische Sehpigment Rhodopsin. Die Iris wurde hoch kontraktil und konnte die Pupillengröße nunmehr optimal an die Lichtverhältnisse anpassen (Adaptation). An der Innenseite des Augapfels entstanden Muskeln für die Linse, die eine verbesserte Akkommodation ermöglichten. Dieses schon relativ hoch entwickelte Auge kennzeichnete vermutlich die heute ausgestorbenen gepanzerten kieferlosen Fische ("Ostracodermi") und wahrscheinlich war es auch jenem Auge sehr ähnlich, das bei vielen heutigen Fischen, und damit bei kiefertragenden Wirbeltieren (Gnathostomen), anzutreffen ist.

Vor weniger als 430 Millionen Jahren wurde in der letzten, sechsten Phase die Linsenoberfläche transparent, die Linse nahm später, im Zuge der Entwicklung der Landwirbeltiere (Tetrapoden) ab ca. 375 Millionen Jahren (spätes Devon), eine im Querschnitt elliptische Form an. Dies war nötig, da das Licht beim Übergang von Luft in die Hornhaut stärker gebrochen wird, als beim Übergang von Wasser in die Hornhaut. Zum Schutz der Augen vor Austrocknung an der Luft entstand das Augenlid. Das Auge entwickelte nach und nach eine immer bessere Sehschärfe und Akkommodationsfähigkeit.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Wirbeltierauge von den einfachsten, nur hell-dunkel unterscheidenden Vorgängerformen bis zum modernen, zum Sehen hoch aufgelöster, farbiger Bilder befähigten Linsenauge der meisten Gnathostomen einen Evolutionszeitraum von etwa 200 Millionen Jahren benötigte. Alle grundlegenden Merkmale, die auch das Auges des Menschen auszeichnen, könnten nach weiteren 50 Millionen Jahren, am Ende des Devons, bereits vorhanden gewesen sein. Mehr als 200 Millionen Jahre später reduzierte eine Reihe endothermer und damit zur nachtaktiven Lebensweise fähiger Landwirbeltiere (z. B. Eulen oder Katzen) einige dafür unnötige Fotorezeptoren wieder. Sie passten ihre Netzhaut noch anderweitig an das Nachtsehen an. Daneben treten auch in anderen Entwicklungslinien der Kiefermäuler Spezialisierungen des Auges mit entsprechender Modifikation des Gnathostomen-Grundtypus auf.

Wieder lassen sich in einer Aufeinanderreihung von Evolutionsschritten je Evolutionsschritt Vorteile festellen. Sie sind nicht intentional, also nicht Auslöser der Veränderung, sondern Ergebnis der Veränderung. Nach dem Motto: "Das klappt alles schon sehr gut. Aber jetzt ist es noch etwas besser." Das erinnert stark an die Entwicklung der Bakteriengeißel.
... 025, 05.01.2018: Zur Evolution des "Bakterienmotors" - Die Entstehung bakterieller Flagellen ist erklärbar

#1 - Trevor D. Lamb, Shaun P. Collin, Edward N. Pugh Jr.: Evolution of the vertebrate eye: opsins, photoreceptors, retina and eye cup. Nature Reviews, 8, 2007, 960-975
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Re: Evolution oder Schöpfung

Beitragvon almafan » Mo 24. Jul 2023, 22:51

Rezension: Whatsapp 29. Mai 2021 - Kameras und Augen (Teil 6 - Linsenevolution)

Heute schließen wir die Artikelserie nach über 6 Monaten (inklusive kreativer Pause) ab. Immerhin sollte der Text inklusive der Grafiken innerhalb einer Woche fertiggestellt sein. Ging ich doch davon aus, dass so ein Text zu einem Whatsapppost deutlich schneller zu erstellen sei, als zu einem umfangreichen Artikel. Über das Auge lässt sich aber auch noch viel Spannendes erzählen.

(Abbildung links: Modell der schrittweisen Evolution eines Linsenauges. Die Zahlen rechts geben die Anzahl evolutionärer Einzelschritte zwischen zwei Abbildungsstufen an.)

Die Linse ist eine evolutionäre Innovation als ein diskretes neues Element, das dem Bauplan hinzugefügt wird. Jedoch traten die Bestandteile der Linse nicht erst mit ihrem Erscheinen im Organismus auf. Die wichtigsten Proteine, aus denen die Wirbeltierlinse besteht, die drei Kristalline vom Typ alpha, beta und gamma, mussten nicht evolutionär speziell für das Auge entwickelt werden, was die Erklärung einer schrittweisen Evolution des Auges plausibler macht. Linsenproteine sind opportunistische Proteine. Sie stammen von existierenden Proteinen mit anderen Funktionen in anderen Teilen des Organismus ab (#1), so etwa in Gehirn, Leber, Lunge, Herz. Im Verlauf der Evolution spezialisierten sie sich in der Linse und nahmen neue Aufgaben an (Exaptation). Entscheidender als ihre molekulare Veränderung ist jedoch die bei den Wirbeltieren entstandene neuartige Anordnung der Kristalline in der Linse (#2) in Form zwiebelartiger Verschalung, die begleitet ist vom Abbau des Zellkerns und der Organellen der Linsenfaserzellen, wodurch erst eine lebenslange Überdauerung des Linsenkerns gewährleistet wird.

Weshalb manche Kristalline Enzymcharakter haben, ist heute nicht geklärt (#3). Die Schwierigkeit, das Entstehen der Linse als von der Netzhaut unabhängige Augenkomponente evolutionär erklären zu können, kann als überwunden gelten, seit das Vorhandensein von Kristallinen in Organismen ohne Augen sowie der Induktionsmechanismus für die Induktion der Linsenplakode bekannt sind, die die schrittweise embryonale Entwicklung des Wirbeltierauges steuern. War eine erste, primitive, plane Linse vorhanden, war ihre evolutionäre Weiterentwicklung ein wiederholter Prozess von Variation und natürlicher Selektion, in dessen Verlauf sich eine verbesserte ovale, transparente und eigenelastische und damit akkommodationsfähige Linse nach und nach entwickeln konnte (siehe links).

Ein Modell für die Evolution eines Linsenauges von Nilsson und Pelger (1994) berechnete 1829 notwendige Einzelschritte und dafür 364.000 erforderliche Generationen bzw. Jahre beim Fisch. Das Modell beginnt mit einem linsenlosen Flachauge und enthält in der Endausbaustufe ein Wirbeltier-Linsenauge ohne additive Zusätze wie Iris oder Muskeln (siehe links). Es wurde von einer phänotypischen Veränderungsrate von 1 % je Generation ausgegangen. Diese Veränderungsrate entspricht so kleinen Schritten, dass sie durch genetischen Wandel vorstellbar ist.

Weitere realistische Annahmen über Selektion, Erblichkeit und Variationskoeffizient, dem Maß wie viel Variation in einer Population vorhanden ist, wurden gemacht. So wurde etwa bei der Intensität der Selektion zugrunde gelegt, dass auf 101 Tiere, die mit einer Verbesserung überlebten, 100 Tiere kamen, die auch ohne sie überlebten.

Das Modell nennt sich pessimistisch, da die Annahmen so getroffen wurden, dass die simulierte Evolution des Auges eher zu langsam als zu schnell abläuft. Bis dahin ging man immer wieder von der Annahme aus, dass die Evolution eines so komplizierten, aus vielen Teilen bestehenden Organs wie das Auge unglaublich lange dauern muss. Tatsächlich konnte nach den Ergebnissen des Modells das Linsenauge in weniger als einer halben Million Jahre und damit in einem erdgeschichtlich sehr kurzen Zeitraum evolvieren (#4).

Richard Dawkins kommentiert das: "Er [der Zeitraum] ist so kurz, dass er in den Fossilgeschichten der alten Zeit, um die es hier geht, als ein einziger Augenblick erscheinen würde. Der Einwand, für die Evolution des Auges sei nicht genug Zeit gewesen, ist also nicht nur einfach falsch, sondern er ist zutiefst, entschieden und schmählich falsch." (#5)

Die Linse kann neben der Netzhaut als einer der beiden großen Komplexe des Wirbeltierauges gesehen werden. Während die Linse zusammen mit Hornhaut und Iris das einfallende Licht bündelt und auf die dahinterliegende Netzhaut fokussiert, sorgt die Netzhaut für die Umwandlung der Lichtsignale in elektrische Signale und für deren Weiterleitung zum Gehirn, wo die Endverarbeitung der Informationen erfolgt.

Heute ist anerkannt, dass selbst eine primitive Linse, die noch keine Unterstützung durch eine Hornhaut besitzt und nicht akkommodieren kann, evolutionär eine bessere Sehfähigkeit besitzt als ein Auge ohne Linse. Es verfügt bereits über eine gewisse Bildauflösungsfähigkeit. Augen ohne Linse, wie sie die Garnele Rimicaris exoculata auf ihrem Rücken besitzt (Bild rechts), ein Tier, das in der Nähe von Schloten in tiefen Meeresgewässern lebt, ist dagegen evolutionär vorteilhafter als gar kein Auge (#2, #3). Die Lichtempfindlichkeit ist hier maximal, die Bildauflösungsfähigkeit minimal.

Lichtabgewandte und lichtzugewandte Lage der Fotorezeptoren

Das Wirbeltier- und das Kopffüßerauge sind ähnliche Konstruktionen. Beide sind Kameraaugen mit einer Linse vorn und einer Netzhaut hinten. Dennoch sind sie konvergente Evolutionsprodukte.

Die Unterschiede werden in der embryonalen Entwicklung deutlich: Das Wirbeltierauge wird als Teil des Gehirns angesehen, da seine erste Anlage aus diesem hervorgeht (Augenentwicklung (Wirbeltiere)). Dies ist zum Beispiel beim Kraken (Oktopus), der nicht zu den Wirbeltieren, sondern zu den Kopffüßern (Cephalopoden) zählt, nicht der Fall, bei dem das Auge evolutionär durch Einstülpung der äußeren Oberfläche entstanden ist. Der Entwicklungsvorgang beim Wirbeltier mit einer invertierten Retina (siehe rechts) hat mehrere Konsequenzen:

Erstens generiert der inwendig gebündelte, zum Gehirn führende Sehnerv einen blinden Fleck, da sich an der Stelle, wo er aus dem Auge austritt, keine lichtempfindlichen Sinneszellen befinden.

Zweitens liegen die Nervenfasern, Nervenzellen und Blutgefäße auf der zum Licht hin gerichteten Seite der Netzhaut, sodass das Licht diese durchqueren muss, bevor es die Fotorezeptoren erreicht. Drittens sind die langen Fotorezeptorfortsätze der Zapfen und Stäbchen nicht zur Lichtseite, sondern nach außen zum Pigmentepithel hin gerichtet (#6, #7). Das Licht muss alle aufliegenden Schichten einschließlich der Fotorezeptoren durchqueren, bevor es auf deren lichtsensitive Außensegmente trifft. Beim Oktopus gestaltet sich der Weg direkter; bei ihm trifft das Licht unmittelbar auf die Rezeptoren (siehe rechts).

Diese Unterschiede waren immer wieder Gegenstand heftig geführter Diskussionen um die Perfektion des Auges und speziell darum, ob das Wirbeltierauge wegen der Inversionslage der Fotorezeptorzellen evolutionär unglücklich gebaut ist (#8). Da die Netzhautzellen sehr energiezehrend sind, müssen sie ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Die ineffiziente Anordnung der Fotorezeptorzellen auf der inversen, lichtabgewandten Seite ist demnach unter dem Gesichtspunkt der Energieversorgung notwendig (#3). Es ist daher unangebracht, davon zu sprechen, das Wirbeltierauge sei unter dem hier betrachteten Aspekt "keineswegs perfekt", "ungeschickt aufgebaut", oder habe "bestimmte Mängel", wie Trevor Lamb sich äußert (#9).

In der Evolution gibt es laut Julian Huxley und Ernst Mayr keine Perfektion (#10). Jedes Ergebnis kann immer nur im Zusammenhang mit den Umweltbedingungen der jeweiligen Art analysiert werden. Das Wirbeltierauge stand phylogenetisch demnach völlig anderen Umweltherausforderungen gegenüber als das Tintenfischauge. Ein Leistungs- oder Konstruktionsvergleich ist nicht möglich.

#1 - R. W. Scotland: Deep homology: A view from systematics. BioEssays 32 (5): 438–449, (2010) doi:10.1002/bies.200900175. PMID 20394064

#2 - Fernald, D. Russell: The Evolution of Eyes: Where Do Lenses Come From? Karger Gazette 64: "The Eye in Focus" (2001)

#3 - Nick Lane: Leben. Verblüffende Erfindungen der Evolution. Primus Verlag 2013

#4 - Dan-Erik Nilsson und Susanne A. Pelger: A pessimistic estimate of the time required for for an eye to evolve. Proceedings of the Royal Society of London. B525, 53-58.1994

#5 - Richard Dawkins: Gipfel des Unwahrscheinlichen. Wunder der Evolution. Rowohlt 1999. Orig.: Climbing Mount Impropable. Viking Penguin Group London 1996

#6 - W. Westheide, R. M. Rieger, G. Rieger, G. Rieger (Hrsg.): Spezielle Zoologie. Teil 2: Wirbel- oder Schädeltiere. Springer Verlag 2. Auflage 2010, Seite 100. ISBN 978-3-8274-2039-8

#7 - Johannes W. Rohen, Elke Lütjen-Drecoll: Funktionelle Histologie. Schattauer, F.K. Verlag 4. Auflage März 2000, S. 476. ISBN 978-3-7945-2044-2

#8 - A. Reichenbach, A. Bringmann (2010). Müller cells in the healthy and diseased retina. New York: Springer. pp 15–20

#9 - Trevor D. Lambs. Das Auge − Organ mit Vergangenheit in: Evolution. Wie sie die Geschichte des Lebens geformt hat. Spektrum der Wissenschaft Spezial 1/2014

#10 - Huxley, Julian (1942/2010): Evolution - The Modern Synthesis. The Definitive Edition, with a Foreword by Massimo Pigliucci and Gerd B. Müller. MIT Press, Cambridge

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Re: Evolution oder Schöpfung

Beitragvon almafan » Do 27. Jul 2023, 12:13

Top 3 Misconceptions about Human Evolution | Gutsick Gibbon (23:55 min, engl.)

Überraschenderweise passt das ganz gut zur vorangegangen Artikelserie um Augen und Kameras.


https://m.youtube.com/watch?v=g4FTbZLkpzU



1923 war ein Jahr der Bewährungsproben für die Weimarer Republik:
  • Am 31. März werden beim Essener Blutsamstag, einem Zusammenstoß zwischen französischen Besatzungstruppen und Arbeitern der Krupp-Werke, 13 Arbeiter erschossen und viele verletzt.
  • Am 27. September wird In Deutschland wegen des Separationsversuchs von Bayern nach dem Ende des passiven Widerstandes der Ausnahmezustand erklärt.
  • Am 21. Oktober wird In Aachen und Koblenz die "Rheinische Republik" ausgerufen. Einen Tag später macht die Duisburger Gruppe des Rheinischen Unabhängigkeitsbundes das gleiche.
  • Am 23. Oktober erklärt der ehemalige bayerische Ministerpräsident Johannes Hoffmann sich mit einigen Sozialdemokraten bereit, einen unabhängigen Pfälzischen Staat innerhalb des Deutschen Reiches zu gründen. Der Vorschlag stößt bei der Beamtenschaft und den Parteien auf Ablehnung. Auch die pfälzische Sozialdemokratie distanziert sich von Hoffmann.
  • Am 8. November besetzen Adolf Hitler, Erich Ludendorff, Hermann Göring und anderen Nationalsozialisten den Bürgerbräukeller in München und verkündet, die "nationale Revolution" sei ausgebrochen und die Reichsregierung der Weimarer Republik abgesetzt. Einen Tag später versuchen Hitler und seine Anhänger einen Sturm auf die Feldherrnhalle in München. Der Marsch wird von der Landespolizei gestoppt, 16 Putschisten, ein Zivilist und vier Polizisten kommen im Gefecht um. Wir kennen das heute als Hitler-Ludendorff-Putsch.
  • Am 12. November proklamiert Heinz Orbis in Speyer die Autonome Pfälzische Republik.
Die Weimarer Republik war im Begriff sich wieder in einen Flickenteppich zu verwandeln, wie es zuvor schon das Heilige Römische Reich Deutscher Nation war.

  • Am 16. Februar wird das im November 1922 im Tal der Könige entdeckte Grabmal (KV62) des Pharaos Tutanchamun erstmals geöffnet.
  • Am 3. März erscheint die Erstausgabe des US-Nachrichtenmagazins TIME.
  • Ab 13. Juli wirbt eine Maklerfirma mit dem Schriftzug "Hollywoodlands" in Los Angeles für Immobilienkäufe. Das bekannte Hollywood Sign bleibt ab 1949 schließlich hiervon erhalten.
  • Am 1. September zerstören das Große Kantō-Erdbeben der Stärke 7,9 und die daraus resultierenden Brände in der Kantō-Ebene auf der japanischen Hauptinsel Honshū die Hafenstadt Yokohama und große Bereiche des benachbarten Tokio. Rund 143.000 Menschen kommen ums Leben.
  • Am 7. September beschließt der Internationale Polizeikongress in Wien, die Internationale Kriminalpolizeiliche Kommission zu gründen, eine Vorläuferorganisation der Interpol. Damit soll die Verbrechensbekämpfung über Grenzen hinweg verbessert werden.
  • Am 13. September errichtet General Miguel Primo de Rivera mit Einverständnis von König Alfons XIII. eine Militärdiktatur in Spanien.
  • Am 21. Oktober stellt das Deutsche Museum in München das weltweit erste Projektionsplanetarium vor, das Walther Bauersfeld in der Jenaer Firma Zeiss entwickelt hat.
  • Am 29. Oktober ruft die Nationalregierung unter Mustafa Kemal Atatürk die Republik Türkei aus.
  • Auch am 29. Oktober wird der deutsche Rundfunk offiziell gestartet. Seine erste Sendung fand am 29. Oktober von 8 bis 9 Uhr abends statt, die von der Gesellschaft "Radiostunde", der späteren bekannten "Funk-Stunde Berlin", aus dem Vox-Haus gesendet wurde.
  • Am 19. November beträgt In Deutschland der Preis für ein Kilogramm Brot rund 233 Milliarden Reichsmark.
  • Am 7. Dezember beweist Edwin Hubble die Existenz von Himmelskörpern, die außerhalb unserer Milchstraße liegen, anhand des Andromedanebels.

Ziemlich viel heute, aber dafür in den letzten Posts komplett vergessen.
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Re: Evolution oder Schöpfung

Beitragvon almafan » Mo 31. Jul 2023, 15:12

Stephen Lett misleads his audience on evolution | Lloyd Evans (14:39 min, engl.)


https://m.youtube.com/watch?v=DQiFRLk4h-0




Was gab es denn 1928 alles?

Am 20. Juni schießt im Parlament des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen in Belgrad ein serbischer Abgeordneter während einer Sitzung fünf kroatische Abgeordnete nieder. Der Führer der kroatischen Bauernpartei, Stjepan Radić, wird tödlich verwundet, zwei weitere Abgeordnete sterben ebenfalls an den Folgen des Anschlags.
Am 1. August treten in Zagreb die kroatischen Abgeordneten zusammen und sprechen sich unter dem Eindruck des Attentats vom Juni für eine Separation vom Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen aus.

Am 15. April startet der australische Polarforscher Hubert Wilkins mit dem Piloten Carl Ben Eielson zu einem Transarktisflug. Im alaskischen Point Barrow hebt die Maschine zum Ziel Spitzbergen ab.
Am 24. Mai überfliegt Umberto Nobile mit seinem Luftschiff "Italia" zum zweiten Mal den Nordpol. Einen Tag später stürzt das zu Forschungszwecken benutzte Luftschiff Italia bei schlechter Witterung ab. Die Führergondel wird beim Aufprall auf eine Eisscholle abgerissen, ein Mann stirbt dabei. Die nun steuerungslose Luftschiffhülle treibt wieder aufsteigend mit sechs Besatzungsmitgliedern an Bord ab und bleibt verschollen. Die Abgestürzten werden Tage später fast alle gerettet.
Am 18. Juni bricht der norwegische Polarforscher Roald Amundsen mit einem Flugboot auf, um die mit dem Luftschiff Italia verunglückte Crew um Umberto Nobile aus der Arktis zu retten. Amundsen und seine Begleiter stürzen in der Nähe der Bäreninsel ab und kommen ums Leben.
Am 16. November starten Sir Hubert Wilkins und Carl Ben Eielson zum ersten Motorflug in der Antarktis. Also die andere Seite der Erde.
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Re: Evolution oder Schöpfung

Beitragvon almafan » Fr 4. Aug 2023, 17:24

Mark Noumair thinks the Bible is scientifically accurate | Lloyd Evans (10:18 min, engl.)


https://m.youtube.com/watch?v=Bb9dUdGTCt0
Wieder Hiob 26:7 hängt die Erde auf an nichts.



Das hier ist der 1931. Beitrag, also gibt es nun Infos aus dem Jahr 1931:
Am 1. Mai wird das Empire State Building in New York City von US-Präsident Herbert Hoover eröffnet. Das Gebäude ist mit 381 Metern das höchste der Welt, bis es 1972 durch das World Trade Center diesen Status verliert.
Am 27. Mai startet der Schweizer Wissenschaftler Auguste Piccard mit seinem Assistenten Paul Kipfer in einem Stratosphären-Ballon beim Ort Gersthofen zur Erforschung der höheren Luftschichten. Beide stoßen auf die bis dahin unerreichte Höhe von 15.781 Meter vor. Der Ballon geht auf dem Gurgler Ferner in Obergurgl nieder.
Am 31. Juli nimmt im Forschungslabor der AEG in Berlin erstmals ein nach dem Entwurf von Albert Einstein und Leó Szilárd konstruierter Kühlschrank ("Einstein-Szilárd-Kühlschrank") den Betrieb auf.
Am 21. August stellt Manfred von Ardenne auf der Berliner Funkausstellung öffentlich die international erste vollelektronische Versuchsanordnung zum Übertragen bewegter Bilder vor.
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"If the biggest problem that you're having in the twenty-first century involves
what other people's genitals look like, and what they're doing with those genitals
in the presence of other consenting adults, you may need to reevaluate your
priorities." - Forrest Valkai


("Wenn das größte Problem, das du im 21. Jahrhundert hast, darin besteht, wie
anderer Leute Genitalien aussehen und was diese damit in Gegenwart anderer
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Re: Evolution oder Schöpfung

Beitragvon almafan » Mi 9. Aug 2023, 01:35

What is Impossible in Evolution? | Be Smart | PBS (20:14 min, engl.)


https://www.youtube.com/watch?v=YkS1U5lfSRw



1932 sind auch ein paar Sachen passiert:
Am 18. Februar erklärt die im Zuge der Mandschurei-Krise von Japan besetzte Mandschurei die Unabhängigkeit von China. Am 1. März richtet Japan den Marionettenstaat Mandschukuo ein.(Wer da nicht Parallelen zum aktuellen Konflikt in der Ukraine sieht.)
Am 25. Februar erlangt Adolf Hitler die deutsche Staatsbürgerschaft.
Am 28. Juli lässt US-Präsident Herbert Hoover die Camps der Bonus Army entlang des Anacostia Rivers vor der Bundeshauptstadt Washington militärisch unter Einsatz von Tränengas, gepflanzten Bajonetten und Panzern unter dem Befehl von Douglas MacArthur räumen. Bei den friedlichen Protestierenden handelt es sich um Veteranen aus dem Ersten Weltkrieg, die eine frühzeitige Auszahlung ihrer eigentlich erst 1945 fälligen Bonuszahlungen angesichts der wirtschaftlichen Not der Great Depression fordern, was der Kongress ablehnt. Das von weiten Teilen der amerikanischen Bevölkerung als besonders herzlos empfundene brutale Vorgehen gegen Mitbürger in großer wirtschaftlicher Not kostet den wenig beliebten Hoover weitere Sympathien und trägt zum Erdrutschsieg Roosevelts im Herbst bei.
Am 20. September beginnt Mahatma Gandhi einen Hungerstreik im Gefängnis (Pune).
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Re: Evolution oder Schöpfung

Beitragvon almafan » Di 15. Aug 2023, 11:20

Tony has proof Noah's flood was "an actual historical event!" | Llyod Evans (10:52 min, engl.)

In diesem Thread wird es ja auch um die Aufarbeitung zum Sintflut-Thema gehen, da sich danach die Artenvielfalt ja ebenfalls schlagartig wieder erhöht haben muss. Immerhin passen nicht alle Tierarten (die bekannt sind) auf ein Schiff von 300 Ellen Länge und 100 Ellen Breite (kürzer als die Titanic, eine Elle sind je nach Region und Zeit irgendwas zwischen 30 und 45 Zentimeter).


https://m.youtube.com/watch?v=-vnkA5YYnv4



Der 1933. Beitrag. Also suchen wir mal was passendes aus dem Jahr 1933:
Die Machtergreifung Hitlers sollte ja ein Begriff sein. Deswegen schauen wir nach anderen Dingen aus dem Jahr.

Am 18. Mai werden cirka 6100 Zwangsdeportierte auf einer unwirtlichen Flussinsel im Ob in der Nähe der Stadt Nasino ohne Verpflegung, Unterbringungsmöglichkeiten, Hausrat oder Werkzeuge ausgesetzt. Hunger, Entbehrungen und Fluchtversuche reduzieren die Zahl der Ausgesetzten bis Mitte August auf etwa 2000 Menschen. Dutzende Fälle von Kannibalismus treten auf. Berichte über die Tragödie von Nasino erreichen im September die Führungsspitze der KPdSU. Sie stoppt ihre umfangreichen Pläne, als „gefährlich“ oder „asozial“ klassifizierte Personen in so genannte Sondersiedlungen zu deportieren, um diese zu Vorposten der Erschließung unwirtlicher Gegenden der Sowjetunion zu machen. Stattdessen werden diese Personen erschossen oder in die Arbeitslager des Gulag verbracht.

In Nicaragua wird der neu gewählte Präsident Juan Bautista Sacasa am 1. Januar in sein Amt eingeführt. Bereits am nächsten Tag verlassen die letzten Einheiten der United States Army das Land. Sie hinterlassen eine von ihnen aufgebaute und trainierte Nationalgarde, die Guardia Nacional de Nicaragua unter dem Befehl ihres Vertrauten Anastasio Somoza García. Die Amtsübernahme durch den Liberalen Sacasa führt zu einem Ende des seit 1927 andauernden Bürgerkriegs, weil der Aufständische General Augusto César Sandino seine Loyalität zu der neuen Regierung bezeugt und mit seinen Truppen die Waffen niederlegt, die im Gegenzug Amnestie erhalten sowie Landbesitz im Norden des Landes in Jinotega.
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Re: Evolution oder Schöpfung

Beitragvon almafan » Sa 19. Aug 2023, 17:56

Evolution is a lie because this mechanical engineer says so | Lloyd Evans (12:29 min, engl.)


https://m.youtube.com/watch?v=aNfcgrVprqA

Was war 1937 im kurzen Überblick los:
Am 7. Juli löst der "Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke" in Peking – eine von Japan provozierte Schießerei zwischen chinesischen und japanischen Soldaten – den Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg aus.
Am 8. November eröffnet Propagandaminister Joseph Goebbels in der Bibliothek des Deutschen Museums in München die Schau Der ewige Jude. Die Wanderausstellung soll die Bevölkerung im Rahmen der antisemitischen Rassenideologie der Nationalsozialisten gegen die Juden aufhetzen.
Am 13. Dezember (bis 7. Februar 1938) begehen japanische Besatzer das "Massaker von Nanking". Dabei kommt es auch zum Hyakunin-giri Kyōsō, dem Wettstreit zweier japanischer Offiziere, wer zuerst 100 Menschen mit dem Schwert töten kann.
Die Grenzen des Deutschen Reichs werden völkerrechtlich auf den 31. Dezember festgelegt. Sie haben bis 1990 Geltung. Erst mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag verliert Deutschland seine territoriale Souveränität über die Gebiete östlich von Oder und Neiße.
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Re: Evolution oder Schöpfung

Beitragvon almafan » Mo 28. Aug 2023, 01:15

The Big Bang and Evolution are LIES!! (A Response) | CosmicSkeptic (24:11min, engl.)


https://m.youtube.com/watch?v=EvfxRY12_I8
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