Über die Verteidigung eines Teilzeit-Vegetariers




Wenn euch etwas auf dem Herzen liegt, dass ihr mit und teilen wollt.

Über die Verteidigung eines Teilzeit-Vegetariers

Beitragvon almafan » Fr 20. Feb 2015, 17:28

Nach meinem letzten Beitrag (https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1404649869838563&id=100008806901778) gab es eine nicht immer sachliche Diskussion über die artgerechte Haltung von Tieren. Ich stellte die Frage, was ich schlimmer finden soll: Den Verzehr von Tieren oder der Verzehr ihrer Produkte?

Und ja, ich stütze mich auf Aussagen und Argumente, die ich selbst nicht nachgeprüft habe. Dessen bin ich mir bewusst. Ich bin versucht, nicht in irgendein Extrem abzurutschen oder für irgendwen Partei zu beziehen.

Fakt ist aber, dass Milch und Milchprodukte vom rein biologischen Standpunkt her, reine Luxusgüter sind. Diesen Begriff beziehe ich nicht auf den Preis. Sondern nur darauf, ob wir etwas benötigen oder nicht. Der Mensch braucht keine Milch im Erwachsenenalter. Sein Knochenwachstum ist abgeschlossen. Das Kalzium zum Erhalt der Knochen, kann er leicht aus anderen, wenn es sein muss auch weniger ergiebigen Quellen beziehen.

Fakt ist auch, dass Affen von ihrer Biophysionomie uns sehr, sehr, sehr ähnlich sind. Unabhängig davon, ob man der Meinung ist, ein Schöpfer habe uns erschaffen oder der blinde natürliche Mechanismus der Evolution. Und neben allen anderen Säugetieren, die da so rum krauchen, fliegen und schwimmen, gehören auch diese Affen, vom kleinen Kapuziner bis zum großen Silberrücken-Gorilla, zu denen, die ihre Kinder abstillen und danach auf Milch egal von welcher Art gänzlich verzichten und trotzdem nicht unter porösen Knochen leiden.

Fakt drei: Es ist keine Art bekannt, die artfremde Milch trinkt. Gut, da gibt es diverse Ameisen, die Blattläuse "melken". Diese Läuse geben ein süßliches Sekret ab, wenn die Ameisen mit ihren Fühlern über deren Rücken streichen. Aber diese Läuse werden nicht in Massentierhaltung gehalten, sie sind im wahrsten Sinne "Freilandhaltung". Und niemand würde behaupten Ameisen müssten nicht wirtschaftlich sein. 'Türlich müssen die. Wie sonst sollte ihr Staat überleben?

Ich brachte lediglich meine Bedenken zur Massentierhaltung ein. Und das ist definitiv nicht falsch. Die Tiere werden nicht artgerecht gehalten. Fakt vier.

Und ich kreide in erster Linie ja nicht die Haltung an, sondern das Konsumverhalten, dass eine solche Haltung aufzwingt, will man noch irgendwie wirtschaften. Niemand wird dem Landwirt vorwerfen, dass er von dem Leben will, was er da tut. Was man ihm vorwirft, ist wie er es tut. Das Problem an der Sache ist dann aber meist, dass man sehr schnell reaktionär wird. Man geilt sich an dem Thema auf, ohne die Hintergründe zu kennen. Weder die der einen, noch die der anderen Seite.

Fakt fünf: Ergeben sich aus dem Konsumverhalten und derartigen Nachfrage und dem demzufolge einzig logischen Schritt zur Massentierhaltung und Vermarktung des Produktes "Tier" ist es äußerst unwahrscheinlich, dass das Kalb sich erstmal satt trinken darf, bevor abgepumpt wird. Würde es so laufen, wäre gegen diesen Überschussabzweig nichts einzuwenden. Aber es ist eben einfach nicht möglich in größeren Betrieben wirtschaftlich zu arbeiten und trotzdem erstmal abzuwarten, bis das Kalb fertig ist. Das sich nicht komplett entleerte "Euter" entzünden, kennen auch menschliche "Milchkühe". Stillende Mütter haben diese Gefahr immer wieder vor Augen, wenn ihr kleiner Liebling mal nicht so trinken mag, wie die Brust es hergibt.
Der Vergleich, dass sich Zwillinge ja auch gegenseitig die Ressourcen wegtrinken, ist selbstverständlich hanebüchener Unsinn. Bei doppelter Belastung wird auch die Milchproduktion gesteigert. Ich habe einfach meine Bedenken geäußert, dass mein Milchkonsum, einem Kalb fehlt. Da bietet sich ein Vergleich an:
Stellt euch vor, ihr verdient mehr, als ihr zum Leben braucht. Auf der Bank liegen 2000 auf der hohen Kante. Die Bank sagt: "Die brauchen Sie ja nicht. Die geben wir einem anderen." Das Geld ist aktuell nutzlos. Ihr spart auf keinen Urlaub hin, habt keine größere Anschaffung zu erwarten, und spenden wolltet ihr es auch nicht. Aber es würde euch trotzdem arg stören, wenn die Kohle plötzlich weg wäre. Oder?
Und ja, auch dieser Vergleich hinkt. Alle Vergleiche hinken. Aber er beschreibt treffender die Situation, als die Zwillingsstory. Denn die Zwillinge sind gleichberechtigt auf die Brust der Mutter. Der Mensch gehört in der Warteschlange um die Kuhmilch aber aus dem logischen Standpunkt heraus hinter das Kalb.
Die Geschichte wäre treffend, wenn die Zwillinge der Mutter weggenommen werden, damit Mutti die ja nicht ansteckt oder tottrampelt oder im Kindbett überrollt. Und Mutti die Kinder erst wieder sieht, wenn die erwachsen sind und in der gleichen Firma arbeiten.

Wie machen das eigentlich Kühe im Freien oder einst in freier Wildbahn. Wie säubern/säuberten die Ihre Euter? Wie haben die alten Kühe ihre Jungen gesäugt? Wie ist es da zustatten gegangen, damit das Kalb alles recht verarbeiten konnte?

Mir fällt auch auch, dass mutmaßliche Einzelfälle von Todtrampeln oder auf die Hörner nehmen oder Kühe, die ihre Kälber anderweitig vernachlässigen, zu Verallgemeinerungen führen. Selbstverständlich bestreite ich nicht, dass es solche Fälle gibt. Die gibt es auch in freier Wildbahn. Das sind definitiv traurige Geschichten, aber eben nicht der Regelfall und tragen daher nur wenig zur grundsetzlichen Diskussion bei. Auch ist es absolut irrelevant, wie schwer Kühe sind, wenn sie auf Menschen zugehen, da sie dies auch in freier Wildbahn tun würden.

Mich stört, dass man die Berichte über Tiermisshandlung und Käfighaltung herunterspielt, dass es da nur einige wenige "schwarze Schafe" sind, im gleichen Atemzug aber behauptet wird, alle Agrarbauern überdüngen und verpesten ihre, ohnehin schon genetisch veränderte und in Monokulturen gepflanzte Ernte. Es gibt so etwas, wie Spiegelneuronen. Die sind dafür zuständig, (Fehl-)verhalten auch bei sich selbst zu erkennen, wenn man es bei anderen gesehen hat. Hätten wir diese nicht, könnten wir nur aus Büchern lernen. Bei einer solchen Argumentation scheinen Spiegelneuronen aber auf Urlaub zu sein.
Es bleibt leider bestätigt, dass Erfahrungswerte statistisch nicht signifikant sind.

Im Grunde wird aber in unserer Gesellschaft das Nutztier (schon der Name ist komisch) auf seinen reinen wirtschaftlichen Wert heruntergebrochen. Es hat Leistung zu bringen. Das Tier ist ein Produkt und die Milchkuh eine Maschine.
Und es ist in der Tat etwas schwer geworden, Lebensmittel zu kaufen, die keine Milch enthalten. Denn auch in "rein pflanzlicher Magarine" finden sich Molkepulver und Milchkulturen. Da muss man schon etwas suchen, dass da wirklich keine Milch drin ist.

Ein weiteres Missverständnis möchte ich noch aufklären:
Ja, Katzen sind entgegen anderer Raubtiere, die im Allgemeinen keine reinen Fleischfresser sind, sehr spezialisiert. Es ergibt sich daraus aber nicht, dass Katzen keine pflanzliche Nahrung vertragen. Sie fressen FAST ausschließlich Jagdbeute und Aas, aber eben nur fast. Es kommt in ihrem natürlichen Speiseplan nicht vor, aber sie verdauen Getreide und andere Zusätze nicht anders als Fleisch. Im Grunde fällt es ihnen durch ihre wesentlich aggressivere Magensäure sogar recht leicht, Pflanzenteile aufzuspalten und zu verdauen.
Und natürlich sollte man Katze und Hund nicht mit Süßigkeiten futtern, da der enthaltene Doppelzucker sehr schlecht verarbeitet wird und zu stark erhöhtem Krebsrisiko und Leberschäden führen kann. Pures Gift ist es daher aber nicht, denn die Fette in der Schokolade, ebenso die Milchbestandteile sind durch die Katze und den Hund verträglich.
Im Grunde aber sind solche Argumente reine Ablenkungsmanöver. Der Bombenhagel auf Dresden war eine schlimme Sache. Und daran ändert sich nichts, nur weil zuvor London von den Nazis attackiert wurde. Der Unfug des einen, legitimiert nun mal nicht den Unfug der anderen.

Und wie Kleiner Vlinder korrekt erkannte, geht es bei meiner Anfrage gar nicht darum, irgendeinen Berufsstand in den Dreck zu ziehen. Es geht mir vielmehr um die Konsumgesellschaft. Solange die breite Masse auf billig setzt und es eben selten möglich ist, sich selbst die nötigen Tiere zu halten (schon gar nicht artgerecht), solange wird sich wenig ändern. Weder für die Tiere, noch für die Viehbauern. Daher ist die einzige Lösung eine individuelle: Der Verzicht. Es geht um die persönliche Frage, was ich anderen Lebewesen zumuten kann und, was ich ihnen zumuten will.
Äußerungen wie "Nix gegen Leute die kein Fleisch essen, aber bei der Milch wirds ja bunt oder?" sind dabei so kontraproduktiv, wie vorverurteilend. Was ist denn das Problem, wenn ich keine Milch mehr zu mir nehme? Wem schade ich damit? Falle ich einzelner Heinz da auf? Ich kann essen was ich will und ich kann verzichten auf was ich will. Niemand hat das Recht mir vorzuschreiben, ab wann ich zu extrem werde.
Das wäre nach der Aufklärung des Missverständnis Hund und Katz' wohl Fakt Nummer sieben.
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"If the biggest problem that you're having in the twenty-first century involves
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in the presence of other consenting adults, you may need to reevaluate your
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REZENSION: Welt retten für Einsteiger

Beitragvon almafan » Di 7. Jul 2015, 14:51

Rezension: Welt retten für Einsteiger - 30 Gründe für ein gutes Gewissen

Verlag: DTV
Autor: Berg, Christian; Hartung, Manuel J.
Erschienen: 01.12.2007
Sprache: Deutsch
ISBN oder ProduktID: 978-3423246491
Seiten: 180
Preis: ca. 12,00 EUR (gebraucht zwischen 0,01 - 10,00 EUR)
Format:Taschenbuch

Ich versuche mich heute einmal an meiner allerersten Rezension.

Ich habe heute morgen oben genanntes Buch komplett durchgelesen. Die 30 Kapitel sind kurz, themenorientiert, strukturiert und leicht verständlich. Das ganze Buch lässt sich rasch lesen und enthält auch immer eine gute Spur Humor. Durch die thematische Aufbereitung muss man es auch nicht von vorn bis hinten durchlesen, sondern kann sich die passenden Kapitel anschauen.

Damit wäre über das Papier selbst genug gesagt. Viel wichtiger ist natürlich der Inhalt. Und der dreht sich um pragmatischen Umweltschutz.
Umweltschutz wird immer wichtiger und glücklicherweise ziehen auch immer mehr Leute mit. In wie weit dieses Buch, dass ja nun bereits 8 Jahre alt ist, dazu beigetragen hat, ist nicht abzusehen.
Aber immer noch wird Umweltschutz gern auf Unternehmen und Politik abgewälzt. Was soll der Mann von der Straße schon groß ausrichten. Allein, nicht viel. Zusammen eine ganze Menge. Im Grunde sogar alles. Denn wer ist den Konsument und Wähler? Unser Konsum- und Wahlverhalten beeinflusst, was produziert und was politisch umgesetzt werden soll. Wo keine Nachfrage, da keine Produktion. Wo keine Wählerstimme, da kein Kandidat, der sich für diese Dinge einsetzen kann. Und jeder kann auch selbst im Kleinen zum Schutz unserer Erde beitragen. Die Anregungen dazu liefert dieses Buch.

In den 30 Kapiteln gibt es mehr oder weniger einfache Möglichkeiten, bei geringem Auffand Gutes für Umwelt und Gewissen zu tun. Jedes Kapitel enthält eine grüne Tafel, auf der die wichtigsten Fakten noch einmal aufgelistet sind. Von der Idee über "So geht’s", "Das bringt’s", "Das sind die Nebeneffekte", "Wie oft muss man es tun?" und "Wie aufwendig ist es?" bis hin zum Gutes-Gewissen-Faktor werden viele Informationen geboten. Allerdings ist der Gutes-Gewissen-Faktor ein wenig seltsam, da er sich aus jeweils ein bis drei Bäumchen für Effekt, Häufigkeit und Aufwand zusammensetzt. Der Aufwand sollte dort aber meines Erachtens keinen Platz haben. Es wäre eher interessant, den Kostenpunkt noch zu vermerken, da dieser für viele Menschen doch eine Rolle spielt.

Der Schreibstil ist einfach und locker gehalten. Man benötigt keine Vorkenntnisse. Den Einstieg jedes Kapitels bildet ein Fallbeispiel. Die Autoren geben dann Erklärungen und Informationen zur Thematik. Am Ende schließt sich der Kreis und die Figuren haben ihr Happy-End.

Die Themenauswahl ist vielfältig: Fortbewegung, Strom, Geld, Essen und Trinken. Es wird betrachtet, was für Folgen das eigene Handen, aber auch das Handeln als Gesellschaft hat.

Der Inhalt:

Vorwort
01. Endlich nachhaltiger Auto fahren
02. Ganz einfach Strom sparen
03. Weniger Fleisch essen
04. Geld sparen, fit werden, Umwelt schützen
05. Überlegter fliegen
- Warum Energiesparen so wichtig ist
06. Warum es sinnvoll sein kann, manchmal zum Discounter zu gehen
07. Altkleider richtig entsorgen
08. Den richtigen Fisch essen
09. Das Haus richtig dämmen
10. Atomausstieg hausgemacht
11. Den besseren Wein trinken
12. Blumen bewusst wählen
13. Die digitale Welt richtig nutzen
14. Kinderarbeit wirksam eindämmen
15. Abfall vermeiden
- Vermeiden, vermindern, verwerten – der Dreisatz der Kreislaufwirtschaft
16. Mit Geldanlage Gutes tun
17. Sinnvoll investieren
18. Kirchensteuer zahlen, ohne fromm zu sein
19. Dem Wasser wirklich helfen
20. Kinder für die Natur begeistern
21. Lokal und saisonal einkaufen
22. Tauschen statt kaufen
23. Nachhaltig reisen
24. Gutes tun am Arbeitsplatz
25. Leben mit leichtem Gepäck
- Das »Gesetz der großen Zahlen« oder: Warum viele viel helfen
26. Nutzen statt besitzen
27. Bei Batterien beachten
28. Schöner schenken
29. Autos vernünftig kaufen
30. Seine Berufung verwirklichen

Vieles davon kannte man bereits, einiges ist tatsächlich neu. Hierbei werden Möglichkeiten genannt, wie man sich zumindest ein gutes Gewissen schaffen kann, wenn man es schon nicht schafft, immer umweltschützend zu agieren. Dabei wird auch immer soviel Hintergrundwissen in die Kapitel gepackt, wie es in die kurzen Kapitel eben geht, um eine Wertschätzung für die Umwelt wachsen zu lassen. Denn dies ist eine gute Motivationsschraube. Aufgrund der Kürze bleiben einige Dinge unerklärt oder wenig vertieft. Aber das Grobe wird immer aufbereitet. Außerdem enthält das Buch - wie oben zu sehen - drei mehrseitige Texte, die wichtige Allgemeinpunkte erläutern: "Warum Energiesparen so wichtig ist", "Vermeiden, vermindern, verwerten – der Dreisatz der Kreislaufwirtschaft" und "Das Gesetzt der großen Zahlen oder: Warum viele viel helfen".

Im Grunde lassen sich mit wenigen, ja sehr wenigen Bemühungen wohl mindestens die Hälfte der Tipps in diesem Büchlein ausführen. Und allein das, wäre ja schon einer guter Anfang. Wer also beim Weltretten mal wieder in Lethargie verfällt, wird hier wieder aufgerüttelt. Eine totale Lebensumstellung verlangen die Autoren beruhigender weise nicht.
Vieles wusste man ja schon: Standby frisst Löcher ins Ozonloch und ins Portmonee. Gehen, Bus und Bahn sind dem eigenen Vehikel vorzuziehen. Müll trennen hilft der Wertstoffverwertung. Vorausschauendes, rücksichtsvolles Fahren führt zu weniger Brems- und Beschleunigungsmanüövern und spart Sprit und Nerven.
Für viele wird hingegen neu sein, dass ich mit bewusstem und geringerem Fleischkonsum die Welt retten kann, weil die Viehwirtschaft mehr Treibhausgase produziert als der Transportsektor. Das Altkleidersammlungen nicht automatisch auch karikativ sind und das ein Boykott von Kinderarbeit das Übel nicht an der Wurzel packt.

Wir werden wohl künftig auf Ökostrom umstellen, da dieser in der Regel auch nicht teurer ist, als das andere Zeug aus der Steckdose. Draußen sind wir unserem Kleinen jetzt bereits so oft es eben geht.
Die Kirche mit ihren karikativen Einrichtung hingegen würde ich nicht unterstützen. Zum Einen: Es gibt auch andere Wege sozial tätig oder spendabel zu sein (UNICEF, DRK, iPlan, SOS Kinderdorf etc.) zum anderen, sind einige Probleme erst durch den institutionalisierten Glauben und deren kriegstreiberische Kraft entstanden.

Die Autoren kommen nicht mit erhobenen Zeigefinger daher, sie regen vielmehr zum Nachdenken und damit zum Handeln an.
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Veganismus und Vegetarismus in der neuen Welt

Beitragvon almafan » Di 3. Jan 2017, 23:20

Veganismus und Vegetarismus in der neuen Welt

Beim Grillen im letzten Jahr kam es, im privatem Kreise und ohne in irgendeine Lehrmeinung zu stoßen, zur Frage, was der Mensch wohl im künftigen Paradies essen wird.
Biblisch geschulte Omnivoren verweisen dabei gern auf Noah, dem es nach der Flut ja von Gott höchstpersönlich erlaubt wurde, defacto alle Tiere zu essen, die er erjagen oder mästen konnte (1. Mose 9:3, ab 5. Mose wird es auf eine Auswahl an Tieren beschränkt, durch Jesu Tod ist das auch das GESETZ an den Pfahl gebracht worden, die Einschränkungen also für Christen nicht mehr bindend). Vor der Flut ernährte man sich also offenbar vegan oder wenigstens vegetarisch. Der erste erwähnte Viehhirt war immerhin Abel.
Die eine Fraktion verstand dies als bleibend, die andere als vorrübergehend, wie das Leben unter Sünde. Daraufhin verlangte die Gegenfraktion nach der Bibelstelle, wo das stünde. Und die gibt es meinem bescheidenen Bibelverständnisses nicht.
Als Laie habe ich zu wenig Einsicht, um in einer biblischen Debatte zu glänzen. Und Frieden stört man kaum mehr, als durch das Richten über die Essgewohnheiten anderer. Das Schnitzel lässt man sich nicht gern vom Teller nehmen.
Fleisch brauche man doch und Gott hätte es ja nicht erlaubt, wenn es schädlich wäre. Und die Statistiken sind eh alle gefälscht, die Wissenschaftler gekauft.
Nach einigem Nachsinnen ist mir aber eine plausible Erklärung für die Position meiner Frau eingefallen. Ob sie mich schon einst flehentlich angeblickt hatte, um meinem Beistand zu erhalten, weiß ich nicht mehr.

Die Fleischlobby ist viel größer als die der Vegetarier und Veganer, auch wenn letztere seit ein paar Jahren Aufwind bekommen. Wenn also einer Wissenschaftler und Studien kaufen kann, dann doch sicher die größere Lobby.
Aber lassen wir das Argument mal so im Raum stehen, mit all den über 100 Studien. Ignorieren wir all das. Daran muss man festhalten. Denn was bliebe sonst außer "Weil's so lecker ist!" übrig.

. .

Also bringen wir ein paar biblische Argumente:

In Jesaja 11 wird schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf die neue Welt eröffnet. Beachtenswert ist der Friede zwischen Mensch und Tier in den Versen 6 - 9. Natürlich wird hier nicht explizit erwähnt, dass der Mensch keine Tiere mehr ißt. Man kann auch anwenden, dass es sich bei den beschriebenen Tieren um Charaktertypen und nicht um die buchstäblichen Tiere handelt, aber da die Tiere in der Gegend zu jener Zeit durchaus bekannt waren, kann man von der wörtlichen Bedeutung des Friedens zwischen Fleisch- und Pflanzenfresser als verheißene Zukunft ausgehen. Biologisch ergibt das zwar wenig Sinn, da der Löwe nunmal wie ein Jäger gebaut ist und auch der Wolf darauf spezialisiert ist, aber das können wir mit dem Hinweis auf "Gott wird's schon richten." ignorieren. Auf der Arche müssen die ja auch irgendwie klargekommen sein.
Wenn wir also annehmen, dass die Tiere untereinander friedlich zusammenleben, warum dann nicht auch die buchstäbliche Annahme, der Mensch wird künftig so sein? Aber es wäre schon ein einseitiger Friede, wenn der Löwe das Lamm verschont, aber der Mensch weiter Kotellets futtert. Ich weiß nicht wieviele kanibal veranlagte Soziopathen in eurem Freundeskreis umgehen, aber mir fällt sonst niemand ein, der seine Kumpels "zum Fressen gern hat".

Es ändert auch wenig daran, dass die neue Welt die artgerechte Haltung, die aktuellen entarteten, industriellen Barbareien abschafft. Es bleibt widersprüchlich zum postulierten Frieden. Tiere müssten weiterhin getötet werden, um an ihr Fleisch und Fell zu kommen. Das ist so sinnvoll wie gar kein Friede. Zumal artgerechte Haltung im Grunde nur Freiheit heißen kann, denn kein Tier ist seiner Art zur Gefangenschaft verdammt.
Wieso sollte auch das räuberischste und brutalste aller Raubtiere, der Mensch, in der neuen Welt nicht befriedet werden, wenn die anderen Raubtiere es offenbar dann sein sollen?

Ein weiterer Aspekt ist die Aussicht auf Nahrung im Überfluss. Eigentlich ist das schon heute möglich. Dass so viele Menschen heute hungern, liegt zu einem nicht geringen Teil auch an der Massentierhaltung. Nahrung die direkt in die Mäuler Hungernder gesteckt werden könnte, wird ineffizient an Milch- und Fleischvieh verfüttert, um sich dann aus deren Produkten zu ernähren. Im schlimmsten Falle mit einem Verlust von etwa 90% der nutzbaren Nährstoffe. Logisch, das Tier will ja auch von was leben. Aktuell werden je nach Land und Industrialisierungsgrad zwischen einem und zwei Drittel der zu bewirtschafteten Agrarflächen für die Futtermittelbeschaffung von Rind, Schwein, Schaf und Huhn aufgewendet.
Auf dem Weideland, dass benötigt wird, um eine Kuh auf 500 Kilogramm Nutzmasse aufzupeppeln, könnte man im selben Zeitraum auch 6.000 Kilogramm Äpfel oder sogar 14.000 Kilogramm Kartoffeln ernten. Und da eine Kuh nach ihrem Ableben kein weiteres Mal zu gebrauchen ist, der Apfelbaum nach einer Ernte aber schon, steigt das Nahrungsangebot scheinbar paradoxerweise beim Verzicht eine Produktkategorie aus dem Nahrungsangebot.
Die angekündigten fruchtbaren Wüsten und der Wildbach der sich dadurch schlängelt, sind gar nicht nötig, wenn mehr Leute schon heute auf Fleisch verzichten oder wenigstens den Verbrauch senken würden.

80 % der hungernden Kinder leben in Ländern, mit einem Nahrungsüberschuss ... Glauben Sie mir, jedes Stück Fleisch, das wir essen, ist ein Schlag in das verweinte Gesicht eines hungrigen Kindes. ... Ein Kind, das heute am Hunger stirbt, wird ermordet.
- Philip Wollen

Das führt uns zum nächsten Punkt.
In Offenbarung 11:18 wird davon gesprochen, dass Gott jene verderben wird, die die Erde verderben.
Das würde so unglaublich viele Menschen treffen, aber den eigenen ökologischen Fußabdruck (so nennt man den eigenen Verbrauch im Vergleich zu einem Idealmaß, um die Erde nachhaltig zu bewirtschaften) kann man auch nur bedingt senken. Ein Fußabdruck von 1,0 wäre wünschenswert. Aktuell liegt die Menschheit bei 1,8 - 2,1 (je nach Berechnungsmodell) und würde demnach 2 Erden verbrauchen. Die gibt es erfahrungsgemäß aber nicht am Fließband. Der gesellschaftliche Anteil liegt dabei je nach Modell bei 0,8 - 0,9. Man kann also den eigenen Fußabdruck kaum auf den gewünschten Wert senken. Das geht nur gemeinsam. Und "gemeinsam" war bisher nicht die Paradedisziplin der Menschheit.
Gerne wird die Sojaproduktion mit ihrer Monokultur ins Feld geführt, wenn sich der Omnivori einem vermeintlich ökologischen Zwist entziehen will. Der Veganer/Vegetarier sei ja gar nicht so heilig, da die Sojaproduktion Unmengen Wasser verbraucht, die Bohnen und deren Produkte um die halbe Welt gekarrt werden müssen und man riesige Felder mit Monokulturen hochzieht, um den Bedarf der Veganer/Vegetarier zu decken. Wenn so ein Punkt auch noch von einem Kaffeetrinker vorgeführt wird, ist ein äußerst hoher Ironielevel erreicht.
Vielleicht sollte man dann aber auch bedenken, dass zum Beispiel in der Anbausaision 2008/09 91 % der weltweiten Sojaernte in Olmühlen gepresst wurde. Produkte der Pressung sind zu etwa 90 % Sojamehl und zu 10 % Sojaöl. Das Öl wird in erster Linie im Lebensmittelbereich als Salat- und Kochöl, sowie Brat- und Backfett benutzt. Auch von Omnivori. Das Sojamehl wiederrum geht vor allem als Futterzusatz in die Viehindustrie. Nur zu einem geringen Anteil (3%) geht in die Herstellung von vegetarischen und veganen Lebensmittel.
Demnach ist der Verzehr eines Schweineschnitzels viel stärker an der Desertifikation (Wüstenbildung) und Monokultivierung beteiligt, als ein Veggieschnitzel. Ökologisch und ökonisch ist dem Veganer und Vegetarier also hier nichts vorzuwerfen.

Ein weiteres Argument, dass der Löwe doch wohl auch die Antilope reißt, streift wieder den ersten Punkt.
Biblisch geschult oder nicht. Das Argument ist Blödsinn. Auch die Bibel spricht von der Willensfreiheit des Menschen. Er kann sich entscheiden gut oder böse zu sein (Adam und Eva haben sich willentlich entschlossen, doch von der verbotenen Frucht zu essen), Salat oder Steack zu essen, mit oder ohne Beilage, etc. Weder Gott, noch der Teufel und auch nicht die Sterne geben vor, wie und was der Mensch is(s)t. Der Löwe aber hat schlichtweg keine Wahl. In der Bibel werden Tiere als einzig instinktgesteuert bezeichnet. Und auch wissenschaftlich betrachtet, ist es Unsinn, dem Löwen das Fleischessen zu untersagen.
Aber wagen wir den Vergleich: Wie würde wohl ein Discountfleischfresser mit blassen Beinen, einem Wohlstandsbauch, Badeschlappen, Tennissocken und rotgebranntem Rücken (typisches Grilloutfit, totschick) in der Steppe aussehen, wenn er per Pedes einer Antilope hinterher jagt? Nicht das alle Omnivori so aussehen, aber der typische Mensch aus den Industrienationen gleicht sich jenem Bild jährlich immer mehr an. Und vegane Ernährung ist dafür sicherlich nicht verantwortlich.
Dieses Bild ist einfach lächerlich weit entfernt, von den modernen Methoden der Nahrungsbeschaffung und darüber wird ein jeder (ob rein pflanzlich ernährt oder nicht) froh sein. Übrigens lässt sich eine Karotte wesentlich leichter fangen.

Schlussendlich lässt sich die Errichtung der neuen Welt ja auch als Schließen eines Kreises verstehen:
Gott wollte ja von vornherein nicht, dass der Mensch, sterblich und unvollkommen ist. Auf die Frage warum Adam, Eva, Noah und die anderen vor der Sintflut kein Fleisch gegessen haben, wie man der Erlaubnis in Genesis 9:3 entnehmen könnte, kommt ja reflexartig gern die Antwort, dass die Leute vor der Sintflut ja wesentlich näher an der Vollkommenheit waren, als die Menschen danach. Das könne man ja leicht an deren biblischen Altersangaben ablesen.
Also nimmt man an, dass sie auch die Nährstoffe aus der pflanzlichen Nahrung besser aufnehmen konnten und daher kein Fleisch benötigten. Über die Frage nach veganer oder vegetarischer Ernährung herrscht allerdings kein Konsens, da die Leute vor der Sintflut ja auch schon Viehwirtschaft kannten, angefangen beim oben erwähnten Abel. Der Verzehr von Milch- und anderen tierischen Produkten, wie Ei und Honig, sei also nicht auszuschließen. Irrelevant.

Und damit schließt sich nicht nur der paradiesische Kreis von Gottes Vorsatz, sondern auch der Kreis um die Eingangs erwähnte Behauptung, Fleischessen sei eine vorrübergehende Erlaubnis Gottes.
Denn wohin steuert die Menschheit denn in Gottes verheißendem Paradies? In Richtung Vollkommenheit. Und wenn Noah und Co kein Fleisch brauchten, warum dann die Leute der neuen Welt?
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Re: Veganismus und Vegetarismus in der neuen Welt

Beitragvon almafan » Sa 16. Feb 2019, 21:43

Ergänzungen

Ich höre ab und an als Einwand meiner Ausführungen, wenn ich denn zu dem Thema "Vegetarische/Vegane Ernährung in der neuen Welt" gefragt werde, dass Gott noch nie etwas rückgängig machen musste, was er eingerichtet hat. Die Erlaubnis Fleisch zu essen würde demnach auch künftig bestehen bleiben. Was natürlich nichts daran ändert, dass es keine Pflicht ist und nichts lebensnotwendiges.
Bedenkt man allerdings das Israel das von Gott auserwählte Volk darstellt und von diesem, nach mehrfachem Ungehorsam gegenüber seinen Gesetzen und Geboten, den Segen wieder genommen hat, so gibt es recht schnell Präzedenzfälle zu finden. Die Ernennung Sauls zum König Israels und wie auch dieser durch Ungehorsam dieses Vorrecht verlor und die Krone an David ging.
Und selbst wenn es für den Menschen nicht schlecht sein sollte Fleisch zu essen - immerhin hat Gott dies höchstpersönlich gesagt und der will ja nur unser Bestes - für die Umwelt ist es das. Es ist die ineffizienteste Nahrungsquelle und verbraucht deutlich mehr Ressourcen, als am Ende umgesetzt werden.
Es ändert auch nichts am ursprünglichen Vorsatz, dass Menschen offenbar nur von den Früchten ernähren:
Gott gab dem Menschen auch folgendes Gebot: "Du darfst von jedem Baum im Garten essen, bis du satt bist."

- 1. Mose 2:16

Heute nennt man solche Esser Fruitarier. Denn von Kartoffeln, Weizen, Möhren und Co liest man hier nichts. Und Gottes Vorsatz steht fest. Ergo wird es wohl wieder da hin gehen.
Mit der Sprachverwirrung in Babel sollen alle Sprachen durch Gott entstanden sein und im Paradies sollen alle wieder eine Sprache sprechen. Ob es dabei um eine echte Sprache geht oder um eine vereinte Anbetung Gottes, lässt sich für mich, mit meinem aktuellen Bibelwissen nicht feststellen.

So sieht die Umweltbilanz für ein Glas Milch aus:
Facebookauftritt der Quarks&Co Redaktion (Link)

Aber ist Butter ökologischer? Nein, denn wenn jemand die Kühe erst mal leergemolken hat, muss man unfassbare 22 Liter der gewonnenen Muttermilch für Kälber aufbringen, um daraus ein Kilogramm Butter herzustellen. Die Produktion dieser Menge dauert je nach Kuhrasse unterschiedlich lang, entspricht aber im Schnitt ungefähr einer durchschnittlichen Tagesproduktion in Westeuropa. Für diese Tagesproduktion verfüttert man im Gut Hohen Luckow in Mecklenburg-Vorpommern 25 kg Maissilage, 10 kg Grassilage, ein halbes Kilo Stroh, 3,5 kg Zuckerrüben und 10 kg Weizen-, Mais-, Raps- und Sojaschrot. Mit anderen Worten: Aus fast 50 kg Futter wird am Ende ein ganzes Kilo Butter und das Nebenprodukt Buttermilch.

Da die Kühe sich zudem auch noch unmöglich benehmen und bei all dem Verdauen ständig extrem klimaschädliches Methan in die Umwelt rülpsen, hat Butter insgesamt die katastrophale CO2-Bilanz von 23.800 g CO2/kg. Margarine liegt je nach Quelle zwischen 750 und 1350 g CO2/kg, womit die Butter eine 18 bis 32-fache Klimabelastung mit sich rumträgt. Auch beim Flächenverbrauch macht die Butter keine gute Figur: Für ein Kilo Butter des obigen Beispiels verfüttert man allein für das Soja den Jahresertrag von 4,8 m² Plantage, in einem Kilo Margarine steckt hingegen das Palmöl von 0,6 m² Palmplantage. Und das war nur das Kilo Soja, die restlichen 48 Kilo Futter müssen auch noch irgendwo angebaut werden.

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Wie kann es sein, dass der Untergang der Menschheit so wenig Interesse erweckt und die Titelseiten sich in dieser Woche, wie in den Wochen und Jahren zuvor, eher mit der Partymetropole Berlin oder dem Elend der Patchwork-Familie beschäftigen als mit der im Grunde einzigen und überwölbenden und schrecklichen Realität unserer Zerstörung des Planeten? Wie kann es sein, dass mit magnetischer Intensität über Abschiebung und Asyl, über BAMF und drei bayerische Grenzübergänge diskutiert wird, während jeder Tag einer zu spät ist?

- Georg Dietz, Journalist, Buchautor, geb. 1969

Vielleicht ist es aber auch ein Test. Bis Armagedon wird so viel Umwelt, wie möglich zerstört, damit Gott mal danach zeigen kann, welche Power er hat. Wäre die Atmosphäre und der Erdboden noch intakt, wäre eine Regeneration derselben ja einfach natürlichen Prozessen zuzuschreiben. Das wäre weniger Wunder.

Viele - auch unter den Zeugen sind sie zu finden - haben eine resignierte Haltung, noch ehe sie es probiert haben: "Was soll ich schon ändern? Ich bin doch nur einer unter vielen Tausend." Wozu dann predigen? Es ist deutlich aufwendiger, als freischfrei oder auch nur fleischreduziert zu leben.
Oder: "Auf Fleisch und Milch kann ich nicht verzichten, das ist doch sonst fad." Auf wieviele scheinbar unverzichtbare Dinge hat man denn schon verzichtet oder mit anderen Dingen kompensiert, um mit Gott ins Reine zu kommen oder irgendein anderes Ziel zu verfolgen? Dinge, die wohl auch deutlich schwerer zu bewältigen waren, als der eigene Speiseplan.

Ich habe in meiner Lehre einen kennengelernt, der hat mit dem Rauchen aufgehört, weil er sich mit seinem knappen Budget entscheiden müsste: Musik (Vinylplatten) oder Kippen? Und er hat die Musik gewählt.
Wieso wählt man da nicht eine weniger schädliche Ernährungsweise? Für sich, für das Tier, für Arme und Hungernde und für den Planeten.
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"If the biggest problem that you're having in the twenty-first century involves
what other people's genitals look like, and what they're doing with those genitals
in the presence of other consenting adults, you may need to reevaluate your
priorities." - Forrest Valkai


("Wenn das größte Problem, das du im 21. Jahrhundert hast, darin besteht, wie
anderer Leute Genitalien aussehen und was diese damit in Gegenwart anderer
Erwachsener mit deren Einverständnis machen, musst du möglicherweise deine
Prioritäten neu bewerten.")

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Re: Veganismus und Vegetarismus in der neuen Welt

Beitragvon almafan » Sa 23. Mär 2019, 10:38

Fleisch - Das leckerste Übel der Welt


https://m.youtube.com/watch?v=y6f3dwxexZM
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Re: Veganismus und Vegetarismus in der neuen Welt

Beitragvon almafan » Mi 6. Nov 2019, 23:15

Sascha Lobo: Warum werden immer mehr Leute vegan - Die Antwort lautet "Internet"

https://m.spiegel.de/netzwelt/web/warum-werden-immer-mehr-leute-vegan-die-antwort-lautet-internet-a-1292922.html

Der verlinkte Artikel ist zwar nichts für das Paradies, aber ein schönes Beispiel, dass auch Nicht-Vegetarier unaufgeregte Artikel über Vegetarismus / Veganismus schreiben können.
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Re: Über die Verteidigung eines Teilzeit-Vegetariers

Beitragvon almafan » Mi 17. Jun 2020, 13:41

Ich habe einen interessanten Artikel über die Wechselwirkung von Fleischkonsum und armen Menschen gefunden, den ich hier einfach verlinken will:

https://graslutscher.de/sollten-vegetarier-sich-auch-mal-um-menschen-kuemmern-und-nicht-immer-nur-um-tiere/
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Re: Über die Verteidigung eines Teilzeit-Vegetariers

Beitragvon almafan » Mo 22. Jun 2020, 10:21

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Re: Über die Verteidigung eines Teilzeit-Vegetariers

Beitragvon almafan » Mi 2. Sep 2020, 15:54

Veggie - Dürfen Christen Fleisch essen?

Mit folgender Überschrift war 1954 ein Artikel im Wachtturm erschienen.

Link zum Artikel w54 15. 9. S. 553-555:
https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/1954522#h=1:0-21:0

2. Mose Kapitel 20, Vers 13 "Du sollst nicht töten" wird von einigen christlichen Gruppierungen nicht nur auf den Menschen, sondern auch auf Tiere angewandt.
Recht schnell kommt man im Artikel selbst zur Ansicht, es wäre anmaßend aus religiösen Gründen kein Fleisch mehr zu essen, da man versucht gerechter als Gott zu sein. Warum sollte dieser Sachverhalt hier zutreffen?
Man argumentiert mit Abels Tieropfer. Gott war jenes wohlgefällig, Kains vegetarisches Opfer aber nicht. Ja, die schrieben das wirklich so. Ist ja nicht so, dass der Beweggrund der Opfergabe entscheidend war oder wie wertvoll die Gabe (Abel gab sein Bestes, Kain offenbar das, was er gerade so über hatte).
Aber erst kurz darauf wird es richtig abstrus. Vegetarier ziehen ja wohl auch in den Krieg und töten Menschen, da kann man ja wohl Tiere essen. Komisch, dass einer der häufigsten Gründe, vegetarisch oder vegan zu leben, nämlich die Vermeidung von Leid, so gar nicht zu diesem Vorwurf passt.
Die Tieropfer Noahs und später der Juden werden ebenfalls ins Feld geführt, um das Töten von Tieren zu rechtfertigen.
Das Jesus nie vegetarisch lebte und auch seine Lehren dazu nicht Stellung nehmen, er aber vom Passahlamm aß, Brot und Fisch verteilte und seinen Jüngern Gebot, alles zu essen, was man ihnen vorsetzt, soll das Ganze noch untermauern.
Der Römerbrief Kapitel 14, Vers 2,3 wird wie folgt wiedergegeben: "Der eine glaubt, alles essen zu dürfen; aber der Schwache ißt Gemüse. [Man beachte, der Vegetarier ist derjenige, der schwach und unreif ist im Glauben.] Der Essende blicke nicht auf den herab, der nicht ißt, und der nicht Essende richte den nicht, der ißt; denn Gott hat diesen willkommen geheißen." Ja die eckige Klammer im Zitat stammt aus dem rezitieren Text mitten in der Bibelstelle.
Es zeigt recht eindrucksvoll, dass die Zeugen auch nur Menschen ihrer Zeit sind. Noch heute gelten Vegetarier und Veganer als schwächlich, blass, unterernährt. Hier ist er also zusätzlich auch geistig schwach. Das wird danach noch einmal bekräftigt:
Statt daß alle um der Schwachen willen aufhören müßten, Fleisch zu essen, kann man daraus ableiten, daß der Schwache im Glauben stark genug werden sollte, um ebenfalls Fleisch essen zu können…

Laut Paulus (1. Korinther, 10:25-33) soll man alles essen, "ohne um eures Gewissens willen nachzuforschen". Aber zu dem Gewissen zählt ja mehr, als einer Gruppe Menschen oder Gott zu gefallen. Die Reduzierung tierischer Produkte führt nicht nur zu weniger gesättigten Fettsäuren, Cholesterin und Nitrat im Körper, es schont auch die Umwelt. Auch muss weniger Anbaufläche für Tierfuttermittel bereitgestellt werden und die produzierten Pflanzen können, ohne Umweg über den Darm von Schwein, Huhn und Rind, viel mehr Menschen ernähren. Vielleicht war das damals noch nicht bekannt.


Es wird dann auch auf weitere Tierprodukte wie Leder eingegangen, als hätten wir zwischenzeitlich nicht auch Methoden gefunden und einzukleiden, ohne Tierfelle und -haut zu tragen. Besonders das Beispiel des Weinschlauchs, wie wir ihn ja sicherlich aus jedem Discounter kennen, wirkt unfreiwillig komisch. Aus dem christlichen Glaubengebäude heraus sind Tiere aber Wesen 2. Klasse, "wurden zur Freude, zur Gesundheit und Dienlichkeit des Menschen gemacht". Wie Tiere allerdings der Gesundheit des Menschen dienen, bleibt mir schleierhaft. Da die Rebellion von Adam und Eva ja nicht von Anfang an so gedacht war, fragt man sich warum 2. Petrus 2:12 mit den Worten "naturgemäß zum Fang und Verderben geboren" so stimmen soll. Immerhin wurde Anfangs ja offenbar nur Baumfrucht gegessen.

Kommen wir nun aber zum den Absätzen, die die Beweisegründe der Vegetarier widerlegen soll.

Begonnen wird ebenso, wie meine letzte Argumentation. Zwar aßen Adam und Eva kein Fleisch, doch Noah und seinen Genossen wurde es nach der Sintflut ausdrücklich erlaubt. Daniel und seine Freunde lehnten das Fleischessen am Hofe des Königs wegen der mosaischen Speisegesetze ab, das für Christen ja nicht mehr gilt. Jesaja 66:3 und Matthäus 25:40 sind keine Belegstellen für den Vegetarismus. Barmherzigkeit muss man auch nicht gegenüber Tieren zeigen, wie es der nachfolgende Absatz zeigt. Die Apokryphen werden auch nicht akzeptiert, auch weil sie den kanonischen Schriften widersprechen.

Extreme wiederum lehnt man ab, sagt doch Sprüche 12:10 man solle gut für seine Tiere sorgen. Fazit des Textes und auch mein Resümee aus meiner bescheidenen Bibelkenntnis: Christen dürfen Fleisch essen.

Aber wie meine kurze Gegenargumentation vor 5 Absätzen zeigt, sollten Sie dabei auch folgende biblische Worte in Betracht ziehen.
und die Heiden sind zornig geworden, und es ist gekommen dein Zorn und die Zeit der Toten, zu richten und zu geben den Lohn deinen Knechten, den Propheten, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und Großen, und zu verderben, die die Erde verderbt haben.
- Offenbarung 11:18 (Lutherbibel 1912)

Ich muss mich für eine logische Argumentation für oder wider Vegetarismus weder auf die Bibel noch auf griechische Philosophen stützen. Moderne wissenschaftliche Erkenntnisse sind da viel dienlicher.
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Re: Über die Verteidigung eines Teilzeit-Vegetariers

Beitragvon almafan » Sa 5. Sep 2020, 20:24

Was wäre, wenn alle Menschen Veganer wären? | Breaking Lab


https://m.youtube.com/watch?v=TtIO-DIFGQU
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