Crazy DJ:
TNGQ: Remastered Edition
Kapitel 1-1: Ein Turnier geht los!
Anfang Juni bekommt Crazy DJ das Angebot, in die Villa nebenan zu ziehen. Er bekommt keinen Makler, keinen Immobilienberater, keine Telefonnummer des Verkäufers. Aber schon am 7. Juni ist der ganze Umzug durch? Das ist doch quasi Anfang Juni. Von heut auf gleich ein Umzug, obwohl er bis dato nicht mal vom Angebot wusste. Da könnte man schön ausbauen oder wenigstens den Zeitrahmen etwas weiter dehnen können.
Generell stellt sich die Frage, warum er überhaupt umzieht. Immerhin war er bis dato ja offensichtlich nicht genötigt, aus Portville zu ziehen. Außer "Die Nachbarbude ist frei!" gibt es absolut keinen nachvollziehbaren Grund, den Wohnort zu wechseln. Ja, die Strecke zur Arbeit ist nun kürzer. Aber es wird mit keiner Silbe erzählt, dass ihn der Arbeitsweg irgendwie gestört hätte.
Wieso hat CrazyDJ eigentlich nicht schon früher mitbekommen, dass die Bude im Grunde zu groß für ihn ist? Und wenn Axti allein in der Villa gegenüber wohnt, wieso zieht CrazyDJ nicht einfach zu ihm, wenn ihn der Arbeitsweg scheinbar doch wurmt?
Das Angebot, dass das Mädel bei ihm leben darf, kam zu schnell. Außerdem erzählt sie nur, dass sie sich ritzte und gemobbt wurde. Ich denke, eine Lebensgeschichte sieht anders aus. Es beweist auch nicht, dass sie leben möchte, sondern, dass sie wahrgenommen werden möchte. Sie will verstanden werden, sie will, dass man Notiz von ihr nimmt.
Er nimmt also eine völlig fremde Person in seine Hütte auf. Diese wurde offenbar über längeren Zeitraum gemobbt und fertig gemacht. Und die geht so schnell auf das Angebot des Helden ein? Und sieht obendrein kein Problem darin, mit ihm schon in der ersten Nacht das Bett zu teilen? Das ist arg unrealistisch. Sie kennt ihn nicht. Sie haben auf einer Treppe ein paar Worte gewechselt. Und zack, ab in die Kiste. Hm ...
CrazyDJ scheint generell ein leicht beeinflussbarer Typ zu sein. Er wohnt in Portville, Axti schwatzt ihm 'ne Villa auf. Er lernt Nina kennen. Die belatschert ihn, damit er am Turnier teilnimmt. Ich hoffe nicht, dass das die versprochene Charaktertiefe ist.
"Alle Teilnehmer haben sich angestellt und müssen eine Nummer ziehen, welche die Rheinfolge bestimmt." [...] "Sollten noch Fragen zur Rheinfolge bestehen [...]"
Da es sich um ein Kampf- und nicht um ein Schwimmturnier handelt, sollte der Rhein außen vor bleiben.
Harald Töpfer? Ehrlich? Wie offensichtlich ist das denn?
Die Vorgehensweise der Auslosung für das Turnier erinnert stark an Dragon Ball. Sehr stark. Aber 17 Runden macht es interessant zu wissen, wie die Folgerunden ausgeknobelt werden. Denn 17 ist nicht durch 2 ganzzahlig teilbar.
Kapitel 1-2: Lasst die Kämpfe beginnen!
"Die amerikanischen Fans springen von den Trebühnen auf und jubeln." - Tribünen
CrazyDJ braucht keine motzigen Sprüche im Finale abfeuern. Er hatte die Gelegenheit Blades Können in den vorherigen Kämpfen zu sehen.
Außerdem wirken die Vorrunden so unglaublich beliebig und austauschbar. Keiner der anderen Kämpfer hat auch nur irgendeine Bedeutung. Das kann man verschmerzen, weil sie im Grunde nur Prügeldummies sind, um auf das große Finale hinauszulaufen. Aber die Kämpfe lesen sich so uninspiriert und eindeutig zu kurz. "XY gewinnt gegen XZ. Dann treten Maier und Schulze gegeneinander an. Schulze kann knapp siegen." Wenn die anderen Kämpfe so absolut ohne Aussagekraft sind, hätte man sie einfach weglassen sollen. Es hätte eine Referenz in Form eines Kommentars gereicht, wie "Boar, dieser CrazyDJ ist der einzige seines Landes, der noch im Turnier ist."
Und last but not least:
Du versprichst mehr Charaktertiefe für die Helden und versuchst dies ja gerade mit dieser Neuauflage umzusetzen. Allerdings eignet sich ein Turnier nur bedingt dafür.
Was wissen wir denn nun über die Charaktere?
CrazyDJ ist Mitglied der Nanoguard, hilfsbereit, stinkreich und ein guter Kämpfer. Er mag kein Fussball.
Axti ist ebenfalls Mitglied der Nanoguard und offenbar auch wohlhabend. Er liebt Fussball.
Nina war verzweifelt, ist aber schnell bereit, mit wildfremden Leuten in fast leere Villen und Doppelbetten zu steigen. Sie mag kein Fussball.
Captain Patriotism ist noch nicht mal der angeberische Typ, wie es Mr. Satan wäre, obwohl er sich als Abklatsch dessen liest. Der Captain ist einfach nur ein, auf menschlichem Niveau, guter Kämpfer, der dann gegen CrazyDJ verliert.
Und Blade ist ein völliges Rätsel, außer dass auch er - selbstverständlich - super stark ist.
Nichts davon hat etwas mit Tiefe zu tun.
Sie haben keine inneren Konflikte, keine Dinge zu erledigen. Sie sind so aalglatt und haben mal eben so, locker die Zeit, an so einem Turnier teilzunehmen. Ich erkenne noch nicht einmal irgendwelche Schwächen.
Nimm dir erst einmal Zeit, die Charaktere auszuformen, bevor du gleich eine Geschichte startest.