Religion: Sintflut und Turmbau




Religion, Esoterik, Verschörungstheorien und andere Dinge.

Religion: Sintflut und Turmbau

Beitragvon almafan » Do 9. Aug 2012, 10:04

Sintflut und Turmbau

Nichts gegen das "Buch der Bücher", wie es erfurchtsvoll oft genannt wird. Aber jede Quelle hat es verdient, kritisch betrachtet zu werden.
Ursprünglich ist dieses Thema entstanden, weil die Diskussion über die Sintflut im Evolutionsthema überzuquellen drohte. Deshalb habe ich hier diesem Thema Platz eingeräumt. Ich bitte die Verständigen in dieser Sache um rege Mithilfe, mein Verständnis für die Bibel zu steigern und mein Wissen darüber zu erweitern. Natürlich sehe ich aber kein Argument darin, wenn einer schreibt "Das steht da drin, deshalb muss es stimmen." Gerade darum geht es ja. Die Bibel kann man genauso wenig, wie irgendwas anderes, durch sich selbst beweisen.

Inhaltsverzeichnis
  • Beitrag 2, Seite 1, 10.08.2012: Sintflut (Kurzabriss)
  • Beitrag 2, Seite 1, 10.08.2012: Turmbau zu Babel (Kurzabriss)
  • Beitrag 2, Seite 1, 23.08.2012: Von Noah zu Nimrod
  • Beitrag 4, Seite 1, 13.12.2012: Angebliche Fundstücke
  • Beitrag 4, Seite 1, 13.12.2012: Auslegung
  • Beitrag 5, Seite 1, 19.12.2014: Von Noah zu Nimrod (Überarbeitung)
  • Beitrag 6, Seite 1, 07.01.2015: Die Sintflut!
  • Beitrag 7, Seite 1, 13.04.2016: Wie erklärt die Sintflut die Artenvielfalt?
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"If the biggest problem that you're having in the twenty-first century involves
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Re: Religion: Sintflut und Turmbau

Beitragvon almafan » Fr 10. Aug 2012, 11:44

Sintflut
Vielleicht handelte es sich bei der Sintflut um ein lokales Ereignis.
Nach langjährigen Forschungen entwickelten 1997 die US-amerikanischen Marinegeologen Walter Pitman und William Ryan die Theorie, die Sintflut gehe auf einen Wassereinbruch in das Schwarze Meer zurück. Nach ihrer Ansicht hat dieser stattgefunden, als nach dem Ende der letzten Eiszeit durch das Abschmelzen der Gletscher alle Meeresspiegel weltweit anstiegen und damit sich auch der des Mittelmeers hob und etwa im 7.Jahrtausend v.Chr. das Niveau des Bosporus erreichte. Innerhalb kurzer Zeit hat sich so der Wasserspiegel in der Senke um mehr als 100 Meter erhöht. Mark Siddall entwickelte ein virtuelles physikalisches Modell des Grabens am Bosporus und des Schwarzen Meeres. William Ryan überprüfte mit Echoloten den Boden des Schwarzen Meeres. Die Auswertungen zeigten, dass der Graben sich genau dort befindet, wo Siddall ihn vorhergesagt hatte. Neue Bohrkernproben wurden von Yossi Mart untersucht und damit nachgewiesen das der Übergang vom See zum Meer sehr abrupt war. Der Muschelfund bestätigt damit die Theorie des plötzlichen Meerwasser-Einfalls, der mit der zehnfachen Wucht der Niagarafälle zu Tal stürzte.
Die neuesten Erkenntnisse widerlegen dadurch ältere Theorien, wie z.B. von Teofilo Abrajano, der mit seinen Untersuchungen aus dem Jahr 2002 die Ansicht vertrat, dass Süßwasser aus dem Schwarzen Meer erst in das Marmarameer und danach in das Mittelmeer geflossen sei. Jüngere Forschungen stellen die These von Pitman und Ryan in Frage.
Andere Theorie:
Die Geowissenschaftler Helge Arz und Frank Lammy vom DFG-Forschungszentrum Ozeanränder untersuchten Meeresablagerungen aus dem nördlichen Roten Meer und fanden im Jahr 2003 heraus, dass die heute sehr trockene Region noch vor einigen tausend Jahren durch eine lange Feuchtperiode - ein monsunartiges Wettersystem - geprägt war. Die Forscher stellten fest, dass das Oberflächenwasser des Roten Meers in der Zeit zwischen etwa 7000 bis 4500 v.Chr. einen deutlich geringeren Salzgehalt aufwies als gegenwärtig. Ein monsunartiges Klima war die Folge, vergleichbar mit dem Klima am Indischen Ozean, welches bis ca. 5000 v.Chr. das Wettergeschehen im Nahen Osten dominierte. Untersuchungen an Blütenpollen und israelischen Höhlenablagerungen erhärteten das Monsun-Szenario.

Das die Sintflut auch in anderen Kulturen in aller Welt auftaucht, erhärtet wiederrum die Theorie der Eiszeitschmelze. Aber wie bereits geschrieben, wie man nun über die Sintflut denkt, kommt wahrscheinlich auf die religiöse Erziehung an. Für die einen ist es eine Strafe Gottes, für die anderen eine mythologische Geschichte mit realen, aber übertriebenen Ursachen.

Turmbau zu Babel
Es gibt schon gegen Ende des 3.Jahrtausends v.Chr. erste Erwähnungen Babylons, jedoch nur als unbedeutende Kleinstadt. Sumu-abum (1894-1881 v.Chr.), Begründer der I. Dynastie von Babylon, machte die Stadt zum Verwaltungszentrum seines Reiches. Unter dem König Hammurapi I. (1792-1750 v.Chr.), dem bekanntesten altbabylonischen Herrscher, erlebte Babylon seine erste Blütezeit.
Zwar ist ein Turm archäologisch nachgewiesen. Es handelt sich um eine Zikkurat in Babylon, deren Fundamente der deutsche Architekt und Archäologe Robert Koldewey freigelegt hat. Aber man weiß bis heute nicht, wann dessen Ersterrichtung war. Aus der Erwähnung einer Zikkurat in Babylon im Schöpfungsepos Enuma elisch kann jedoch auch gefolgert werden, dass Etemenanki (sumerisch: Haus des Himmelsfundaments auf der Erde), so der Name des Zikkurats, bereits im zweiten Jahrtausend vor Christus existierte. Er gehörte zur Tempelanlage Esagila (sumerisch: Tempel des erhobenen Hauptes). Sanherib, der Babylon 689 v.Chr. vollständig zerstörte, behauptet, auch Etemenanki zerstört zu haben.
Seine Nachfolger begannen den Wiederaufbau der Stadt, welcher dann aber vor allem unter den chaldäischen Herrschern Nabopolassar und Nebukadnezar II. vorangetrieben wurde. Das zentrale Gebäude dieser Stadt war der Marduk-Tempel Esagila in Nachbarschaft zum von Nebukadnezar II. (um 640-562 v.Chr.) wieder errichteten Etemenanki. Dieser Neubau hatte einer Tontafel aus Uruk (im heutigen Irak) zufolge mit sieben Stockwerken eine Gesamthöhe von 91 Metern. Obendrauf befand sich ein Schrein.
Alexander der Große eroberte Babylon 331 v.Chr und befahl die Restaurierung von Etemenanki. Bei seiner Rückkehr nach Babylon 323 v.Chr. hatten diese Erneuerungsmaßnahmen jedoch keine Fortschritte gezeigt, weshalb er den Abriss des gesamten Gebäudes anordnete, um es komplett neu zu errichten. Sein überraschender Tod setzte den Rekonstruktionsplänen dann jedoch ein Ende. Die Babylonischen Chroniken und die astronomischen Tagebücher berichten von verschiedenen Versuchen Etemenanki neu zu errichten, die jeweils mit dem Entfernen des Schutts der ursprünglichen Zikkurat begannen. Der seleukidische Kronprinz Antiochos (I.) habe aus Frustration, weil er beim Opfern gestolpert und hingefallen sei, seinen Führern der Kriegselefanten den Befehl zur endgültigen Vernichtung der Überreste gegeben; damit enden auch die antiken Erwähnungen von Esagila.

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(1.Bild: Rekonstruktion des Etemenanki nach R. Koldewey; 2.Bild: Rekonstruktion Etemenankis nach Schmid)

Die Zeugen Jevohas legen den Bau des Turmes auf das Jahr 2269 v.Chr. Also kaum mehr als 100 Jahre nach der Sintflut (2370 v.Chr.). Die Menschen damals müssen echt fruchtbar gewesen sein (Eine große Rechnung, betitelt als "Von Noah zu Nimrod" wird folgen).
Zwei Fassungen zum Zerwürfnis des Turms existieren in der Exegese bzw. Auslegung der Bibel. Die Traditionell-Katholische und die Neu-Apostolisch-Evangikalische. Die katholische Variante besagt, dass die Menschen damit den Himmel erreichen und sich so mit Gott auf eine Stufe stellen wollten. 1679 stellte der Jesuit Athanasius Kircher (1602-1680) eine Theorie auf, die gegen die Existenz eines solchen Turmes sprach. Seiner Meinung nach betrug die Entfernung Erde und Himmel 265.380 km. Hierfür hätten ca. 4.500.000 Arbeiter etwa 3400 Jahre ununterbrochen arbeiten müssen. Das Gewicht des Turmes hätte das Gewicht der Erde übertroffen und so die Erde aus dem Mittelpunkt des Universums herausgeschoben.
Die evangikalische Auslegung sieht den Ungehorsam der Menschen gegenüber Gott. Der sagte ja nach der Sintflut, sie sollen sich doch lieber ausbreiten und nicht alle an einem Platz rumlungern. Nimrod aber sagt zu seinen Mitmenschen, dass sie doch lieber an Ort und Stelle bleiben sollen und einen hübschen Turm bauen könnten.
In beiden Fällen führt das Aufbäumen/der Ungehorsam zur Sprachverwirrung und die Menschen trennen sich notgedrungen, finden sich in den Gruppen zusammen, die noch eine gemeinsame Sprache haben. Dagegen spricht aber auch, dass eine "adamitische Sprache" (wie sie später genannt wurde), eine Ur-Sprache seit alttestamentarischer Zeit gesucht, aber nicht gefunden wurde. Eine Ur-Welt-Sprache ist derzeit umstritten, aber denkbar.
Dennoch sollte der Turmbau dann viele Jahrhunderte vorverlegt werden - und damit die ganze evangikalische ausgelegte Geschichtsschreibung. Das beträfe dann auch alle millienistischen Auslegungen und damit auch die Zeugen Jehovas. Denn die Pyramiden in Gizeh sind bis zu 350 Jahre, der Sphinx vermutlich sogar 400 Jahre älter und sprechen dafür, dass die Menschen schon lange vor dem angenommenen Zeitraum des Turmbaus in anderen Teilen der Welt lebten. Und damit nicht nur die 350 bzw. 400 Jahre zuvor. Denn große Tempelanlagen und Grabmäler stehen nie am Beginn einer Besiedlung. Außerdem gilt Kairo mit 7.000 Jahren durchgehender Siedlungsgeschichte als älteste, nie aufgegebene Stadt der Welt. Damit wird sogar Adams Erschaffung erklärungsbedürftig, liegt sie doch erst etwas mehr als 6.000 Jahre zurück. In Indien wurde übrigens die Baumwolle ungefähr 700 Jahre vor dem Turmbau kultiviert und daraus Stoffe gewebt. Es muss also dort bereits eine höhere Zivilisation gegeben haben, die mehr macht, als nur Felle zu tragen.
Auch widersprechen die Pyramiden dem "Anmaßungs"-Ansatz der Katholiken, weil die Pyramide des Cheops (um 2620-2580 v.Chr.) und die Pyramide des Chepren (etwa 2558-2532 v.Chr.) mit 146,6 bzw. 143,5 Metern bereits größer waren, als der Turm zu Babel je gewesen ist. Und die höchste Erhebung von 91 Metern erhielt er erst rund 1.600 Jahre nach 2269 v.Chr.

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(1.Bild: Der Turmbau zu Babel von Pieter Brueghel, 1563, Kunsthistorisches Museum Wien; 2.Bild: Der Turmbau zu Babel nach Lucas van Valckenborch)

Die Sprachverwirrung die Gott in die Welt brachte, als die Menschen den Turm zu Babel bauten, um sich aus dem Schatten Gottes zu erheben, war eine Glanzleistung der Verwirrung allgemein. Als Allwissender hätte er die Schwierigkeiten bei der Missionierung des Heidenpacks ja schon vorhersehen müssen. Nicht nur dass der Konverter und der zu Konvertierende die selbe Sprache sprechen sollten, damit man einen überhaupt von Gott und seiner Religion überzeugen kann, er schafft damit selbst eine Vielzahl von Religion, die ja alle falsch sein sollen. Er selbst schafft die Hure, die ihm zuwider ist.
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Re: Religion: Sintflut und Turmbau

Beitragvon almafan » Do 23. Aug 2012, 22:22

Von Noah zu Nimrod

Ich habe einmal ein Rechenbeispiel versucht, wieviele Personen zu Nimrods Zeiten gelebt haben. Wenn ich falsche Ausgangssituationen verwendet habe, dann korrigiert mich, so dass ich die neuen Parameter eingeben und das neuerliche Ergebniss verkünden kann.
Parameter 1: Auf die Arche habe ich 8 Menschen gesetzt: Noah, seine Frau, seine 3 Söhne und deren Frauen. 4 Männer und 4 Frauen also.
Parameter 2: Alle Frauen sind zum Zeitpunkt der Flut hochschwanger.
Parameter 3: Jedes 2.Kind ist ein Mädchen.
Parameter 4: Jedes Mädchen wird mit 12 schwanger.
Parameter 5: Jede Frau über 12 bekommt jedes Jahr ein Kind.
Parameter 6: Das Durchschnittssterbealter liegt bei 80 Jahren, demnach sterben 2290 (80 Jahre nach Sintflut) die ersten an Altersschwäche.
Parameter 7: Frauen bekommen solange Kinder, bis sie sterben.
Parameter 8: Die Sintflut fand 2370 v.Chr. statt, der Turmbau 2269 v.Chr. (Quelle: Wikipedia und die Broschüre "Die Bibel - Was will sie uns sagen?" (Auflage 2010)).
Parameter 9: Ungerade Zahlen werden auf die nächst höhere ganze Zahl aufgerundet. Es kommt zwangsläufig zu einem leichten Überschuss an Frauen.

Im 1.Jahr nach der Flut gibt es nun 12 Menschen, denn die 4 schwangeren Frauen haben ihre Kinder geboren. Davon sind laut Parameter 3 zwei Mädchen. Diese 2 Mädchen sind 2358 gebärfähig nach Parameter 4 und erhöhen somit, die Anzahl der neuen Kinder im nächsten Jahr. 2357 sind die nächsten Mädchen gebärfähig und so weiter.
Bereits nach 20 Jahren (2350 v.Chr.) haben wir wieder 164 Menschen auf der Welt, von denen 82 Frauen sind, von denen 22 Kinder gebären.
Bereits nach 10 Jahre darauf hat sich die Anzahl verdreifacht. Und es verdreifacht sich in jedem folgenden Jahrzehnt.
Bereits zum Turmbau wären demnach 1.560.218 Menschen, von denen einer Nimrod wäre. 189.722 Babys würden geboren, 24.691 gebärfähige Frauen im nächsten Jahr hinzukommen. Die Sterblichkeit fällt da kaum ins Gewicht. Denn wenn sich die Bevölkerung alle 10 Jahre verdreifacht, machen 80jährige nicht mal ein Promill aus.

Natürlich liest sich das jetzt wie eine Bestätigung, wird Babel doch als große Stadt beschrieben, in der eben jener Turm errichtet werden soll. Allerdings sprechen archäologische Beweise dagegen, dass im 3.Jahrtausend v.Chr. so viele Menschen an diesem Flecken lebten. Babel war eine kleine, unbedeutete Stadt unter vielen. Diese wiederum könnten in Summe, 1,5 Millionen Menschen beherrbergt haben. Es gilt allerdings auch zu beachten, dass der Rechnung äußerst unwahrscheinliche, rein hypothetische Parameter zu Grunde liegen.
Parameter 2: Eine gleichzeitige Schwangerschaft aller 4 Frauen auf der Arche ist unwahrscheinlich, aber möglich.
Parameter 4: Das Mädchen mit 12 schwanger wurden ist nicht nur wahrscheinlich, sondern auf belegt. Ziemlich sicher gilt dies aber eigentlich nicht für alle Mädchen.
Parameter 5: Jahre ohne Schwangerschaft und Fehlgeburten wurden nicht berücksichtigt. Die Zahlen sind daher mehr als wacklig.
Parameter 6: Ein Alter von 80 Jahren erreichen nur die wenigsten. Die Zahlen müssten also auch dort nach unten korrigiert werden. Auch Kindersterblichkeit und Müttersterblichkeit müssten noch reingerechnet werden.
Parameter 7: Sicher gibt es die eine oder andere Frau, die auch im hohen Alter noch gebären kann (eine Chinesin war 60 als sie Mutter wurde), aber das wird nicht auf alle zutreffen.

Geben wir dem ganzen also einen etwas bodenständigeren, geschichtlicheren Anstrich. Parameter 1, 2, 3, 7 (infolge der niedrigeren Sterblichkeit), und 9 bleiben unangetastet. Die Parameter lauten nun:
Parameter 1: Auf die Arche habe ich 8 Menschen gesetzt: Noah, seine Frau, seine 3 Söhne und deren Frauen. 4 Männer und 4 Frauen also.
Parameter 2: Alle Frauen sind zum Zeitpunkt der Flut hochschwanger.
Parameter 3: Jedes 2.Kind ist ein Mädchen.
Parameter 4: Jedes Mädchen wird mit 16 schwanger.
Parameter 5: Jede Frau über 16 bekommt jedes Jahr ein Kind.
Parameter 6: Das Durchschnittssterbealter liegt bei 40 Jahren, demnach sterben 2330 (40 Jahre nach Sintflut) die ersten an Altersschwäche.
Parameter 7: Frauen bekommen solange Kinder, bis sie sterben.
Parameter 8: Die Sintflut fand 2370 v.Chr. statt, der Turmbau 2269 v.Chr. (Quelle: Wikipedia und die Broschüre "Die Bibel - Was will sie uns sagen?" (Auflage 2010)).
Parameter 9: Ungerade Zahlen werden auf die nächst höhere ganze Zahl aufgerundet. Es kommt zwangsläufig zu einem leichten Überschuss an Frauen.

Die Ausgangssituation ist dieselbe, nur das die gebärfähigen Mädchen nun erst 2354 nachrücken, also 4 Jahre später. Aber was sollen die 4 Jahre schon machen?
Nach 20 Jahren zeigen sich erste Schwunde: Statt 164, sind es nur 112 Menschen. Statt 22 gebärfähigen Frauen sind es nur 14. Nach alten Parametern ist das der Stand von vor 3 Jahren.
10 Jahre später hat sich die Bevölkerung wieder verdreifacht. Sieht alles nach einer Wiederholung des alten Ergebnisses aus, nur das die Endsumme etwas niedriger wird.
10 Jahre darauf (2330 v.Chr.) ist die Verdreifachung aber bereits nicht mehr erreichbar. Die erste Generation stirbt. Aber die niedrige Sterblichkeit ist nicht der Hauptfaktor das langsamere Wachstum. Auf die 8 Toten (Noah, Frau, Söhne, deren Frauen) kommen 40 Neugeborene. Es ist das höhere Durchschnittsalter der Mädchen bei der 1.Geburt, das so ins Gewicht fällt. Die Bevölkerung wächst immer langsamer, pendelt sich aber bei einer Verdopplung alle 10 Jahre ein.
In Babel leben zum Bau des Turms nach der neuen Rechnung 191.794 Menschen. 5.566 davon werden nächstes Jahr sterben, 19.358 Neugeborene werden sie aber ersetzen.

Das archäologisch gefundene Babel ist zwar selbst für diese Menschenmenge zu klein gewesen, aber die Zahlen sind bereits realistischer. Die Frauen wären aber nach wie vor Legebatterien. Bereits eine Änderung des Parameters 5, dass jede Frau nur jedes 2.Jahr ein Kind bekommt, lässt Nimrod ziemlich alt aussehen. Bis ins Jahr 2330 v.Chr. sieht es noch gut aus. Die Bevölkerung wächst noch langsamer, hat dann den Stand von 260 Menschen, von denen 37 gebärfähige Frauen sind. 194 Kinder wären insgesamt da (0-16jährige), 10 davon sind Neugeborene. Da die ersten in diesem Jahr wegsterben, bremst sich die langsam steigende Entwicklung schlagartig ab. Im Jahr zuvor gab es insgesamt 18 neue Menschen, in diesem Jahr sind es nur noch 4 (8 Sterben, 4 davon sind gebärfähige Frauen). Bis 2308 v.Chr. nimmt der Zuwachs wieder Fahrt auf und erreicht mit 22 Neugeborenen ihren Höchststand. 2303 v.Chr. gibt es mit 640 Menschen den Höchststand in der Bevölkerung. Danach geht es bergab. Bereits 1 Jahr nach dem Neugeburten-Rekord geht die Zahl der gebärfähigen Frauen, infolge der höheren Sterblichkeit zurück. 2302 v.Chr. beginnt der Rückgang der Menschen insgesamt. Bereits 2292 v.Chr., also 10 Jahre später, hat sich die Menschheit halbiert. Irgendwann im Jahre 2288 v.Chr. wäre der letzte Mensch gestorben. Zum Turmbau wäre es nie gekommen.

Archäologisch würde es dann am besten passen, wenn jedes Jahr nur 3/4 aller Frauen ein Baby bekommen hätten, dann wären es zum Turmbau immerhin stolze 20.398 Bewohner gewesen. Allerdings stellt sich dann die Frage, wie so eine kleine Bevölkerung den Turm gebaut hat, wenn sie nebenher auch noch Hausarbeiten zu machen hatten. Man muss ja auch bedenken, dass die Kinder (0-16jährige) nicht am Bau beteiligt sind, demnach etwa 17.000-18.000 Arbeitskräfte fehlen, sowie 3/4 aller Frauen, weil sie hochschwanger sind.

So recht erklären kann ich mir das mit dem Turm, so kurz nach der Sintflut nicht.
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Re: Religion: Sintflut und Turmbau

Beitragvon almafan » Sa 13. Dez 2014, 14:08

Angebliche Fundstücke
Der Legende nach sollen sich Überreste der Arche noch heute auf dem in Ostanatolien gelegenen Gebirge Ararat (Türkei) befinden, der darum immer wieder Abenteurer anzieht. So berichtete zum Beispiel im Oktober 2003 die russische Zeitung Prawda von einer russischen Expedition der Neizvestnaya Planeta TV Company, die nicht nur Ankersteine, sondern auch die Arche selbst 30 Kilometer entfernt vom Berg gefunden haben will.
Die niederländischsprachige Zeitung de Redactie berichtete im Mai 2010 ebenfalls von einem vermuteten anderen Fund der Arche am Ararat durch Gerrit Aalten.[21]
Erich von Däniken schrieb im Jahr 1968 in seinem Werk Erinnerungen an die Zukunft unter anderem über einen angeblichen Fund einiger antiker Holzplanken an der Südseite des Ararat.
Bis heute hat jedoch keine dieser vorgeblichen Entdeckungen je einer kritischen Untersuchung standgehalten. Zumeist handelte es sich bei den vorgeblichen Teilen der Arche um Fälschungen.

Eine ältere Überlieferung lokalisiert den Landeplatz der Arche hingegen bei Kelainai-Apameia Kibotos im südlichen Phrygien, dies ist erstmals im Sibyllinischen Orakel bezeugt und in der Folge bei Julius Africanus und anderen byzantinischen Autoren, die sogar hölzerne Überreste von ihr erwähnen.

Die Ararat-Anomalie
Die Ararat-Anomalie ist eine auf Luftaufnahmen des Berges Ararat sichtbare Struktur auf einem der Schneefelder in der Nähe des Gipfels, die manche Menschen für die letzten Überreste der Arche Noah halten. Eine ähnliche, nach dem Luftwaffen-Kapitän Ilhan Durupinar benannte Felsformation, die ebenfalls für die Arche gehalten wird, liegt 30 km weiter südlich.

Auf den veröffentlichten Fotos ist die "Anomalie" ein mehrere Hundert Meter großer dunkler Fleck auf der nordwestlichen Ecke des westlichen Plateaus, etwa 2,2 km westlich des 5137 m hohen Gipfels, am Rande eines steilen Abhangs. Sie wurde zum ersten Mal während einer US-Air-Force-Luftaufklärungsmission im Jahr 1949 aufgenommen – das Ararat-Massiv befindet sich auf der ehemaligen türkisch-sowjetischen Grenze und war damit von militärischem Interesse. Die Akte wurde von der Luftaufklärung der Air-Force 1949 unter dem Stichwort "Ararat Anomaly" abgelegt.

Sechs Bilder aus dem Jahr 1949 wurden 1995 im Rahmen des Freedom of Information Act an den Privatgelehrten Porcher Taylor herausgegeben, einen Lehrer für Rechtsanwaltfachgehilfen an der University of Richmond. Taylor hofft, die Arche gefunden zu haben, und sammelt seither alle erreichbaren Luftaufnahmen der Region.

2000 gab auf Taylors Betreiben die Zeitschrift Insight on the News der Firma Space Imaging (jetzt GeoEye) den Auftrag für neue Aufnahmen mit dem Satelliten IKONOS, die am 5.August und 13.September 2000 aufgenommen wurden. GeoEye erzeugte aus den Bildern ein CGI-Video, das nach ungefähr der halben Laufzeit die "Anomalie" zeigt. 2006 veranlasste Taylor Aufnahmen des kommerziellen Erkundungssatelliten QuickBird.


http://www.youtube.com/watch?v=1rqothP6AZo

Privatpersonen haben schon oft vergeblich versucht, vor Ort die angeblichen Überreste der Arche zu finden. Eine Erforschung am Ort der "Anomalie" hat bisher jedoch nicht stattgefunden.
Das Vorhandensein von Resten der Arche Noah ist für diejenigen Kirchen von Bedeutung, die die Bibel wortwörtlich auslegen. Diese sehen in dem Nachweis der Existenz der Arche einen Beleg für den Wahrheitsgehalt der als Geschichtsbuch verstandenen Bibel. Deshalb gab der amerikanische Millionär Daniel McGivern, keineswegs aus archäologischem Interesse, im Jahre 2006 Satellitenfotos in Auftrag. Er will mit einem türkischen Archäologen das vermeintliche Wrack am Ararat erkunden.
Die von Insight befragten Spezialisten schließen ein von Menschenhand errichtetes Bauwerk nicht aus, glauben aber, dass die Anomalie geologischen Ursprungs ist. Auch einer ZDF-Dokumentation aus dem Jahr 2009 zufolge handelt es sich nur um eine Gesteinsformation.

Nimus
Nimus / Nimusch (heutiger Name Omar Gudrun) ist der Name des Berges, an welchem nach der sumerischen Mythologie das Schiff des Ziusudra anlegte, der die Menschheit gemäß dem Atrahasis-Epos vor einer gigantischen Sintflut gerettet hatte, ähnlich der biblischen Arche Noah. Früher wurde der Bergname fälschlicherweise Nisir/Nizir gelesen. In den assyrischen Königsinschriften wurde der Berg Nimusch ebenfalls erwähnt.
Der Berg liegt im irakischen Kurdistan unweit der Stadt Sulaimaniyya.

Durupinar
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Struktur der "Arche Noah"
Als Durupinar wird auf türkisch eine geologische Formation in der Nähe der Stadt Dogubeyazit in der Ost-Türkei bezeichnet, die die Form eines Schiffsrumpfes hat. Es besteht die Theorie, die Formation sei ein Überrest der biblischen Arche Noah. Benannt wurde das Gebilde nach dem türkischen Luftwaffen-Kapitän Ilhan Durupinar, der es 1959 entdeckte.

Auslegung
Die Geschichte von der Arche Noah wird heute von vielen Theologen als Mythos angesehen, dessen Bedeutung nicht in dem historischen Gehalt, sondern in einer theologischen Interpretation verstanden wird. Einige evangelikale Strömungen, insbesondere – aber nicht ausschließlich – in den USA, halten an der historischen Realität der Sintflut fest. Außerdem nehmen beispielsweise die Siebenten-Tags-Adventisten und die Zeugen Jehovas den Bericht im 1. Buch Mose wörtlich.
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Re: Religion: Sintflut und Turmbau

Beitragvon almafan » Fr 19. Dez 2014, 15:29

Ich muss das, so denke ich, nocheinmal aufbereiten. In etwas besserer Übersicht. Außerdem möchte ich gern noch einmal die Gründe nennen, warum ich die Geschichte unglaubwürdig halte.

Laut Bibel seien die Leute damals bedeutend älter geworden, wurde mir neulich gesagt. Mahalalel, ein Nachkomme von Set, dem 3.Sohn von Adam und Eva, soll 895 geworden sein. Opa Adam wurde sogar 930. Noah selbst soll 950 geworden sein. Jered, ältester Sohn von Mahalalel, schaffte es auf 962 Jahre. Aber alle wurden übertroffen von Methusalem, der stolze 969 Jahre auf dem Buckel hatte, als er dann doch mal endlich in die Kiste sprang. Henoch, der schon vor Noah predigte, dass das Böse von der Erde getilgt werde, schaffte es, obwohl vor der Sintflut geboren, gerade mal auf 365 Jahre. Allerdings wurde er von der Erde genommen, also verschwandt von ihr. Von Tod keine Rede. Ist ja auch wurscht. All diese Personen erreichten also ein biblisches Alter. Völlig zurecht geht man heute davon aus, dass das ziemlich unrealistische Angaben sind.
Geht man aber von der strengen Auslegung der Bibel aus, ist dies alles wahr und wir werden heute nur deshalb 75 oder 80 Jahre, weil wir immer unvollkommener werden. "Denn der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod." (Römer 6:23, Neue-Welt-Übersetzung). Deshalb war es damals übrigens auch kein Problem, wenn nahe Verwandte Kinder zeugten und das über Generationen hinweg. Viele von denen zeugten auch erst im heute hohen Alter von 65 oder mehr Jahren.
Ein Kreisaufseher der Zeugen Jehovas, einer der von Versammlung zu Versammlung zieht, verglich die steigende Unvollkommenheit mal mit einer Kopie einer Kopie. Sein Ausbilder im Zweigbüro Selters/Taunus habe eine Kopie kopiert und diese wieder kopiert und so weiter. Aus dem klaren Bild auf dem ersten Blatt sei nach der 20.Runde kaum definierbarer Brei geworden. Das mag stimmen und zugleich zeigen, dass man wohl einen neuen Kopierer benötigt. Aber es ist leider nicht vergleichbar mit organischer, lebendiger Reproduktion. Denn es gibt viele Schutzmechanismen, die dafür sorgen, dass man nach 20.Generationen eben nicht zu einem Gremlin wird oder zu einem Gemälde eines Surrealisten. Schon einmal in die Runde schauen, sollte ausreichen, um festzustellen, dass ein innerer Verfall sich offenbar nicht äußerlich auswirkt. Wir sind eben nicht einfache Kopien unserer Eltern. Wir sind immer auch ein Gutteil wir.
Allerdings spricht die Archäologie auch dem entgegen, dass wir immer früher sterben würden. Es verhält sich genau umgekehrt. Noch nie hatten Menschen die Möglichkeiten, so lange zu leben, wie heute. In den ärmeren der afrikanischen Länder kann noch einmal einen Blick zurückwerfen. Man wird dort vielleicht 50 oder 55, aber eben nicht 500. Und die hohe Kindersterblichkeit senken das Durchschnittalter für Sterbende nochmals.
Und so darf man auch meine etwas unüberlichtlichen Beschreibungen weiter oben verstehen. In keiner der dortigen Berechnungen ist eine Kindersterblichkeit eingeflossen. Alle Ergebnisse sind also schon unrealistisch überhöht. Sie wären tatsächlich also noch schlechter ausgefallen.

Also nochmals:
Von Noah zu Nimrod

Ich gebe hier also nochmals alle Entwicklungen wieder, wenn ich folgende Parameter vorraussetze.

1. Tabelle:
Parameter 1: Auf die Arche habe ich 8 Menschen gesetzt: Noah, seine Frau, seine 3 Söhne und deren Frauen. 4 Männer und 4 Frauen also.
Parameter 2: Alle Frauen sind zum Zeitpunkt der Flut hochschwanger.
Parameter 3: Jedes 2.Kind ist ein Mädchen.
Parameter 4: Jedes Mädchen wird mit 12 schwanger.
Parameter 5: Jede Frau über 12 bekommt jedes Jahr ein Kind.
Parameter 6: Das Durchschnittssterbealter liegt bei 80 Jahren, demnach sterben 2290 (80 Jahre nach Sintflut) die ersten an Altersschwäche.
Parameter 7: Frauen bekommen solange Kinder, bis sie sterben.
Parameter 8: Die Sintflut fand 2370 v.Chr. statt, der Turmbau 2269 v.Chr. (Quelle: Wikipedia und die Broschüre "Die Bibel - Was will sie uns sagen?" (Auflage 2010)).
Parameter 9: Ungerade Zahlen werden auf die nächst höhere ganze Zahl aufgerundet. Es kommt zwangsläufig zu einem leichten Überschuss an Frauen.

2. Tabelle:
Parameter 1: Auf die Arche habe ich 8 Menschen gesetzt: Noah, seine Frau, seine 3 Söhne und deren Frauen. 4 Männer und 4 Frauen also.
Parameter 2: Alle Frauen sind zum Zeitpunkt der Flut hochschwanger.
Parameter 3: Jedes 2.Kind ist ein Mädchen.
Parameter 4: Jedes Mädchen wird mit 16 schwanger.
Parameter 5: Jede Frau über 16 bekommt jedes Jahr ein Kind.
Parameter 6: Das Durchschnittssterbealter liegt bei 40 Jahren, demnach sterben 2330 (40 Jahre nach Sintflut) die ersten an Altersschwäche.
Parameter 7: Frauen bekommen solange Kinder, bis sie sterben.
Parameter 8: Die Sintflut fand 2370 v.Chr. statt, der Turmbau 2269 v.Chr. (Quelle: Wikipedia und die Broschüre "Die Bibel - Was will sie uns sagen?" (Auflage 2010)).
Parameter 9: Ungerade Zahlen werden auf die nächst höhere ganze Zahl aufgerundet. Es kommt zwangsläufig zu einem leichten Überschuss an Frauen.

3. Tabelle:
Parameter 1: Auf die Arche habe ich 8 Menschen gesetzt: Noah, seine Frau, seine 3 Söhne und deren Frauen. 4 Männer und 4 Frauen also.
Parameter 2: Alle Frauen sind zum Zeitpunkt der Flut hochschwanger.
Parameter 3: Jedes 2.Kind ist ein Mädchen.
Parameter 4: Jedes Mädchen wird mit 16 schwanger.
Parameter 5: Jede Frau über 16 bekommt jedes 2. Jahr ein Kind.
Parameter 6: Das Durchschnittssterbealter liegt bei 40 Jahren, demnach sterben 2330 (40 Jahre nach Sintflut) die ersten an Altersschwäche.
Parameter 7: Frauen bekommen solange Kinder, bis sie sterben.
Parameter 8: Die Sintflut fand 2370 v.Chr. statt, der Turmbau 2269 v.Chr. (Quelle: Wikipedia und die Broschüre "Die Bibel - Was will sie uns sagen?" (Auflage 2010)).
Parameter 9: Ungerade Zahlen werden auf die nächst höhere ganze Zahl aufgerundet. Es kommt zwangsläufig zu einem leichten Überschuss an Frauen.

4. Tabelle:
Parameter 1: Auf die Arche habe ich 8 Menschen gesetzt: Noah, seine Frau, seine 3 Söhne und deren Frauen. 4 Männer und 4 Frauen also.
Parameter 2: Alle Frauen sind zum Zeitpunkt der Flut hochschwanger.
Parameter 3: Jedes 2.Kind ist ein Mädchen.
Parameter 4: 3/4 aller Mädchen werden mit 16 schwanger.
Parameter 5: 3/4 aller Frauen über 16 bekommen jedes Jahr ein Kind.
Parameter 6: Das Durchschnittssterbealter liegt bei 40 Jahren, demnach sterben 2330 (40 Jahre nach Sintflut) die ersten an Altersschwäche.
Parameter 7: Frauen bekommen solange Kinder, bis sie sterben.
Parameter 8: Die Sintflut fand 2370 v.Chr. statt, der Turmbau 2269 v.Chr. (Quelle: Wikipedia und die Broschüre "Die Bibel - Was will sie uns sagen?" (Auflage 2010)).
Parameter 9: Ungerade Zahlen werden auf die nächst höhere ganze Zahl aufgerundet. Es kommt zwangsläufig zu einem leichten Überschuss an Frauen.



In der ersten Rechnung entsteht eine große Volksmenge von 1.560.218 Menschen, von denen nicht einmal 400.000 erwachsen (also über 12) sind. Und nur die Hälfte davon sind Männer. Ein Turmbau scheint denkbar, ohne dass das öffentliche und geschäftliche Leben zusammenbricht. Aber wie auch schon oben beschrieben, sind das alles unrealistische Werte. 80 Jahre alt wurden die wenigsten und Kindersterblichkeit macht seinen Teil, so dass der Schnitt noch weiter sinkt.
Gehen wir also an das zweite Modell: Mädchen sind nun bei der 1. Schwangerschaft 16 und nicht 12, jede Frau über 16 bekommt jedes Jahr ein Kind, nicht mehr jede Frau ab 12. Alterschwäche erlebt man nun mit 40 statt mit 80. Mehr ändert sich nicht.

Es sieht zuerst ganz ähnlich aus, wenn auch etwas gemächlicher. Es tummeln sich dann immerhin fast 200.000 Menschen in Babel, von denen knapp 19.350 Männer sind. Wenn man annimmt, dass zum Turmbau ähnlich viele Menschen nötig waren, wie beim Bau der großen Pyramiden in Gizeh, also laut Schätzungen zwischen 10.000 und 20.000, dann kommt die Frage auf: Wer hat für das öffentliche und gesellschaftliche Leben gesorgt? Die Frauen ja anscheinend nicht, da sie zu Legebatterien verkommen.
Ändern wir im dritten Modell also einen Parameter: Jede Frau wird nur noch jedes 2. Jahr schwanger.

Die geburtenreichsten Jahrgänge sind plötzlich 2308 und 2307 vor unserer Zeit. 2303 erreicht die Menschheit einen Höchststand von 640 Hanseln. Keine 80 davon erwachsene Männer. Dann geht es bergab. Die Menschen schwinden. Die Mortabilitätsrate übersteigt die, der neuen Geburten. 10 Jahre nach dem Höchststand ist die Menschheit halbiert. Noch einmal 4 Jahre später, im Jahre 2288 sicht der letzte Mensch dahin, der gebär- oder zeugungsfähig ist. Nimrod hat also nicht nur niemanden zum Anstacheln, diesen Turm zu errichten. Er selbst wäre ebenfalls spätestens 20 Jahre vor dem Turmbau verstorben.
Lassen wir in unserem Modell also die Muttis jährlich gebären. Allerdings nicht alle, sondern nur 3/4 aller gebärfähigen.

Zwar leben nun noch Menschen zu Zeiten des Turmbaus, aber es sind wieder nur gut 1/10 von dem, was in Modell zwei errechnet wurde. Etwas mehr als 20.400 Menschen leben in Babel, von denen aber 16.500 Kinder sind. Wer soll also den Turm errichtet haben?

Ich habe also vier Modelle. Je unrealistischer die Parameter sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein Turm überhaupt in Angriff genommen wurde. Wo ist mein Denkfehler?
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Re: Religion: Sintflut und Turmbau

Beitragvon almafan » Mi 7. Jan 2015, 15:50

Nachdem nun recht deutlich hervorgeht, dass zumindest die Mathematik nicht mit dem Turmbau einverstanden ist, wenden wir uns doch nochmals dem Ereignis zu, dass dieser Katastrophe vorrausging und überhaupt den Grund liefert, warum so wenige Menschen am Start stehen.

Die Sintflut!

Ich habe mich im April 2014 mal damit befasst, was die Sintflut im Allgemeinen so bedeutet:
Darunter versteht man ja den Mythos einer göttlich veranlassten, meist globalen Flutkatastrophe, die die Vernichtung der zumeist moralisch verfallenen Zivilisation zum Ziel hatte. Die bekanntesten Berichte sind im 1. Buch Mose der Bibel, im Gilgamesch-Epos und im Atraḫasis-Epos überliefert.
Das deutsche Wort "Sintflut" leitet sich übrigens nicht aus dem Wort "Sünde" ab, sondern stammt aus dem mittelhochdeutschen sin(t)vluot, beziehungsweise althochdeutschen sin(t)fluot. Die germanische Vorsilbe sin- bedeutet soviel wie immerwährend, andauernd oder umfassend. Sintflut bedeutet also immerwährende, andauernde oder umfassende Flut.

Dazu kein kurzer Einwurf, der mir dabei in den Sinn kommt:
Moses wird ja laut Bibelbericht als Baby im Schilf versteckt, weil der böse Pharao alle männlichen jüdischen Kinder töten lassen will. Ich fragte mich unwillkürlich, ob da nicht einfach aus der Horusgeschichte entlehnt wurde, denn auch dieser wurde im Schilf vor seinem Onkel Seth versteckt, der gerade noch Osiris, Horus' Vater tötete und nun den Sohnemann auch gleich umbringen wollte. Über einen Mittelsmann erreichte dieser Einwand einen Ältesten der örtlichen Versammlung der Zeugen Jehovas, der - ebenfalls über den Mittelsmann - erwiderte, dass Satan solche Geschichten in andere Religionen einflechtet, um die Menschen in ihrer Verwirrung von der wahren Anbetung wegzulocken. Die Erklärung war mir suspekt, da ich davon ausgehen konnte, dass er, so wie es der Mittelsmann darstellte, zum ersten Mal davon hörte und somit gar nicht wissen konnte, welche der beiden Geschichten älter ist. Sollte Moses aber tatsächlich der Schreiber der Mosebücher sein, was ebenso unsicher ist, wie die Existenz von Mose selbst, so wäre dessen Niederschrift, laut den Zeugen, auf das 15. oder 16. Jahrhundert vor Christi zu datieren, die Horus-Geschichte aber erst in der Regierungszeit Ramses V. (etwa 1150 - 1145 v. Chr.) gefallen. Allerdings kann man ja nicht sagen, wie lange die Story von Horus mündlich überliefert wurde. Doch auch Sargon von Akkad, der entweder 2356 - 2300 v. Chr. oder aber 2292 - 2236 v. Chr. König von Akkad war, soll so eine Geschichte haben. Die frühorientalische Geschichtsschreibung ist sich nicht sicher, wie alt dessen Geschichte ist, vermutlich ist sie aber älter als die von Mose. Hm ...
Und beim Stöbern fand ich heraus, dass es dieses Aussetzen und Erretten von "Heldenkindern" häufiger in antiken Mythen gibt.

Was will ich damit sagen?

Die ältesten bekannten Dokumentationen einer Sintflutsage finden sich in der sumerischen Königsliste. Die älteste bekannte zusammenhängend niedergeschriebene Überlieferung findet sich in Atrahasis-Epos aus dem 19. Jahrhundert vor der Zeitenwende. Die gleiche Erzählung findet sich auch im Gilgamesch-Epos (jüngstens 18. Jahrhundert vor Christi, ältestens sogar 24. Jahrhundert vor Christi). Beide Varianten sind also deutlich älter als das älteste Bibelbuch Genesis (1.Mose). Selbst wenn es von Mose verfasst worden sein sollte.
Im Gilgamesch-Epos wird ein Boot gebaut, mit welchem Angehörige und ausgewählte Tiere gerettet werden. Ebenso gibt es eine Vorwarnung durch den Gott Enki. Im Atrahasis-Epos findet sich die Aussendung von Vögeln am Ende der Flut, um festzustellen, ob das Festland wieder hervorscheint.

Aber es gibt ja viel mehr Sintflutgeschichten. Hier mal ein kurzer Überblick:

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Für die Grafik habe ich eine Weile gebraucht, dennoch hat diese Auflistung keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Die griechische Mythologie kennt eine ähnliche Erzählung im Deukalion-Mythos. Entsprechende Überlieferungen sind auch der indischen Mythologie bekannt. Beide könnten aufgrund der geographischen Nähe leicht dem gleichen Überlieferungsstrang aus dem Zweistromland entspringen. Ähnliche Erzählungen finden sich aber auch in der Sagenwelt von Völkern, die keinen Kontakt mit der sumerischen Kultur hatten.
Als chinesische Entsprechung der biblischen Sintflutsage mit Noah wird oft Fu Xi gesehen, der als einziger im ganzen Land gerettet wurde. In tuwinischen Sagen (nordasiatisch) entstand die Sintflut, weil sich die im Urozean liegende und den Weltenberg tragende Schildkröte einmal bewegte.

Ich meine, bei der Horus-Geschichte ist die Sache schwer nachprüfbar, da man nicht weiß, wie lange sie schon mündlich weitergegeben wird. Bei den auffallenden Parallelen der Sintflutgeschichten ist die Sache ja anders. Die beiden Epen sind auf jeden Fall älter als die biblische Niederschrift. Das Gilgamesch-Epos ist vielleicht sogar älter als die Sintflut selbst. Aber nehmen wir einmal an, es wäre nicht so. Alle Sintflutsagen sind nach der biblisch datierten Sintflut entstanden. Durch welchen perfiden Trick hat es Satan wohl fertiggebracht, dass es "Fälschungen" des biblischen Berichts vor dem biblischen Bericht gibt, wie es wenigstens beim Atrahasis- und Gilgamesch-Epos der Fall ist?
Es ist klar, dass laut den Erzählungen der Teufel und sein verderblicher Einfluss ja Anlass der Flut war. Ergo hat er sie miterlebt und offenbar überlebt. Aber irgendwie hat es dieser raffinierte Bengel gepackt, zu wissen, welche Details Gott Moses unter Inspiration niederschreiben lies, noch lange bevor Moses überhaupt geboren war. Das ist fast schon wieder bewundernswert.

Wie also dargelegt, gibt es über globale Flutkatastrophen so einige Mythen von zig Völkern, die auch teils nie etwas miteinander zu tun hatten. Und im Grunde ist es ja egal, wer von wem abschrieb und ob Mose überhaupt der Schreiber war. Viel wichtiger ist doch eigentlich die Beweisbarkeit der Hypothese: Die Sintflut ist ein reales Ereignis.
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Re: Religion: Sintflut und Turmbau

Beitragvon almafan » Mi 13. Apr 2016, 17:12

Wie bereits angekündigt, geht es diesmal um die Wissenschaftlichkeit, beziehungsweise um die Beweislage für oder gegen eine Sintflut.

Wie erklärt die Sintflut die Artenvielfalt?

Eine der drängensten Fragen die sich aus der biblischen Sintflut ergeben, ist folgende: Konnte die Arche all die Tiere fassen?
Die Wachtturmgesellschaft beschreibt die Lage wie folgt:
Es stimmt, daß Enzyklopädien auf über eine Million Spezies von Tieren verweisen. Jedoch war Noah angewiesen, nur Vertreter jeder "Art" Landtiere und fliegender Geschöpfe zu bewahren. Einige Forscher haben gesagt, daß nur 43 "Arten" Säugetiere, 74 "Arten" Vögel und 10 "Arten" Reptilien die große Vielfalt der Spezies der Geschöpfe, die heute bekannt sind, hervorgebracht haben könnten. Die Arche hatte ungefähr 40 000 m3 verfügbaren Raum — sie war also geräumig genug.

Einsichten über die Heilige Schrift Band 2: Sintflut, Seite 327
Im Global Biodiversity Assessment, im Auftrag der UNEP (United Nations Environment Programme) 1995 erstellt, wurde für die Erde insgesamt eine Zahl von rund 1,75 Millionen beschriebenen Arten angegeben. Diese Zahl ist nur ein Schätzwert. Eine genaue Aufstellung existiert nicht. Heute rechnet man mit insgesamt über 2 Millionen beschriebenen Arten. Die genaue Zahl beschriebener Arten anzugeben wird nie möglich sein, da
  • viele Arten mehrfach beschrieben worden sind und die wissenschaftlichen Synonyme erst im Laufe der Zeit eliminiert werden und
  • viele vermeintlich einheitliche Taxa molekulargenetisch in mehrere Arten aufgetrennt werden, aber vielfach noch nicht mit einem Namen belegt sind (sogenannte kryptische Arten). Bei den Prokaryonten beruhen alle modernen Artkonzepte, und damit auch die sehr hohen in jüngerer Zeit genannten Artenzahlen, auf ausschließlich durch Genanalyse unterscheidbaren Formen. Inwieweit auch bei Tier- und Pflanzenarten molekulargenetisch unterscheidbare, aber morphologisch identische Taxa als Arten akzeptiert werden, hängt stark vom jeweiligen wissenschaftlichen Artkonzept ab.
Taxonomen unterscheiden daher häufig zwischen "nominellen Arten" (Anzahl der Namen) und "validen Arten" (Anzahl der realen Einheiten). So sind von den Fischen derzeit mehr als 50.000 nominelle Arten beschrieben; akzeptiert werden davon gegenwärtig gut 31.000 valide Arten (Stand: 2009). Die meisten Synonyme gehen dabei auf die frühen Pioniertage der Taxonomie zurück. Von den seit ca. 1970 neu beschriebenen Arten erwies sich nur ein verschwindender Bruchteil als Synonym.

Derzeit sind rund 260.000 Gefäßpflanzenarten (möglicherweise auch 400.000: Govaerts 2001) rund 50.000 Wirbeltierarten und etwa 1 Million Insektenarten beschrieben (Schätzungen: Nielsen & Mound: 865.000 Arten) Aus den Meeren sind zwischen 240.000 und 330.000 Arten bekannt (Schätzungen: 242.000 Arten im Global Biodiversity Assessment, 230.000 Arten nach Bouchet, 318.000 Arten nach Reaka-Kudla).

Die globale Gesamtzahl aller Arten wurde in den vergangenen zwei Jahrzehnten sehr stark unterschiedlich zwischen 3,6 Millionen bis zu 112 Millionen geschätzt. Die Schätzgrößen wurden extrapoliert auf der Basis der Mitte der 1990er Jahre beschriebenen rund 1,75 Millionen Arten. Die Zahl der tatsächlich auf der Erde lebenden Arten ist allen seriösen Schätzungen nach weitaus höher als die Zahl der gegenwärtig beschriebenen. Fast alle Forscher stimmen aber darin überein, dass brauchbare Zahlenwerte zurzeit kaum anzugeben sind. Alle Schätzungen hängen in extremer Weise von den Schätzwerten für die tropischen Regenwälder ab, für die viel zu wenig belastbare Daten vorliegen.
Heute geht man eher von Gesamtartenzahlen auf der Erde von rund 5 (bis vielleicht 20) Millionen Arten aus. Unter den renommiertesten Fachwissenschaftlern hat Nigel Stork eine Schätzung von 5 bis 15 Millionen vorgelegt. Robert May schätzt – mit vielen Vorbehalten – es seien möglicherweise bis 20 Millionen.

Aus den Angaben, die im Einsichten-Buch geäußert werden, stellt sich die Frage, was mit den Süßwasserfischen, Pflanzen, Pilzen, Insekten und dergleichen passierte. Wo wurden Termiten und Holzwürmer aufbewahrt?

Und das Argument, dass in den letzten paar tausend Jahren die große Vielfalt der Tiere entstanden ist, wie wir sie heute antreffen, darf zurecht stark bezweifelt werden. Es stinkt im Grunde sogar nach dem Jung-Erde-Kreationismus, von dem sich die Zeugen ja so vehement zu unterscheiden versuchen. Aber nehmen wir einfach mal an, Noah hat so 1000 verschiedene Arten auf die Arche gebracht. Und nehmen wir weiter an, dass die niedrigsten Schätzung für die Artenvielfalt stimmen, so leben heute einfach mal 5 Millionen Tier- und Pflanzenarten. Die Sintflut liegt laut den Zeugen 4.384 Jahre (2369 vor der Zeitenwende + 2015 nach der Zeitenwende) zurück. Das klingt schon nach einer Textaufgabe:

(Heutige Arten minus Arten auf der Arche) durch Anzahl der Jahre seit der Flut.
(5.000.000 - 1.000) Arten /4.384 Jahre = 4.999.000 Arten /4.384 Jahre = 1.140 neue Arten pro Jahr

Das bedeutet, dass sich die Arten alle 8 Stunden differenziert haben. Jeden Tag sind demnach 3 neue Arten entstanden. Wow. Ein solches Wachstum weißt nicht einmal die Evolutionstheorie auf.

Nehmen wir aber nun an, dass die höchste Schätzung (112 Millionen) stimmen sollte und Noah nur 127 Arten gerettet hat (43 "Arten" Säugetiere, 74 "Arten" Vögel und 10 "Arten" Reptilien), dann haben wir schon 25.547 neue Arten pro Jahr, beziehungsweise 70 neue Arten jeden Tag, beziehungsweise 3 neue Arten je Stunde.
Selbst wenn keine neuen Arten entdeckt würden, wäre das Argument hinfällig, da ja trotzdem je Jahr 400 neue Arten auftauchen, beziehungsweise 1 alle 22 Stunden.

Man sollte jetzt natürlich nicht mit dem Argument kommen, das Wachstum der Vielfalt habe mitlerweile aufgehört oder sei nur noch sehr langsam, denn damit sagt man gleichzeitig aus, dass es früher dementsprechend noch schneller gewesen sein muss, als in den beiden Rechenbeispielen angegeben. Andernfalls käme es nicht zu der beobachtbaren Diversität in der Natur.
Warum auch sollte das Wachstum stagnieren? Gäbe es dafür eine Erklärung? Wenn also eine solche Differenzierung innerhalb von 4.000 Jahren funktionieren soll, warum sollte die Evolution mit ein paar Millionen Jahren Zeit nicht funktionieren?

Das sind natürlich nicht die einzigen Fehler in der Argumentation. Dies ist aber ein Thema für spätere Einträge. Aber Bill Nye und Ken Ham können ja auch einmal zu Wort kommen.

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