Ich habe über Astrodicticum Simplex, einem Blogger mit weitreichender astronomischer Bildung aus dem Scienceblog, die Webseite raumbrueder.de entdeckt und mir den dortigen Text über den sagenhaften Planeten Nibiru durchgelesen. Das ist ja dieser Planet, der nach der Auffassung der Weltuntergangsgemeinschaft, eine der Möglichkeiten ist, wie unsere Welt am 21.12.2012 vergehen wird. Ihr wisst schon, die böse Mayaprophezeiung. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, diesen Text hier genüsslich auf seine wissenschaftliche Überprüfbarkeit hin zu testen. Ohne längere Umschweife möchte ich damit auch gleich beginnen. Ich entschuldige mich schon jetzt einmal, wenn der Text ausufert. Aber um alles einleuchtend zu erklären, muss ich öfter weit ausholen. Denn ich kann nicht davon ausgehen, dass ihr das selbe Verständnis von Astronomie und Physik habt, wie ich. Dann zerpflücken wir mal los:
Der Text beginnt so:
Übrigens stammen alle Rechtschreib-, Grammatik- und Interpunktionsfehler aus dem Quelltext und sind von mir nicht verändert.
Bereits hier stellen sich mir 3 Fragen:
Welche Planeten sind an Stelle Nr. 9, 10, und 11?
Vorwissen:
Pluto ist ja mitlerweile zum Zwergplaneten degradiert worden, die zu seinen Ehren auch Plutoiden genannt werden. Von innen nach außen heißen die Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Auf den transneptunischen Bahnen (also weiter draußen als Neptun) befindet sich der Kuipergürtel, der eben auch Pluto und bisher 7 weitere ähnliche Objekte enthält. Noch weiter draußen wandert der vermutliche Plutoid Sedna herum, der eine stark exentrische Bahn beschreibt (also weniger kreisförmig wandert, wie die Planeten). Dahinter befindet sich nur noch die Oort'sche Wolke, eine bisher nicht sicher nachgewiesene Ansammlung von Asteroiden und anderen Objekten. Sie ist vermutlich kugelförmig angeordnet und bildet den Abschluss unseres Sonnensystems. Ein direkter Nachweis der Oort’schen Wolke durch Beobachtung ist auch in naher Zukunft nicht zu erwarten, aber es gibt genügend indirekte Anzeichen, so dass ihre Existenz als nahezu sicher gilt.
Problem:
Welche 3 Planeten hat der Autor also mehr auf der Karte verzeichnet, als die "böse NASA"? Natürlich kommt es dann auch darauf an, in wie weit man den alten Begriff der Planeten wertet. Nach alter Bezeichnung, in der Pluto ja auch noch einer war, wäre dieser ja der neunte. Eris, Makemake, Haumea wären Planet 10-13. Dann gibt es da noch 4 weitere Anwärter auf den Plutoidenstatus: Varuna, Quaoar, Sedna und Orcus. Da wären wir bei 17. Passt also auch nicht in die Zählung. Allerdings kann der Text ja auch schon etwas älter sein. Vielleicht waren bis dahin noch nicht so viele transneptunische Objekte bzw. Plutoiden bekannt, die damals dann auch keine Plutoiden waren, sondern noch Planeten oder zumindest Planetenanwärter. Wie die Objekte hier auf der Erde nun auch immer genannt werden, kümmert die ja nicht die Bohne da draußen.
Warum wird dieses Objekt mit Planet X gleichgesetzt?
Vorwissen:
Den Begriff "Planet X" gab es einst in der astronomischen Wissenschaft wirklich. Er wurde angewandt, für ein Objekt, dass wir nun Neptun nennen. Bereits Galileo soll diesen gesehen haben. Allerdings hielt er ihn in Konjunktion im Jupiter für einen Fixstern. Als 1821 die von Alexis Bouvard aufgestellten astronomische Tabellen über die Bahn des Uranus aufgestellt wurden, wichen diese stark von den späteren Beobachtungen ab. Die Bewegung des Uranus um die Sonne zeigte Störungen und entsprach nicht den keplerschen Gesetzen, die ja die Planetenbahnen um die Sonne beschreiben. Man vermutete also ein massives Objekt jenseits des Uranus, dass seine Bahn stören müsse. 1846 wurde er aufgrund vorausberechneter Bahnen dann doch entdeckt und bekam seinen heutigen Namen. Nach einigem hin und her.
Problem:
In der Astronomie gibt es den Begriff heute einfach nicht mehr. Es wurden keine weiteren Bahnstörungen gemessen, die eine Vermutung nahelegen, dass da draußen noch ein großes Objekt rumschwirrt. In Gazetten und Wissenschaftzeitschriften wird dieser Begriff für Exoplaneten, also Planeten in anderen Sternsystemen verwendet, ob nun direkt oder indirekt beobachtet oder berechnet.
Wenn sie es wagen darüber zu reden?
Vorwissen:
Die "böse NASA" kontrolliert ja alle Wissenschaftler der Welt, sowohl die mit Lehrstuhl in einer Universität, als auch die Hobbyastronomen. Deswegen ist über den Planeten natürlich auch kaum etwas nach außen gedrungen.
Problem:
Das ist natürlich quark. Selbst wenn die "böse NASA" es wöllte, könnte sie diesen Planeten X nicht geheimhalten. Außer natürlich sie verbieten weltweit den Physik- und Astronomieunterricht. Denn sobald man die kepplerschen Gesetze kennt, kann man errechnen, wie sich die Planeten da draußen bewegen und bewegen müssen. Sobald jemand ein Teleskop aufstellt und auch mal durchschaut, kann er den Himmel selbst beobachten. Der lässt sich nicht vertuschen. Und sollte jetzt ein Esoteriker von Chemtrails rumlabern (das sollen so chemisch manipulierte Kondensstreifen sein, die den Sternhimmel verdunkeln sollen), dem kann ich nur sagen, dass seit den 70ern die Nebel- und Wolkentage über Europa abgenommen haben und deshalb der Sternenhimmel immer klarer zu sehen ist.
Wo hält die "böse NASA" den Planeten denn versteckt? Und was haben die Maya mit dieser Verschwörung zu tun? Der Autor der Niribu-Webseite weiß es ganz genau. Und wir ergründen das im heutigen Beitrag.
Wieso sehen wir ihn dann nicht?
Vorwissen:
Es ist also ein Objekt (größer als der Pluto, sonst wäre er ja kein Planet) das zwischen Mars und Jupiter liegt. Beide Planeten sind mit bloßem Auge sichtbar. Es ist also kein Teleskop erforderlich, um diese Objekte zu sehen. Man muss sie nur am Nachthimmel finden.
Problem:
Wo ist Nibiru?
Wieso bewegt sich Nibiru entgegen des allgemeinen Drehimpulses unseres Sonnensystems?
Vorwissen:
Als unsere Sonne entstand, stürzte die Masse der Gasscheibe spiralförmig auf das Zentralgestirn. Alles was weit genug weg war, drehte sich zwar mit, fiel aber nicht ins Zentrum. Aus diesen Klumpen wurden dann die Planeten und alles andere was noch so umherfliegt. Selbst langperiodische Asteroiden wie Sedna, die bis weit ins All fliegen und nach zig Jahrhunderten wiederkehren, halten sich an diese vorgegebene Drehrichtung. Und je näher ein Objekt dem Zentrum ist desto schneller bewegt es sich um dieses: Merkur zum Beispiel ist der schnellste der Planeten (47,87 km/s), Neptun der langsamste (5,43 km/s).
Problem:
Was hat Nibiru also dazu gebracht, genau dem entgegen zu wirken? Es gibt für mich nur zwei logische Erklärungen. Es wäre möglich, dass ein anderes Objekt ihn gerammt hat und er so seine Richtung änderte. Dann ist es für ihn ein glücklicher Umstand, dass er noch existiert und eine stabile Bahn aufweist. Oder aber, er ist aus einem anderen Sternensystem geschleudert worden und wanderte durch das Schwerkraftfeld unserer Sonne, wo er auf seiner Bahn eingefangen wurde. Jetzt hat er zwar eine stabile Bahn, aber ebenso, wie bei der Rammhypothese müsste er immer langsamer werden, da der Drehimpuls der Sonne und er anderen Planeten ihn nach und nach abbremsen. Irgendwann stoppt er dann und beginnt sich anschließend mit steigender Geschwindigkeit mit den anderen Planeten zu bewegen. Ein solches Verhalten würde zumindest seine extrem langsame Umlaufzeit auf einer so sonnennahen Bahn erklären. Vielleicht wäre er ja schon lange in der Abbremsphase.
Aber hey. Bisher sind die Mayas ja noch gar nicht vorgekommen. Die haben doch sicher auch etwas damit zu tun.
Weder ist der Mayakalender der genauste der Welt (es gibt ja auch mehrere Mayazählsysteme) noch enden Kalender irgendwann. Kalender zählen nur fortwährend die Tage und erstellen daraus größere Zählsysteme, wie Wochen, Monate, Jahre. Kalender enden nicht. Es ist nicht ihre Funktion zu enden. Sie sind schlicht ein periodisches Zählsystem. Und Perioden und Zyklen enden nicht, sie kommen nur immer wieder zum selben Punkt.
Die Maya benutzten zwei wichtige, verschiedene Kalender: die Tzolkin-Zählung für rituelle Zwecke und den Haab-Kalender für den zivilen Gebrauch. Das klingt vielleicht seltsam - aber auch heute noch gibt es genügend Beispiele für die parallele Benutzung zweier Kalender. Für alltägliche Sachen wird fast überall auf der Welt der für uns normale Gregorianische Kalender verwendet - aber wenn es z.B. um religiöse Angelegenheiten geht, dann gibt es viele verschiedene Alternativen, die noch in Gebrauch sind. Der 5.Januar 2012 ist beispielsweise der 10.Tebet 5772 im jüdischen Kalender, der 10.Safar 1433 im islamischen Kalender, der 26.Kijhak/Choiak 1728 des koptischen Kalenders - usw. Auf http://www.nabkal.de könnt ihr selbst weitere Kalendersysteme durchrechnen.
Der Tzolkin-Kalender der Maya hat eine Periode von 260 Tagen, der Haab-Kalender basiert auf dem scheinbaren Umlauf der Sonne um die Erde und hat deswegen eine Periode von 365 Tagen. Man kann ein Datum also nun entwender im Tzolkin-System (z.B. 6 Edznab) oder als Haab-Datum (z.B. 11 Yax) angeben (mehr zur Namensgebung des Maya-Kalenders findet man z.B auf http://www.hermetic.ch). Starten beide Kalender am gleichen Tag, dann dauert es 52 Jahre, bis sich eine Kombination aus Haab- und Tzolkin-Angabe (z.B. 6 Edznab 11 Yax - der Todestag von Pacal I, Herrscher von Palenque) wiederholt.
Innerhalb dieser 52 Jahre lässt sich ein Tag durch Angabe von Haab und Tzolkin also eindeutig beschreiben. Will man allerdings auch längere Zeiträume behandeln, wird es schwierig. Das wäre so, als würden wir nur Tag und Monat angeben, aber kein Jahr. Wenn man dann vom 5.Januar spricht, weiß niemand, welcher Tag genau gemeint ist. Dazu muß man auch das Jahr angeben.
Deswegen gibt es bei den Maya auch noch einen dritten Kalender - den sg. "long count" bzw. die Lange Zählung. Basierend auf dem Zwanzigersystem (im Gegensatz zu unserem Zehner/Dezimalsystem) durchlaufen hier 5 Ziffern jeweils die Zahlen von 0 bis 19 (bzw. 4; eine Stelle läuft nur bis 17). Der 20. Januar 2009 (Amtseinführung von Barack Obama, 44.Präsident & 1.afroamerikanischer Präsident der USA) kann dann beispielsweise als 12.19.16.0.9 geschrieben werden (bzw. als 12 Baktun 19 Katun 16 Tun 0 Uinal 9 Kin).
Mit dieser Zählung lässt sich ein viel längerer Zeitraum abdecken. Für die Maya war die 13 (neben der 20) eine wichtige Zahl - das sieht man auch am Tzolkin-Kalender der 13 mal 20 = 260 Tage umfasst - und deswegen vermutet man, dass eine sogenannte Epoche genau 13 Baktun dauert. Also von 0.0.0.0.0 bis 12.19.19.17.19. (das entspricht etwa 5125 Jahren) - danach beginnt die neue Epoche wieder bei 0.0.0.0.0. Das ist allerdings nicht ganz sicher - genauso könnte es sein, dass eine Epoche bis 20.0.0.0.0 läuft. Wann genau der Nullpunkt der langen Zählung war, ist ebenfalls nicht ganz sicher. Die meisten Forscher glauben, dass es der 11. August 3114 v.u.Z war. Und wenn das stimmt, dann fällt 12.19.19.17.19 der langen Zählung genau auf den 21.12.2012.
So weit die Fakten. Der 21.12.2012 ist also für die Maya so etwas wie ähnliches wie der 31.12.1999 für uns (wenn denn der Nullpunkt stimmt und die Zählung nur bis 13 geht). Alle Stellen des Kalenders ändern sich und zahlenmäßig beginnt eine neue Epoche.
Gut, zum Millenium gab es ja auch bei uns Untergangsstimmung. Man ging von einem weltweiten Blackout aus, weil die Rechner revoltieren und die Flügzeuge nun rückwärts fliegen lassen. Und was alles noch so passieren sollte. Und siehe da: Wir sind noch hier. Mystisch ist daran also nichts. Es ist deren Millenium und die haben glücklicherweise keine Rechner und Flugzeuge. Und einen Untergang haben sie ja auch nie prophezeit. Das ist eine westlich-esoterische Ausprägung, nix von den Maya.
Aber wie ist der Planet Nibiru denn aufgebaut? Aus was besteht er? Gibt es auf ihm Leben? Das alles und noch mehr im nächsten Beitrag.
Der Text beginnt so:
Darf ich Euch die Geschichte erzählen von "Nibiru" dem 12. Planeten unseres Sonnensystems, den die alten "Sumer" so nannten? Habt Ihr schon gehört vom "Planeten-X" wie ihn unsere Astronomen und Physiker heute nennen. Wenn sie es wagen darüber zu reden (schließlich könnte man seinen guten Ruf verlieren oder noch schlimmer Gelder werden gestrichen).
Übrigens stammen alle Rechtschreib-, Grammatik- und Interpunktionsfehler aus dem Quelltext und sind von mir nicht verändert.
Bereits hier stellen sich mir 3 Fragen:
Welche Planeten sind an Stelle Nr. 9, 10, und 11?
Vorwissen:
Pluto ist ja mitlerweile zum Zwergplaneten degradiert worden, die zu seinen Ehren auch Plutoiden genannt werden. Von innen nach außen heißen die Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Auf den transneptunischen Bahnen (also weiter draußen als Neptun) befindet sich der Kuipergürtel, der eben auch Pluto und bisher 7 weitere ähnliche Objekte enthält. Noch weiter draußen wandert der vermutliche Plutoid Sedna herum, der eine stark exentrische Bahn beschreibt (also weniger kreisförmig wandert, wie die Planeten). Dahinter befindet sich nur noch die Oort'sche Wolke, eine bisher nicht sicher nachgewiesene Ansammlung von Asteroiden und anderen Objekten. Sie ist vermutlich kugelförmig angeordnet und bildet den Abschluss unseres Sonnensystems. Ein direkter Nachweis der Oort’schen Wolke durch Beobachtung ist auch in naher Zukunft nicht zu erwarten, aber es gibt genügend indirekte Anzeichen, so dass ihre Existenz als nahezu sicher gilt.
Problem:
Welche 3 Planeten hat der Autor also mehr auf der Karte verzeichnet, als die "böse NASA"? Natürlich kommt es dann auch darauf an, in wie weit man den alten Begriff der Planeten wertet. Nach alter Bezeichnung, in der Pluto ja auch noch einer war, wäre dieser ja der neunte. Eris, Makemake, Haumea wären Planet 10-13. Dann gibt es da noch 4 weitere Anwärter auf den Plutoidenstatus: Varuna, Quaoar, Sedna und Orcus. Da wären wir bei 17. Passt also auch nicht in die Zählung. Allerdings kann der Text ja auch schon etwas älter sein. Vielleicht waren bis dahin noch nicht so viele transneptunische Objekte bzw. Plutoiden bekannt, die damals dann auch keine Plutoiden waren, sondern noch Planeten oder zumindest Planetenanwärter. Wie die Objekte hier auf der Erde nun auch immer genannt werden, kümmert die ja nicht die Bohne da draußen.
Warum wird dieses Objekt mit Planet X gleichgesetzt?
Vorwissen:
Den Begriff "Planet X" gab es einst in der astronomischen Wissenschaft wirklich. Er wurde angewandt, für ein Objekt, dass wir nun Neptun nennen. Bereits Galileo soll diesen gesehen haben. Allerdings hielt er ihn in Konjunktion im Jupiter für einen Fixstern. Als 1821 die von Alexis Bouvard aufgestellten astronomische Tabellen über die Bahn des Uranus aufgestellt wurden, wichen diese stark von den späteren Beobachtungen ab. Die Bewegung des Uranus um die Sonne zeigte Störungen und entsprach nicht den keplerschen Gesetzen, die ja die Planetenbahnen um die Sonne beschreiben. Man vermutete also ein massives Objekt jenseits des Uranus, dass seine Bahn stören müsse. 1846 wurde er aufgrund vorausberechneter Bahnen dann doch entdeckt und bekam seinen heutigen Namen. Nach einigem hin und her.
Problem:
In der Astronomie gibt es den Begriff heute einfach nicht mehr. Es wurden keine weiteren Bahnstörungen gemessen, die eine Vermutung nahelegen, dass da draußen noch ein großes Objekt rumschwirrt. In Gazetten und Wissenschaftzeitschriften wird dieser Begriff für Exoplaneten, also Planeten in anderen Sternsystemen verwendet, ob nun direkt oder indirekt beobachtet oder berechnet.
Wenn sie es wagen darüber zu reden?
Vorwissen:
Die "böse NASA" kontrolliert ja alle Wissenschaftler der Welt, sowohl die mit Lehrstuhl in einer Universität, als auch die Hobbyastronomen. Deswegen ist über den Planeten natürlich auch kaum etwas nach außen gedrungen.
Problem:
Das ist natürlich quark. Selbst wenn die "böse NASA" es wöllte, könnte sie diesen Planeten X nicht geheimhalten. Außer natürlich sie verbieten weltweit den Physik- und Astronomieunterricht. Denn sobald man die kepplerschen Gesetze kennt, kann man errechnen, wie sich die Planeten da draußen bewegen und bewegen müssen. Sobald jemand ein Teleskop aufstellt und auch mal durchschaut, kann er den Himmel selbst beobachten. Der lässt sich nicht vertuschen. Und sollte jetzt ein Esoteriker von Chemtrails rumlabern (das sollen so chemisch manipulierte Kondensstreifen sein, die den Sternhimmel verdunkeln sollen), dem kann ich nur sagen, dass seit den 70ern die Nebel- und Wolkentage über Europa abgenommen haben und deshalb der Sternenhimmel immer klarer zu sehen ist.
Wo hält die "böse NASA" den Planeten denn versteckt? Und was haben die Maya mit dieser Verschwörung zu tun? Der Autor der Niribu-Webseite weiß es ganz genau. Und wir ergründen das im heutigen Beitrag.
Sein Platz ist zwischen Mars und Jupiter angesiedelt und er zieht Gegenläufig seine Bahn. Das heißt alle Planeten kreisen wie die Erde auch in der gleichen Richtung um unsere Sonne. Nibiru läuft dagegen. 3600 Jahre braucht er für eine Umlaufbahn.
Wieso sehen wir ihn dann nicht?
Vorwissen:
Es ist also ein Objekt (größer als der Pluto, sonst wäre er ja kein Planet) das zwischen Mars und Jupiter liegt. Beide Planeten sind mit bloßem Auge sichtbar. Es ist also kein Teleskop erforderlich, um diese Objekte zu sehen. Man muss sie nur am Nachthimmel finden.
Problem:
Wo ist Nibiru?
Wieso bewegt sich Nibiru entgegen des allgemeinen Drehimpulses unseres Sonnensystems?
Vorwissen:
Als unsere Sonne entstand, stürzte die Masse der Gasscheibe spiralförmig auf das Zentralgestirn. Alles was weit genug weg war, drehte sich zwar mit, fiel aber nicht ins Zentrum. Aus diesen Klumpen wurden dann die Planeten und alles andere was noch so umherfliegt. Selbst langperiodische Asteroiden wie Sedna, die bis weit ins All fliegen und nach zig Jahrhunderten wiederkehren, halten sich an diese vorgegebene Drehrichtung. Und je näher ein Objekt dem Zentrum ist desto schneller bewegt es sich um dieses: Merkur zum Beispiel ist der schnellste der Planeten (47,87 km/s), Neptun der langsamste (5,43 km/s).
Problem:
Was hat Nibiru also dazu gebracht, genau dem entgegen zu wirken? Es gibt für mich nur zwei logische Erklärungen. Es wäre möglich, dass ein anderes Objekt ihn gerammt hat und er so seine Richtung änderte. Dann ist es für ihn ein glücklicher Umstand, dass er noch existiert und eine stabile Bahn aufweist. Oder aber, er ist aus einem anderen Sternensystem geschleudert worden und wanderte durch das Schwerkraftfeld unserer Sonne, wo er auf seiner Bahn eingefangen wurde. Jetzt hat er zwar eine stabile Bahn, aber ebenso, wie bei der Rammhypothese müsste er immer langsamer werden, da der Drehimpuls der Sonne und er anderen Planeten ihn nach und nach abbremsen. Irgendwann stoppt er dann und beginnt sich anschließend mit steigender Geschwindigkeit mit den anderen Planeten zu bewegen. Ein solches Verhalten würde zumindest seine extrem langsame Umlaufzeit auf einer so sonnennahen Bahn erklären. Vielleicht wäre er ja schon lange in der Abbremsphase.
Aber hey. Bisher sind die Mayas ja noch gar nicht vorgekommen. Die haben doch sicher auch etwas damit zu tun.
Auch die "Maya" kannten dieses Gestirn. Räusper? Ahem, Kannten Ihn? Wegen dieses Sternes hört ihr Kalender(übrigens der genaueste Kalender der Welt) abrupt im Jahr 2012 auf.
Weder ist der Mayakalender der genauste der Welt (es gibt ja auch mehrere Mayazählsysteme) noch enden Kalender irgendwann. Kalender zählen nur fortwährend die Tage und erstellen daraus größere Zählsysteme, wie Wochen, Monate, Jahre. Kalender enden nicht. Es ist nicht ihre Funktion zu enden. Sie sind schlicht ein periodisches Zählsystem. Und Perioden und Zyklen enden nicht, sie kommen nur immer wieder zum selben Punkt.
Die Maya benutzten zwei wichtige, verschiedene Kalender: die Tzolkin-Zählung für rituelle Zwecke und den Haab-Kalender für den zivilen Gebrauch. Das klingt vielleicht seltsam - aber auch heute noch gibt es genügend Beispiele für die parallele Benutzung zweier Kalender. Für alltägliche Sachen wird fast überall auf der Welt der für uns normale Gregorianische Kalender verwendet - aber wenn es z.B. um religiöse Angelegenheiten geht, dann gibt es viele verschiedene Alternativen, die noch in Gebrauch sind. Der 5.Januar 2012 ist beispielsweise der 10.Tebet 5772 im jüdischen Kalender, der 10.Safar 1433 im islamischen Kalender, der 26.Kijhak/Choiak 1728 des koptischen Kalenders - usw. Auf http://www.nabkal.de könnt ihr selbst weitere Kalendersysteme durchrechnen.
Der Tzolkin-Kalender der Maya hat eine Periode von 260 Tagen, der Haab-Kalender basiert auf dem scheinbaren Umlauf der Sonne um die Erde und hat deswegen eine Periode von 365 Tagen. Man kann ein Datum also nun entwender im Tzolkin-System (z.B. 6 Edznab) oder als Haab-Datum (z.B. 11 Yax) angeben (mehr zur Namensgebung des Maya-Kalenders findet man z.B auf http://www.hermetic.ch). Starten beide Kalender am gleichen Tag, dann dauert es 52 Jahre, bis sich eine Kombination aus Haab- und Tzolkin-Angabe (z.B. 6 Edznab 11 Yax - der Todestag von Pacal I, Herrscher von Palenque) wiederholt.
Innerhalb dieser 52 Jahre lässt sich ein Tag durch Angabe von Haab und Tzolkin also eindeutig beschreiben. Will man allerdings auch längere Zeiträume behandeln, wird es schwierig. Das wäre so, als würden wir nur Tag und Monat angeben, aber kein Jahr. Wenn man dann vom 5.Januar spricht, weiß niemand, welcher Tag genau gemeint ist. Dazu muß man auch das Jahr angeben.
Deswegen gibt es bei den Maya auch noch einen dritten Kalender - den sg. "long count" bzw. die Lange Zählung. Basierend auf dem Zwanzigersystem (im Gegensatz zu unserem Zehner/Dezimalsystem) durchlaufen hier 5 Ziffern jeweils die Zahlen von 0 bis 19 (bzw. 4; eine Stelle läuft nur bis 17). Der 20. Januar 2009 (Amtseinführung von Barack Obama, 44.Präsident & 1.afroamerikanischer Präsident der USA) kann dann beispielsweise als 12.19.16.0.9 geschrieben werden (bzw. als 12 Baktun 19 Katun 16 Tun 0 Uinal 9 Kin).
Mit dieser Zählung lässt sich ein viel längerer Zeitraum abdecken. Für die Maya war die 13 (neben der 20) eine wichtige Zahl - das sieht man auch am Tzolkin-Kalender der 13 mal 20 = 260 Tage umfasst - und deswegen vermutet man, dass eine sogenannte Epoche genau 13 Baktun dauert. Also von 0.0.0.0.0 bis 12.19.19.17.19. (das entspricht etwa 5125 Jahren) - danach beginnt die neue Epoche wieder bei 0.0.0.0.0. Das ist allerdings nicht ganz sicher - genauso könnte es sein, dass eine Epoche bis 20.0.0.0.0 läuft. Wann genau der Nullpunkt der langen Zählung war, ist ebenfalls nicht ganz sicher. Die meisten Forscher glauben, dass es der 11. August 3114 v.u.Z war. Und wenn das stimmt, dann fällt 12.19.19.17.19 der langen Zählung genau auf den 21.12.2012.
So weit die Fakten. Der 21.12.2012 ist also für die Maya so etwas wie ähnliches wie der 31.12.1999 für uns (wenn denn der Nullpunkt stimmt und die Zählung nur bis 13 geht). Alle Stellen des Kalenders ändern sich und zahlenmäßig beginnt eine neue Epoche.
Gut, zum Millenium gab es ja auch bei uns Untergangsstimmung. Man ging von einem weltweiten Blackout aus, weil die Rechner revoltieren und die Flügzeuge nun rückwärts fliegen lassen. Und was alles noch so passieren sollte. Und siehe da: Wir sind noch hier. Mystisch ist daran also nichts. Es ist deren Millenium und die haben glücklicherweise keine Rechner und Flugzeuge. Und einen Untergang haben sie ja auch nie prophezeit. Das ist eine westlich-esoterische Ausprägung, nix von den Maya.
Aber wie ist der Planet Nibiru denn aufgebaut? Aus was besteht er? Gibt es auf ihm Leben? Das alles und noch mehr im nächsten Beitrag.