Ich weiß, ihr seid schockiert. Eigentlich hätte Vlindertje so ein Thema eröffnen müssen. Aber ich muss es einfach loswerden. Ich werde bald Papa und da kommt man öfter mal ins Grübeln: Wie soll mein Kind aufwachsen? Was möchte ich ihm mitgeben? Was hoffe ich, soll mal aus ihm werden? Ich will mich nicht im Kind verwirklichen, aber ich möchte ihm schon beibringen, was ich für richtig und wichtig erachte und warum?
Wieso ich gerade jetzt darüber schreibe?
Heute im Zug saß ich einer Familie gegenüber, die aus dem RTL2-Nachmittagsprogramm stammen könnte. Tat sie aber nicht. Sie war real vor mir. Die 3 größeren Kinder, irgendwas zwischen 12 und 4 würde ich schätzen, hatten allesamt ein Nintendo DS in der Hand (ein Handheld, also eine mobile Spiele- und Unterhaltungskonsole). Der Kleinste schaute fast schon lethargisch auf den Bildschirm, die zwei älteren stritten sich um den einzigen Track-Stift (so ein Stift mit dem man auf der touchsensiblen Bildschirmoberfläche rumwurschteln kann, wie mit dem Finger auf einem Smartphone). Wenn sie sich nicht stritten, waren sie ruhig. Und Mama sorgte dafür, dass sie gefälligst ruhig waren. Jedesmal, wenn eines der 3 Kinder irgendetwas wollte oder sagte, fauchte die Alte, sie sollen ruhig sein.
Der Vater spielte auf dem offenbar gemeinsamen Handy rum und surfte oder zockte irgendwas. Er war zumindest selten in der Lage, einen Blick auf das jüngste Mitglied der Familie, ein Baby, zu werfen. Nur wenn es sich durch Verschlucken bemerkbar machte und anfing zu husten, wanderte sein Blick zum Kleinen und dann wurde auch ganz väterlich der Kopf des Kindes gehoben, damit es besser husten kann. Als die Tochter, das mittlere der 3 älteren Kinder (also falls ihr durcheinanderkommt, es sind insgesamt 4 Kinder und 2 "Eltern") mit dem Kleinen spielte, also bevor sie ebenfalls, wie die 2 Jungs mit einem DS ruhig gestellt werden sollte, wurde sie vom Vater nach kurzer Zeit zurechtgestutzt, dass der Kleine doch schlafen solle. Das Kind sah selbst für mich Laien so überhaupt nicht müde aus und freute sich sogar, dass irgendjemand ihm Aufmerksamkeit schenkte. Sah wirklich schön aus, wie es durch die Späße der großen Schwester bei Laune gehalten wurde. Kinderlachen ist ehrlich und herzerweichend.
Nicht so für Papa und Mama. Die haben es lieber, wenn die Kinder auf ihre Bildschirme klotzen und möglichst nicht reden. Der Papa machte auch den Eindruck, als ob zumindest abends mal das ein oder andere Bier mehr die Kehle runter wandert. Und Mama sah aus, als sei sie maximal Hauptschülerin. Als Papa vor dem Aussteigen dann auch noch eine "Thor Steinar"-Jacke überzog und die Kinder von beiden "Eltern" immer wieder ermahnt wurden, still sitzen zu bleiben, war die Sache zumindest irgendwie konsequent. Lieder hieß keiner der Jungen "Paskal-Rene" und das Mädchen nicht "Estefania" oder "Schakelinä".
Man kann nicht alles haben. Aber es führt, wie ein Faustschlag, vor Augen, wie wichtig ein gutes Elternhaus ist.
Wie denkt ihr über Wertevorstellung, die ihr euren Kindern, falls geplant mitgeben wollt? Sollen es hirnlose Unterhaltungszombies werden?
P.S.:
Meine Haltung sollte aus dem Text hervorgehen.
Wieso ich gerade jetzt darüber schreibe?
Heute im Zug saß ich einer Familie gegenüber, die aus dem RTL2-Nachmittagsprogramm stammen könnte. Tat sie aber nicht. Sie war real vor mir. Die 3 größeren Kinder, irgendwas zwischen 12 und 4 würde ich schätzen, hatten allesamt ein Nintendo DS in der Hand (ein Handheld, also eine mobile Spiele- und Unterhaltungskonsole). Der Kleinste schaute fast schon lethargisch auf den Bildschirm, die zwei älteren stritten sich um den einzigen Track-Stift (so ein Stift mit dem man auf der touchsensiblen Bildschirmoberfläche rumwurschteln kann, wie mit dem Finger auf einem Smartphone). Wenn sie sich nicht stritten, waren sie ruhig. Und Mama sorgte dafür, dass sie gefälligst ruhig waren. Jedesmal, wenn eines der 3 Kinder irgendetwas wollte oder sagte, fauchte die Alte, sie sollen ruhig sein.
Der Vater spielte auf dem offenbar gemeinsamen Handy rum und surfte oder zockte irgendwas. Er war zumindest selten in der Lage, einen Blick auf das jüngste Mitglied der Familie, ein Baby, zu werfen. Nur wenn es sich durch Verschlucken bemerkbar machte und anfing zu husten, wanderte sein Blick zum Kleinen und dann wurde auch ganz väterlich der Kopf des Kindes gehoben, damit es besser husten kann. Als die Tochter, das mittlere der 3 älteren Kinder (also falls ihr durcheinanderkommt, es sind insgesamt 4 Kinder und 2 "Eltern") mit dem Kleinen spielte, also bevor sie ebenfalls, wie die 2 Jungs mit einem DS ruhig gestellt werden sollte, wurde sie vom Vater nach kurzer Zeit zurechtgestutzt, dass der Kleine doch schlafen solle. Das Kind sah selbst für mich Laien so überhaupt nicht müde aus und freute sich sogar, dass irgendjemand ihm Aufmerksamkeit schenkte. Sah wirklich schön aus, wie es durch die Späße der großen Schwester bei Laune gehalten wurde. Kinderlachen ist ehrlich und herzerweichend.
Nicht so für Papa und Mama. Die haben es lieber, wenn die Kinder auf ihre Bildschirme klotzen und möglichst nicht reden. Der Papa machte auch den Eindruck, als ob zumindest abends mal das ein oder andere Bier mehr die Kehle runter wandert. Und Mama sah aus, als sei sie maximal Hauptschülerin. Als Papa vor dem Aussteigen dann auch noch eine "Thor Steinar"-Jacke überzog und die Kinder von beiden "Eltern" immer wieder ermahnt wurden, still sitzen zu bleiben, war die Sache zumindest irgendwie konsequent. Lieder hieß keiner der Jungen "Paskal-Rene" und das Mädchen nicht "Estefania" oder "Schakelinä".
Man kann nicht alles haben. Aber es führt, wie ein Faustschlag, vor Augen, wie wichtig ein gutes Elternhaus ist.
Wie denkt ihr über Wertevorstellung, die ihr euren Kindern, falls geplant mitgeben wollt? Sollen es hirnlose Unterhaltungszombies werden?
P.S.:
Meine Haltung sollte aus dem Text hervorgehen.