Alles rund um Horrorspiele




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Alles rund um Horrorspiele

Beitragvon TitanKämpfer » Di 7. Mär 2023, 16:05

Ich liebe Horrorspiele und arbeite derzeit selbst ein kleines Horrorprojekt aus. Im Zuge dessen habe ich mich natürlich auch noch mal genauer mit dem Genre auseinandergesetzt, viel recherchiert und bestehende Werke analysiert.
Horror ist natürlich sehr vielseitig und ein großes Thema und es gibt natürlich Bereiche, in denen ich mich mehr auskenne und die mich darin mehr interessieren als andere. Diese Tutorialreihe ist also im vorab schon einmal nicht darauf ausgelegt, ALLES abzudecken, was man abdecken kann, sondern mein eigenes Wissen hierzu zu teilen.

Das Tutorial oder eher die Tutorials werden im Übrigen aus verschiedenen Beiträgen bestehen, die sich mit jeweils verschiedenen Aspekten und Themengebieten hieraus beschäftigen, daher lasse ich euch hier einmal eine Übersicht der Beiträge hier, sodass ihr immer zu den euch interessierenden Themen springen könnt:
... 002, 07.03.2021: Horrorspiele und ihre Subgenre
Zuletzt geändert von TitanKämpfer am Di 7. Mär 2023, 16:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Alles rund um Horrorspiele

Beitragvon TitanKämpfer » Di 7. Mär 2023, 16:06

Horrorspiele und ihre Subgenres
Dass wir Horrorspiele als Genre ansehen, ist bereits äußerst interessant, denn historisch gesehen wurden Videospiele bei ihrer Klassifikation eigentlich immer nach ihrem Spielstil und Gameplay Elementen eingeteilt, nie aber nach dem eigentlich narrativen Inhalt und dessen Themen. Im Falle von Horrorspielen ist das allerdings anders. Würde man Horrorspiele wiederum in die jeweiligen klassischen Genres übertragen wollen, so würde einem auffallen, dass verschiedene Spiele in verschiedene Genres fallen. Das eine ist eventuell ein Ego-Shooter, das andere ein Third-Person Shooter, wieder ein anderes ist ein Adventure Spiel usw.. Aus diesem Grund aber auch werden Horrorspiele in weitere Subgenres unterteilt und diese wollen wir uns in diesem Bereich einmal genauer anschauen. Bevor wir das allerdings tun, sollten wir natürlich auch erst einmal klären, was alle Genres gemeinsam haben.
Nun Horrorspiele sind, wie der Name bereits vermuten lässt, alle eine Form von Horror-Fiktion. Ihr Ziel ist es also, den Spieler durch ihre Geschichte und ihr Worldbuilding zu gruseln, zu erschrecken oder gar zu verstören. Die angeschnittenen Themen sind daher meist auch eher auf ein erwachseneres Publikum zugeschnitten und es wird auch nicht davor zurückgeschreckt, ernstere Themen wie Depressionen, Missbrauch oder Gewalt zu behandeln. Der Horror kann dabei natürlichen/realistischem Ursprungs sein (z.B. ein Serienmörder), aber auch übernatürlichem Ursprungs (z.B. Zombies, Geister, Vampire oder Werwölfe).


Survival Horror:
Survival Horror ist das erste Subgenre von Horrorspielen, dass wir hier im Beitrag betrachten und dürfte vermutlich auch eines der bekanntesten sein.
Erstmals geprägt wurde dieser Begriff durch Resident Evil in 1996. Das soll nicht heißen, dass Resident Evil das erste Survival Horrorspiel war, sondern das erste, welches als solches betitelt wurde. Bereits vorher gab es schon Spiele, welche retrospektiv als Survival Horrorspiele betitelt werden, so etwa das 1992 erschiene Alone in the Dark oder das 1989 erschiene Sweet Home. Doch was genau macht dieses Genre aus?
In erster Linie wird der Spieler in ein Szenario geworfen, in welchem er überleben muss (daher auch die Bezeichnung Survival), allerdings ist dies keine leichte Aufgabe, da der Spieler immer zu verwundbar und angreifbar und für die jeweilige Situation nicht richtig ausgerüstet ist. Der Fokus liegt daher viel weniger darauf, die Bedrohungen alle zu eliminieren, sondern sich durch eigene Ausweichkünste und das lösen von Rätseln durch die Level zu bewegen. Es wird also aktiv versucht, einer offensiven Spielstrategie entgegenzuwirken. In der Regel geschieht dies entweder durch vergleichsweise relativ schwache Waffen (z.B. nur eine Handfeuerwaffe gegen riesige resistente Mutanten), einen Mangel an Munition,/Ressourcen, Inventar-Management (Begrenzte Inventargröße) oder gar der Abwesenheit von jeglicher Möglichkeit der Gegenwehr. Oft wird der Spieler auch komplett allein dieser Situation ausgesetzt und hat keine Begleit-NPCs an seiner Seite. Generell sind NPCs eher eine Rarität. Ausnahmen existieren aber für beide Fälle.
Obwohl der Fokus weniger auf dem Kämpfen liegt, sind Level oft trotzdem um gewisse Bosse gestrickt und ein finaler Boss Kampf ist gerade in den früheren Vertretern des Genres keine Seltenheit. Teilweise können Bosse aber auch wie ein eigenes Rätsel aufgebaut sein, indem eventuell ein Bossgegner durch geschicktes Manövrieren und einsetzen der Umgebung in eine Falle gelockt werden muss.

Beispiele für das Genre sind: Resident Evil, Alone in the Dark, Fatal Frame, Parasite Eve


Action Horror:
Gerade in der Mitte der 2000er wurden Action Horrorspiele immer beliebter. Auch einige ehemalige Survival Horror Vertreter haben in der Zeit einige Action Horror Ableger herausgebracht, so etwa Resident Evil mit Resident Evil 4. Action Horrorspiele nehmen mehr Elemente aus dem Action-Genre und sind in der Regel First- oder Third-Person-Shooter. Im Vergleich zu Survival Horror sind die Spiele außerdem eher auf schnelles Gameplay ausgelegt, weswegen Rätsel eher in den Hintergrund rücken und auf ein Minimum reduziert werden. Dem Spieler werden zahlreiche Möglichkeiten gegeben, sich gegen die Bedrohungen zu wehren. Ein offensiver Spielstil wird also eher gefördert.

Beispiele für dieses Genre sind: House of the Dead, Left 4 Dead, Resident Evil 4-6


Psychological Horror:
Ebenfalls ein sehr beliebtes und bekanntes Subgenre von Horrorspielen ist Psychological Horror. Wie der Name bereits impliziert, liegt ein großer Fokus auf der Psyche und Emotionen. Spiele dieses Subgenres behandeln oft nicht nur Themen, die etwas mit der Psyche zu tun haben (wie etwa Traumata), sondern können auch aktiv versuchen, den Spieler mit einzubinden (Brechen der vierten Wand). Diese Art von Spielen bedienen sich daher der Tatsache, dass der Spieler eben keine perfekte Wahrnehmung der Gesamtsituation hat und versucht aktiv eine gewisse Art Paranoia zu schüren und den Spieler aktiv hinterfragen zu lassen, ob er sich Dinge eventuell gerade nur eingebildet hat. Diese Spiele wollen das der Spieler nicht fragt, was diese Sache ist, die er eben gesehen hat, sondern was diese Sache ist, die er eben NICHT gesehen hat.
Kämpfe können ein Teil des Gameplays sein, sind dann aber oft ähnlich dem Survival Horror Genre eher nebensächlich, sofern sie überhaupt existieren. Viel eher liegt der Fokus auf der Story, den Charakteren und dem World Building.

Beispiele für dieses Genre sind: Silent Hill, SOMA, Eternal Darkness, Doki Doki Literature Club


Jump Scare Horror:
Jump Scare Horror ist vergleichsweise ein relativ neues Horrorspiel Genre und ist vermutlich irgendwann in den 2010er-Jahren entstanden und wurde besonders durch diverse Let's Player zu jener Zeit groß gemacht. Jump Scare Horror bedient sich, wie der Name bereits impliziert, an Jump Scares. Das heißt natürlich nicht, dass andere Horror Genres keine Jump Scares benutzen können, aber dieses Genre legt seinen Hauptfokus hierauf. In der Regel wird versucht, eine beklemmende Atmosphäre zu schaffen, in welcher der Spieler weiß, dass er jeden Augenblick einen Jump Scare abbekommen könnte. Zwar gibt es Vertreter, in denen Jump Scares durch geschicktes Lösen umgangen werden können und Jump Scares somit nur als eine Art Bestrafung für das Versagen benutzt werden, oft aber lassen sich diese nicht umgehen.

Beispiele für dieses Genre sind: Five Nights at Freddy's, Summer of '58


Reverse Horror:
Reverse Horror ist ein Genre, das auf den Multiplayer Aspekt von Spielen aufbaut. Die Gefahr geht nicht von einer KI oder platzierten Gegnern und Fallen aus, sondern von einem anderen Spieler. Dieses Genre ist daher ein exklusives Spieler gegen Spieler Genre, in welchem ein Spieler die Rolle des Antagonisten (also des Monsters oder Mörders) einnimmt, während die anderen Spieler diese Situation irgendwie überleben müssen. Da die beiden Spieler Teams in der Regel ungleichmäßiger Größe sind, erhält der "böse" Spieler zahlreiche Vorteile, wie etwa besondere Kräfte, eine bessere Sicht, ein schnelleres Lauftempo usw. Die "gute" Seite hingegen muss zum Überleben in der Regel zusammenarbeiten und sich miteinander koordinieren. Der Horror kommt in diesem Genre besonders durch die Unberechenbarkeit des anderen (meist fremden) menschlichen Spielers zustande. Die gruseligen Momente sind daher nicht vorprogrammiert, sondern kommen ganz durch dessen Spielweise zustande und können von Match zu Match variieren.

Beispiele für dieses Genre sind: Dead by Daylight, Friday the 13th: The Game


Das wären so weit die etablierten Genres. Eventuell gibt es tatsächlich noch einige Weitere, die man ergänzen könnte und sollten euch welche einfallen, so könnt ihr diese gern selbst hier noch hinein posten und versuchen zu erläutern. Es sei auch anzumerken, dass einige Genres eine eher schwammige Definition haben, weswegen einige dieser hier genannten Beispiele eventuell auch noch zeitgleich in eines der anderen hineinpassen könnte (z.B. könnte Silent Hill auch zeitgleich ein Survival Horror Spiel sein).
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