REVIEW: Undertale




Habt ihr etwas gelesen, gesehen oder gespielt, über das ihr euch austauschen wollt? Dann bist du hier richtig.

REVIEW: Undertale

Beitragvon TitanKämpfer » Mi 5. Apr 2017, 21:48

Da die Spiele Review Kategorie nun existiert, probiere ich mich ebenfalls an meiner ersten Spiele Review hier:


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Undertale ist ein Indie RPG, welches vom Indieentwickler Toby Fox mit Game Maker: Studio entwickelt und letztendlich 2015 für Windows, sowie 2016 für Linux veröffentlicht wurde.


Die Story
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Da das Spiel sehr davon lebt, es selbst zu erleben und Teile der Story sich erst richtig zeigen, wenn man es spielt, versuche ich lediglich das zusammenzufassen was uns das Intro und die ersten Spielminuten offenbaren um mögliche Spoiler zu vermeiden:

Vor einer langen Zeit lebten auf der Erde Menschen und Monster, doch eines Tages brach ein Krieg zwischen diesen beiden Spezien aus. Die Monster verloren der Krieg und wurden zur Strafe, mithilfe einer Barriere, welche von 7 menschlichen Magiern errichtet wurde, im Untergrund versiegelt. Viele Jahre später (im Spiel nur bezeichnet mit 20XX), besteigt ein Kind den Berg Ebott, einem Berg von dem man sagt, dass niemand zurückkehrt der einmal dorthin reist. Auf diesem Berg findet das Kind ein Loch und fällt hinein und findet sich danach selbst im besagten Untergrund wieder, als es auf einem kleinen Beet aus gelben Blumen aufwacht. Da es keinen anderen Weg gibt, folgt das Kind dem einzigen möglichen Weg in diesem Untergrund und trifft schon bald auf die ersten beiden Monster Flowey und Toriel.

Und an dieser Stelle breche ich die Zusammenfassung besser schon einmal ab.


Das Gameplay
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Wie bereits direkt im ersten Satz der Einleitung erwähnt, handelt es sich bei Undertale um ein RPG, doch so einiges hebt das Spiel von anderen RPGs ab. Eine dieser Besonderheiten ist das Kampfsystem, denn es ist recht untypisch für Spiele seiner Art. Nicht nur das eigene Angriffe in einen kleinen Reaktionsspielchen, dass je nach Waffe unterschiedlich ist, untergebracht sind oder man den Angriffen der Gegner im Bullet Hell-Stil ausweichen muss, sondern wir bekommen auch die Optionen „Act“ (handeln) und „Mercy“ (Gnade). Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen des JRPG Genres, sind wir in diesem Spiel nicht gezwungen Monster zu besiegen, sondern können durch richtiges handeln, jedes verschonen und das gilt auch für Bosse.
Und wo wir diesen Punkt anspringen, kommen wir nämlich zu zwei verschiedenen Statements, die uns Charaktere im Spiel liefern: „Im Untergrund heißt es töten oder getötet werden!“ und „Wenn du in einen Konflikt gerätst, dann versuche mit deinem Feind zu reden und ihn zu besänftigen!“ und genau diese Möglichkeit gibt es für absolut jeden Kampf und damit verbunden gibt es sogar drei Routen, eine sogenannte neutrale-, Genozid- und eine Pazifist Route. (auf Deutsch alle umbringen, alle verschonen oder eben ein Zwischending). Verbunden damit, greift das Spiel das Konzept auf: „Was ist, wenn alle Monster die in einem Kampf besiegt werden, endgültig sterben?“.

Neben diesem Feature ist das Gameplay recht simpel gehalten, wir stoßen im Untergrund auf allerlei Humor, eine gewisse Menge verschiedener Rätsel und dürfen je nachdem wie sehr wir uns auf das Spiel und die Charaktere einlassen und welche Route wir einschlage auch schon einmal mit unseren Gefühlen spielen lassen.


Die Grafik
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Grafisch ist Undertale wirklich sehr simpel gehalten. Grafiken erinnern an typische 8-Bit Pixel Spiele aus Zeiten des NES, Monster sind in Kämpfen sogar tatsächlich nur aus schwarz und weiß zusammengesetzt und auch sonst wird nicht auf zu viele unnötige Effekte gesetzt.
Für Grafikfetischisten mag das ein riesiger Minuspunkt sein, doch wer Retrografik liebt, wird sich optisch bei Undertale wohlfühlen. Zugegeben, gibt es hier und da minimal ein paar Dinge die man grafisch schon noch etwas besser hätte darstellen können (ohne den 8-Bit Charme zu schaden), aber sonst ist sie so auch definitiv okay und alles ist erkennbar.


Der Sound
Wie auch die Grafik, sind Soundeffekte sehr simpel gehalten und bestehen größtenteils aus Klängen die mit dem NES Soundchip hergestellt sein könnten und werden teilweise noch mit Effekten wie Echo, Pitch und ähnlichen versehen. Außerdem hat jeder wichtige Charakter eine eigene Art „Stimme“, die mit jeden aufploppenden Zeichen einer Textbox spielt und gibt eine gewisse Vorstellung davon liefert, in welcher Tonhöhe Charaktere wohl mit uns sprechen und verraten uns auch, welcher Charakter spricht wenn wir ihn mal nicht direkt optisch im Bild sehen.

Während Soundeffekte allerdings recht simpel sind, merkt man, dass Toby Fox, welcher den kompletten Soundtrack, bestehend aus 101 Tracks, selbst komponiert hat, in diesen sehr viel Liebe hinein gesteckt hat. Das Spiel arbeitet verdammt viel mit Leitmotiven (was Fans des Spiels dazu veranlasst zu scherzen und zu sagen Undertale hätte doch nur einen ganz großen Song), bringt verschiedene Stimmungen äußerst gut rüber und es gab keinen Zeitpunkt im Spiel, in welchen ich die Musik nervig fand, im Gegenteil nach einer Weile hab ich gefühlt jeden Track in meinen Kopf mit gesummt. Dabei reichen die Tracks von eher simplen Chiptune, bis hin zu komplexeren Melodien, mit bekannten Soundfonts (Musikinstrument Datenbanken, im Falle von Undertale besonders häufig aus SNES Spielen) oder teilweise sogar echten eingespielten Instrumenten wie Klavieren oder Gitarren.

Hier einige Beispiele: (Achtung wer die Tracks auf Youtube hört und das Spiel noch nicht selbst gespielt hatte, sollte aufgrund von Spoiler Gefahren, die Kommentare vermeiden!)

https://www.youtube.com/watch?v=QyPR77rg1to


https://www.youtube.com/watch?v=qrBB3_rFPjg


https://www.youtube.com/watch?v=2TgO-tN5wAM

Und der absolute Lieblings Track der Fans:

https://www.youtube.com/watch?v=c5daGZ96QGU


Das Fazit
Bevor wir zu einer richtigen Auswertung kommen, bleibt zu sagen, dass folgendes Fazit natürlich nur meine eigene Meinung wiedergibt und sich von der anderer Spieler oder Leser hier abweichen kann.

Obwohl ich persönlich selbst gezögert habe das Spiel anzufassen und nicht auf den anfänglichen Hype, welchen es um das Spiel gab, aufgesprungen bin, so kann ich sagen, dass ich es definitiv NICHT bereue, dass Spiel dann letztendlich Mitte letzten Jahres gespielt zu haben.

Das Spiel hat einen vielseitigen Humor, mit Anspielungen an Memes, die Animewelt, generische RPGs und Wortspielen, teilweise sogar mit minimaler Kritik bezüglich Themen wie der Verwendung von Social Media, ein für das Genre recht innovatives Konzept, einen fantastischen Soundtrack, trotz 3 Hauptrouten – diverse Endings, Hunde und macht verdammt viel Spaß.

Zugegeben, wer ein großes ernstes Rollenspiel erwartet, wird mit Undertale wahrscheinlich nicht die größte Freude haben. Fans der Earthbound/Mother Reihe und Fans von JRPG hingegen, die auch mal lustigeren Spielen etwas abgewinnen können, könnten mit Undertale hingegen auf ihre Kosten kommen.
Ich persönlich empfehle das Spiel und finde, dass sich der Preis 9,99€ (oder 17,99€ im Bundle mit dem Soundtrack) lohnt.


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