Das System der HomöopathieHomöopathie ist eine alternative medizinische Lehre, die vor etwa zweihundert Jahren von Samuel Hahnemann erfunden wurde.
Zwei Grundideen machen Homöopathie aus. Da ist zum Einen das Simile-Prinzip: Ähnliches heilt Ähnliches. Dieses Prinzip besagt, dass der Stoff, der ähnliche Symptome hervorruft wie die zu bekämpfenden, sich als Heilmittel eignet. Was Ausschlag hervorruft, kann Ausschlag heilen.
Um nun diese Heilwirkung zu erreichen, muss das Mittel potenziert werden. Die homöopathische Potenzierung erfolgt durch vielfaches Verdünnen des Stoffes mit Wasser. Den Vorwurf, das in einer solchen Verdünnung mitunter kein Molekül des Wirkstoffes mehr enthalten ist, beantworten die Homöopathen mit dem Verweis darauf, dass sich das Wasser "erinnere", dass es also die zur Heilung nötigen Informationen speichern könne.
Offene Fragen zur Homöopathie- Warum behandelt der Homöopath mit dem Simile-Prinzip die Symptome, nicht die Ursache der Krankheit? Wir wissen heute, dass zum Beispiel Fieber eine Folge vieler verschiedener Krankheitsbilder sein kann – ist es wirklich glaubwürdig, dass alle Fieberverursacher durch das selbe Medikament bekämpft werden können?
- Wie glaubwürdig ist das Simile-Prinzip überhaupt? Ergibt es Sinn, dass zum Beispiel Wachmacher wie Koffein für Schlafmittel verwendet werden?
- Wie funktioniert Potenzierung? Im Normalfall kennen wir, dass eine Verdünnung einen Wirkstoff eher schwächt.
- Wenn Potenzierung funktioniert, woher "weiß" das Wasser dann, welchen Wirkstoff es potenzieren muss? Schließlich gibt es auch andere Spurenelemente, die gegebenenfalls mit verdünnt werden.
- Wenn Potenzierung funktioniert, was passiert dann mit dem überzähligen Wirkstoffgemisch? Für eine D6-Potenzierung benötigt man auf 1g Wirkstoff eine Tonne Wasser. Wenn vorherige Verdünnungen/ Potenzierungen weggeschüttet werden – entwickeln diese nicht ihre Wirkung in unseren Abwässern? Ist das Umweltverschmutzung?
- Wenn Potenzierung funktioniert, warum sind dann unsere Meere, Flüsse und Seen keine Quelle verschiedenster Dosierungen? Schließlich geraten ständig irgendwelche Wirkstoffe ins Wasser und werden um ein vielfaches verdünnt. Sind Fische auf Drogen?
- Verändert sich das potenzierte Wasser durch den Wirkstoff? Wenn ja, wie kann man das messen? Wenn nein, was ist dann der Unterschied zwischen diesem potenzierten Wasser und normalem Wasser ohne "Heilinformationen"?
- Wenn Homöpathie stimmt, haben ihre Medikamente dann Nebenwirkungen, die Gefahr einer Überdosis, eine Verstärkung der Wirkung durch höhere Dosierung?
- Wie misst man die Fähigkeit von Wasser, Informationen zu speichern, und wie lange kann Wasser diese Informationen speichern? Wird diese Fähigkeit davon beeinflusst, ob man Wasser zum Beispiel schüttelt oder erhitzt?
Urteil zur HomöopathieDie Informationsspeicherung von Wasser wurde bislang wissenschaftlich auf eine Femtosekunde gemessen (das Billionstel vom Millionstel einer Sekunde). Es gibt in der Nanotechnik das Phänomen, dass Kräfte auf kleinstem Raum stärker werden – diese können aber gemessen werden, anders als die Potenzierungen der Homöopathie. Homöopathische Verdünnungen und unbehandeltes Wasser lassen sich durch eine Analyse nicht auseinanderhalten. Man kann eine ganze Packung von homöopathischen Schlaftabletten schlucken, ohne die Gesundheit zu gefährden oder auch nur sofort umzukippen. Das Simile-Prinzip widerspricht medizinischen Erkenntnissen und lässt sich auch nicht mit der Antikörperwirkung bei Impfstoffen vergleichen. In guten wissenschaftlichen Studien ist die Wirkung homöopathischer Mittel mit dem Placeboeffekt gleichzusetzen.
Auf diese Probleme hat die Homöopathie keine wirkliche Antwort. Sie ist vielmehr eine Medizin, die sich aus rein magischem Denken speist, der Idee einer nicht zu messenden und dennoch vorhandenen Wirkung.
In Deutschland hat Homöopathie einen Jahresumsatz von 200 Millionen Euro.
Der Orginalartikel findet sich unter:
http://p-pricken.de/2008/12/homoopathie/Das System der AkupunkturWie Barbara Rüttung bei Hart aber Fair sagte, beruht Akupunktur auf dem "uralten Wissen über die Meridianenergie". Demnach fließt diese Energie, das Qi ("Chi"), durch unseren Körper – genauer gesagt fließen sie durch Kanäle: die Meridiane. Wie in einem Physikbaukasten muss der Anwender seine Nadeln nur in der richtigen Kombination an die richtigen Stellen setzen, dann wird das Qi so umgeleitet, dass es uns heilt. In Variationen dieser Lehre werden die Nadeln erhitzt oder unter Strom gesetzt.
Akupunktur ist eine der Hauptlehren der sogenannten Traditionellen Chinesischen Medizin.
Offene Fragen zur Akupunktur- Wenn Akupunktur stimmt, muss es die Lebensenergie Qi geben. Wie kann man sie messen, beziehungsweise warum haben wir sie noch nicht gemessen?
- Gleichfalls: Wie kann man Meridiane messen, beziehungsweise warum haben wir sie noch nicht gemessen?
- Ursprünglich gab es 365 Meridianpunkte zum Einstechen, inzwischen über 2000. Wenn wir Qi und Meridiane nicht messen können, wie können wir dann diese neuen Punkte orten, beziehungsweise woher wissen wir, dass die Einstichstellen tatsächlich an den richtigen Orten sind?
- Wie interagiert Qi mit anderen Funktionen des Körpers? Was macht Qi überhaupt?
- Können Meridiane zwischen Knochen und Muskeln eingeklemmt werden, wie Nerven?
- Kann man zu hohen oder zu niedrigen Qidruck haben?
- Reagiert Qi auf Medikamente? Wie und warum?
- Wenn die Akupunktur so gut wirkt, müsste sie dann die bevorzugte chinesische Behandlungsmethode sein, nach der sich vor allem auch die Oberschicht behandeln lässt?
- Warum ist das Alter einer Lehre ein entscheidender Vorzug?
Urteil zur AkupunkturIn Doppelblindstudien zeigt sich immer wieder, dass es für das Ergebnis egal ist, an welcher Stelle man die Nadeln einsticht, ja sogar, ob man die Nadeln wirklich einsticht oder der Patient das nur glaubt. Das verträgt sich nicht mit der Idee von Meridianen, die beeinflusst werden. Ebenso gibt es keine körperlichen Funktionen, die sich nur über das Vorhandensein von Qi erklären ließen – stattdessen wurden bisher weder Qi noch Merdiane gemessen oder verlässlich geortet, und das obwohl wir bereits mit Instrumenten auf die Nano-Ebene schauen können. Berichte von Betäubungen durch Akupunktur sind übertrieben. In China ist Akupunktur die Medizin derer, die sich westliche Behandlungen nicht leisten können.
Natürlich sagt das Alter einer Lehre nichts über deren Qualität aus. Viel mehr erleben wir ja selbst, dass alte Weisheiten und selbst neuere Erkenntnisse immer wieder von der Wissenschaft umgeworfen werden. Es wäre in der Tat sehr interessant, wenn die Akupunktur trotz ihres Alters wissenschaftlichen Tests standhalten würde. Tut sie aber nicht.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass ein Einstich körperliche Reaktionen auslösen kann, und beispielsweise mit Reizstrom versehene Nadeln können tatsächlich für eine Behandlung eingesetzt werden. Dabei wäre es jedoch wünschenswert, wenn die Behandlung aufgrund von beweisgestützen Überlegungen erfolgt.
In Deutschland werden jährlich etwa 90 Milliarden Euro für Akupunktur ausgegeben.
Der Orginalartikel findet sich unter:
http://p-pricken.de/2008/12/skepcheck-akupunktur/