Vitamine und Spurenelemente




Alles rund ums Thema Schwangerschaft, Kinder, Gesundheit und Sicherheit

Vitamine und Spurenelemente

Beitragvon almafan » Do 9. Jan 2014, 12:49

Vitamine und Spurenelemente

So lautet die simple Thematik, die einfach nur einen kurzen Einblick in die Funktionsweise eines Stoffes im menschlichen Körper gibt und auch zahlreiche Quellen für diesen Nährstoff angibt.

Klickt einfach auf den Nährstoff im Inhaltsverzeichnis, von dem ihr mehr erfahren wollt. Ihr springt sofort dahin. Die Liste wird kontinuierlich erweitert.

Inhaltsverzeichnis:
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"If the biggest problem that you're having in the twenty-first century involves
what other people's genitals look like, and what they're doing with those genitals
in the presence of other consenting adults, you may need to reevaluate your
priorities." - Forrest Valkai


("Wenn das größte Problem, das du im 21. Jahrhundert hast, darin besteht, wie
anderer Leute Genitalien aussehen und was diese damit in Gegenwart anderer
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Vitamine und Spurenelemente

Beitragvon almafan » Sa 11. Jan 2014, 16:29

Eisen

Eisen ist ein essentielles Spurenelement für fast alle Lebewesen, bei Tieren vor allem für die Blutbildung. In pflanzlichen Organismen beeinflusst es die Photosynthese sowie die Bildung von Chlorophyll und Kohlenhydraten. Im Körper von Menschen und Tieren liegt es oxidiert als Eisen(II) und Eisen(III) vor. Als Zentralatom des Kofaktors Häm b in Hämoglobin und Myoglobin und in Cytochromen ist es bei vielen Tieren und beim Menschen für Sauerstofftransport und -speicherung sowie für die Elektronenübertragung verantwortlich. In diesen Proteinen ist es von einem planaren Porphyrinring umgeben.

Weiter ist Eisen Bestandteil von Eisen-Schwefel-Komplexen (so genannte Eisen-Schwefel-Cluster) in vielen Enzymen, beispielsweise Nitrogenasen, Hydrogenasen oder den Komplexen der Atmungskette. Als dritte wichtige Klasse der Eisenenzyme sind die so genannten Nicht-Häm-Eisenenzyme zu nennen, beispielsweise die Methan-Monooxygenase, Ribonukleotid-Reduktase und das Hämerythrin. Diese Proteine nehmen in verschiedenen Organismen Aufgaben wahr: Sauerstoffaktivierung, Sauerstofftransport, Redoxreaktionen und Hydrolysen. Ebenso wichtig ist dreiwertiges Eisen als Zentralion im Enzym Katalase, das in den Peroxisomen der Zellen das im Stoffwechsel entstehende Zellgift Wasserstoffperoxid abbaut.

Die Speicherung des Eisens erfolgt intrazellulär in dem Enzym Ferritin (20 % Eisenanteil) und dessen Abbauprodukt Hämosiderin (37 % Eisenanteil). Transportiert wird Eisen durch Transferrin.

Insbesondere in der Schwangerschaft sinkt der Eisenwert häufig ab. Hier gibt es nun eine kurze Auflistung von natürlichen Eisenquellen.


Fleisch
22,1 mg/100g Schweineleber
7,9 mg/100g Kalbsleber
7,1 mg/100g Rinderleber
6,4 mg/100g Blutwurst
5,2 mg/100g Leberwurst
4,1 mg/100g Corned Beef
3,0 mg/100g Putenfleisch
2,9 mg/100g Rindfleisch
2,6 mg/100g Geflügel
2,5 mg/100g Schweinefleisch
2,2 mg/100g Kalbfleisch (Schnitzel)
1,4 mg/100g Hähnchenkeule

Fisch
5,8 mg/100g Austern
1,2 mg/100g Thunfisch
0,7 mg/100g Lachs

Eisenhaltiges Gemüse
6,9 mg/100g Linsen
6,5 mg/100g Pfifferlinge
6,0 mg/100g Weiße Bohnen
5,0 mg/100g Erbsen
3,5 mg/100g Spinat (#1)
3,3 mg/100g Petersilie
2,8 mg/100g Kresse
2,5 mg/100g Fenchel
1,9 mg/100g Feldsalat
1,7 mg/100g Möhren
1,0 mg/100g Wirsing
0,8 mg/100g Rote Beete
0,7 mg/100g Paprika

Eisenhaltiges Obst
4,4 mg/100g Aprikosen (getrocknet)
3,8 mg/100g Aprikosen
1,3 mg/100g Johannisbeeren, schwarz
1,0 mg/100g Himbeere
0,9 mg/100g Erdbeeren

Eisenhaltiges Getreide
16,0 mg/100g Weizenkleie
7,8 mg/100g Kleieflocken
5,9 mg/100g Hirse
4,6 mg/100g Haferflocken
3,5 mg/100g Buchweizen
3,3 mg/100g Roggenbrot
2,6 mg/100g Reis (Vollkorn)

Sonstiges
100,0 mg/100g Kardamon
97,8 mg/100g Petersilie (getrocknet)
87,5 mg/100g Grüne Minze
81,5 mg/100g Sauerampfer (getrocknet)
41,4 mg/100g Süßholz
38,1 mg/100g Zimt
31,1 mg/100g Brennnesseln (getrocknet)
20,0 mg/100g Thymian
15,0 mg/100g Sojamehl
13,0 mg/100g Zuckerrübensirup
12,1 mg/100g Kürbiskerne
11,1 mg/100g Ingwer
10,0 mg/100g Sesam
9,5 mg/100g Mohn
9,2 mg/100g Pinienkerne
7,2 mg/100g Hühnereigelb
6,0 mg/100g Sonnenblumenkerne
4,0 mg/100g Haselnüsse

Eisenbedarf und Eisenmangel

Vor allem Frauen vor den Wechseljahren leiden häufig unter Eisenmangel. Das liegt an der Menstruation. Sie sollten etwa 15 Milligramm Eisen pro Tag zuführen, während ein erwachsener Mann lediglich 10 Milligramm je Tag benötigt. Außerdem verlieren Frauen bei der Geburt ungefähr 1000 Milligramm Eisen.

Die Eisenresorption (Die Resorption meint die Übernahme aus der Nahrung in den Organismus.) kann durch Vitamin C deutlich gesteigert werden. Gleichzeitiger Verzehr von Milchprodukten, Kaffee oder schwarzem Tee hemmen jedoch die Eisenaufnahme.

Es kann bei einer Überdosis aber auch schädlich sein. Davon sind insbesondere Menschen betroffen, die an Hämochromatose, einer Regulationsstörung der Eisenaufnahme im Darm, leiden. Das Eisen reichert sich im Verlauf der Krankheit in der Leber an und führt dort zu einer Siderose und weiteren Organschäden.

Weiterhin steht Eisen im Verdacht, Infektionskrankheiten, z. B. Tuberkulose zu fördern, da die Erreger zur Vermehrung ebenfalls Eisen benötigen. Außerdem kommt es bei einigen neurodegenerativen Erkrankungen wie beispielsweise der Parkinson- oder auch der Alzheimer-Krankheit zu Eisenablagerungen in bestimmten Bereichen des Gehirns. Es ist zurzeit unklar, ob dies eine Ursache oder eine Folge der Erkrankung ist.

Daher sind Eisenpräparate wie auch andere Nahrungsergänzungsmittel nur zu empfehlen, wenn ein ärztlich diagnostizierter Eisenmangel vorliegt.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung E.V.

#1 - Spinat enthält jedoch Stoffe, welche die Eisenaufnahme mindern.
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Magnesium

Beitragvon almafan » Sa 11. Jan 2014, 17:05

Magnesium

Magnesium dient etwa 300 verschiedenen Proteinen als Cofaktor, vor allem bei ATP- und Nukleinsäure-bindenden Enzymen. Die empfohlene tägliche Zufuhr von Magnesium beträgt beim Menschen je nach Alter und Geschlecht zwischen 24 und 400 mg pro Tag.

Magnesium kommt als Verbindung in vielen Lebensmitteln vor, insbesondere in Vollkornprodukten (zum Beispiel Vollkornbrot, Reis, Cornflakes, Vollkornnudeln), Mineralwasser, insbesondere Heilwasser, Leitungswasser ausreichender Wasserhärte, Leber, Geflügel, Fisch, Kürbiskernen, Sonnenblumenkernen, Schokolade, Cashewnüssen, Erdnüssen, Kartoffeln, Blattspinat, Kohlrabi, Beerenobst, Orangen, Bananen, Sesam, Milch und Milchprodukten, Haferflocken und Zuckerrübensirup.


420 mg/100g Sonnenblumenkerne
270 mg/100g Hirse
170 mg/100g Erdnüsse
156 mg/100g Haselnüsse
163 mg/100g Reis
147 mg/100g Weizen
139 mg/100g Haferflocken
120 mg/100g Roggen
92 mg/100g Weizenvollkornbrot
68 mg/100g Knäckebrot
67 mg/100g Vollkornnudeln
53 mg/100g Spinat
35 mg/100g Bananen
35 mg/100g Roggenbrot

Mineralwässer können über 80 mg Magnesium pro Liter enthalten.
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Vitamin K

Beitragvon almafan » Di 14. Jan 2014, 14:32

Vitamin K

Vitamin K gehört zu den fettlöslichen Vitaminen. Es arbeitet im Stoffwechsel als Hilfseinheit bestimmter Eiweiße, die Enzyme heißen. Als sogenanntes Koenzym beteiligt sich Vitamin K dabei an der Bildung einiger Gerinnungsfaktoren: Faktor II, Faktor VII, Faktor IX und X. Sie sind wichtiger Bestandteil der Blutgerinnung und sorgen beispielsweise dafür, dass im Falle einer Verletzung die Blutung gestillt wird.

Im Zusammenspiel mit Proteinen, Calcium und Vitamin D beeinflusst Vitamin K auch die Knochenbildung. Es scheint den Knochen zu verfestigen und somit Brüchen durch Knochenschwund (Osteoporose) vorzubeugen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Aufnahme von 4-10 µg für Säuglinge, 15-50 µg - mit dem Alter aufsteigend - für Kinder bis 14 Jahre, 60-65 µg für Frauen und 70-80 µg für Männer. Da gestillte Säuglinge dem (seltenen) Risiko eines klinisch relevanten Vitamin-K-Mangels mit der Gefahr gefährlicher Hirnblutungen ausgesetzt sind, wird eine Vitamin-K-Prophylaxe in den meisten Ländern der Welt empfohlen. In Deutschland wird sie zumeist oral mit 3 × 2 mg zur Geburt, nach ca. 1 Woche und nach ca. 4-6 Wochen dosiert. In anderen Ländern gibt es andere Dosisschemata.

Besonders Vitamin-K-haltige pflanzliche Lebensmittel sind (in μg/100g):

Grünkohl.............. 817
Portulak............... 381
Schnittlauch........ 380
Petersilie............. 360-790
Spinat.................. 305
Traubenkernöl.... 280
Kichererbsen...... 264
Brunnenkresse... 250
Fenchel............... 240
Rosenkohl.......... 236
Sojamehl.............200
Mungbohnen..... 170
Broccoli.............. 155-270
Rapsöl................ 150
Sojaöl................. 138
Weizenkeime..... 131
Linsen................ 123
Kürbiskernöl...... 112
Kopfsalat........... 109
Chinakohl............ 80
Natto................... 70
Spirulina-Alge..... 70
Blumenkohl......... 57
Knollensellerie..... 41
Olivenöl................ 33
Avocado.............. 19
Weintrauben........ 15
Pflaumen.............. 8,3
Sauerkraut............ 7,7
Erdbeeren............. 5,0
Birne..................... 4,9
Apfelsine.............. 3,8

Besonders Vitamin-K-haltige tierische Lebensmittel sind (in μg/100g):

Kalbsleber................................. 88
Hühnerleber.............................. 80
Speisequark, 40% Fett i.Tr........ 50
Kräuterfrischkäse..................... 30
Hering (Atlantik)....................... 25
Sprotte....................................... 21
Schweinefleisch (Muskel)........ 18
Rindfleisch (Muskel)................. 12
Butter.......................................... 7,0
Flunder........................................ 3,0
Emmentaler, 45% Fett i.Tr.......... 2,6
Chester/Cheddar, 50% Fett i.Tr. 2,3
Seelachs.................................... 1,6
Kabeljau..................................... 1,3
Scholle....................................... 1,2
Magerquark................................ 1,0
Trinkmilch, 3,5% / 1,5% Fett...... 0,5 / 0,1

Vitamin K ist nicht sauerstoff- oder hitzeempfindlich – Verluste beim Kochen sind gering. Allerdings kann Licht die Vitamin-K-Konzentration von Lebensmitteln vermindern; lagern Sie sie daher vor Licht geschützt beziehungsweise dunkel.

Über Vitamin-K-haltige Lebensmittel nimmt der Mensch täglich etwa 400 Mikrogramm Vitamin K auf und verbraucht davon etwa die Hälfte. Außerdem kann Vitamin K in Form von Vitamin K2 von den Darmbakterien gebildet werden. Dies spielt aber eine untergeordnete Rolle für die Vitamin-K-Versorgung.

Bei Neugeborenen ist die Darmflora noch nicht voll ausgebildet, weshalb sie noch nicht ausreichend Vitamin K erzeugen kann. Weil die Muttermilch ebenfalls nur sehr wenig davon enthält, bekommen Säuglinge zusätzlich Vitamin K verabreicht.
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Folsäure und Folat

Beitragvon almafan » Mo 20. Jan 2014, 11:23

Folsäure und Folat

Was ist der Unterschied zwischen Folsäure und Folat?
Folat und Folsäure sind sehr ähnlich, sind aber nicht das Gleiche. Folsäure ist eine synthetische Verbindung, während man als Folat das natürlich vorkommende Vitamin bezeichnet.

Folsäure und Folat gehören in die Gruppe der wasserlöslichen B-Vitamine. Ihr Körper benötigt Folsäure sowohl für die Bildung der roten Blutkörperchen als auch zur Produktion der Hormone Noradrenalin und Serotonin (= chemische Komponenten im Nervensystem). Folsäure ist maßgeblich an der Zusammensetzung der DNA (= genetisches Material, Erbgut) beteiligt. Sie unterstützt außerdem die Gehirnfunktionen und ist ein Bestandteil der Rückenmarksflüssigkeit.

Heute mal in anderen Angaben:


220 µg / 4 Esslöffel Schwarzaugenbohnen
127 µg / 11 Stück Rosenkohl
115 µg / mittelgroße Papaya
113 µg / 7 Esslöffel Kleieflocken
100 µg / 25 Gramm Weizenkeime
88 µg / 4 gedünstete oder gekochte Spargelstangen
61 µg / 2 gedünstete Broccoliköpfe
54 µg / große Apfelsine
39 µg / große Pellkartoffel
22 µg / großes hart gekochtes Ei
17 µg / 75 Gramm geräucherter Lachs
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Vitamin B12 oder Cobalamine

Beitragvon almafan » Sa 6. Jun 2015, 11:19

Vitamin B12 oder Cobalamine

Cobalamine sind chemische Verbindungen, die in allen Lebewesen vorkommen und auch als Vitamin-B12-Gruppe bezeichnet werden. Der wichtigste Vertreter aus der Cobalamin-Gruppe ist das Coenzym B12, das als Kofaktor (Coenzym) Teil mehrerer Enzyme ist. Beim Menschen sind zwei Cobalamin-abhängige Enzyme bekannt, die am Stoffwechsel der Aminosäuren teilnehmen. Cobalamine enthalten das Spurenelement Cobalt als Zentralatom.

Die biologisch inaktive Form Cyanocobalamin ist das Vitamin B12 im engeren Sinne. Cyanocobalamin wird in der Medizin als Vitamin verwendet und vom menschlichen Organismus in das biologisch aktive Adenosylcobalamin (Coenzym B12) umgewandelt. Adenosylcobalamin (AdoCbl) wird auch als Extrinsic-Faktor bezeichnet (englisch extrinsic factor).


Ebenfalls zur Vitamin-B12-Gruppe gehören die Speicherformen
- Aquocobalamin bzw. Aquacobalamin (Vitamin B12a, die konjugierte Säure des Hydroxocobalamins),
- Hydroxocobalamin bzw. Hydroxycobalamin (Vitamin B12b) und
- Nitritocobalamin (Vitamin B12c).

Täglicher Bedarf
- Erwachsener ca. 3 µg (Mikrogramm)
- Säuglinge bis vier Monate ca. 0,4 µg
- Säuglinge zwischen 4. und 12. Lebensmonat 0,8 µg
- Kinder zwischen 1 und 15 Jahren ansteigend von 1,0 µg bis 3,0 µg
- Schwangere und Stillende 3,5 µg bis 4 µg

Gesunde Erwachsene speichern in ihrer Leber 2000–5000 µg Vitamin B12. Das gefüllte Depot reicht aus, um eine Unterversorgung über mehrere Jahre hinweg auszugleichen. Anders ist die Situation bei Säuglingen; diese verfügen über wesentlich geringere Reserven. Die Leber eines gut ernährten Neugeborenen enthält nur 25–30 µg des Vitamins. Gestillte Kinder von Frauen, die sich vegan ernähren und deren Muttermilch arm an Vitamin B12 ist, entwickeln ohne Zufütterung tierischer Lebensmittel meist im zweiten Lebenshalbjahr Symptome eines Mangels. Die bei vegetarischer Ernährungsweise typischerweise hohe Folsäurezufuhr vermag die hämatologischen Symptome einer Vitamin-B12-Unterversorgung zu überdecken, so dass der Mangel bis zum Auftreten neurologischer Symptome unentdeckt bleibt.

Hinweis zur Tabelle: Die Angaben entsprechen nicht dem Gehalt des vom menschlichen Organismus verwendbaren Vitamins der Lebensmittel. Vor allem der Bestandteil in unvergorenen pflanzlichen Lebensmitteln wie Spirulina ist eher auf „Pseudovitamin B12“ zurückzuführen, das bei Säugetieren nahezu keine biologische Wirksamkeit besitzt.

Durch Milchsäuregärung haltbar gemachte Gemüse, manche Algensorten sowie Leguminosen – wie etwa Erbsen, Bohnen und Lupinen – und Zingiberales wie Ingwer besitzen einen, wenn auch geringen Gehalt an B12-Coenzymen.

Nach etablierter Fachmeinung enthält keine pflanzliche Nahrung für den menschlichen Bedarf ausreichende Mengen der verwertbaren Form des Vitamins, dies gilt insbesondere auch für fermentierte Sojaprodukte. Watanabe et al. untersuchten verschiedene „pflanzliche“ Quellen und fanden 2014, dass darunter die Koreanische Rotalge die beste Vitamin B12-Quelle für Vegetarier sei. Nach Berechnung der Autoren könnte der tägliche Konsum von 4 g der getrockneten Meeresalge, die in dieser Form auch unter der kulinarischen Bezeichnung „Nori“ bekannt ist, einen Vitaminbedarf in Höhe von 2,4 µg decken. Diese Aussage beruht auf Daten aus einer in-vitro-Verdauungssimulation, die Bioaktivität wurde im Tierversuch geprüft.

Vitamin B12 ist in fast allen Nahrungsmitteln tierischer Herkunft (auch Eiern und Milchprodukten) enthalten. Im Vergleich zu Kuhmilch (0,4 µg/100 g) enthält Muttermilch nur durchschnittlich 0,05 µg/100 g.


Lebensmittel

60,00 µg / 100 g Kalbsleber
57,00 µg / 100 g Spirulina maxima
40,00 µg / 100 g Schweineleber
20,00 µg / 100 g Schweineniere
20,00 µg / 100 g Hühnerleber
15,00 µg / 100 g Nori (Porphyra tenera)
9,00 µg / 100 g Makrele
8,50 µg / 100 g Hering
5,00 µg / 100 g Rindfleisch (Muskel)
4,30 µg / 100 g Thunfisch
3,80 µg / 100 g Rotbarsch
3,10 µg / 100 g Camembert (30 % Fett i. Tr.)
3,00 µg / 100 g Emmentaler (45 % Fett i. Tr.)
2,00 µg / 100 g Hühnereigelb
1,70 µg / 100 g Brie (50 % Fett i. Tr.)
1,00 µg / 100 g Blutwurst
1,00 µg / 100 g Aal
0,80 µg / 100 g Schweinefleisch
0,65 µg / 100 g Kabeljau
0,40 µg / 100 g Kuhmilch (3,5 % Fett i. Tr.)
0,40 µg / 100 g Joghurt (3,5 % Fett i. Tr.)
0,30 µg / 100 g Sojasauce
0,20 µg / 100 g Frischkäse, körnig
0,30 µg / 100 g Tempeh
0,16 µg / 100 g Ingwer
0,10 µg / 100 g Hühnereiweiß
0,01 µg / 100 g Gemüse
0,00 µg / 100 g Sauerkraut

Einige Lebensmittel werden mit Vitamin B12 angereichert. Dazu zählen verschiedene Sojaprodukte, Müsli und Cornflakes, Fruchtsäfte sowie Fleischalternativen. Vegan lebende Menschen können mit diesen pflanzlichen Lebensmitteln, abhängig vom Vitamin-B12-Gehalt, ihre Cobalaminzufuhr verbessern. In Deutschland enthalten die angereicherten Produkte jedoch meist zu geringe Vitamin-B12-Mengen, um dadurch den Tagesbedarf vollständig zu decken. Außerdem ist zu beachten, dass Bio-Produkte im Gegensatz zu konventionellen Produkten nicht mit Vitamin B12 angereichert werden dürfen. Vegane Lebensmittel aus ökologischer Erzeugung enthalten demnach kein Cobalamin.

Empfehlung der Vegan Society
- 2–3-mal täglich mit Vitamin B12 angereicherte Lebensmittel zu essen, die insgesamt 3 μg Vitamin B12 liefern oder
- 1-mal täglich ein Vitamin B12 Supplement mit mindestens 10 μg Vitamin B12 einzunehmen oder
- 1-mal wöchentlich ein Vitamin B12 Supplement mit 2.000 μg Vitamin B12 einzunehmen

Fazit
- Lakto-(Ovo-)Vegetarier können ihren Bedarf an Vitamin B12 durch den Verzehr von Milch, Milchprodukten und Eiern decken.
- Veganer können mit herkömmlichen pflanzlichen Lebensmitteln keine ausreichende Zufuhr von Vitamin B12 erreichen.
- Der Verzehr von fermentierten Produkten, Algen und Lebensmitteln, die mit Bodenbakterien kontaminiert sind, kann eine sichere Vitamin-B12-Versorgung nicht gewährleisten.
- Zur Sicherstellung einer bedarfsgerechten Vitamin-B12-Zufuhr bei veganer Ernährung ist die regelmäßige Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln (und/oder angereicherten Lebensmitteln) oder Vitamin-B12-Zahncreme notwendig.
- Veganer, aber auch Lakto-(Ovo-)Vegetarier, sollten ihre Vitamin-B12-Versorgung regelmäßig untersuchen lassen.

Vitamin-B12-Mangel

Bei einem Mangel an Vitamin B12 kann es zu Erkrankungen des Blutbildes und zur Entmarkungskrankheiten kommen. In den letzten Jahren mehrten sich zudem die Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang zwischen einem Vitamin-B12-Mangel und anderen Krankheitsbildern wie z. B. Demenz und Neuropathien. Grundsätzlich sind niedrige Vitamin-B12-Konzentrationen im Blutserum bei älteren Menschen häufiger zu beobachten.

Die ersten Anzeichen von Vitamin-B12-Unterversorgung bei erwachsenen Personen können Kribbeln und Kältegefühl in Händen und Füßen, Erschöpfung und Schwächegefühl, Konzentrationsstörungen und sogar Psychosen sein.

Therapeutische – meist intravenöse – Überdosen werden mit lokalen allergischen Beschwerden sowie einer Form der Akne (Acne medicamentosa) in Verbindung gebracht.
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Re: Kalzium

Beitragvon almafan » Di 29. Jan 2019, 23:03

Kalzium

Auch Calcium.
Knochen stützen den Körper des Menschen und stellen den wichtigsten Kalziumspeicher dar. Nur etwa 1 % des Kalziums befindet sich in den Körperzellen und im Blut. Dort spielt es eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung, beeinflusst die Erregbarkeit von Nervenzellen und Muskulatur und aktiviert Hormone und Enzyme. Für eine bedarfsgerechte Versorgung mit Kalzium ist der Körper auf Vitamin D angewiesen. Vitamin D steigert die Kalziumaufnahme im Darm und verringert die Ausscheidung über die Nieren. Verschiedene Hormone halten den Blutspiegel an Kalzium konstant, indem sie auf die Speicher in den Knochen zurückgreifen oder bei guter Versorgung die Abgabe von Kalzium aus den Knochen hemmen.


1029 mg / 100g Emmentaler
780 mg / 100g Sesamsamen, Sesammus (Tahin)
252 mg / 100g Mandeln
250 mg / 100g "Sojafleisch"
225 mg / 100g Haselnüsse
212 mg / 100g Grünkohl (roh)
190 mg / 100g Feigen (getrocknet)
160 mg / 100g Rucola (roh)
126 mg / 100g Spinat (gekocht)
120 mg / 100g Kuhmilch (3,5% Fett)
120 mg / 100g Sojamilch, Reismilch, Hafermilch (mit Kalzium angereichert, je nach Hersteller)
105 mg / 100g Tofu
96 mg / 100g grüne Oliven (mariniert)
87 mg / 100g Brokkoli (gekocht)
87 mg / 100g Walnüsse

Mineralwasser (verschiedene Sorten) 10 bis > 800 mg/l
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Re: Vitamine und Spurenelemente

Beitragvon almafan » Do 2. Mai 2019, 15:28

Kalium

Kalium entstammt dem arabischen Wort al-qalya für "Pflanzenasche", steht im Periodensystem der Elemente an 19. Stelle. In der Erdhülle gehört Kalium zu den zehn häufigsten Elementen und kommt in zahlreichen Mineralien der Erdkruste vor. Es wird in der GHS-Gefahrengutkennzeichnung wie folgt beschildert:

Bild . Bild

Eher nicht etwas, dass man sich gern zuführen würde und doch ist es lebensnotwendig für Pflanzen, Tiere und Menschen. Wasserlösliche Kaliumsalze werden als Düngemittel verwendet, da Pflanzen die im Boden vorkommenden Kaliumsilicate schlecht aufschließen können.

Kalium gehört gemeinsam mit Natrium und Chlorid zu den wichtigsten Elektrolyten und lagert zum Großteil in den Zellen (98 %), vor allem in den Muskeln (80 %). Geringere Mengen finden sich in Leber und Knochen, sowie den roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Innerhalb der Körperzellen ist Kalium der wichtigste Elektrolyt und liegt als wasserlösliches Kation (K+) vor.

Kalium ist mitverantwortlich für die Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks, der Elektro­lythomöostase und des Säure-Basen-Haushalts. Kalium spielt weiterhin eine Rolle bei der Weiterleitung von Nervenimpulsen, neuromuskuläre Reizbarkeit, Reizbildung und ist somit von Bedeutung für Muskelkontraktionen, Herzfunktion und die Regulation des Blutdrucks. Des Weiteren ist Kalium als Cofaktor von Enzymen an der Bildung von Protein und Glykogen beteiligt und somit für das Wachstum von großer Bedeutung. Außerdem beeinflusst es die Freisetzung von Hormonen (zum Beispiel Insulin aus den Beta-Zellen).

Kalium macht also eine Menge für uns. Was können wir aber für unseren Kaliumhaushalt tun? Folgende Lebensmittel sind besonders reich an Kalium (pro 100g):

1800 mg / 100g Sojabohne (getrocknet)
1370 mg / 100g Aprikosen (getrocknet)
1350 mg / 100g Weizenkleie
1020 mg / 100g Pistazie
1014 mg / 100g Tomatenmark
909 mg / 100g Rote-Bete-Blätter (gekocht)
840 mg / 100g Linsen
749 mg / 100g Rosinen
705 mg / 100g Mandeln
674 mg / 100g Orangensaft
658 mg / 100g Erdnüsse
656 mg / 100g Datteln (Deglet Nour)
638 mg / 100g Sojamilch
592 mg / 100g Esskastanien (geröstet)
577 mg / 100g Buchweizenmehl (Vollkorn)
565 mg / 100g Cashew
550 mg / 100g Pommes frites (Pflanzenöl)
535 mg / 100g Kartoffeln (ungeschält, gebacken)
515 mg / 100g Sojabohnen (gekocht)
485 mg / 100g Avocado
484 mg / 100g Grapefruitsaft (weiß)
466 mg / 100g Spinat (gekocht)
464 mg / 100g Kochbananen (gekocht)
454 mg / 100g weiße Bohnen
439 mg / 100g Tomatenpüree
402 mg / 100g Kidneybohnen (gekocht)

Zur Aufrechterhaltung aller lebenswichtigen physiologischen Prozesse benötigt man neben anderen wichtigen Vitaminen und Spurenelementen 2g Kalium täglich.

Kaliumbedarf und Ursachen und Folgen von Kaliummangel und -überversorgung

2g Kalium am Tag standen ja schon im Raum. So manches Institut hätte aber gern eine höhere Zufuhr, auch für Prävention gegen diverse Krankheitsbilder.

Das Food and Nutrition Board (FNB) der USA und Kanada erachtet unter präventiven Aspekten für alle Erwachsenen eine Einnahme von 4,7 g/Tag (bzw. 120mmol/Tag) als angemessen. Diese Kaliummenge ist aufgrund neuer Erkenntnisse erforderlich, um chronischen Erkrankungen wie erhöhtem Blutdruck, Kochsalzsensitivität, Nierensteinen, Verlust an Knochenmasse oder Schlaganfällen vorzubeugen bzw. sie zu vermindern oder zu verzögern.

Laut der Nationalen Verzehrsstudie II (NVS II) liegt die Kaliumzufuhr in Deutschland im Mittelwert bei 3,1 g/Tag bei den Frauen und 3,6 g/Tag bei Männern. Von 75% der Männer und 90% der Frauen wird die vom FNB empfohlene Zufuhr von 4,7 g Kalium pro Tag nicht erreicht.

Die Referenzwerte in Deutschland für Kalium wurden 2016 überarbeitet. Da keine experimentell ermittelten Daten zum Kaliumbedarf vorliegen, wurden zur Ableitung der Referenzwerte für die Kaliumzufuhr zum einen die beobachtete Zufuhr von in Deutschland lebenden Frauen und Männern und zum anderen präventive Aspekte hinsichtlich Bluthochdruck und Schlaganfall berücksichtigt. Zur Prävention scheint eine Kaliumzufuhr von 3500 bis 4700 mg pro Tag geeignet zu sein. Die anhand der Kaliumausscheidung von in Deutschland lebenden Frauen und Männern (aus der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland, DEGS, 2008-2011) geschätzte Kaliumzufuhr in der Bevölkerung liegt ebenfalls in diesem Bereich. Daher wird als Schätzwert für eine angemessene Zufuhr 4000 mg/Tag angegeben. Früher wurde ein Schätzwert für eine minimale Zufuhr angegeben.

Die überarbeiteten Schätzwerte für eine angemessene Kaliumzufuhr sind abhängig vom Alter. Die Schätzwerte für Säuglinge orientieren sich am Kaliumgehalt der Frauenmilch und betragen im Alter von 0 bis unter 4 Monaten 400 mg/Tag und im Alter von 4 bis unter 12 Monaten 600 mg/Tag. Für Kinder und Jugendliche werden die Schätzwerte anhand der Werte für Erwachsene abgeleitet. Für die 1- bis unter 4-Jährigen beträgt der Schätzwert 1100 mg/Tag und steigt auf 3600 mg/Tag für die 13- bis unter 15-Jährigen an. Ab 15 Jahren sowie für Erwachsene und Schwangere beträgt der Schätzwert 4000 mg/Tag. Bei Stillenden beträgt der Schätzwert für eine angemessene Kaliumzufuhr 4400 mg/Tag.

Wie wird die Kaliumzufuhr in der Bevölkerung bestimmt?

Es gibt zwei Methoden:
Zum einen anhand des Verzehrs (z.B. durch Ernährungsprotokolle), was jedoch zu Ungenauigkeiten in den Ergebnissen führen kann, aufgrund potenzieller Unterschätzung des Lebensmittelverzehrs.
Zum anderen kann man die Kaliumausscheidung im Urin mitteln. Hier ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Kaliumausscheidung über den Urin um die Absorptions- und Ausscheidungsrate von Kalium mit einem Umrechnungsfaktor korrigiert werden muss.

Was sind die Ursachen eines Kaliummangels?

Häufige Ursache für einen Kaliummangel (Hypokaliämie) sind starke Kaliumverluste durch z. B. Erbrechen, den Gebrauch von abführenden Mitteln, die Einnahme harntreibender Medikamente oder chronische Durchfälle. Außerdem kann ein Kaliummangel als Folge von langanhaltender Unterernährung und bei eine Überfunktion der Nebennieren (Conn-Syndrom) auftreten.

Ein Kaliummangel infolge einer geringen Kaliumzufuhr über die Ernährung ist selten.

Was sind die Folgen eines Kaliummangels?

Durch einen Kaliummangel wird vor allem das Nerven- und Muskelsystem beeinflusst. Zu den Folgen eines Kaliummangels zählen Muskelschwäche, Lähmungen sowie Herzrhythmusstörungen (Tachykardie).

Was sind die Ursachen für eine Kaliumüberversorgung?

Eine Kaliumüberversorgung (Hyperkaliämie) kann mehrere Ursachen haben. Zum einen kann die Ausscheidung über die Nieren gestört sein, z. B. aufgrund von akutem oder chronischem Nierenversagen. Ebenso können katabole (abbauende) Prozesse und Schädigungen der Körperzellen zu einem erhöhten Ausstrom von Kalium aus den Zellen führen.

Über die Ernährung werden in der Regel nicht mehr als 5 g bis 6 g Kalium pro Tag zugeführt. Die Zufuhr über die Ernährung ist bei intakter Nierenfunktion unbedenklich. Anders verhält es sich bei der Einnahme von Kaliumpräparaten, da darüber in kurzer Zeit sehr hohe Mengen an Kalium zugeführt werden können. Die Einnahme von kaliumhaltigen Mono-Präparaten sollte daher nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Was sind die Folgen einer Kaliumüberversorgung?

Die Folgen einer Kaliumüberversorgung können Darmverschluss, Muskelschwäche und -lähmung, Lungenversagen und Herzrhythmusstörungen (Tachykardie) sein.

Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. © 2019 DGE.

USDA National Nutrient Database (2011)

Die "Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland" (DEGS) wird vom Robert Koch-Institut (RKI) durchgeführt. DEGS ist Teil des Gesundheitsmonitorings des RKI. Mit der Studie erhebt das Institut seit 2008 bundesweit Daten zur Gesundheit der in Deutschland lebenden Erwachsenen.
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Re: Vitamine und Spurenelemente

Beitragvon almafan » Sa 14. Dez 2019, 08:51

Vitamin D

Vitamin D ist eine Gruppe fettlöslicher Vitamine, die zu den Secosteroiden gehören. Im Körper kann der physiologisch wichtigste Vertreter Vitamin D3 auch mit Hilfe von UV-B-Strahlung in der Haut aus 7-Dehydrocholesterol gebildet werden, daher ist die Bezeichnung als Vitamin nach der historischen Definition von Vitaminen nicht völlig zutreffend, denn diese Definition schließt aus, dass solche Stoffe in ausreichender Menge vom Körper selbst synthetisiert werden können. Beim Menschen und den meisten Säugetieren ist 7-Dehydrocholesterol für die Vitamin-D-Bildung reichlich vorhanden (eine Ausnahme sind z. B. Hauskatzen).

In der Nahrung kommt es vor allem in Fettfischen vor oder wird den Lebensmitteln als Nahrungsergänzungsmittel zugefügt. Es hat im Körper die Funktion eines Prohormons und wird über eine Zwischenstufe zu dem Hormon Calcitriol umgewandelt.

Vitamin D spielt eine wesentliche Rolle bei der Regulierung des Calcium-Spiegels im Blut und beim Knochenaufbau. Ein Vitamin-D-Mangel führt mittelfristig bei Kindern zu Rachitis und bei Erwachsenen zu Osteomalazie. Mögliche weitere gesundheitliche Folgen eines Vitamin-D-Mangels sind Gegenstand aktueller wissenschaftlicher Forschung.

Die meisten Wirbeltiere einschließlich des Menschen decken einen Großteil ihres Vitamin-D-Bedarfs durch Sonnenbestrahlung ihrer Haut. Dies kommt auch bei bestimmten Planktonarten vor (z.B. Phytoplankton coccolithophor Emiliania huxleyi). Für eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D ebenfalls hilfreich ist eine angemessene UV-B-Bestrahlung oder andernfalls eine zusätzliche Einnahme (Supplementierung) notwendig. In manchen Staaten werden zu diesem Zweck bestimmte Nahrungsmittel mit Vitamin D angereichert.

Ein gut funktionierender Blutkreislauf ist wichtig für die Wirkungsweise des Vitamin D, da das Vitamin selbst photolabil ist: Nachdem es gerade durch UV-Strahlung entstanden ist, führt weitere Bestrahlung zum Zerfall in andere, physiologisch unwirksame Produkte.

So wird bei einer kurzen Sonnenbestrahlung (mit genügend hohem UV-B-Anteil) über einige Minuten ähnlich viel Vitamin D3 gebildet wie bei einer vergleichbaren Bestrahlung über längere Zeit. Hierdurch ist der Körper kurzfristig vor einer Vitamin-D-Intoxikation durch zu viel Strahlung geschützt.
Langfristig ergibt sich ein Schutz vor einer Vitamin-D-Intoxikation durch eine vermehrte Bildung von Melanin (Bräunung, dunkler Hauttyp in südlichen Ländern) in der Haut, welches Ultraviolett der Wellenlängen 290–320 nm absorbiert.

Der 7-Dehydrocholesterolgehalt der Haut sinkt mit dem Alter. Ferner nimmt beim Menschen im Alter die Fähigkeit der Haut, Vitamin D3 zu bilden, ungefähr um den Faktor 3 ab im Vergleich zu einem 20-jährigen Menschen.

Die geringere UV-B-Durchlässigkeit dunkler Haut hat zur Folge, dass für die gleiche Menge Vitamin D3 erst nach deutlich längerer Zeit gebildet ist. Bei Blasshäutigen reichen ca. 10 - 12 Minuten für die empfohlene Tagesdosis, bei Dunkelhäutigen können es bis zu 120 Minuten sein. Menschen, die im Laufe der Ausbreitung des Menschen von Afrika in nördliche Breiten ausgewandert sind, entwickelten helle Haut. Die einzige Ausnahme bilden die Inuit, die erst seit relativ kurzer Zeit die Arktis bewohnen, die ihren Vitamin-D-Bedarf durch Fettfische decken.
Wenn Menschen mit dunkler Haut heute in höheren Breiten Leben, vergrößert sich ihr Risiko für einen Vitamin-D-Mangel zusätzlich. Besonders während der Schwangerschaft kann der Mangel entstehen, selbst bei Supplementation.

Der Bedarf an Vitamin D über die Nahrung wird umso größer, je kürzer die Zeit ist, die ein Mensch im direkten Tages- bzw. Sonnenlicht verbringt. Dabei ist die Synthese in der Haut nicht unbedingt proportional zu deren Sonnenexpositionszeit, sondern hängt unter anderem auch ab vom Gehalt der Haut an der Vorstufe 7-Dehydrocholesterol.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat Richtwerte für die Vitamin-D-Menge angegeben, die "bei fehlender endogener Synthese", also wenn kein Vitamin D durch Sonneneinstrahlung gebildet werden kann, abgedeckt werden sollte. Sie empfiehlt darin für Säuglinge im ersten Lebensjahr täglich 10 µg und für die anderen Kinder und Erwachsenen 20 µg (800 IE) Vitamin D3. Das In Deutschland werden den meisten Säuglingen im ersten Lebensjahr und eventuell noch im zweiten Winter täglich eine Tablette mit 12,5 µg Vitamin D3 (500 IE) zur Rachitisprophylaxe gegeben.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die angemessene Aufnahmemenge für alle gesunden Personen über einem Jahr (also auch schwangere und stillende Frauen) auf 15 µg pro Tag festgelegt, für Kleinkinder im Alter von 7–11 Monaten auf 10 µg pro Tag.

Im Winter sind lediglich 500–1000 IE (12,5–25 µg) nötig, weil der Rest des Bedarfs hierfür aus den körpereigenen Speichern gedeckt wird.
Wenn eine stillende Mutter täglich 100 µg (4000 IE) Vitamin D einnimmt (wenn sie keinem UV-B-Licht ausgesetzt ist), erscheint in ihrer Muttermilch genug Vitamin-D-Aktivität, dass der Säugling vor einem Vitamin-D-Mangel ohne weitere Zufuhr sicher geschützt ist. Bei 50 µg (2000 IE) ist dies noch nicht sicher der Fall (die Anzahl der untersuchten Frauen war aber gering).

Die Nahrungsaufnahme deckt meist nur 5 bis 20 % des Vitamin-D3-Bedarfs. Daher ist eine direkte Sonnenbestrahlung der Haut zur Vitamin-D3-Bildung unerlässlich. An sonnigen Sommertagen wird der Tagesbedarf allein hierdurch um ein Vielfaches gedeckt. In den Wintermonaten jedoch ist die Bildung durch Sonnenexposition wegen des geringen UV-B-Anteils im Sonnenlicht reduziert und nördlich des 51. Breitengrades kann sie sogar zeitweise ganz ausbleiben. Die im Sommer aufgebauten Vitamin-D-Reserven im Körper und die Nahrung sind dann alleinige natürliche Quellen.

Unter nicht immer und überall gegebenen optimalen Bedingungen (siehe oben) kann die Haut eines jungen erwachsenen Menschen 10.000–20.000 IE (250–500 µg) Vitamin D täglich bilden. Dagegen enthalten nur wenige Nahrungsmittel Vitamin D3 in vergleichbaren Mengen. Es findet sich vor allem in Fettfischen, Innereien, Eiern und in begrenztem Maße auch in Milchprodukten.

In Pilzen (z. B. Hefen) ist das Mycosterin Ergosterin enthalten, das sich bei ausreichender UV-Licht-Bestrahlung in biologisch aktives Ergocalciferol (Vitamin D2) umwandeln kann. In einer Studie der Universitätsklinik Freiburg konnte demonstriert werden, dass Zuchtchampignons, die mit UV-B-Strahlung behandelt wurden, signifikante Mengen an Vitamin D2 bildeten (491 μg oder 19.640 IE pro 100 g Zuchtchampignons). Die Verabreichung der so angereicherten Zuchtchampignons waren Vitamin D2-Supplementen ebenbürtig. Ähnliche Ergebnisse können auch mit Shiitake, Maitake, Shimeji oder anderen Pilzen erzielt werden. Im Falle von Shiitake konnten Werte von bis zu 267.000 IE pro 100 g Shiitakepilze bei 14 Stunden Sonnenlichtexposition erreicht werden.

Auch einige Pflanzen enthalten Ergosterin in Spuren.

Der Vitamin-D3-Gehalt einiger ausgewählter Lebensmittel zeigt die meistens geringe Rolle der Nahrung für die Vitamin-D-Versorgung:

170-3.800 µg / 6.800-152.000 IE - Lebertran
27 µg / 1.080 IE - Matjeshering, gesalzen
21 µg / 840 IE - Aal (geräuchert)
16 µg / 640 IE - Lachs
11 µg / 440 IE - Sardine
3,8 µg / 152 IE - Kalbfleisch (Freilandhaltung)
2,9 µg / 116 IE - Hühnerei (Freilandhaltung)
1-2 µg je 100 kcal / 40-80 IE je 100 kcal - industriell hergestellte Säuglingsmilch in Deutschland
1,9 µg / 76 IE - Champignons
1,7 µg / 68 IE - Leber (Rind, Freilandhaltung)
1,2 µg / 48 IE - Butter
1,1 µg / 44 IE - Rahm (Sahne)
1,1 µg / 44 IE - Emmentaler
1 µg / 40 IE - Gorgonzola
0,29 µg / 12 IE - Edamer 40% Fett i. Tr.
0,19 µg / 8 IE - Speisequark 40% Fett i. Tr.
0,088 µg / 4 IE - Vollmilch mind. 3,5%
0,062 µg / 2 IE - Joghurt mind. 3,5%
0,01-0,12 µg / 0,4-4,8 IE - Muttermilch

Angaben in µg bzw. IE pro 100 g (1 µg entspricht 40 IE)

Bei den Angaben muss berücksichtigt werden, dass nicht alle Lebensmittel in gleicher Menge konsumiert werden. Lebertran ist zwar eine reichhaltige Vitamin-D-Quelle, wird aber bekanntlich nur in ausgesprochen geringen Mengen verzehrt. Auf der Basis dieser Daten können neben fettreichen Fischen auch Pilze, Milchprodukte und angereicherte Speisefette einen guten Beitrag zur Vitamin D3-Versorgung leisten.

Quellen der Nahrungsmitteltabelle:
Natalie J. Lauer: Gesundheit, Vitalität & Lebensfreude. Gesund mit veganer Ernährung. Hg. v. Eberhard J. Wormer u. Johann A. Bauer. Lingen, Köln 2015.

Gerhard G Habermehl, Peter E. Hammann, Hans C. Krebs, W. Ternes: Naturstoffchemie: Eine Einführung. 2008, S. 70.

Nährwerte Matjeshering gesalzen. In: Nährwertrechner.de. Abgerufen am 24. Dezember 2018.

Joachim Gärtner, Andrea Servatius: Vitamin D: Symptome, Wirkung, Blutspiegel, Gehalt in Lebensmitteln, Nahrungsergänzung, Medikamente.
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Re: Vitamine und Spurenelemente

Beitragvon almafan » Mi 12. Aug 2020, 23:22

Iod

Iod (veraltet, aber allgemein gebräuchlich "Jod") ist ein chemisches Element (Ordnungszahl 53, ein Halogen). Der Name stammt aus dem Griechischen und bedeutet veilchenfarbig, violett, da es beim Erhitzen violett verdampft.

Iod ist ein unentbehrlicher Bestandteil tierischer und menschlicher Organismen und wird mit der Nahrung aufgenommen. Am höchsten ist die Konzentration beim Menschen in der Schilddrüse und wird dort in den Hormonen Thyroxin und Triiodthyronin und als Diiodtyrosin genutzt.

Reines Iod ist recht selten, in der Natur kommt es meist gebunden vor. In geringen Spuren ist es in Böden und Gesteinen nachweisbar. Im Durchschnitt enthält 1000 Gramm wasserfreier Feinboden aus dem deutschen Raum etwa 2,5 Milligramm Iod. Der Iodgehalt des Bodens ist wesentlich für die Versorgung der Bevölkerung mit natürlichem Iod. Als Iodwasserstoff kommt es in geringsten Mengen in vulkanischen Gasen vor.
Lösliche Iodverbindungen wie Alkali- und Erdalkaliiodide werden während der Verwitterung von Gesteinen durch Regenwasser freigesetzt oder zerfallen bei höheren Temperaturen. So gelangen sie ins Grundwasser und schließlich in die Meere. Einige Mineralwässer enthalten Iod. Die Mineralquelle von Woodhall Spa in Lincolnshire (England) bringt Wasser hervor, das durch Iod braun gefärbt ist. Im Meerwasser liegt die Menge an Iod bei 0,05 Milligramm pro Liter. Es kommt dort in Form von Iodid (I-) und Iodat (IO3-) in einer Konzentration von etwa 500 nmol/L vor. Die Verteilung variiert in Oberflächenwasser im Allgemeinen von 0-200 nmol I-/L.
In der Erdatmosphäre ist Iod in Form von organischen Verbindungen oder anorganisch in Form von Iodoxid (IO), Iodnitrat oder höheren Oxiden zu finden.

Organische Iodverbindungen kann man aus Meeresalgen (19 Gramm Iod pro Kilogramm Trockenmasse), Tangen und Schwämmen (bis zu 14 Gramm Iod pro Kilogramm Trockenmasse) isolieren. Einen wichtigen Speicher für organisch gebundenes Iod stellt die Schilddrüse dar.
Früher gewann man Iod in Form von Iodiden und Iodaten, indem man die durch die Flut an den Strand angeschwemmten Tange einsammelte und verbrannte. Die erhaltene Asche enthielt etwa 0,1-0,5 % Iod. Diese Iodgewinnung hat heute jedoch nur noch lokale Bedeutung und macht ungefähr 2 % der Weltjahresproduktion aus.
Die technische Gewinnung von Iod ist eng mit der Salpetergewinnung verknüpft. Das in den Mutterlaugen enthaltene Iodat wird durch Reduktion in elementares Iod umgewandelt.
Bei der Erdöl- und Erdgasförderung fallen bedeutende Mengen an Salzsole an, die einen Iodgehalt von 30 bis über 100 ppm aufweisen. Das in Form von Natriumiodid vorliegende Iod wird durch die Oxidation mit Chlor aus der Sole freigesetzt.
Chromatographisch kann Iod mittels Adsorption von Polyiodid an Anionenaustauschern angereichert werden. Zur Reinstherstellung setzt man Kaliumiodid und halogenfreies Kupfersulfat ein.
Im Labormaßstab lässt sich Iod durch Einwirken von Schwefelsäure und Mangan(IV)-oxid auf Kaliumiodid herstellen. Die Gewinnung gelingt ebenso aus der iodhaltigen Asche von Meerespflanzen durch Behandlung mit Chlor.

Der Mineralstoff Iod (meist in der Form als Iodid) gilt in der Ernährung der Menschen und vieler Tiere als Nährstoff und hierbei als essentielles Spurenelement.

Trotzdem kann man es nicht durch eine Umstellung der Ernährung irgendwie aufforsten. Von daher ergibt eine Nährwerttabelle keinen Sinn.
Als Vorbeugung wird der wöchentlich ein- bis mehrmalige Verzehr von Seefisch sowie die Verwendung von sogenanntem Jodsalz (Speisesalz mit Natrium- oder Kaliumiodat versetzt) empfohlen. Durch diese individuelle Jodprophylaxe und die Iodierung von Futtermitteln wird in Deutschland der Mangel an Iod in den Böden teilweise ausgeglichen. Es konnte vorübergehend erreicht werden, dass in der Gesamtjodversorgung der Bevölkerung die Vorgaben der WHO knapp eingehalten wurden. Stand 2020 weist die Jodversorgung laut Bundesinstitut für Risikobewertung eine rückläufige Tendenz auf und ist nicht optimal.

Es gibt aber Iod-Höchstmengen bei Futtermitteln für Tiere, die damit minimal zur Iodversorgung beitragen können.
Unpaarhufer (*)........................... 4mg/kg Körpergewicht
Milchkühe und Legehennen....... 5mg/kg
Schweine und Mastgeflügel..... 10mg/kg
Fische........................................ 20mg/kg

* Pferde, Esel, Maultiere

In deutschen Böden ist Iod in zu geringen Mengen vorhanden. Durch die Iodzugabe (in der Regel über iodiertes Speisesalz) und der Iodierung von Futtermitteln in der Landwirtschaft besteht, konnte die Iodversorgung in Deutschland soweit verbessert werden, dass die Iodurie bei Kindern - die als zuverlässigstes Kriterium zur Beurteilung der Iodversorgung gilt – in einer großen Stichprobe zwischen 2003 und 2006 im Median 117 µg/l erreichte. Sie lag damit im unteren Bereich der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Spanne von 100 bis 200 µg/l. Damit gilt Deutschland nach WHO-Kriterien als ausreichend mit Iod versorgt. Dennoch besteht in Deutschland bei 36 % der Bevölkerung ein milder und bei 21 % ein moderater bis schwerer Iodmangel.

An dieser Stelle ein ganz kurzer Einschub vom schottischen Philosoph David Hume, der 1748 bei einer Reise durch die Steiermark folgendes notierte:

"So ansprechend das Land in seiner Rauheit ist, so wild, entstellt und monströs sind die Bewohner in ihrer Erscheinung. Sehr viele von ihnen haben hässliche geschwollene Hälse. Kretins und Taubstumme tummeln sich in jedem Dorf herum. Der allgemeine Anblick der Leute ist der schockierendste, den ich jemals gesehen habe"

Was war passiert? Folgendes: Dieser Abschnitt der Alpen ist ein besonders iodarmes Gebiet, was für die Bewohner drastische Folgen hatte: weit verbreiteten Kretinismus. Unzureichende Iodzufuhr während der Schwangerschaft führt zu einer mittleren IQ-Minderung um 13,5 Punkte. Eine krankhaft vergrößerte Schilddrüse, auch Kropf genannt, war früher das Kennzeichen ganzer Bevölkerungsgruppen. Das Schimpfwort "Kretin“ leitet sich vom Kretinismus, also vom Iodmangel ab, weil davon betroffene Menschen oft geistig eingeschränkt waren.

Erst ein ausgeprägter Jodmangel hat auch eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) zur Folge, die sich durch eine Minderproduktion von Thyroxin und Triiodthyronin auszeichnet. Da die Schilddrüsenhormone wesentliche Funktionen in der Regulation von Stoffwechselprozessen in beinahe jeder Zelle des Körpers übernehmen, resultieren aus einer Schilddrüsenunterfunktion schwerwiegende Stoffwechsel- und Entwicklungsstörungen.

Iod in Iodtinktur und Iodoform ist zudem eine antiseptische Lösung zur Wundheilung, bzw. Wundreinigung.
Für den Fall eines Atomunfalles mit der Freisetzung radioaktiver Iodisotope bevorraten Bund und Länder in der Umgebung der deutschen Kernkraftwerke insgesamt 137 Millionen Kaliumiodid-Tabletten mit hohem Gehalt des stabilen Iodisotops 127I (meist als "Jod-Tabletten" bezeichnet), die im Kontaminierungsfall durch eine Iodblockade die Aufnahme der radioaktiven Iodisotope in der Schilddrüse verhindern sollen.

Zu viel ist aber auch nicht gut:
Nach Aufnahme von größeren, im Milligrammbereich liegenden Dosen von Iodverbindungen treten Reizwirkungen an Haut und Schleimhäuten auf.
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