Behinderung
Eine Mutter beschreibt hier schön und treffend ihre Gefühle bezüglich ihrer behinderten Tochter. Mich hat dieser Artikel - nicht ganz grundlos - sehr berührt.
http://www.zeit.de/2012/03/Kind-Behinderung
Für Lesefaule hier ein kleiner Auszug, wobei ich dennoch den kompletten Artikel empfehle, auch wenn er ein paar Seiten lang ist.:
"... Frauen sitzen im Halbdunkel der Intensivstation, mit dem Rücken zur Tür und dem Gesicht zum Kinderbett, jede in ihrem Zimmer, abgeschnitten von Handyempfang und dem Rest der Welt. Müde, abgestumpft, den Blick auf der zuckenden Kurve des Monitors, als könnte man dort ablesen, was kommt. ... »Ein Kind wie Lotta braucht Alltag und nicht New York, um sich zu entwickeln.« Wir machen es für uns, sagen wir, wir müssen auch an uns denken. ... »Aber wussten Sie das nicht vorher?« »Vor der Geburt, meinen Sie?« »Ja. Aber der große Bruder ist ganz normal, oder? Dann konnten Sie ja nichts dafür.« ... Schauen Sie nicht auf den Rollstuhl, sondern in die Augen, und reden Sie über das Wetter. Wenn mir danach ist, diskutiere ich gerne über Abtreibung, PID und die Grenzen der modernen Medizin – aber nicht beim Bäcker. Wenn ich einkaufen gehe, möchte ich keine permanente Volksabstimmung darüber, ob meine Tochter nun leben darf oder nicht. ... Was soll ich meinem Kind wünschen? Ein langes Leben in Abhängigkeit oder einen schnellen Tod? Es gibt Tage, da muss ich darüber nachdenken. ... Lotta hat mir gezeigt, dass lachen zu können wichtiger ist ... Was macht ein Leben lebenswert: laufen oder lesen können? Wer wird gerettet, wer abgetrieben? Und wer will das entscheiden? ... Ich habe keine Kraft mehr für falsche Kompromisse, ich bin ehrlicher geworden, mit mir selbst und anderen. ..."
Eine Mutter beschreibt hier schön und treffend ihre Gefühle bezüglich ihrer behinderten Tochter. Mich hat dieser Artikel - nicht ganz grundlos - sehr berührt.
http://www.zeit.de/2012/03/Kind-Behinderung
Für Lesefaule hier ein kleiner Auszug, wobei ich dennoch den kompletten Artikel empfehle, auch wenn er ein paar Seiten lang ist.:
"... Frauen sitzen im Halbdunkel der Intensivstation, mit dem Rücken zur Tür und dem Gesicht zum Kinderbett, jede in ihrem Zimmer, abgeschnitten von Handyempfang und dem Rest der Welt. Müde, abgestumpft, den Blick auf der zuckenden Kurve des Monitors, als könnte man dort ablesen, was kommt. ... »Ein Kind wie Lotta braucht Alltag und nicht New York, um sich zu entwickeln.« Wir machen es für uns, sagen wir, wir müssen auch an uns denken. ... »Aber wussten Sie das nicht vorher?« »Vor der Geburt, meinen Sie?« »Ja. Aber der große Bruder ist ganz normal, oder? Dann konnten Sie ja nichts dafür.« ... Schauen Sie nicht auf den Rollstuhl, sondern in die Augen, und reden Sie über das Wetter. Wenn mir danach ist, diskutiere ich gerne über Abtreibung, PID und die Grenzen der modernen Medizin – aber nicht beim Bäcker. Wenn ich einkaufen gehe, möchte ich keine permanente Volksabstimmung darüber, ob meine Tochter nun leben darf oder nicht. ... Was soll ich meinem Kind wünschen? Ein langes Leben in Abhängigkeit oder einen schnellen Tod? Es gibt Tage, da muss ich darüber nachdenken. ... Lotta hat mir gezeigt, dass lachen zu können wichtiger ist ... Was macht ein Leben lebenswert: laufen oder lesen können? Wer wird gerettet, wer abgetrieben? Und wer will das entscheiden? ... Ich habe keine Kraft mehr für falsche Kompromisse, ich bin ehrlicher geworden, mit mir selbst und anderen. ..."