
Gefunden m Artikel "Der Punkt" in der Ausgabe 2/2005 der vorgeblichen Wissenschaftszeitschrift P.M.
Darin geht es um die mathematische, sprachliche und philosophische Bedeutung des Punktes. Er ist nulldimensional, hat also keinerlei Ausdehnung, ordnet den Satz, gibt dem Text struktur und ist das Maß aller Dinge. So sagen zumindest die Philosophen.
Ein Fehler ist mir dennoch aufgefallen. Schwarze Löcher sind nicht vergleichbar mit einem Punkt. Schwarze Löcher haben eine Ausdehnung.
Sie sind auch keine inexistenten Objekte, sonst wären sie ja nicht da. Das ist ja die Bedeutung von "inexistent".
Das schwarze Loch wird eigentlich auch nur schwarzes Loch genannt, weil es nur von einer Seite beobachtet werden kann. Das liegt aber nicht an einer theoretischen Abflachung des Objektes, sondern daran, dass sie so weit weg sind und wir nur einen nennenswerten Beobachtungsposten haben. Ergo sehen wir ein schwarzes Loch nur von einer Seite.
Schwarze Löcher sind extrem hoch, aber nicht unendlich verdichte zusammengestürzte Sonnenreste. Wenn eine Sonne langsam ausbrennt, verliert sie durch die Energie die sie abstrahlt langsam an Masse. Ist die Masse gering genug, so übersteigen die Kräfte der Kernfusion im Innern die Kräfte der Gravitation. Der Stern bläht sich auf und wirft schlussendlich ihre äußersten Hüllen ab.
Der Rest stürzt zusammen und verdichtet sich. Im Falle unserer Sonne wäre das Ergebnis ein weißer Zwerg. Bei höherer Masse stürzt die Masse stärker zusammen. Ab der vierfachen Sonnenmasse kann so ein Neutronenstern entstehen. Bei achtfacher Masse sogar ein schwarzes Loch.
Schwarze Löcher sind aber eben keine Staubsauger, wie man sich das immer vorstellt. Ein Schwarzes Loch ist ein astronomisches Objekt, in dessen Nähe die Gravitation extrem stark ist. Es gibt einen inneren Raumbereich, in dem die Raumzeit (in der Relativitätstheorie die Vereinigung von Raum und Zeit in einer einheitlichen vierdimensionalen Struktur) so stark verzerrt ist, dass nichts nach außen gelangen kann. Sie entspricht der Grenze, ab der die Fluchtgeschwindigkeit (die Geschwindigkeit, die nötig ist, um sich von dem Objekt zu entfernen) größer als die Lichtgeschwindigkeit wird. Die Grenze dieses Bereichs wird Ereignishorizont genannt. Er ist umso größer, je größer die Masse eines Schwarzen Lochs ist.
Die Masse des schwarzen Loches ist nicht größer als die des Sterns, aus dem es entstanden ist. Soweit ist die P.M. noch richtig. Aber warum sollte dann die Schwerkraft größer werden? Allein die extrem hohe Dichte erklärt das Ausbleiben von Leuchten.
P.S.:
Würde unsere Sonne zu einem Neutronenstern zusammenstürzen, hätte sie nur noch einen Durchmesser von 24 km. Ein schwarzes Loch mit diesen Ausgangsbedingungen wäre sogar nur 3 km breit. Würde das unbemerkt über Nacht passieren, ohne Aufblähen und allen Unannehmlichkeiten, würden wir außer dem ausbleibenden Sonnenaufgang nichts ungewöhnliches bemerken. An den Planetenbahnen würde sich nichts ändern.
P.P.S.:
Das supermassive schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße misst übrigens 18 Millionen Kilometer Durchmesser (fast 13facher Sonnendurchmesser) und wiegt ungefähr 4 Milliarden Sonnenmassen.