19.November 2011
Heute war es so weit. Der erste Eltern-Kind-Treffen für Eltern mit behinderten Kindern war für 10 Uhr und 14 Uhr angesetzt. Es wurdfen absichtlich zwei Termine von mir angeboten, um herauszufinden, zu welchem Zeitpunkt es für die Eltern eher möglich ist, bei einem solchem Treffen anwesend zu sein. Meine eigenen Erwartungen, was die Anwesendenzahl betrifft, war nicht sehr hoch, da mir bewußt ist, wie schwierig es für Eltern sein kann, sich durchzuringen und zu einem solchem Treffen zu gehen.
Die erste Frage, die mir in Zusammenhang mit diesem Treffen gestellt wurde war, ob es ein Erfolg war. Dies wiederum brachte mich zu der Überlegung, woran man Erfolg mißt. Nunja, es war zumindest anders, als ich es angedacht hatte. Zu dem Treffen um 10 Uhr erschien eine Person, die allerdings kein Elternteil eines behinderten Kindes war sondern ein Reporter der Lausitzer Rundschau. Da keine weiteren Personen hinzu kamen, außer zwei Mitarbeitrerinnen des Spinnennetzes, von denen eine ihre Tochter mit dabei hatte, hatten wir genug Zeit für ein ausführliches Interview und Fotos. Der Artikel wird in Kürze gedruckt werden, wahrscheinlich schon Anfang dieser Woche. Der Reporter war von der ganzen Idee sehr angetan und erzählte mir, daß er selbst sehr überrascht war, daß eine Mutter von einem behinderten Kind so fröhlich ist. Er selbst habe sich eher irgendwie eine gebrochene, in sich gekehrte Person vorgestellt. Ich weiß, daß viele Menschen so denken und daher finde ich es sehr wichtig, daß man verstehen lernt, daß man als Mama auch fröhlich sein darf, kann und soll, selbst wenn man ein behindertes Kind hat - wohl wissend, daß dies nicht immer einfach ist.
Zu dem Treffen um 14 Uhr erschien leider niemand. Der Erfolg sozusagen, an den EIntreffen der Zielgruppe gemessen, war gleich Null. Dennoch fand ich es nicht erfolglos, denn das Interview mit dem Reporter wird hoffendlich seine Kreise ziehen und auch das eigene Gespräch mit den Mitarbeiterinnen des Spinnennetzes war sehr angenehm, denn ich konnte spüren, daß sie mich und meinen Sohnemann ins Herz geschlossen hatten.
Das nächste Eltern-Kind-Treffen werde ich für Januar ansetzen. Danach soll es monatlich stattfinden. Ich bin gespannt, ob dann mehr Eltern kommen werden. In der Zeitung ist meine e-mail Adresse angegeben sein, für den Fall, jemand möchte mit mir diesbezüglich Kontakt aufnehmen oder hat Fragen dazu. Des weiteren werde ich, bis zum nächsten Treffen, meine Idee anläßlich eines Elternabends in einem Heilpädagogischen Kindergarten erläutern sowie im Krankenhaus vorsprechen, in der Hoffnung, daß die Ärzte die Zielgruppe von der Möglichkeit eines Austausches der Gedanken und Gefühle durch solchen Treffen mit publik machen.
Meine Erwartungen selbst sind auch bezüglich des nächsten Treffens nicht sonderlich hoch. Freuen würde ich mich schon, wenn nur einer der angesprochenen und eingeladenen Personen erscheint. Dennoch wird es künftig nur einen uhrzeitlichen Termin geben, nämlich 10 Uhr und es wird wieder an einem Samtag sein. Ich weiß, daß es eine Zeit lang dauert, bevor sich so ein Treffen entwickelt, doch in bin der Überzeugung, daß meine Bemühungen, auf längere Sicht gesehen, fruchten werden und es zu einem Autausch zwischen den Eltern kommen wird und dafür hat sich dann meine Mühe gelohnt.