Ferris MC - Zur Erinnerung (2003)
Sascha Reimann ist ein deutscher Musiker, Rapper und Schauspieler. Besser bekannt ist er der durchschnittlichen Musik-Nulpe eher als Ferris MC. Von 2008 bis 2018 war er unter dem neuen Künstlernamen Ferris Hilton (angelehnt an Paris Hilton) festes Mitglied der Band Deichkind. Reimann verbrachte seine Kindheit in Neumünster, Kiel und schließlich in Bremen-Tenever. In nahezu all seinen Musikstücken thematisiert er seine wechselvolle, nicht sehr glückliche Kindheit und Jugend. Er erreichte den erweiterten Hauptschulabschluss und machte einen Abschluss als Kfz-Mechaniker – ohne Führerschein. Nebenher trat er in Funk und Fernsehen als Schauspieler und Sprecher auf (z. B. in Nicht von schlechten Eltern). Zusammen mit Immo Wischhusen alias FlowinImmO und DJ Pee gründete er Anfang der 1990er Jahre, neben Gymnasium und Ausbildung in Bremen, die Freaks Association Bremen (F.A.B.), welche rasch für Aufsehen in der damals gerade aufkeimenden Deutschrap-Szene sorgte. Bald traten sie in Sendungen bei VIVA, MTV und diversen Veranstaltungen und Festivals auf. Es folgte ein Plattenvertrag, Kollaboration und irgendwo dazwischen das heute vorgestellte Lied.
Ferris MCs Musikstil zeichnet sich durch seine für den Hip-Hop sehr harte Musik aus. Diverse Songs gehen sogar in Richtung Crossover beziehungsweise Techno, besonders auf dem Album fertich! lassen sich die harten, schnellen Beats erkennen ("Reimemonster Teil 2"). Untypisch für Rap sind seine in "Nacht der Freaks" und "Düstere Legende" verwendeten Gitarrenriffs, seine Techno-verwandten Songs sind besonders gut auf der Maxi-CD Nacht der Freaks und auf manchen Remixes seines Best-Of-Albums Düstere Legenden zu erkennen. Inhaltlich variieren seine Texte sehr stark, von Rap-lastigen Songs, über Lieder in denen er sein und das Leben seines besten Freundes schildert bis hin zu Liebeserklärungen an sein "Lebenselixier" (gemeint ist Cannabis) und äußerst brutalen Texten gegen die Presse, andere Musiker oder seine Ex-Freundin, wobei nur selten Namen erwähnt werden. Im Gegensatz zu verschiedenen anderen Rappern legt Ferris MC keinen Wert auf ein Gangsta-Rap-Image. Zwar drehen sich auch viele seiner Texte um Gewalt- oder Drogenexzesse; anstelle des Gangsta-typischen Prahlens mit Erfolgs- oder Statussymbolen wird jedoch das Leben am unteren Rand der Gesellschaft und die damit verbundenen persönlichen und materiellen Probleme in den Fokus gesetzt.
Zur Erinnerung ist sein erfolgreichster Track ohne Kollabo oder als Mitglied in irgendeiner Band. Er stammt vom Album "Audiobiographie" und beschreibt eine an Drogen zerbrechende Freundschaft, mit realem Vorbild. Ähnlich wie bei "Tic Tac Toes - Warum?"
Sascha Reimann ist ein deutscher Musiker, Rapper und Schauspieler. Besser bekannt ist er der durchschnittlichen Musik-Nulpe eher als Ferris MC. Von 2008 bis 2018 war er unter dem neuen Künstlernamen Ferris Hilton (angelehnt an Paris Hilton) festes Mitglied der Band Deichkind. Reimann verbrachte seine Kindheit in Neumünster, Kiel und schließlich in Bremen-Tenever. In nahezu all seinen Musikstücken thematisiert er seine wechselvolle, nicht sehr glückliche Kindheit und Jugend. Er erreichte den erweiterten Hauptschulabschluss und machte einen Abschluss als Kfz-Mechaniker – ohne Führerschein. Nebenher trat er in Funk und Fernsehen als Schauspieler und Sprecher auf (z. B. in Nicht von schlechten Eltern). Zusammen mit Immo Wischhusen alias FlowinImmO und DJ Pee gründete er Anfang der 1990er Jahre, neben Gymnasium und Ausbildung in Bremen, die Freaks Association Bremen (F.A.B.), welche rasch für Aufsehen in der damals gerade aufkeimenden Deutschrap-Szene sorgte. Bald traten sie in Sendungen bei VIVA, MTV und diversen Veranstaltungen und Festivals auf. Es folgte ein Plattenvertrag, Kollaboration und irgendwo dazwischen das heute vorgestellte Lied.
Ferris MCs Musikstil zeichnet sich durch seine für den Hip-Hop sehr harte Musik aus. Diverse Songs gehen sogar in Richtung Crossover beziehungsweise Techno, besonders auf dem Album fertich! lassen sich die harten, schnellen Beats erkennen ("Reimemonster Teil 2"). Untypisch für Rap sind seine in "Nacht der Freaks" und "Düstere Legende" verwendeten Gitarrenriffs, seine Techno-verwandten Songs sind besonders gut auf der Maxi-CD Nacht der Freaks und auf manchen Remixes seines Best-Of-Albums Düstere Legenden zu erkennen. Inhaltlich variieren seine Texte sehr stark, von Rap-lastigen Songs, über Lieder in denen er sein und das Leben seines besten Freundes schildert bis hin zu Liebeserklärungen an sein "Lebenselixier" (gemeint ist Cannabis) und äußerst brutalen Texten gegen die Presse, andere Musiker oder seine Ex-Freundin, wobei nur selten Namen erwähnt werden. Im Gegensatz zu verschiedenen anderen Rappern legt Ferris MC keinen Wert auf ein Gangsta-Rap-Image. Zwar drehen sich auch viele seiner Texte um Gewalt- oder Drogenexzesse; anstelle des Gangsta-typischen Prahlens mit Erfolgs- oder Statussymbolen wird jedoch das Leben am unteren Rand der Gesellschaft und die damit verbundenen persönlichen und materiellen Probleme in den Fokus gesetzt.
Zur Erinnerung ist sein erfolgreichster Track ohne Kollabo oder als Mitglied in irgendeiner Band. Er stammt vom Album "Audiobiographie" und beschreibt eine an Drogen zerbrechende Freundschaft, mit realem Vorbild. Ähnlich wie bei "Tic Tac Toes - Warum?"
https://www.youtube.com/watch?v=UNseaHmeudQ
(Es gibt auf YouTube nur die Auswahl zwischen Standbild und Klingeltonwerbung. Sorry.)
Songtext
[Part 1]
Wir lernten uns beide kennen, als wir ins gleiche Tagesheim kamen
Wir wurden die besten Freunde im Alter von 9 Jahren
Mit 10 war Blutsbrüderschaft angesagt
Wir schworen uns den ganzen Kinderscheiß
Und hielten uns klüger als die gesamte Nachbarschaft
Mein Stiefvater - n Alkoholiker
Wir hatten immer was zum Saufen
Neugierde war alles, was wir brauchten
Die Umstände machten aus uns das, was wir wurden
Die Pädagogen machten meiner Mutter Sorgen, ich sei verzogen und verdorben
Wir glänzten durch Schulschwänzen und dachten nicht an Morgen
Mit 12 wären wir für Theresa Orlowski gestorben
Wir chillten mit den älteren Angebern und Proleten
Meist arbeitsloses Pack, mit 'nem verlebtem Erfahrungsschatz
Schaut euch die Leute an, mit denen ihr abhängt
Hat Mutti gepredigt
Sonst hat sich eure Zukunft eher früher, als später erledigt
Unwichtig! Wir wollten wissen, wie Zigaretten mit Hasch schmecken
Wie knackt man lautlos Autos auf und in Häuser einbrechen
Für uns war's normal, dass wir immer mehr wollten, was wir nicht durften
Deshalb haben wir uns weniger gefreut, als wir 13 wurden
Wir waren zu zweit und halbstark
Wir gingen durch dick und dünn und Betonplätze war'n unser Freizeitpark
[Hook]
Ich hätte nie gedacht, dass es einmal endet
Durch dich muss ich erfahren, dass sich jedes Blatt auch wendet
Wir können nicht mehr teilen, was ist und einmal war
Die Erinnerung an dich nehm' ich mit in mein Grab
Wir hätten nie gedacht, dass es einmal endet
Wir mussten erfahren, dass sich jedes Blatt auch wendet
Wir können nicht mehr teilen, was ist und einmal war
Die Erinnerung an dich nehm' ich mit in mein Grab
[Part 2]
Seine Eltern krepierten bei einem Autounfall
Da war er grad 3
Seit dem wächst er bei Oma auf, die lebt lieber in den Tag hinein
Zu alt um ihm was zu verbieten, zu schwach um ihn anzuschreien
Das bisschen Rente und Kindergeld vom Staat war für zwei viel zu klein
Jede Schwierigkeit schweißt uns zusammen wie siamesische Zwillinge
Zwei Kiddipunks zwei Gesellschaftunfähige
Was kann man tun, außer Amoksaufen, Fahrradkleber schnüffeln
Läden beklauen, weil die Bullen nix tun können, wenn sie uns erwischen
Uns kamen Ideen zu Hauf, ohne Respekt vorm Gesetz
Und jeder Benz von 'nem Bonz wurd in Brand gesetzt
Grenzen und Limits sind uns fremd, wir kennen noch keine
Diesen Sommer wollen wir alles ausprobieren und übertreiben
Die Türsteher vor ner Disco schenken nur 'nem Ausweis Beachtung
Die passenden Zahlen stimmen durch Steuermarken von ner Kippenpackung
Logisch will man älter sein, wir waren Spätzünder, wild, ungeduldig
Kurz vor 14 und immer noch unschuldig
Wir liebten tanzen in Strobo und Schwarzlicht
Pogen bei Punkkonzerten und Saufmusik in Kellerparties
Geld, Essen, Kleidung - es gab nix, dass wir nicht teilten
Niemand konnte dieser Freundschaft das Wasser reichen
[Hook]
Ich hätte nie gedacht, dass es einmal endet
Durch dich muss ich erfahren, dass sich jedes Blatt auch wendet
Wir können nicht mehr teilen, was ist und einmal war
Die Erinnerung an dich nehm' ich mit in mein Grab
Wir hätten nie gedacht, dass es einmal endet
Wir mussten erfahren, dass sich jedes Blatt auch wendet
Wir können nicht mehr teilen, was ist und einmal war
Die Erinnerung an dich nehm' ich mit in mein Grab
[Bridge]
Ist nicht viel, das übrig blieb
Außer dieses Lied
Wir sind zu weit gegangen, sind zu weit gekommen
Und am Ziel wurde uns dafür alles genommen
[Part 3]
Der illegale Scheiß rächt sich, wird sogar mir bewusst
Ich frag mich oft, ob jede Lebensgeschichte so tragisch enden muss
Erst blieb er mit 15 hängen, durch schlechte Noten
Dann blieb er hängen auf schlechten Drogen und erlitt Angstpsychosen
Man sperrte ihn in die Geschlossene, von allein kam er nicht runter
Zerbrachen das Kind in ihm, stopften es voll mit Psychopharmaka
Sein Gesicht aufgequollen, Reaktionen 10-mal langsamer
Sie rissen alles, was er war komplett auseinander
Die Chemietherapie hat all seine Wahrnehmungen geraubt
Er ließ sich helfen, es ging nicht voran, deswegen gab er sich auf
Das Fass lief über, als seine Oma an Altersschwäche starb
Tabletten, Therapeut und mein Besuch - das war's, was er besaß
Sie flickten das Desaster halb zusammen und ab in die Freiheit
Er sah mit 18 aus, wie 40, fiel zurück in die Vergangenheit
Er fand keinen Anschluss, er schaffte keinen Schulabschluss
In seinen Augen schien wohl alles ruiniert, frei zum Abschuss
Außer ihm hat's keiner geahnt oder gewusst
Eines Nachts ging er auf die Autobahn, gesteuert von all seinem Frust
'N Tag später durft ich in der Zeitung lesen, was geschah:
19 jähriger ließ sich von 'nem Zehntonner überfahr'n
[Hook]
Ich hätte nie gedacht, dass es einmal endet
Durch dich muss ich erfahren, dass sich jedes Blatt auch wendet
Wir können nicht mehr teilen, was ist und einmal war
Die Erinnerung an dich nehm' ich mit in mein Grab
Wir hätten nie gedacht, dass es einmal endet
Wir mussten erfahren, dass sich jedes Blatt auch wendet
Wir können nicht mehr teilen, was ist und einmal war
Die Erinnerung an dich nehm' ich mit in mein Grab
[Bridge]
Ist nicht viel, das übrig blieb
Außer dieses Lied
Wir sind zu weit gegangen, sind zu weit gekommen
Und am Ziel wurde uns dafür alles genommen