DogmenAuch wenn aus der Ecke der Evolutionleugner immer wieder über die dogmatische Wissenschaft gewettert wird, mag eines gleich vorweg genommen sein: Niemand verbietet es, Aspekte der Evolutionstheorie zu hinterfragen. Viele haben das getan und das Theoriengebäude erweitert. Die Evolutionstheorie ist eben kein statisches, starres, endgültiges Gebilde. Nichts desto trotz werden die grundlegenden Mechanismen aufgrund der erdrückenden Beweislast als Tatsache betrachtet. Noch bestehende Wissenslücken in speziellen Teilgebieten der Evolutionstheorie ändern daran herzlich wenig. Schon gar nicht aber werden durch derartige Lücken vorantike Erzählungen über den staubgemachten Menschen und der aus der Rippe geschaffenen Frau, die von einer Schlange zur Sünde verführt werden, realistischer.
Evolution basiert, vereinfacht ausgedrückt, auf den Mutationen der DNA, die sich über die Zeit aufsummieren. Rechnet man mit der durchschnittlichen Mutationsrate, die von Art zu Art unterschiedlich ist rückwärts, findet man den gemeinsamen Vorfahren der differgierten Arten und kann diese mit den möglichen Fossilfunden abgleichen.
Man muss auch ausnehmen, was nicht in der Darwin-Wallace-Theorie, der klassischen Evolutionstheorie, beschrieben wird, um nicht den Fehler zu begehen, aus dem Fehlen solcher Erklärungsansätze die ganze Theorie zu verwerfen: Die Entstehung des Lebens wird - entgegen dem Buchtitel "The Origin of Species" (engl. für "Über die Entstehung der Arten", 1859, Charles Darwin) - nicht behandelt.
Schlussendlich bleibt es aber eine wissenschaftliche Theorie, also die Beschreibung einer beobachteten oder experimentell entdeckten Sache. Eine Theorie ist ein Modell, das die messbare Wirklichkeit modelliert, überprüfbare Vorhersagen macht, und diese Vorhersagen konnten nicht falsifiziert werden. Mehr geht in der Wissenschaft nicht. Auch die Kugelgestalt der Erde ist "nur eine Theorie". Absolute Wahrheiten kennt die Wissenschaft nicht. Kein Modell kann den Anspruch erheben, die Welt absolut in jedem Detail zu beschreiben, sondern nur annährend in einem bestimmten Rahmen, der durch Messungen abgesichert ist. Die Erde ist so auch keine exakte Kugel, wenn man genau nachmisst, sondern abgeplattet und darüber hinaus ein wenig unregelmäßig. Trotzdem ist ihre Kugelgestalt immer noch annähernd gegeben und egal, was noch über die Erdform gezeigt werden wird, daran wird sich nichts mehr ändern. Und gleiches gilt für die Evolutionstheorie. Da gibt es auch noch viele Details zu klären, aber der Rahmen steht, und den kann man deswegen auch so lehren.
Oft wird nicht die Frage gestellt, ob die Evolutionstheorie ein zu dogmatisches Glaubenkonstrukt sei, sondern schlicht behauptet, sie wäre es. Was ist aber der Beleg für eine solche Behauptung? Wie erklärt man die Übereinstimmung in der DNA? Wie erklärt man phylogenetische Gemeinsamkeiten, wie exakt gleiche Kopierfehler, Disfunktionen und dergleichen mehr? Wie erklärt man das Auffinden gemeinsamer Vorfahren in jenen Erdschichten und damit Erdzeitaltern, die man zuvor für zwei verwandte Arten errechnet hat? Welche Belege gibt es, dass Mutationssummierungen einfach irgendwo aufhören ("Mikroevolution") und eben auch mit genügend Zeit und Evolutionsschritten nicht zu einer neuen Art führen ("Makroevolution")?
Jetzt könnte man natürlich zur Ansicht gelangen, dass die Überlieferungen bronzezeitlicher Schafshirten nicht zwangsweise den modernen wissenschaftlichen Anforderungen genügt und schon gar nicht einen göttlichen Autor bedingt.
Verteidiger der Heiligen Schrift werden natürlich einwenden, dass unser modernes, westliches Werte- und Moralsystem auf der Bibel gründet, was, wie ich im Beitrag "
Wissenschaft und Kirche" bereits beschrieb, Quatsch ist. Oder, dass die Bibel wissenschaftliche korrekte Aussagen macht, was aber nicht der tatsächlichen Aussage, sondern vielmehr den modernen Interpretatoren mit halbwegs wissenschaftlichen Sachkenntnissen zuzusprechen ist. Immerhin lässt sich "hängt die Erde auf an nichts" (Hiob 26:7) auch für Flacherdler lesen, denn eine am "Boden" ruhende Scheibe über der die Gestirne ausgespannt werden, hängt ebenfalls an nichts (#1). Oder, dass sich unser westliches Gottes- und Menschenbild darauf stützt, woraus sich die Frage ergibt, welche der knapp 2000 christlichen Splittergruppen, denn das richtige Bild Gottes vermittelt, und warum Steinigen für Ehebrecher und Lynchjustiz ("Auge um Auge, Zahn um Zahn") nicht gerade vorbildtauglich für die Menschenrechtscharta der UN war. Religionen haben massgeblich am arroganten Selbstbild des Menschen gefeilt, so dass dieser mit seiner Umgebung und den Tieren darin verfährt, wie mit Eigentum - nicht, dass ihm je eine Urkunde ausgehändigt worden wäre. Menschen erschießen andere Menschen für ihren friedliebenden Gott. Auf solche Götter - oder besser Religionen - kann man getrost verzichten.
Ein weiterer Einwand könnte sein, dass die Bibelschreiber zur Ansicht kamen, dass die Welt nicht schon ewig bestand, sondern irgendwann begann. Also müssen sie ja wohl von Gott darüber informiert worden sein. Aber auch hierfür ist ein Münzwurf adäquat einer göttlichen Eingebung. Denn wieviele Möglichkeiten gibt uns der logische Verstand schon vor: Entweder es existiert schon ewig oder nicht. Die Chance richtig zu raten, liegt bei 50 Prozent.
Wenn Wissenschaftler dann Aussagen treffen, wie die Planetenbewegungen (wer kreist um wen und warum), die Reaktion in chemischen Gemischen, Krankheitsbilder und Therapien und dergleichen mehr, sich dazu aber keine Aussagen in der Bibel finden, so sind dies Nebensächlichkeiten. Obschon viele auch behaupten, dass die Wissenschaft der Kirche beziehungsweise den Klöstern entsprang. Für mich ergibt sich die Frage, wer vor der Wissenschaft für Nebensächlichkeiten zuständig war. Und warum haben Griechen, Römer, ja sogar Ägypter (von denen sich moderne Kalendersysteme ableiten), Babylonier (von denen die Tageseinteilung der 2 x 12 Stunden, zu je 60 Minuten kommt) und Sumerer (die die Schrift erfanden) schon lange vor der Kirche über die Welt nachgedacht? Die moderne wissenschaftliche Suche nach Antworten hat mit dem Glauben nur noch herzlich wenig zu tun. Sie spiegelt sich wieder in prozessierbaren Daten und beobachtbaren Fakten. An Gott kann dabei sehr gern gedacht werden, für die wissenschaftliche Theorie ist er aber vollkommen überflüssig. Ob Gott die Planeten auf ihre Bahn brachte oder nicht, ändert nichts daran, dass sie auf ihren Bahnen sind. Und sollte dieses Ereignis als göttlicher Eingriff tatsächlich stattgefunden haben, ist er per Definition nicht nachvollziehbar, da göttliche Eingriffe prinzipiell nicht reproduzierbar sind. Auch dann finden wir also keinen Gott in der Schöpfung, sondern stetes Nichtwissen.
Und dafür, dass die Bibel sich nicht mit Nebensächlichkeiten aufhält, ist die Beschreibung der Arche (1. Mose 6:14-17) im Vergleich zur Erschaffung von Himmel und Erde (1. Mose 1:1) überproportional lang. Hesekiels Tempelvision, die den Tempel Gottes beschreibt umfasst 6 Kapitel (Hesekiel 40-45) und verwendet viel Text allein auf die Vermessung dieses eingebildeten Gebäudes mit Vorhof und Innenhalle.
Grundsätzlich werden lediglich jene Wissenschaftler zitiert, die mit irgendeinem Ergebnis oder irgendeiner Aussage die eigenen Ideen stützen, unabhängig und ignorierend, was der Wissenschaftler sonst noch (vielleicht sogar im Kontext der selektierten Aussage) von sich gab oder andere Wissenschaftler von dieser Aussage oder jenem Experiment halten.
Wir können uns natürlich gern fragen, warum es etwas gibt und warum nicht nichts, aber Gott ist nicht mehr als ein vages Bauchgefühl. Es bringt nichts substanzielles zur Erörterung dieser Frage. Es bleibt: Wenn es nichts gebe, gebe es auch niemanden, der sich darüber wundern könnte. Sollte die Wissenschaft aber tatsächlich nur bestätigen, was sowieso schon seit bis zu 3500 Jahren in der Bibel steht, dann gibt es keinen Grund, die Wissenschaft zu befeinden und auch keinen Grund für die führenden christlichen Gruppierungen, die Bibel immer allegorischer auszulegen. Die Schöpfungsgeschichte hat aber zu recht keinen Platz in der Biologie, so wie Dänicken keinen Platz in den Geschichtswissenschaften. Man kann halt nicht einfach festlegen, dass die Bibel die Wahrheit spricht und ihr die methodischen Wissenschaften unterzuordnen sind. Das wäre dogmatisch!
Beim Überfliegen kreationistischer Schreibereien stelle ich aber immer wieder fest, dass bei ausreichender Interpretationsfreiheit und dem Weglassen von Gegenargumenten oder der Verknappung wissenschaftlicher Hypothesen, auf eine passende Aussage, unglaublich viele Schöpfungsmythen "belegbar" sind. Wirft man im Gegenzug besonders dem alttestamentarischen Gott Grausamkeit vor, zum Beispiel der Genozid an Sodom und Gomorra, und fragt warum, oft bis zum Säugling runter, ganze Volksgruppen (mitsamt unbeteiligten Tieren) ausgerottet wurden oder werden sollten (zum Beispiel die Landnahme Kanaans durch Josua), gelangt man schlußendlich wieder nur bei "Gottes Wege sind unergründlich." Freilich hat diese Diskussion nicht mehr viel mit der eigentlichen Debatte um die Herkunft des Lebens zu tun, aber zur Erörterung des Gottes, der das alles gemacht haben soll, tragen solche Fragen schon bei. Man muss dabei aber darauf achten, den Bogen zurück spannen zu können.
Schaut man sich jedoch den Satz aus Verhaltensregeln verschiedener Religionen an, sind diese in den Kernaussagen meist relativ ähnlich. Strafen auf Mord, Ehebruch, ...
Oft sind Aussagen von Kreationisten so generisch, dass es schwer fällt, diese in irgendeine Richtung einzuordnen. Warum aber hat jene Gruppe die Wahrheit, die anderen aber nicht? Und welche Argumente haben diese, die jene nicht auch haben? Wie man es dreht und wendet, es handelt sich doch wieder um einen inneren Zirkel, der alles außerhalb als veraltet, teuflisch oder eben falsch darstellt.
Die eigene heilige Wahrheit steht dem öffentlichen Bild von Wissenschaft gegenüber. Und dieses Bild der Wissenschaft ist nunmal dogmatisch. Es wird nicht hinterfragt, wie die forschenden Personen zu ihren Erkenntnissen kamen und warum sie ihre Schlussfolgerungen zogen. Es ist irrelevant, wie stichhaltig Darwin, Wallace, Haeckel, Gould, Dawkins und all die anderen argumentieren und wie schlagkräftig die Evidenz für ihre Aussagen sind, ihre Ergebnisse widersprechen einfach der heiligen Wahrheit. Und da die Forscher nicht vom unheiligen Weg abweichen und "stur" ihren Abläufen folgen, die ausschließen, was nicht sein darf, sind sie logischerweise dogmatisch.
Ein allwissender, zeitungebundener (daher prophetischer) Gott hätte wissen müssen, dass der Schöpfungsbericht irgendwann einmal auf dem Prüfstand steht und aufgrund seiner knappen Aussagen falsch ausgelegt werden wird (zum Beispiel durch Kurzzeitkreationisten).
Stattdessen geht es den Figuren, die gegen die Evolution oder eine andere unbeliebte Wissenschaft argumentieren nicht vorrangig um Erkenntnis, sondern darum in der Öffentlichkeit den Eindruck einer Debatte zu erwecken, die es im Grunde nur in ihrem Kopf gibt. Immer wieder wirft man mit Versatzstücken irgendwelcher "Forschungen" um sich, in der Hoffnung, die Gegenseite werde irgendwann nachgeben oder es einfach einsehen.
Eine grobe Vorstellung der Größe des Kosmos zeigt auf, dass wir wohl nicht allein sein können und die Entstehung von Leben nur eine Frage der Wahrscheinlichkeit ist. Zur Sonne bräuchte ein Linienflugzeug 19 Jahre, nonstop, Tag und Nacht. Der nächste Stern (Proxima Centauri) ist in seiner sonnennächsten Konstellation 4,2 Lichtjahre entfernt, was 271.000 mal weiter weg als die Sonne. Das ist quasi unser Nachbar. Die Milchstraße enthält aber nochmal 220.000.000.000 Sterne und misst mehr als das 24.000-fache des Abstandes zu Proxima Centauri. Der Andromedanebel ist sogar 600.000 mal so weit entfernt, wie Proxima Centauri, und gehört dennoch zur "lokalen Gruppe". Warum dieser Name? Weil das eine Gruppe der nächstbesten Galaxien ist und Galaxien gibt es über 150.000.000.000. Wir diskutieren darüber, ob 30 * 10^21 Sterne im sichtbaren Universum und wer weiß was noch im Bereich dahinter, lediglich dazu da sind, uns Gottes Macht zu demonstrieren und dennoch eingeflößt sei, dass der Mensch, eine Spezies unter tausenden auf einer kleinen, blauen Murmel, in irgendeinem Heilsplan einen wichtigen Eckstein einnimmt. Da darf man doch ganz berechtigt seine Zweifel haben. Früher war es sicher die noch unvollständigere Sicht auf die mögliche Größe des Universums, die den Menschen in den Mittelpunkt stellte, da sich ja alles um die Erde zu kreisen schien. Heute spielt vielleicht die Angst um Bedeutungslosigkeit in einer auf Nummern beruhenden Welt mit herein.
Dass ein starres Gottesbild auf Erden existiert, dass nach wie vor seine Anhängerschaft hat, liegt sicherlich auch an der Priesterschaft, die die Gläubigen mit Strafandrohungen von oben dabei hielt, nur den "einen wahren Gott" anzubeten. Man solle sich keinen Götzen hingeben (#2). Das selbstbestimmte Leben, ein wesentlicher Teil der Menschenrechte, die hart, auch gegen den Widerstand der Kirchen, erkämpft wurden, sind Grundpfeiler unserer heutigen Gesellschaft und dies spiegelt sich ebenso in der Wissenschaft wider. Sie ist in kein Korsett gepresst und erforscht frei von Zwängen die Welt um sich herum. Es ist großartig, diesen Prozess mit erleben zu dürfen, auch wenn in der Wissenschaftskommunikation oft das Ergebnis, nicht die Forschung dahinter, im Vordergrund steht.
Es gibt so um die 5000 verehrte Götter, man kann's eh nicht allen recht machen. Die Chance, den falschen zu verehren, nur weil man zufällig in eine bestimmte Kultur geboren wurde, ist also größer als 99,9%. Dann lasse ich jenen letzten als einfache Konsequenz auch einfach weg und kann dennoch ein guter Mensch sein und ein erfülltes Leben führen. Ich muss aber nicht. Wissenschaft macht es ja auch nicht unmöglich zu glauben. Sie macht es nur möglich, nicht glauben zu müssen.
Aber ich kann die Kreationisten und die "Sonntagschristen" nachvollziehen. Sie sind nicht zwangsläufig militant oder dogmatisch oder ungebildet. Ein haufen gläubiger Wissenschaftler (zum Beispiel Harald Lesch, Astrophysiker) widerlegt dieses Bild. Doch das bewusste Loslassen des Glaubens ist ein langwieriger, schmerzhafter Prozess. Ich kann mir vorstellen, dass einen Selbstzweifel plagen und das schlechte Gewissen, die Eltern zu verraten. Auf dem Pfad zur Wahrheit wünscht man sicher mehr als einmal, Gott an seiner Seite. Der Weg vom Glauben zum Zweifel ist offenbar schwer, besonders, wenn man in einer Religion aufgewachsen ist. Das ist absolut nicht böse gemeint. Der "rote Faden" für die Entscheidungen des Lebens soll plötzlich nicht mehr da sein. Der Glaube ist ja real.
Der Weg in die andere Richtung ist deswegen aber nicht leichter. Den Zweifel als Triebkraft des Denkens durch einen Glauben an prinzipiell nicht nachweisbare Dinge zu ersetzen, scheint mir ein Unding. Immerhin studiere ich seit fast 4 Jahren mit Zeugen Jehovas die Bibel. Greifbarer ist es seither nicht geworden.
Um es dennoch bei einem Schlusswort zu belassen, lässt sich folgendes sagen: Dass Kreationisten, die einer 3000 Jahre alten Schrift mehr glauben, als methodisch erworbener Erkenntnis, die sich stetig selbst prüft, eben jener in Form der Evolutionswissenschaften Dogmatismus vorwerfen, lässt Zweifel offen, ob deren Spiegelneuronen korrekt arbeiten.
Skepsis ist das Zeichen und sogar die Poesie des gebildeten Verstandes.
John Dewey, amerikanischer Philosoph und Psychologe (1859-1952)
# 1 - Weitere Indizien, die für die Ansicht einer Flachen Erde stehen
Die dreitägige Finsternis der 9. Plage (2. Mose 10-20:23) und die stillstehende Sonne zu Gibeon (Josua 10:12-13). Beides verlangt entweder das Stoppen oder Hinwegbewegen der Gestirne oder dem Stoppen des Drehimpulses der Erde. Bei einer statischen Erde mit einer den Sternen zugewandten und einer angewandten Seite (was auch immer dann zu sehen wäre) ist die austretende Wärmeenergie, die durch den Energieerhaltungssatzes durch die Umwandlung der Bewegungsenergie entsteht, weniger relevant, als die ebenfalls austretende Wärmeenergie durch die Umwandlung der Bewegungsenergie aus dem Drehimpuls der Erde.
Wenn die Erde gestoppt wird kann man die umzuwandelnde Energie errechnen. Die Masse der Erde ist bekannt und ihre mittlere Drehgeschwindigkeit auch.
Die kinetische Energie der Drehbewegung der Erde errechnet sich aus ihrer Translationsenergie (E trans) addiert zur Rotationsenergie (E rot).
Die Rotationsenergie ergibt sich wie folgt: E rot = 1/2 * 2/5 * mr² * w²
Die Translationsenergie ergibt sich wie folgt: E trans = 1/2 mv²
In Summe: E kin = 1/2 mv² + 1/2 * 2/5 mr² * w²
Das sieht komplizierter aus, als es ist. Die Winkelgeschwindigkeit w² entspricht v²/r². Das können wir einsetzen und danach die Formel einkürzen.
E kin = 1/2 mv² + 1/2 * 2/5 mr² * v²/r²
r² kürzt sich raus.
E kin = 1/2 mv² + 1/2 * 2/5 mv²
E kin = 5/10 mv² + 2/10 mv²
E kin = 7/10 mv²
Die Rotationsgeschwindigkeit der Erde lässt sich errechnen aus der Zeit, die eine Drehung um die eigene Achse dauert und der Strecke, die am Äquator zurückgelegt wird, dessen Umfang aus der Formel U = 2 Pi * r zu errechnen ist. Der Erdradius ist dabei 6371 km. Wir kommen daher auf 1667,924 km/h beziehungsweise 463,312 m/s.
Die Masse der Erde beträgt 5,9722 * 10^24 kg (5,97 Trilliarden Tonnen).
Setzen wir diese Werte nun in obige Formel E kin = 7/10 mv² ein, ist das Ergebnis: 897386,395 * 10^24 kg * m²/s².
Die Einheit kg * m²/s² ist aber sehr umständlich, also ersetzen wir auch diese.
kg * m/s = N (Newton, Kraft)
kg * m²/s² = J (Joule, Energie)
kg * m²/s³ = W (Watt, Leistung)
Demnach haben wir knapp 900 * 10^27 J. Das entspricht umgerechnet etwa der Leistung von 128 Trilliarden Cerankochfeldern (ca. 7000 Watt). Und das wiederum sind auf jeden der 510.064.471.909.788,275 m² (A = 4r² Pi) je 250.948.668 Cerankochfelder Leistung.
Der Vergleich mit Kochgerätschaften ist nicht von ungefähr: Tatsächlich wird die Erde Impulsänderungen durch den Energieerhaltungssatz in Wärmeenergie umwandeln. Die Erdkruste würde verdampfen, mitsamt den armen Lebewesen darauf.
#2 - Wobei eigentlich auch Kreuze, Marienbildnisse oder Heiligenverehrung Götzenkult ist. (siehe 2. Mose 20:4, 5; Jeremia 10:3-5)