Kritisches Denken




Religion, Esoterik, Verschörungstheorien und andere Dinge.

Re: Kritisches Denken

Beitragvon almafan » Do 18. Nov 2021, 10:30

How Culture Works | DarkMatter2525 (5:25 min, engl.)


https://m.youtube.com/watch?v=n7UGlyNYBjc
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"If the biggest problem that you're having in the twenty-first century involves
what other people's genitals look like, and what they're doing with those genitals
in the presence of other consenting adults, you may need to reevaluate your
priorities." - Forrest Valkai


("Wenn das größte Problem, das du im 21. Jahrhundert hast, darin besteht, wie
anderer Leute Genitalien aussehen und was diese damit in Gegenwart anderer
Erwachsener mit deren Einverständnis machen, musst du möglicherweise deine
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von Anzeige » Do 18. Nov 2021, 10:30

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Re: Kritisches Denken

Beitragvon almafan » Mo 22. Nov 2021, 11:58

Should You Worry About Violent Atheists? | DarkAntics (38:53 min, engl.)

Interessante Frage: Sollte man Sorgen machen über gewaltbereite Atheisten?
Die Frage wird im Kontext einer Videoantwort gegeben. Offenbar wurde DarkAntics angeschrieben oder reagiert auf ein Video der Person, an die er dieses Video richtet.

Er vergleicht in diesem Video die Gewaltbereitschaft von Gläubigen und Nichtgläubigen, sowie zahlreiche andere sozioökonomische Korrelationen mit Religionen. Er kommt zu einem sehr ernüchternden Ergebnis, was uns traurig stimmen sollte, wenn man bedenkt, dass die meisten Religionen offiziell Frieden predigen. Doch seht selbst.


https://www.youtube.com/watch?v=MSmry9ppoIs
Die Quellen, auf die er sich beruft, finden sich auf der Videoseite auf Youtube in der Videobeschreibung.
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Re: Kritisches Denken

Beitragvon almafan » Fr 26. Nov 2021, 12:23

12 Contradictions in the Bible | Holy Koolaid (12:41 min, engl.)


https://m.youtube.com/watch?v=EAmsUay36Ww
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Re: Kritisches Denken

Beitragvon almafan » So 28. Nov 2021, 00:24

Rant: Kurzanalyse zum Wachtturm-Artikel vom 28.11.2021

Ich habe die Aufforderung von meinem Gruppenaufseher (so heißt der Älteste, der eine Predigtdienstgruppe leitet, die wiederum aus getauften, aktiven Zeugen besteht und vermehrt zusammen Predigtdienst (also Missionieren) macht) ernst genommen und den Wachtturm für Morgen (mittlerweile heute) studiert. Ich sollte darin besonders darauf achten, wie man Liebe gegenüber Jehova empfinden kann, da er uns ja so dolle liebt. Ich habe daher den Artikel studiert und mir sind ein paar typische Texte aufgefallen, die man immer wieder in den Wachttürmen findet und ich habe sie hier kurzzusammengestellt. Rant deshalb, weil es völlig spontan und nicht groß aufbereitet geschiet. Nur dieses Intro und der Link sind zusätzlich verfasst.

Halte dich eng an Jehova und seine Familie
https://www.jw.org/de/bibliothek/zeitschriften/wachtturm-studienausgabe-september-2021/Halte-dich-eng-an-Jehova-und-seine-Familie/

Deswegen geht es jetzt gleich ganz unglamorös los:

Zum 2. Absatz:
Mir fällt es nicht schwer, für Brüder und Schwestern, aber auch für andere da zu sein. Mir fällt es schwer, zu glauben, dass Gott für mich da ist.

Zum 5. Absatz:
Das moralische Argument zieht nicht. Entweder es gibt keine objektive Moral (naturalistische Weltsicht) oder Gott gibt Moral vor. Doch dann ist es keine Moral, sondern eine Verordnung eines Diktators, der sogar vorschreiben will, was wir denken sollen. Wirklich liebevoll.

Zum 6. Absatz:
Für die Engelserscheinungen gibt es keine Belege. Die Besserung nach einem Gebet tritt auch bei Andersgläubigen zu ihren Göttern auf, was auf einen Placeboeffekt schließen lässt, nicht auf das Wirken eines spezifischen Gottes.

Zum 7. Absatz:
Kognitive Dissonanz, man merkt sich die Artikel, Broadcasts, Denkanstöße, die für die Situation passend waren und ignoriert, den ganzen anderen Rest.
Passiert, worum gebetet wurde, war es Gott. Passiert es nicht, muss man noch ausharren, aber Gott verleiht einem die Kraft dafür. Passiert es anders als erbeten, sind Gottes Wege halt weiser als unsere. Win-Win-Win-Situation für Gott, selbst wenn er nicht existiert.
Die wenigen innigen Gebete, die ich gesprochen habe, haben sich nicht erfüllt, obwohl es Gott doch ein Anliegen sein müsste, mich Zweifler zu überzeugen.

Zum 9. Absatz:
Ich habe seine Liebe nie verspürt und die Bruderschaft macht mich nicht glücklich. Die geistige Nahrung lebt von Verkürzungen, Falschaussagen und aus dem Kontext gerissenen Bibelstellen. Für den Lebensunterhalt muss ich arbeiten, nicht er.

..

Zum 11. Absatz:
Sofern die Wunder Jesu real sind, ist er zumindest sofort aktiv geworden. Gott schaut zu und wartet 2000 Jahre bis er eingreift. Wie mitfühlend.

Zum 13. Absatz:
Die Erde dreht sich, logisch geht die Sonne auf, für jeden auf dem Planeten. Wo kommt hier Gott ins Spiel?

Zum 15. Absatz:
Das Loskaufopfer ist ein unbewiesener Preis für eine ebenso unbewiesene Erbsünde. Das Erfinden einer Krankheit, für die nur der Auserwählte die richtige Medizin hat. Wie durchschaubar.
Gottes Barmherzigkeit besteht also darin, dass er uns unbeteiligten Nachfolgern von mythischen Ureltern, die ihren von Gott geschenkten freien Willen gebrauchten, unsere Sünde vergibt, für die wir nichts können. Wow.

Zum 17. Absatz:
Dazu gehört auch das Vertuschen von Kindesmissbrauchsfällen, auch durch Dienstamtgehilfen und Älteste. Allein in Australien jam die Royal Commission auf über 1600 solcher Missbrauchsfälle von mutmaßlich 1000 Tätern, die in den Akten des australischen Zweigbüros gefunden wurden, von denen aber kein einziger Fall den Behörden gemeldet wurde.
Zu diesem Selbstbild einer reinen Religion gehört auch, dass man sich nur mit internen Quellen befasst, die vorsortiert und meinungsvorgebend verfasst sind. Man preist die eigenen Publikationen zum Studium an, ohne einen Funken Zweifel an der Richtigkeit einzuräumen, während alle anderen Medien kritisch (im Sinne von vermutlich falsch, nicht im Sinne von im offenen Gedankenaustausch hinterfragt) betrachtet werden.

Zum 18. Absatz:
Unsicherheiten gibt es immer, aber das effektive Missionieren wird in den Versammlungen unter der Woche einstudiert und es gibt auch dazu massig Ratgeber im eigenen Werkzeugkasten. Es hilft auch, dass angeschriebene und aufgesuchte Personen oft gar nicht auf ein Gespräch vorbereitet sind. Das schafft unfaire Vorraussetzungen für ein Gespräch auf Augenhöhe.

Zum 19. Absatz:
Eine weitere Anekdote, wie sie nahezu wöchentlich im Wachtturm steht, und von niemandem hinterfragt wird. Es wird schon stimmen. Es gibt keine Quelle, keinen Verweis und selbst wenn es das gäbe, prüft das niemand nach.

Zum 20. Absatz:
Schwarz-weiß ist das neue grau. Ohne Schwarz-weiß kann eine Religion nicht leben. Wir, die guten, gütigen, barmherzigen, hilfsbereiten Gottesdiener. Die anderen, die hasserfüllt dem Teufel dienen.
Zweifel an dieser Sichtweise werden nicht toleriert. Gegen Zweifel spricht sich der ganze Absatz, ja der ganze Artikel aus.

Und damit sind wir durch. Das kleine Ein-mal-eins eines typischen Wachtturm-Artikels.
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Re: Kritisches Denken

Beitragvon almafan » Di 30. Nov 2021, 16:00

Fragen, die du einem Zeugen Jehovas ruhig stellen kannst

Ich hatte viele der folgenden Ausführungen schon einmal in der Fußnote der Rezension "Wahrer Friede und Sicherheit - woher zu erwarten? (1973)". Aber ich wollte das für Interessierte einfach in einem separaten Artikel verfassen. Und es passt als eigener Artikel deutlich besser in dieses Thema. Das "Orginal" findet ihr hier, wie gesagt in der Fußnote. Der Artikel darüber ist natürlich auch lesenswert:
... 061, 19.05.2020: Rezension: Wahrer Friede und Sicherheit - woher zu erwarten? (1973)

Ich habe mir die Frage gestellt, ob man als "Bibelschüler" überhaupt in der Lage ist, zu erkennen, ob das stimmt, was man beigebracht bekommt. Ob es ehrlich ist, wie man überhaupt zum Bibelstudium eingeladen wird? Denn was würde passieren, wenn man auf den Trolley-Plakaten oder den bunten Broschüren liest: "Werde Mitglied und gehorche den internen Regeln. Denn wenn du es nicht tust, wirst du von der Gruppe isoliert. Bis dahin haben wir dich bereits so sehr in unseren Kult gezogen, dass du gar keine anderen Freunde mehr hast und auch deine Familie sich von dir abgewandt hast. Diese soziale Isolation wird dich so hart treffen, dass du es dir zweimal überlegen wirst, unsere Regeln zu brechen." Klingt hart. Aber es ist so. Wie Zeugen Jehovas, aber auch andere doktrinische Gruppen das Individuum so lange bearbeiten, bis es keine Freunde "in der Welt" mehr hat, um ihn dann der Gruppe gefügig zu machen, behandel ich in einem anderen Artikel. Aber diese Tragweite wird einem weder im ersten Buch, dass man mit Zeugen studiert (bei mir war das "Was lehrt die Bibel wirklich?"), noch beim zweiten Buch (bei mir erst "Bewahrt euch in Gottes Liebe" und dann der inhaltliche gleiche Aufguss "Bleib in Gottes Liebe") erklärt. Man merkt auch nicht, wie man da hineindriftet. Jedes kleine Zugeständnis bringt dich ein Stück weiter hinein. Bei mir waren es Zugeständnisse gegenüber einer einzelnen Person, die im Grunde an meine Gefühle appellierte. Und ich war zu blind, um die Tragweite zu sehen. Ich war zu blind, um zu merken, das ich da hineingleite. Ich hatte auch keine Freunde, die mich warnten oder mir kritisches Material zuspielten. Das hätte bei mir sogar noch gefruchtet. Denn von ihren Glaubensinhalten bin ich bis heute nicht überzeugt. Allein schon die beiden Threads über "Evolution oder Schöpfung" oder die "Religion: Sintflut und Turmbau" (wird bald überarbeitet) zeugen davon. Ich hatte also bereits das kritische Denken, aber das wird umgangen. Mit Gefühl.

Sich als ein Zeuge Jehovas taufen zu lassen, ist also keine Entscheidung, die man auf die leichte Schulter nehmen sollte.
Und ich habe es leider getan. Dabei weiß ich, dass es falsch ist.
Aber irgendwo war der Knick, wo ich mich habe einlullen lassen.
Was man aber bei der Taufe beachten muss, ist nicht die Hingabe gegenüber einem Gott. Denn wenn man aufhört zu glauben, dann ist das halt so. Man hat keine persönlichen Konsequenzen zu fürchten, außer es gibt ihn doch und man wird am jüngsten Tag ausgelöscht. Danach ist aber Schicht und man hat nichts zu befürchten. Das feierliche Versprechen gegenüber Gott, wie die Hingabe genannt wird, ist also für den sozialen Status irrelevant. Das ist eine ganz persönliche Sache zwischen einem selbst und dem erwählten Gott. Eine persönliche Sache, in die sich nur deswegen Leute einmischen, weil wir es anderen erlaubt haben, unseren persönlichen Glauben an Gott (sofern wir ihn haben) zu instutionalisieren und von diesen Menschen "anpassen" zu lassen. Uns wurde beigebracht, was "richtig" und "falsch" bei einer Sache ist, die uns niemand beweisen kann. Und genauso geht es bei den Zeugen ab.
Mit der Taufe verpflichtet man sich nicht gegenüber Gott. Die Taufe ist das öffentliche Zeichen, dass man dazu gehört. Nicht zu Gott, sondern zu der Organisation, bei der man sich taufen lässt. Es ist ein Zeichen, damit alle, die dabei waren oder es erzählt bekommen haben, jetzt ganz genau wissen, "Du bist jetzt einer von uns." Erst hier kommt die soziale Komponente von restriktiven Religionen zum Tragen.

Denn vielmehr noch als das Versprechen, Gott treu zu sein, ist zu bedenken, dass man sich bei der Taufe nicht allein ihm verpflichtet, sondern eine lebenslange Bindung zur Wachtturm-Gesellschaft gelobt. Zu einer menschlichen Organisation mit fragwürdigen Rekrutierungsmethoden, fragwürdigen "Argumentationen", fragwürdigem Umgang mit Quellenmaterial, fragwürdigem Umgang mit ehemaligen Mitgliedern, fragwürdigem Verhältnis zur Wissenschaft, dem Staat und der Gesellschaft und auch dem Justizwesen gegenüber. Dieses Bündnis wird immer wieder hervorgehoben. "Gehorcht denen, die die Führung übernehmen." (Hebräerbrief Kapitel 13, Vers 17) wird gern zitiert. Laut dem Matthäusevangelium Kapitel 28, Vers 18 wird man "im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes" getauft. Doch für "wahre Christen" ist es auch erforderlich, dass sie sich "Gottes Organisation" anschließen. Das ist eine Voraussetzung, um laut Wachtturm-Gesellschaft überhaupt für Gott annehmbar zu sein.
Eine solche Taufe bindet einen an das ganze Regelwerk der Organisation, ob sie biblisch begründet sind oder nicht. Das schließt wie oben beschrieben ein, dass Abweichungen von diesen Regeln oder eine andere Glaubensansicht als die der "reinen Lehre", dazu führen können, dass man durch Ausschluss alle sozialen Kontakte innerhalb der Gruppe auf einen Schlag verlieren kann.

Ich habe Glück im Unglück. Mir bedeuten diese Menschen nichts. Ein Ausschluss trifft mich also lediglich gegenüber meiner Frau und unserem gemeinsamen Kind.
Wer aber schnell für solche Dinge begeistert ist und einen stabilen Freundeskreis braucht, um zu funktionieren, der sollte sich dessen VORHER bewusst sein und diese Entscheidung nicht leichtfertig treffen.

Ziel, der hier aufgeführten Fragen, ist es nicht, eine Debatte über die Lehren zu führen, da der Zeuge mit dem du vielleicht studierst, deine Motive in Frage stellen könnte. Vermutlich wird er das Thema wechseln wollen, wenn Fragen aufkommen, die ihn in die Defensive drängen. Nicht beirren lassen. Sie funktionieren auch super als Einstieg, wenn man einen Erst- oder Folgekontakt an der Tür hat, bisher aber immer abgewunken hat.
Es ist wie folgt aufgebaut. Als überschrift wird eine Frage gestellt, die vom Wohnungsinhaber kommen kann. Daraufhin steht darunter ein mögliches hypothetisches Gespäch, das aber auch ganz anders ablaufen kann. ZJ steht in diesen Dialogen für den Zeugen Jehovas und ST für den Studierenden, Interessierten oder einfach den vom Zeugen angesprochenen.

Wer wird gerettet?

- ZJ: "Jeder, der sich auf der Seite Jehovas befindet."
- ST: "Heißt das, dass nur Zeugen Jehovas gerettet werden?"
- ZJ: "Es steht uns nicht zu, darüber zu urteilen; vielleicht finden noch weitere Menschen zu Gottes Organisation."
- ST: "Das bedeutet, dass Milliarden von Menschen derzeit nicht für eine Rettung in Frage kommen?"
- ZJ: "Möglicherweise."
- ST: "Glaubst du, dass die meisten Menschen so böse sind, dass Gott sie vernichten wird?"
- ZJ: "So sehen wir das nicht, aber die Bibel sagt, dass ein Mensch Teil der Organisation Jehovas sein muss, um gerettet zu werden."
- ST: "Denkst du, ich werde in Harmagedon sterben, wenn ich kein Zeuge Jehovas werde?"

Diese Frage ist eigentlich ganz einfach mit "Ja." zu beantworten, denn genau das sagt sein Glaubensbekenntnis aus. Jeder, der nicht auf der Seite Jehovas steht, kommt in Armageddon um, im großen Krieg, der allen Kriegen ein Ende macht. Sie zielt darauf ab, wie sehr und wie lange sich der Zeuge um diese Antwort herumdrücken wird.
Dabei ist es ganz klar beschrieben im Buch Hesekiel, Kapitel 9, Vers 1-11:
Dann rief er mit lauter Stimme in meine Ohren: "Ruft die zusammen, die Strafe über die Stadt bringen werden, jeden mit seiner zerstörerischen Waffe in der Hand!" Ich sah sechs Männer vom oberen Tor im Norden kommen, jeden mit seiner Waffe zum Zerschlagen in der Hand. Unter ihnen befand sich ein in Leinen gekleideter Mann mit dem Tintenfass eines Sekretärs an der Hüfte. Sie kamen herein und stellten sich neben den kupfernen Altar. Darauf erhob sich die Herrlichkeit des Gottes Israels von der Stelle, wo sie über den Chẹrubim geruht hatte, und bewegte sich zur Schwelle vom Eingang des Hauses. Gott wandte sich mit lauter Stimme an den in Leinen gekleideten Mann, der das Tintenfass eines Sekretärs an der Hüfte hatte. 4 "Geh durch die Stadt", sagte Jehova zu ihm, "durch Jerusalem, und mach ein Zeichen auf die Stirn der Menschen, die seufzen und stöhnen über all die Abscheulichkeiten, die in der Stadt getrieben werden." Und die anderen forderte er vor meinen Ohren auf: "Geht hinter ihm her durch die Stadt und schlagt zu. Lasst euer Auge kein Mitleid haben und empfindet kein Mitgefühl. Ob alter oder junger Mann, Jungfrau, kleines Kind oder Frau, vernichtet sie völlig. Nähert euch aber niemandem, der das Zeichen trägt. Fangt bei meinem Heiligtum an." Also fingen sie bei den Ältesten an, die sich vor dem Haus befanden. Dann sagte er zu ihnen: "Verunreinigt das Haus und füllt die Vorhöfe mit den Erschlagenen. Geht!" Da gingen sie hinaus und begannen, die Bewohner der Stadt zu erschlagen. Sie schlugen zu und ich allein blieb übrig. Da warf ich mich auf den Boden und schrie: "Ach, Souveräner Herr Jehova! Willst du denn alle Übriggebliebenen Israels vernichten, während du deinen Zorn über Jerusalem ausgießt?" Er sagte zu mir: "Das Vergehen des Hauses Israel und Juda ist sehr, sehr groß. Das Land ist voller Blutvergießen und die Stadt voller Verdorbenheit. Denn sie sagen: 'Jehova hat das Land verlassen, Jehova sieht nichts.' Doch mein Auge wird kein Mitleid haben und ich werde kein Mitgefühl empfinden. Ich werde die Folgen ihres Verhaltens auf sie zurückfallen lassen." Dann sah ich, wie der in Leinen gekleidete Mann mit dem Tintenfass an der Hüfte zurückkam und meldete: "Ich habe deinen Befehl genau ausgeführt."

Es wird also kein Unterschied zwischen Alt und Jung gemacht, sogar kleine Kinder bekommen kein Mitleid. Und wie drückt es das Buch "Überleben und dann eine neue Erde" (1984, herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft) aus:
Alle, die das Kennzeichen der Gunst Gottes tragen möchten, müssen die Belehrung anerkennen, die Jehova durch diese "Sklaven"klasse vermittelt, und müssen wahre Anbeter Jehovas werden.

Quelle: https://www.jw.org/de/bibliothek/buecher/%C3%9Cberleben-und-dann-eine-neue-Erde/Zur-Vernichtung-oder-zum-%C3%9Cberleben-gekennzeichnet/
Ein Absatz davor wird erklärt, wer diese "Sklavenklasse" ist. Es ist natürlich der "treue und verständige Sklave", wie sich die 8 Herren an der Spitze der Zeugen selbst nennen. Sie haben die Deutungshoheit. Und selbst wenn sie falsch liegen und das bekannt ist, kann man nichts dagegen machen und sogar alle seine Rechte in der Versammlung verlieren, wenn man es doch tut. Denn die Auslegung, wie sie aus dem Staate New York getroffen wird, muss befolgt werden.
An dem Bild, als Nicht-Zeuge Armageddon nicht zu überleben, hat sich bis heute nichts geändert. Damit lässt sich prima Angst machen. Denn sterben will ja keiner. Und da das Ende ungewiss ist, will auch keiner seinen Beitritt aufschieben, wenn er nur überzeugt genug ist. Niemand, der "nur gut" ist, sich ehrenamtlich einsetzt, beim Deutschen Roten Kreuz hilft, bei der Feuerwehr ist oder im Krankenhaus arbeitet, also essenziell wichtige Menschen für das Allgemeinwohl, hat die Chance zu überleben, obwohl er Gutes tut. Warum? Weil er kein Zeuge ist. That's it.

..

Würdest du jemanden töten, wenn Gott es verlangen würde?

- ZJ: "Wie kommst du darauf?"
- ST: "In der Vergangenheit benutzte Gott sein auserwähltes Volk, um seine Feinde zu töten, wie zum Beispiel die Vernichtung der Kanaaniter. Wer wird in Zukunft die bösen Menschen auf der Erde vernichten?"
- ZJ: "Die Engel unter der Leitung Jesu."
- ST: "Hypothetisch gesehen, wenn Gott beschließen würde oder "neues Licht" die Erkenntnis bringt, dass sein Volk heute an der Zerstörung der Bösen in Harmagedon beteiligt sein würde, würdest du dann freiwillig Gottes Gebot folgen?"
- ZJ: "Ja, aber ... Gott würde das nicht von uns verlangen."
- ST: "Du fühlst dich also unwohl mit der Idee, andere Menschen zu töten, auch wenn es Gottes Wille ist? Aber es ist okay für dich, wenn es jemand anderes für dich tut, wie Jesus oder die Engel? Dann ist es in Ordnung?"
- ZJ: "Ja, nun … ja, ich nehme an, ich nehme an."
- ST: "Also würdest du dich nicht wohl fühlen, meinen kleinen Sohn in Harmagedon zu töten? Aber wenn jemand anderes ihn tötet, dann ist das in Ordnung?"

Es ist schwer, sich einen zivilisierten, liebevollen, freundlichen Gott vorzustellen, der so begrenzt ist, dass er die Probleme der Welt nur lösen kann, wenn er viele Menschen tötet. Man kann dann auch die Frage anfügen: "Denkst du wirklich, dass es die einzige Möglichkeit ist, die Probleme auf der Welt zu lösen, wenn man einfach alle tötet, die nicht deiner Meinung sind? Ist es das woran du glaubst?"

Warum predigt ihr von Tür zu Tür?

- ZJ: "Matthäus 24:14 sagt, dass diese gute Botschaft vom Königreich gepredigt wird und dann das Ende kommt."
- ST: "Was ist die gute Botschaft?"
- ZJ: "Sie handelt von einer gereinigten, friedlichen Erde, in der nur noch Anbeter Jehovas für immer Leben werden."
- ST: "Und was ist das Ende?"
- ZJ: "Harmagedon, die letzte Schlacht, wenn Gott die Bösen vernichtet."
- ST: "Willst du damit sagen, dass die gute Botschaft, von der Jesus sprach, bedeutet, dass Gott bald Milliarden von Menschen töten wird, wenn sie nicht Zeugen Jehovas werden?"

Jetzt darf sich gern anhören, wie sich der Zeuge versucht, diese Botschaft weiterhin als "gute Botschaft" schönzureden. Woran liegt das?
Der Zeuge ist nicht darauf "programmiert", die negativen Aspekte der "gereinigten Erde" in Betracht zu ziehen. Er sieht die, die in die Vernichtung gehen als abstrakte Dinge, Wesen, aber nicht als Nachbarn, die zum Beispiel Tür an Tür mit ihm leben. Sie denken nicht den Tag darüber nach, dass der Postbote, der gerade die Pakete bringt, in Kürze (man hat ja vor Augen, dass es die letzten Tage sind, in denen wir leben) tot ist. Im Alltag findet Armageddon nicht statt. Was sich der Zeuge ausmalt, ist die Zeit danach. Wie es dazu kommt, ist sekundär.

Warum sagen Jehovas Zeugen, dass Jesus 1914 wiedergekommen ist?

- ZJ: "Die Prophezeiung über die sieben Zeiten, von denen der Prophet Daniel sprach, kennzeichnet die "Zeiten der Nationen", die 607 v. u. Z. mit der Zerstörung Jerusalems begannen und 1914 endeten."
- ST: "Warum wird auf 607 v. u. Z. verwiesen, wenn praktisch alle Historiker sagen, dass es 587 v. u. Z. war?"
- ZJ: "Wir sollten darauf vertrauen, was die Bibel darüber sagt, und nicht was Historiker sagen."
- ST: "Aber beim Jahr 537 v. u. Z. als Ende der Gefangenschaft der Israeliten, stützt man sich doch auch auf Historiker. Ich soll also den Belegen für das Ende der Verschleppung glauben, aber die Belege der meist gleichen Historiker für den Beginn soll ich ablehnen?"

Diese Frage macht gut offenbar, dass Zeugen, aber auch andere Kulte, sehr selektiv mit wissenschaftlichen Daten umgehen. Sie nutzen nur jene, die zum Standpunkt passen. Dabei ist es irrelevant, ob sie tatsächlich passen. Denn es wird auch munter drauf los redigiert und aus dem Kontext gelesen, dass selbst eingefleischte Evolutionsverfechter und Bibelkritiker plötzlich wie gläubige Menschen erscheinen. Auch dafür habe ich in den letzten 4 Jahren reichlich Material veröffentlicht. Schaut euch ruhig um.

Wenn die letzten Tage 1914 begannen, warum leben wir heute in den besten Zeiten?

- ZJ: "Nein, wir leben in den schlimmsten Zeiten. Noch nie gab es so viele Erdbeben, so viele Verbrechen und was ist mit den Weltkriegen?"
- ST: "Eigentlich leben wir in der besten Zeit der Menschheitsgeschichte. Erdbeben sind seit Jahrtausenden konstant, und wir haben weniger Gewalt, Krieg und Nahrungsmittelknappheit als je zuvor. Es wird nur häufiger und von allen Orten der Welt berichtet, was in früheren Zeiten nicht ging. Die Lebenserwartung hat sich in den letzten 200 Jahren verdoppelt. Wenn du glaubst, dass das Leben vor 1914 besser war, in welchem Jahrhundert würdest du leben wollen?"

Das ist wieder das einseitige Bild, dass von der heutigen Welt gezeichnet wird. "Gute Bemühungen" werden als Werk einzelner weniger gedeutet. Schönen Gruß an Friday For Future, in dem Abertausende Jugendliche und geistig Junggebliebene gezeigt haben, dass eben nicht allen Menschen am Arsch vorbeigeht, wie mit der Umwelt umgegangen wird. Dank an diese Schüler und Studenten, die die Politik in Zugzwang brachten und vor einer Sache warnen, die den meisten Wissenschaftlern bereits seit 1978 bewusst ist und die auch immer wieder geäußert wurde. Laut der Wachtturm-Gesellschaft bleibt es aber auch eben nur bei den "guten Bemühungen", offenbar ohne ernsthafte Umsetzung. Schönen Gruß an Tesla, der als belächelter E-Mobil-Neuling gerade eine ganze Branche umkrempelt und zeigt, wie veraltet die Konzepte der eingesessenen Automobilbauer, die jetzt ebenso im Zugzwang sind, will man ihnen den zukunftsträchtigen Markt der E-Mobilität nicht vollends wegnehmen. Schönen Gruß an China, die im internationalen Ranking gerade an den "Vorbildstaaten" in Sachen Klimaschutz vorbeischießt und mit Milliardeninvestitionen den heimischen Energiemarkt umbaut. Die größte Schienennetz der Welt? China. Das größte Wasserkraftwerk der Welt? China. Die meisten Photovoltaikanlagen der Welt? China. Die meisten E-Autos auf den Straßen? China. Die meisten Windkraftanlagen der Welt? China.
"Gute Bemühungen" sind also tatsächlich nötig. Man kann nicht einfach hoffen, dass eine Kraft von außen alles richten wird. Man darf sich gern am einzig realistischen Projekt zur Rettung der Erde beteiligen.
Aber das krasse Gegenbild braucht man. Hier die böse und korrupte Welt von heute. Dort das Paradies, wo keine schlimmen Finger mehr sind. Hier Krankheit und Tod. Dort ewiges Leben. Religion lebt davon, einem das Blaue vom Himmel zu erzählen. Die zwei Ecken weiter, wie in der Frage oben, denkt keiner.

Warum lehnen Jehovas Zeugen Bluttransfusionen ab?

- ZJ: "Texte, wie Apostelgeschichte 15:28 zeigen, dass Blut nicht verwendet, sondern auf den Boden ausgegossen werden muss."
- ST: "Dürfen Blutbestandteile verwendet werden?"
- ZJ: "Ja, kleinere Fraktionen."
- ST: "Kommen Fraktionen von Blut nicht aus gelagertem Blut?"
- ZJ: "Ja, aber sie zu benutzen ist eine Gewissensfrage."
- ST: "Wenn ihr Blutfraktionen nehmen dürft, könnt ihr dann Blut spenden?"
- ZJ: "Nein."
- ST: "Klingt das nicht nach Doppelmoral?"

Worin der Unterschied zwischen den vier Hauptbestandteilen und den Bestandteilen dieser Bestandteile besteht, hat sich mir bis heute nicht erschlossen.

Das wird definitiv zu lang für einen Beitrag, deswegen splitte ich das jetzt hier. Der Rest kommt nach.
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Re: Evolution oder Schöpfung

Beitragvon almafan » Mi 1. Dez 2021, 16:05

Wie wir uns mit Zahlen manipulieren lassen | maiLab (16:14 min)


https://m.youtube.com/watch?v=M0VpTjZL57U

Die Fassung der Edelsteine erhöht ihren Preis, nicht ihren Wert.
Ludwig Börne, deutscher Schriftsteller und Journalist (1786-1837)
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Re: Kritisches Denken

Beitragvon almafan » Mo 6. Dez 2021, 13:38

God is Punishing Us! | DarkMatter2525 (11:46 min, engl.)

Wie auf der letzten Seite, steigen wir auf dieser mit einem DarkMatter-Video ein.


https://www.youtube.com/watch?v=eLhkPTQvMzQ
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Re: Kritisches Denken

Beitragvon almafan » Sa 11. Dez 2021, 11:31

Weitere Fragen, die du einem Zeugen Jehovas ruhig stellen kannst

Es sind noch nicht alle Fragen aus der Fußnote des zuvor verlinkten Artikels enthalten. Und ich habe in meinem Oberstübchen noch ein paar weitere Fragen gefunden, die es wert sind, mal geradeaus ausgesprochen zu werden. Wir beginnen aber ersteinmal mit der Vervollständigung der bekannten Fragen aus dem Evo-Artikel:
... 061, 19.05.2020: Rezension: Wahrer Friede und Sicherheit - woher zu erwarten? (1973)
Schlussredaktion ist nun, während im Hintergrund der Kongress "Habt Glauben!" läuft (Hier geht's zum Programmheft.). Ich bin ja so bad-ass.


Den ersten Teil findet ihr hier:
... 060, 30.11.2021: Fragen, die du einem Zeugen Jehovas ruhig stellen kannst

Gerade geht es um die Geschichte von Esther und Mordechai (Bibelbuch Esther). Mordechai missachtet das königliche Gesetz, sich vor Haman zu verbeugen (Esther Kapitel 3, Vers 1-4), und dafür veranlasst dieser wankelmütige Obere einen geplanten Völkermord (Esther Kapitel 3, Vers 5-15). Ja, vielleicht etwas drastisch, aber wer ist Schuld? Mordechai. Und Esther muss es ausbaden (Esther Kapitel 4, Vers 8), immerhin ist sie eine der Frauen des Königs und eine Jüdin. Auf ihre Botschaft, dass sie verständlicherweise Angst hat (Esther Kapitel 4, Vers 11), nutzte er psychischen Druck, um sie zu seinem Willen zu zwingen (Esther Kapitel 4, Vers 12-14). Da natürlich die Juden von ihrem großen Gott beschützt wurden, hatte der daraufhin hinterhältig erdachte Plan erfolg. Happy End.
Es gibt zwar keinerlei Hinweise, dass es einen Völkermordauftrag oder eine Königin Esther oder einen Hofbeamten Haman oder Mordechai gab, aber was stört das einen Gläubigen. Da der Palast und auch die Gepflogenheiten relativ korrekt dargestellt wurden, muss es doch stimmen. Warum weiß man davon aber nichts? Immerhin sind auch die Perser ein sehr verschriftliches Volk gewesen. Schon irritierend. Aber die Wissenschaft wird einfach irgendwann später mal wieder die Bibel bestätigen. So wie immer halt. Naja, vielleicht auch nicht. Denn nicht selten sind biblische Märchen auch wissenschaftlich widerlegt worden, zum Beispiel Adam und Eva.

Und tada:
Die Wissenschaft widerspricht auch hier der biblischen Erzählung.
Die persischen Könige wählten ihre Partnerinnen unter den adligen Frauen des Landes aus und nicht aus einem Harem. Im Harem Xerxes’ I. (Ahasverus ist eine Transkription dieses Namens) kann es zwar zwei Frauen namens Waschti und Ester gegeben haben, diese wären aber nicht als Königinnen bezeichnet worden. Die im Esterbuch erzählten königlichen Erlasse vereinen mehrere historische Probleme auf sich. Es ist unwahrscheinlich, dass sie nicht in Reichsaramäisch, sondern in allen Sprachen des Reichs ergingen (Esther Kapitel 1, Vers 22; Kapitel 3, Vers 12; Kapitel 8, Vers 9). Ein Erlass des Inhalts, dass alle Männer Herr in ihrem Haus sein sollten (Esther Kapitel 1, Vers 22), klingt absurd, denn es handelt sich um mehrere patriarchische Kulturkreise, sodass eine solche Anordnung schon im Vorhinein überflüssig ist. Auch hat der König keinen Einfluss auf alle Dinge, die hinter den Türen des eigenen Hofes stattfinden. Wichtig ist allein, dass die steuerlichen Abgaben geleistet werden. Es ist dem König völlig schnuppe, wer im Haus den Chef macht. Dass der persische König in seinem Reich einen Bürgerkrieg genehmigt hätte (Esther Kapitel 9, Vers 11–12), ist nach Erich Zenger "völlig undenkbar", immerhin handelt es sich beim Perserreich um ein Vielvölkerreich, dessen Stärke es ist, dass ein starker König und sein Hofstaat, viele Völker als eine große Schar zusammenhalten. Die Todesstrafe wegen verweigerter Ehrbezeugung ist dagegen aus dem Perserreich bezeugt. Außerdem warf Cicero Mithridates von Pontos vor, er habe an einem einzigen Tag 80.000 bis 150.000 Römer ermorden lassen. "Allerdings ist eine kollektive Vernichtung einer ethnisch-religiösen Gemeinschaft wegen einer unterlassenen Huldigung eines Einzelnen eine dichterische Stilisierung," so Harald Martin Wahl. Ein Pogrom gegen die jüdischen Untertanen des Perserkönigs ist in außerbiblischen Quellen auch nicht bezeugt.
Genau darum kommen die Historiker, die sich mit der Materie auskennen, zu dem Urteil, dass Markus Witte in seinem Buch "Das Estherbuch" wie folgt beschrieb:

Das idealisierte Milieu und die märchenhaften Züge sowie die kunstvolle dichterische Komposition zeigen, dass es sich um eine literarische Fiktion handelt. Einzelne Erzählzüge können auf historischen Motiven beruhen ..., insgesamt aber überwiegt die Typisierung.

Gehen wir aber nun wieder auf die mögliche Fragen ein, die wir gern auch mal einem Zeugen Jehovas stellen sollten.

Hatten Jehovas Zeugen nicht eine Reihe falscher Prophezeiungen getätigt?

- ZJ: "Sie waren nicht falsch, sie waren nur unvollständig. Man muss zugeben, dass 1914 ein Wendepunkt in der Geschichte war."
- ST: "Wie wäre es mit anderen Jahren, wie 1925? Im Buch Millionen jetzt lebender Menschen werden nie sterben! (S. 81) hieß es, dass wir "vertrauensvoll erwarten, daß mit 1925 die Rückkehr Abrahams, Isaaks, Jakobs und der glaubenstreuen Propheten des alten Bundes eintreten wird". Die Wachtturm-Gesellschaft ließ sogar ein Haus namens Beth Sarim für sie bauen. Ist das nicht eine falsche Prophezeiung?"
- ZJ: "Es war keine Prophezeiung, es war eine Interpretation."
- ST: "Die Wachtturm-Gesellschaft hat sich selbst als einen Propheten bezeichnet. (w72 1/7 S. 389f, g86 8/6 S.9, Die Nationen sollen erkennen, daß ich Jehova bin – Wie? 1972 S. 58 bis 66) Würde das nicht 5. Mose 18:20-22 anwendbar machen?
Der Prophet jedoch, der sich anmaßt, in meinem Namen ein Wort zu reden, das zu reden ich ihm nicht geboten habe, oder der im Namen anderer Götter redet, dieser Prophet soll sterben. Und falls du in deinem Herzen sagen solltest: „Wie werden wir das Wort erkennen, das Jehova nicht geredet hat?“ — wenn der Prophet im Namen Jehovas redet, und das Wort trifft nicht ein oder bewahrheitet sich nicht, so ist dieses das Wort, das Jehova nicht geredet hat. Mit Vermessenheit hat der Prophet es geredet. Du sollst vor ihm nicht erschrecken.
- 5. Mose 18:20-22

Was ist also davon zu halten, wenn man eingeladen wird, einem falschen Propheten zu folgen? Es gibt Gründe warum man nur noch von den letzten Tagen spricht und warum der Begriff Generation neu definiert wurde. Denn die letzte Generation sollte ja nicht vergehen, ehe das Ende kommt (Markusevangelium Kapitel 13, Verse 30–32). Nun wurde die ja von den Zeugen aufgrund abstruser Berechnungen und Falschauslegung einer Daniel-Prophetie die Wiederkehr Jesus auf das Jahr 1914 gelegt (dazu ein ander mal mehr). Aber von denen die damals bewusst die Zeichen dieser Wiederankunft erlebt und zu dem Zeitpunkt zu den Gesalbten gehört haben (dafür muss man getauft sein), können ja aufgrund der über 100 Jahre, die das nun schon her ist, nicht mehr allzuviele da sein. Selbst wenn sich einer 1914 (noch vor Oktober, denn da war die Wiederankunft) sagen wir mal 12 war, wäre er heute 119. Menschen können so alt werden. Der Altersrekord, dessen Lebensdaten dokumentiert und von den fachlich einschlägigen wissenschaftlichen Institutionen anerkannt sind, liegt derzeit bei 122 Jahre und 164 Tage und wird von der dann aber doch verstorbenen Franzosin Jeanne Louise Calment (21. Februar 1875 – 4. August 1997) gehalten. Nicht, dass sie davon was hätte. Auch Sarah Knaus, aus den USA wurde 119 Jahre und 97 Tage (24. September 1880 - 30. Dezember 1999). Den dritten Platz der offiziellen Rangliste führt die Japanerin Kane Tanaka mit aktuell 118 Jahre und 332 Tage. Sie ist 2. Januar 1903 geboren und die aktuell älteste lebende Person. Knapp einen Monat noch, dann ist auch sie 119 Jahre alt. Wikipedia eine Liste der 100 ältesten Personen, alle über 114 Jahre alt. Aber kann bereits durch die Prüfung in der eigenen Verwandtschaft schauen, wie viele Menschen so alt werden. Meine Großtante Sarah ist 98 geworden. Beeindruckend, aber immernoch über 20 Jahre vom Rekord entfernt. Ihre kleine Schwester Hanne wurde 95. Das sind die ältesten, die ich auf die Schnelle auswerfen kann. Aber es ist halt superselten, dass jemand die 100 knackt, geschweige denn die 110. Von daher musste "neues Licht" her (wie man die Umformung von biblischen Lehren nennt). Eine Generation sind demnach Leute, die überlappend leben. Also jene, die 1914 bewusst erlebt haben + jene, die diese Menschen kennen. So holt man sich noch einmal 30, 40 Jahre Verschnaufpause, bevor man sich was neues einfallen lassen muss.
Dazu passt auch der nächste Einwand, beziehungsweise die nächste Frage:

Leitet der Heilige Geist die Wachtturm-Gesellschaft was ihre Lehren betrifft?

- ZJ: "Ja."
- ST: "Welche Schrift zeigt, dass nur die Wachtturm-Gesellschaft vom Heiligen Geist geleitet wird?"
- ZJ: "Das Gleichnis vom treuen und verständigen Sklaven zeigt, dass Jehova in den letzten Tagen eine besondere Gruppe von Menschen erwählen würde."
- ST: "Wann wurden sie ausgewählt?"
- ZJ: "Obwohl die Wachtturm-Gesellschaft im 19. Jahrhundert gegründet wurde, wurden sie erst 1919 auserwählt, nachdem sie von falschen Lehren gereinigt wurden."
- ST: "Aber 1919 gab es noch die Pyramidenlehre, dass Abraham 1925 auf der Erde auferstehen würde, dass Jesus angebetet werden sollte, und dass das Feiern von Geburtstagen und Weihnachten akzeptabel wäre, was jetzt als falsch angesehen wird. Warum gab es all diese falschen Lehren, wenn der Heilige Geist die Wachtturm-Gesellschaft leitet?"
- ZJ: "In Sprüche heißt es, dass das Licht heller werden würde."
- ST: "Das klingt wie eine Entschuldigung für Fehler, mit der sich im Grunde jede Religion herausreden könnte. Ich las, dass der Wachtturm schrieb, das Ende würde 1914 und dann 1925 kommen und jetzt liegt es in der Zukunft? Viele dieser Veränderungen klingen, als wäre es ein anderes Licht, nicht heller."

Es stellt sich tatsächlich die Frage, warum nach der Ernennung der Gesellschaft und der Führung durch den Heiligen Geist, nicht sofort aufgeräumt wurde. Warum wurden aktiv unbiblische Lehren noch Jahrzehnte weitergeführt und sogar ausgebaut? Warum gab es so viele strukturelle Änderungen, erst im Nachhinein? Warum gab es bis in die 50er einen Präsidenten der Gesellschaft, der sowohl die Leitung der gesetzlichen Körperschaft, als auch der geistigen Führung inne hatte, wenn man doch erkannte, dass es in Gottes irdischer Organisation nie einen menschlichen Führer gab, sondern immer eine Gruppe geistiger Führer? Warum gibt es Revisionen von Bibelübersetzungen, wo an weiteren Stellen der Name Gottes auftaucht, wenn der Heilige Geist das doch schon bei der ersten Version korrekt hätte leiten können? Wieso gibt es mehrere Endzeitdaten? Sollten Delikte und Verbrechen in den eigenen Reihen dann nicht ad hoc aufgeklärt werden können? Denn vor dem Heiligen Geist kann man ja nix verbergen.

Leitet der Heilige Geist die Entscheidung zur Ernennung von Ältesten?

- ZJ: "Ja."
- ST: "Warum werden also Älteste ernannt, wenn sie schweres Unrecht begangen haben. So schwer, dass zum Beispiel die Wachtturm-Gesellschaft, gezwungen ist, den Opfern pädophiler Ältester eine Entschädigung in Millionenhöhe zu zahlen?"

Das schließt bereits kritisches Wissen von außen ein und wird vermutlich zum Abbruch des Bibelstudiums führen.

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Warum wurde bei der aktuellen Revision der Neuen-Welt-Übersetzung den Namen Jehova auch ins Neue Testament übernommen, wenn er doch in keinem überlieferten Dokument dort zu finden ist?

- ZJ: "Da Jehova natürlich im Alten Testament vorkommt, muss Jesus ihn beim Zitieren dieser Schriftstellen verwendet haben, sonst wäre die Bibel widersprüchlich."
- ST: "Warum taucht er dann in den alten Manuskripten nicht auf?
- ZJ: "Weil es nach dem Tod Jesu entfernt wurde."
- ST: "Sie meinen also, Gott konnte nicht verhindern, dass sein Name spurlos aus dem Neuen Testament entfernt wurde? Wie soll ich dann irgendwas anderem in der Bibel vertrauen?"

Ich habe gehört, dass Jehovas Zeugen durch Gemeinschaftsentzug Mitgläubige ausschließen und diese Menschen meiden. Wie kommt es zu so etwas?

- ZJ: "Durch grobe Sünden wie Ehebruch und Apostasie (#1)."
- ST: "Was ist mit Dingen, die in der Bibel nicht ausdrücklich erwähnt werden, wie zum Beispiel Glücksspiel, Rauchen, Trunkenheit, Weihnachten, Wählen gehen und so weiter?" (#2)
- ST: "Wie geht das vor sich, also der Gemeinschaftsentzug?"
- ZJ: "Der Betreffende trifft sich mit 3 Ältesten für ein Rechtskomitee."
- ST: "Wie werden diese Menschen behandelt und wie lange?"
- ZJ: "Die Person darf nicht angesprochen werden, bis sie bereut und wieder aufgenommen wird."
- ST: "Was ist, wenn sie nie bereuen und demnach nie mehr aufgenommen werden?"
- ZJ: "Nun, sie würden nicht mehr angesprochen werden."
- ST: "Was ist mit der Familie?"
- ZJ: "In Notfällen kann die Familie angerufen werden."
- ST: "Wow, das klingt sehr nach dem Verhalten von Mitgliedern einer Sekte."

Seit wann gibt es Zeugen Jehovas?

- ZJ: "Es hat schon immer Zeugen für Jehova gegeben?"
- ST: "Ich dacht, es wäre eine recht neue Religion."
- ZJ: "Russell hat die Wachtturm-Gesellschaft in 1870er-Jahren gegründet. Es wurde ja durch Jesus prophezeit, dass die Jungfrau in den letzten Tagen erwachen würde."
- ST: "Aber du sagtest doch, es gab schon immer Zeugen. Wer waren die denn vor Russell?"
- ZJ: "Wir wissen es nicht. Aber es gab die ganze Zeit hindurch wahre Anbeter Jehovas."
- ST: "Welche Zeuge Jehovas hat Russell denn diese Sachen gelehrt?"
- ZJ: "Nun, niemand. Gott hat ihn angeleitet."

Wie lautet das 8. Gebot?

- ZJ: "Ich kenne zwar alle Gebote, aber die Reihenfolge nicht."
- ST: "Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. Oder kurz: Du sollst nicht lügen."
- ZJ: "Gut, was soll die Frage?
- ST: "Warum halten sich die Zeugen selbst nicht daran? Immerhin verbreitet man in den verlagseigenen Schriften Falschaussagen über Wissenschaftler. So wird über Niles Eldredge in der Broschüre "Das Leben – reiner Zufall?" gesagt, dass er feststellt, dass die Fossilien nämlich kein kontinuierliches Auftreten von Übergangsformen dokumentieren, sondern erkennen lassen, dass sich über lange Zeiträume 'bei den meisten Arten kaum oder gar keine evolutionären Veränderungen summieren.' Im Netz findet sich aber das vollständige Zitat 'during the long intervals of time between environmental disruption, extinction, and the rapid subsequent development of new species, ecosystems and species themselves are remarkably stable. Little or no evolutionary change accumulates in most species during these periods of quiescence-a phenomenon not greatly remarked on by biologists until my colleague Stephen Jay Gould and I discussed it in the 1970s, calling it stasis' (Übersetzung: "Während der langen Zeiträume zwischen Umweltzerstörung, Aussterben und der raschen nachfolgenden Entwicklung neuer Arten sind Ökosysteme und Arten selbst bemerkenswert stabil. Während dieser Ruhephasen häufen sich bei den meisten Arten kaum oder keine evolutionären Veränderungen an – ein Phänomen, das von Biologen nicht besonders beachtet wurde, bis mein Kollege Stephen Jay Gould und ich es in den 1970er Jahren diskutierten und es Stasis nannten.")
- ZJ: "Ja, nun er räumt ja dennoch ein, dass die Entwicklungen stoppen."
- ST: "Aber die Veränderlichkeit bleibt gewahrt, nur eben vergleichsweise sprunghaft. Auch wurde eine Aussage Carl Sagans aus seinem Buch "Unser Kosmos" aus dem Zusammenhang gerissen, verzerrt und verkürzt wiedergegeben. Dort stand dann 'Carl Sagan räumte in seinem Buch Unser Kosmos ein: -Die fossilen Funde [ließen sich] mit der Idee eines großen Konstrukteurs ... vereinbaren- (München, 1982, S. 41).' Das volle Zitat von Seite 41 lautet aber "The fossil evidence could be consistent with the idea of a Great Designer; perhaps some species are destroyed when the Designer becomes dissatisfied with them, and new experiments are attempted on an improved design. But this notion is a little disconcerting. Each plant and animal is exquisitely made; should not a supremely competent Designer have been able to make the intended variety from the start? The fossil record implies trial and error, an inability to anticipate the future, features inconsistent with an efficient Great Designer (although not with a Designer of a more remote and indirect temperament)."
(Übersetzung: "Zur Not ließen sich die fossilen Funde mit der Idee eines großen Konstrukteurs zwar vereinbaren; schließlich könnte er einige Arten aus Unzufriedenheit vernichtet und dafür in neuen Experimenten bessere Möglichkeiten erprobt haben. Etwas stört mich an dieser Vorstellung aber dennoch. Angesichts des hohen Vollendungsgrades aller Pflanzen und Tiere will mir nicht recht einleuchten, dass ein so durch und durch sachkundiger Konstrukteur nicht imstande gewesen sein sollte, die beabsichtigte Vielfalt von allem Anfang an zu schaffen. Die fossilen Funde aber zeugen von Versuch und Fehlschlag und damit von der Unfähigkeit, die Zukunft vorauszusehen – Züge, die zu einem so allmächtigen Konstrukteur nicht passen (wohl aber zu einem entrückteren, eher indirekt wirkenden).") Sagan kann man hier also höchstens für einen Designer heranziehen, der für einen einmaligen, punktuellen Eingriff zuständig war und sich dann aus dem Geschehen herausgehalten hat.
- ZJ: "Nun, dass sind natürlich schon Ausnahmen."
- ST: "Wer sagt denn, dass das die einzigen Beispiele wären? Das Buch "Wie ist das Leben entstanden? - Durch Evolution oder Schöpfung" enthält eine ganze Liste von Falschzitaten und falschen Wiedergaben. Das macht doch sehr den Eindruck einer bewussten und gezielten Verfälschung von Aussagen angesehener Wissenschaftler, zum Zwecke der Mitgliederwerbung."

Ist die Bibel wissenschaftlich korrekt?

- ZJ: "In der Tat. Schauen wir uns doch allein in Kapitel 26, Vers 7 im Bibelbuch Hiob an: 'Er spannt den Nordhimmel über dem leeren Raum aus, hängt die Erde an nichts auf.' Eine Erdkugel im leeren Raum, ohne jegliche greifbare Stütze oder Aufhängung — klingt das nicht erstaunlich modern? Das Erstaunliche daran: Diese Aussage ist bereits 3500 Jahre alt."
- ST: "Das ist eine moderne Interpretation eines alten Satzes. Genauso gut passt dieser Satz für eine ruhende Ende oder für eine flache Erde, die aufliegt. Denn auch diese hängt an nichts."
- ZJ: "Dennoch widerspricht die klar irgendwelchen Mythen von einer Erde auf dem Rücken von Elefanten oder Schildkröten."
- ST: "Nein, nicht wirklich. Es erwähnt diese Vorstellung nicht explizit, lässt sich damit aber vereinbaren. Zum Beispiel, wenn man von einer flach aufliegenden Erde ausgeht."
- ZJ: "Es wird hier dennoch von einer Kugel gesprochen, hier in Jesaja Kapitel 40, Vers 22: 'Es gibt einen, der über dem Erdkreis wohnt, die Bewohner der Erde sind wie Grashüpfer. Er spannt den Himmel aus wie hauchzartes Gewebe, er breitet ihn aus wie ein Zelt zum Wohnen.' Diese Ansicht ist schon erstaunlich, da er von einer Kugel spricht."
- ST: "Hier steht doch ganz klar ErdKREIS."
- ZJ: "Ja, im Sinne einer Kugel."
- ST: "Auch alle mir bekannten anderen Bibelübersetzungen sprechen vom Kreis oder im Englischen circle. Warum verwendet niemand das Wort Kugel, wenn doch das damit gemeint sein soll?"
- ZJ: "Manche Wörter im Hebräischen sind mehrdeutig."
- ST: "Ja, aber das verwendete Hebräische Wort (chug) wird mit Kreis übersetzt, an jeder verwendeten Stelle, das sich auch auf die sprachlichen Wurzel bezieht, ob nun hier in Jesaja oder in Hiob oder Sprüche Kapitel 8, Vers 27. Als Subjektiv bezieht es sich sogar auf den Zirkel des Zimmermanns, wie in Jesja Kapitel 44, Vers 13 ("Der Holzschnitzer spannt die Messschnur und zeichnet mit roter Kreide die Umrisse. Er arbeitet mit einem Holzschaber und bringt mit einem Zirkel Markierungen an. Seine Vorlage ist ein Mensch, die Schönheit eines Menschen, und sein Werk soll dann in einem Haus wohnen. (Neue-Welt-Übersetzung)") Mit einem Zirkel zeichnet man Kreise.
- ZJ: "Eine Kugel wird zweidimensional doch als Kreis dargestellt.
- ST: "Und was ist dann von anderen Stellen zu halten, die eine flache Erde implizieren?"
- ZJ: "Welche sollen das sein?"
- ST: "Hiob selbst spricht von den "Säulen des Himmels" (Hiob Kapitel 26, Vers 11) und das er seinen Thron vor uns verbirgt, indem er die Wolken davorschiebt (Hiob Kapitel 26, Vers 9)."
- ZJ: "Nun, manche Aussagen sind poetisch zu verstehen."
- ST: "Diese Stellen, die du poetisch nennst, stammen vom selben Hiob, sogar aus der selben Rede des Hiob. Wieso soll ich das eine, als wissenschaftlich korrekte Aussage interpretieren und die anderen stellen als poetische Worte? Ist es nicht viel einfacher anzunehmen, dass Hiob und auch der Schreiber des Buches einfach keine Ahnung hatte, wie die Welt aufgebaut ist? Ist es nicht wahrscheinlicher anzunehmen, dass sie davon überzeugt waren, dass Gott im buchstäblichen Himmel wohnt? So wie man es hier herauslesen kann?"

Damit stellt man zumindest klar, dass man Bibeltexte auch im Kontext zueinander begreifen kann und das du einzelne, aus dem Kontext gerissene Bibelverse, kritisch betrachtest. Das wird dem Zeuge unangenehm sein.

(Jetzt kommt gerade die Taufansprache. Ich finde das sehr passend, zur Bearbeitung dieses Textes.)

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Warum verhungern Tiere?

- ZJ: "Wir leben durch die Sünde in einer unperfekten Welt. Deshalb seufzt auch die ganze Schöpfung." (Römerbrief Kapitel 8, Vers 22)
- ST: "Aber Jesus sagt in Matthäus Kapitel 6, Vers 26 doch davon, dass Gott persönlich die Tiere füttert. Das ist doch der Vergleich für uns, dass wir noch mehr wert sind."
- ZJ: "Er füttert sie nicht buchstäblich, sondern sorgt für die Grundlagen, damit sie sich ernähren können."
- ST: "Warum macht er dann nicht genug, damit alle Tiere zu essen haben?"
- ZJ: "Durch die Sünde wurde der Boden verflucht."
- ST: "Gottes Lösung für die Sünde zweier Menschen war es also, dass alle Lebewesen auf der Erde leiden müssen? Das klingt sehr drakonisch."

Einen allweisen Gott kann man sich schwer vorstellen, wenn man sich anschaut, warum Tiere sterben. In der Regel ist es nicht die Altersschwäche. Sie verhungern oder sie werden getötet, von Raubtieren oder dem Menschen. Das ist die limitierte Sicht auf das natürliche Werden und Vergehen von unserem liebevollen, weisen Schöpfer. Wow.

Ich habe noch weitere Fragen, die ich aber noch ausarbeiten muss. Aber sie kommen bestimmt.

#1 - Der Ausdruck Apostasie (griechisch für "Abfall", "Wegtreten" (vom ursprünglichen Sitz oder Standort)) bezeichnet in der Theologie die Abwendung von einer Religionszugehörigkeit (beispielsweise Kirchenaustritt oder Übertritt zu einem anderen Bekenntnis). Jemand, der eine Apostasie vollzieht, ist ein Apostat. Während eine Häresie nur eine oder mehrere überlieferte Lehren der betreffenden Religionsgemeinschaft bestreitet, besteht die Apostasie, auch Abfall vom rechten Glauben genannt, in der Ablehnung der verlassenen Religion als solche.

#2 - Eine Liste würde über 30 Dinge aufzählen.
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"If the biggest problem that you're having in the twenty-first century involves
what other people's genitals look like, and what they're doing with those genitals
in the presence of other consenting adults, you may need to reevaluate your
priorities." - Forrest Valkai


("Wenn das größte Problem, das du im 21. Jahrhundert hast, darin besteht, wie
anderer Leute Genitalien aussehen und was diese damit in Gegenwart anderer
Erwachsener mit deren Einverständnis machen, musst du möglicherweise deine
Prioritäten neu bewerten.")

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Re: Kritisches Denken

Beitragvon almafan » Do 16. Dez 2021, 16:24

If God Answered Prayers | DarkMatter2525 (10:57 min, engl.)


https://www.youtube.com/watch?v=XUhIvqWyrPM
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Re: Kritisches Denken

Beitragvon almafan » Sa 18. Dez 2021, 17:31

Is Christianity Moral? | DarkMatter2525 (5:25 min, engl.)


https://www.youtube.com/watch?v=35_JHx_OzA4
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