Mein liebster Jeschua,
heute ist schon der 9te und daher möchte ich dir gern meinen monatlichen Brief an dich online setzen. Wie du ja weißt, ist es einige Tage später geworden mit dem Brief, weil ich im Urlaub war, zusammen mit dem Mann, den du für mich ausgesucht hast. Wir waren im Wald im Urlaub und in Dresden, dort, wo du und ich gewohnt haben. So viele Erinnerungen die mich auf all diesen Wegen begleitet haben und immer wieder plötzlich auftauchten. Du bist mein Baby, mein Liebster, mein Jeschua. Du bist immer bei mir und dies nicht nur in Form eines Fotos, nein, sondern tief in meinem Herzen, in meinem Innersten. Ich liebe dich von Herzen sehr.
Gern schreiben möchte ich dir, daß der Mann, den du ausgesucht hast für mich, mich gern zu seiner Frau haben möchte, so richtig mit Ringlein und Namen. Ja, ich weiß, du weißt auch dies schon. Mama ist jedenfalls jetzt mit ihm verlobt. Dich hätte es sicher sehr gefreut, zu erleben, daß ich endlich irgendwo angekommen bin, bei jemanden angekommen bin der mich auffängt und hält.
Deinem Geschwisterchen geht es gut. Die Ärztin beim letzten Untersuchungstermin meinte dies. Nur mir, deiner Mama, geht es nicht so besonders, da ich mit vielen "Nebenwirkungen" zu kämpfen habe. Diese "Nebenwirkungen" sorgen dafür, daß ich mich immer wieder frage, wie es dir wohl, tief in dir drin, ergangen ist. Ich bekomme Bilder vor Augen von dir, die es mich vielleicht ein wenig erahnen lassen, denn ich muß mich sehr oft übergeben und da sehe ich dich vor mir, dem es ja genauso erging. Wenn ich schlecht Luft bekomme, ja bei allen möglichen Dingen, die geschehen, denke ich an dich und wie tapfer du gewesen bist. Du bist mir wirklich ein Vorbild. Du hast so unglaublich stark gekämpft.
Ich vermisse dich unheimlich sehr. Wie liebend gern würde ich dich in meine Arme schließen, dich halten, dich küssen, deinen Atem spüren, mich einfach an dich kuscheln. Ich weine viel, weil du mir fehlst. Ich weiß aber auch, daß Gott dich mir wieder in die Arme geben wird. Ich freu mich auf diese Zeit. Es gibt Momente, da würde ich mich am liebsten zu dir legen, einfach um dir wieder nah zu sein, doch ich weiß, du möchtest deine Mama im hier und jetzt von Herzen lachen sehen.
Ach, mein Schatz, es fällt mir schwer mir vorzustellen, daß du fast 5 Jahre alt bist. Wie die Zeit doch immer weiter läuft. Für mich ist sie jetzt anders, als sie es früher war. Ich weiß, daß viele mich nicht verstehen, zumindest kommt es mir so vor, aber den Mann, den du mir ausgesucht hast, er ist für mich da. Danke dafür, mein Baby. Du hast mich nicht ganz allein zurück gelassen.
Eigentlich wollte ich dir heute etwas zu den Diagnosen der Ärzte schreiben, also welche Diagnosen sie genau gestellt haben, welche Untersuchungen sie veranlaßten. Leider fehlt mir im Moment die Kraft dazu. Damals, als ich all dies erfuhr brach eine Welt für mich zusammen. Eine der Diagnosen hatte für mich zur Folge zu verstehen, daß die Wahrscheinlichkeit, dich als erwachsenen Mann zu erleben, nicht gegeben ist. Im Gegenteil. Bei einer ähnlichen Gehirnerkrankung, die aber besser erforscht ist, belief sich die Lebenserwartung auf wenige Monate, bis hin zu wenigen Jahren bei liebevoller Umsorgung. Geliebt habe ich dich, ja, ich tu es noch immer. Leider allerdings hat diese, meine Liebe allein, nicht gereicht. Ich mußte dich gehen lassen. Damals habe ich dich fest in meinen Armen gehalten und geweint. Es war für mich nicht vorstellbar, daß ich dich hergeben muß und ich nichts dagegen können. Ich würde dir nur dein Leben schön gestalten können, mehr wäre mir aber kaum möglich. Liebe und liebevolle Pflege und Umsorgung sowie Förderung. Ich hätte durchweg nur weinen und schreien können, aber ich durfte nicht, denn du brauchtest mich. So bemühte ich mich stark zu sein für dich.
Mein Herz wurde durch all die Botschaften gebrochen. Wieso nur muß ich das mir Liebste her geben? Ist das fair? Ich kann es bis heute nicht verstehen. Ich laß mir viel Wissen an, um zu verstehen, was für Erkrankungen du alles hast und was dies wirklich bedeutet. Ich versuchte optimistisch zu bleiben: wenn du nicht laufen können wirst, naja, da dann werden wir eben im Rollstuhl viel Spaß haben. Es würde weiter gehen. Viel später wurde mir dann gesagt, daß es dir noch nicht einmal möglich werden würde dich allein aufzurichten vom Liegen ins Sitzen. Damals, ganz am Anfang der Diagnosen, wußte ich nur, daß es nicht sehr wahrscheinlich sein würde, daß du laufen lernen würdest.
Ja, ich weiß, ich muß mich damit auseinander setzen, auch wenn es mir weh tut. Ich möchte dir ja gern davon erzählen. Es tut mir unheimlich Leid, daß ich nichts dagegen unternehmen konnte, daß ich dir deine Erkrankungen nicht abnehmen konnte. Ich habe mit dir gekämpft, auch wenn du um ein vielfaches stärker warst, als ich, denn du hast alles getragen, was die Erkrankungen auch mit dir anstellten. Ich selbst stand dir bei. Ich habe noch nie so geliebt, wie ich es dir gegenüber empfand.
Mein Jeschua, du bist ein wunderbares Geschenk. Du hast mein Leben sehr bereichert.
In ewig währender Liebe,
Deine Mama
Tausend Küsse für dich, mein Kind.
heute ist schon der 9te und daher möchte ich dir gern meinen monatlichen Brief an dich online setzen. Wie du ja weißt, ist es einige Tage später geworden mit dem Brief, weil ich im Urlaub war, zusammen mit dem Mann, den du für mich ausgesucht hast. Wir waren im Wald im Urlaub und in Dresden, dort, wo du und ich gewohnt haben. So viele Erinnerungen die mich auf all diesen Wegen begleitet haben und immer wieder plötzlich auftauchten. Du bist mein Baby, mein Liebster, mein Jeschua. Du bist immer bei mir und dies nicht nur in Form eines Fotos, nein, sondern tief in meinem Herzen, in meinem Innersten. Ich liebe dich von Herzen sehr.
Gern schreiben möchte ich dir, daß der Mann, den du ausgesucht hast für mich, mich gern zu seiner Frau haben möchte, so richtig mit Ringlein und Namen. Ja, ich weiß, du weißt auch dies schon. Mama ist jedenfalls jetzt mit ihm verlobt. Dich hätte es sicher sehr gefreut, zu erleben, daß ich endlich irgendwo angekommen bin, bei jemanden angekommen bin der mich auffängt und hält.
Deinem Geschwisterchen geht es gut. Die Ärztin beim letzten Untersuchungstermin meinte dies. Nur mir, deiner Mama, geht es nicht so besonders, da ich mit vielen "Nebenwirkungen" zu kämpfen habe. Diese "Nebenwirkungen" sorgen dafür, daß ich mich immer wieder frage, wie es dir wohl, tief in dir drin, ergangen ist. Ich bekomme Bilder vor Augen von dir, die es mich vielleicht ein wenig erahnen lassen, denn ich muß mich sehr oft übergeben und da sehe ich dich vor mir, dem es ja genauso erging. Wenn ich schlecht Luft bekomme, ja bei allen möglichen Dingen, die geschehen, denke ich an dich und wie tapfer du gewesen bist. Du bist mir wirklich ein Vorbild. Du hast so unglaublich stark gekämpft.
Ich vermisse dich unheimlich sehr. Wie liebend gern würde ich dich in meine Arme schließen, dich halten, dich küssen, deinen Atem spüren, mich einfach an dich kuscheln. Ich weine viel, weil du mir fehlst. Ich weiß aber auch, daß Gott dich mir wieder in die Arme geben wird. Ich freu mich auf diese Zeit. Es gibt Momente, da würde ich mich am liebsten zu dir legen, einfach um dir wieder nah zu sein, doch ich weiß, du möchtest deine Mama im hier und jetzt von Herzen lachen sehen.
Ach, mein Schatz, es fällt mir schwer mir vorzustellen, daß du fast 5 Jahre alt bist. Wie die Zeit doch immer weiter läuft. Für mich ist sie jetzt anders, als sie es früher war. Ich weiß, daß viele mich nicht verstehen, zumindest kommt es mir so vor, aber den Mann, den du mir ausgesucht hast, er ist für mich da. Danke dafür, mein Baby. Du hast mich nicht ganz allein zurück gelassen.
Eigentlich wollte ich dir heute etwas zu den Diagnosen der Ärzte schreiben, also welche Diagnosen sie genau gestellt haben, welche Untersuchungen sie veranlaßten. Leider fehlt mir im Moment die Kraft dazu. Damals, als ich all dies erfuhr brach eine Welt für mich zusammen. Eine der Diagnosen hatte für mich zur Folge zu verstehen, daß die Wahrscheinlichkeit, dich als erwachsenen Mann zu erleben, nicht gegeben ist. Im Gegenteil. Bei einer ähnlichen Gehirnerkrankung, die aber besser erforscht ist, belief sich die Lebenserwartung auf wenige Monate, bis hin zu wenigen Jahren bei liebevoller Umsorgung. Geliebt habe ich dich, ja, ich tu es noch immer. Leider allerdings hat diese, meine Liebe allein, nicht gereicht. Ich mußte dich gehen lassen. Damals habe ich dich fest in meinen Armen gehalten und geweint. Es war für mich nicht vorstellbar, daß ich dich hergeben muß und ich nichts dagegen können. Ich würde dir nur dein Leben schön gestalten können, mehr wäre mir aber kaum möglich. Liebe und liebevolle Pflege und Umsorgung sowie Förderung. Ich hätte durchweg nur weinen und schreien können, aber ich durfte nicht, denn du brauchtest mich. So bemühte ich mich stark zu sein für dich.
Mein Herz wurde durch all die Botschaften gebrochen. Wieso nur muß ich das mir Liebste her geben? Ist das fair? Ich kann es bis heute nicht verstehen. Ich laß mir viel Wissen an, um zu verstehen, was für Erkrankungen du alles hast und was dies wirklich bedeutet. Ich versuchte optimistisch zu bleiben: wenn du nicht laufen können wirst, naja, da dann werden wir eben im Rollstuhl viel Spaß haben. Es würde weiter gehen. Viel später wurde mir dann gesagt, daß es dir noch nicht einmal möglich werden würde dich allein aufzurichten vom Liegen ins Sitzen. Damals, ganz am Anfang der Diagnosen, wußte ich nur, daß es nicht sehr wahrscheinlich sein würde, daß du laufen lernen würdest.
Ja, ich weiß, ich muß mich damit auseinander setzen, auch wenn es mir weh tut. Ich möchte dir ja gern davon erzählen. Es tut mir unheimlich Leid, daß ich nichts dagegen unternehmen konnte, daß ich dir deine Erkrankungen nicht abnehmen konnte. Ich habe mit dir gekämpft, auch wenn du um ein vielfaches stärker warst, als ich, denn du hast alles getragen, was die Erkrankungen auch mit dir anstellten. Ich selbst stand dir bei. Ich habe noch nie so geliebt, wie ich es dir gegenüber empfand.
Mein Jeschua, du bist ein wunderbares Geschenk. Du hast mein Leben sehr bereichert.
In ewig währender Liebe,
Deine Mama
Tausend Küsse für dich, mein Kind.