Leserbrief: „Schaden kann die Homöopathie nicht.“https://www.laborjournal.de/blog/?p=8547Ich wollte zu dem verlinkten Leserbrief selbst einige Worte verfassen, aber allein die Kommentarspalte, die sehr sachlich gehalten ist, erledigt dies bravorös. Nur hatte die vorletzte Leserin offenbar nicht so Glück mit dem Lesen der Kommentare zuvor, sonst hätte sie wohl verstanden, warum dieser Leserbrief angegriffen wird. Und es hat ganz sicher nicht mit einer mangelnden Gewinnmarge für alternative Heilpraktiken zu tun. Denn hier kann man ohne viel eingebracht zu haben, viel Geld einstreichen.
Man könnte auf dem Oktoberfest unglaublich viel Geld sparen, wenn man sich eine Maß Bier bestellt und diese bis zum Ende des Fests immer wieder mit Wasser hochpotenziert. Man sollte nur darauf achten, durch die Verstärkung des Effekts, sich nicht durch die verdünnte Plörre in den Rausch zu saufen und/oder eine Alkoholvergiftung einzuhandeln.
Die Homoöpathie ist ja schon "etwas" widersprüchlich:
Grundtenor des Leserbriefes (eines Professors !) ist ja "Die Wissenschaft schließt kategorisch aus, was sie nicht kennt."
Diese Aussage ist natürlich hanebüchener Unsinn, aber nehmen wir mal an, sie stimmt. Es führt uns zu zwei Ergebnissen.
Die Homoöpathen lehnen damit offen wissenschaftliche Arbeit ab bzw. distanzieren sich von Wissenschaft. Im 21. Jahrhundert schon ein Armutszeugnis, da Wissenschaft pausenlos zeigt, dass sie funktioniert. Allein, wenn wir in unser Auto steigen oder auf einem Endgerät diesen Satz hier lesen. Aber egal. Soll ja jeder sein Leben leben.
Wenn Forschen aber ad acta gelegt wird, wie haben Homoöpathen herausgefunden, dass ein Mittelchen wirkt?
Wie sind sie auf den Trichter gekommen und bleiben dabei, dass es eine Wirkung gibt, die vom Mittelchen ausgelöst wird?
Das andere Ergebnis ist auch nicht besser:
Homoöpathen sind sich einig, dass das Wirkprinzip halt noch nicht entdeckt wurde. Aber wie kann man es dann gezielt in homoöpapthischer Medizin anwenden?
Ich kann keinen Stift verwenden, von dem ich nicht weiß, ob er existiert, wieso soll das bei Homoöpathie anders sein.
Es bleibt auch nach vielen, vielen Jahren das gleiche Spiel:
Homoöpathie ist nicht nur nicht bewiesen und nach knapp 200 Jahren Forschung auf diesem Gebiet, dürfte es auch langsam mal gut sein. Die nächste Studie wird an dem desaströsen Ergebnis nichts mehr ändern. Die Beweislage ist recht eindeutig.
Aber das ist ja nicht mal das Schlimmste. Sie ist nicht nur nicht bewiesen, sie widerspricht dem Verständnis von Physik, Chemie und Biologie, so wie es seit Aufkeimen der naturwissenschaftlichen Arbeit immer wieder auf die Probe gestellt wurde und jeden Test der Zeit bestanden hat. Quaksalber mit geschütteltem Wasser können dieses nicht geringe Problem nicht wegverdünnen.