Re: Witze
von almafan » Fr 28. Jan 2022, 14:17
Deutsche vs. polnische Arbeiter
"Herr Vorsitzender, wir haben am Institut für Arbeitsethik der Universität Görlitz eine Vergleichsstudie über die unterschiedlichen Arbeitsweisen von deutschen und polnischen Handwerkern durchgeführt:
Stellen Sie sich vor, Herr Vorsitzender, 5:30 Uhr morgens, es klingelt an Ihrer Tür.
Davor stehen Polek und seine polnische Handwerkertruppe, um Ihre Wohnung zu renovieren.
Sechs energische Gesichter sagen nur eins: "Lasst uns arbeiten, arbeiten, arbeiten."
Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort:
auch der deutsche Handwerksmeister ist schon aktiv - er sägt.
Sein Gesicht sagt nur eins: "Lasst mich pennen, pennen, pennen."
5:32 Uhr
Polek und seine Leute laden den Wagen aus. Sie sind am Morgen aus Warschau gekommen, in der Nacht haben sie zuvor in Braunschweig eine Doppelgarage gebaut und in Hannover zwei Dächer neu eingedeckt.
Sie, Herr Vorsitzender, erklären Polek, was zu tun ist: "Die ganze Wohnung renovieren! Alle Tapeten ab, im Wohnzimmer einen Wanddurchbruch, alle Elektrik neu, alle Rohrleitungen neu, alle Wände neu verputzen, die Decken abhängen, den Stuck erneuern, die Fußböden erhöhen, spachteln und Streichen, das Bad fliesen, in die Küche Rauhfaser und Laminat."
Polek wundert sich. Er dachte, es gibt Arbeit für den ganzen Tag.
6:30 Uhr
Der deutsche Handwerksmeister dreht sich noch einmal um.
7:00 Uhr
Ihre Wohnung, Herr Vorsitzender, sieht aus wie Dresden '45.
Die Tapeten sind runter, Polek, Wischek und Marek schlitzen Elektroleitungen in die Wände, Jarek und Antek verputzen gleichzeitig, und Franek bereitet die Küche für Laminat und Rauhfaser vor.
7:30 Uhr
Der deutsche Handwerksmeister steht auf.
Er geht in's Bad, sieht sich selbst im Spiegel und konstatiert:
Dem deutschen Mittelstand ging's noch nie so schlecht wie heute.
7:50 Uhr
Die Polen haben die ersten Wände verputzt und gespachtelt.
8:00 Uhr
Der deutsche Handwerksmeister frühstückt.
Dann holt er seinen Lehrling ab und macht sich auf den Weg zu Ihnen.
Unterwegs bemerken die beiden, dass sie vor der Arbeit noch tanken müssen.
Sie halten an.
Jeder zwei Bier, zwei Korn, drei Jägermeister - der Arbeitstag kann beginnen.
9:30 Uhr
Die Polen haben das erste Zimmer Ihrer Wohnung verputzt.
Sie arbeiten seit vier Stunden ununterbrochen, sie werden ein wenig müde.
Sie, Herr Vorsitzender, schlagen eine Pause vor.
Aber Polen haben da ihre eigene Methode.
Sie schrauben eine Steckdose ab, jeder packt einmal an die Kontakte, danach sind alle wieder hellwach und arbeiten weiter.
9:35 Uhr
Es klingelt.
Der deutsche Handwerksmeister steht vor Ihrer Tür.
Er sieht aus wie der dicke Bruder der Wildecker Herzbuben, trägt einen Kittel und darunter ein T-Shirt mit der Aufschrift: "Bier formte diesen schönen Körper." Die Hose hängt so auf halb acht, dass Sie seine Gesäßbacken sehen können, das so genannte Maurer-Decolleté.
Er begrüßt Sie auf kölsch: "Isch bin die Firma Pütz, sin Sie der verstopfte Siphon?"
Sie nicken und lassen ihn herein.
10:15 Uhr
Die Polen haben das zweite Zimmer fertig verputzt.
10:20 Uhr
Der deutsche Handwerksmeister schaut den verstopften Siphon und sagt den klassischen Satz: "Oh-oh-oh, oh dat wird teuer."
Ein bedeutender Satz: Jedes "Oh" bedeutet für Sie, Herr Vorsitzender, 50 Euro mehr als im Kostenvoranschlag angegeben.
"Oh, dat wird teuer" ist einer von vier Sätzen, die der deutsche Handwerker in seiner Ausbildung lernt.
Die anderen drei sind:
"An Ihrer Stelle würde ich das alles neu machen lassen"
"Datt war ich nich', datt war schon vorher kaputt"
und
"Brauchen Sie unbedingt eine Rechnung?"
Nach Begutachtung des Siphons steht der Handwerker auf und macht erst mal Frühstückspause.
11:00 Uhr
Die Polen fangen an zu tapezieren.
11:30 Uhr
Der deutsche Handwerksmeister kommt aus der Frühstückspause und macht sich am Siphon zu schaffen.
Neben ihm steht sein Lehrling.
Der deutsche Handwerksmeister kommt immer mit seinem Lehrling, denn das deutsche Handwerk ist traditionell hierarchisch strukturiert.
Oben an der Spitze steht der Meister, dann kommt der Geselle, dann kommt der Lehrling, und dann, Herr Vorsitzender, dann kommen Sie.
Was die Funktion des Lehrlings ist, ist noch nicht erforscht.
In den meisten Fällen steht er doof daneben und hat den Mund auf.
Mindestens 80 % der Lehrlinge im deutschen Handwerk haben den ganzen Arbeitstag den Mund auf.
Ethnologen vermuten, dass dies ein Sicherungssystem ist.
Solange der Lehrling den Mund auf hat, weiß der Meister, dass er noch atmet und lebt.
An den Bewegungen ist dies nicht festzustellen.
Denn während der Meister arbeitet, steht der Lehrling unbeweglich daneben, woher sich auch der Begriff "Standort Deutschland" ableitet.
Der Lehrling bewegt sich so wenig, dass die Handwerkskammer inzwischen für Lehrlinge im Dienst Thrombosestrümpfe vorschreibt.
11:45 Uhr
Die Polen kacheln das Bad.
11:50 Uhr
Der deutsche Handwerksmeister stellt fest, dass ihm eine Muffe fehlt.
Er schickt den Lehrling zum Auto.
Sie rechnen das Bewegungstempo des Lehrlings mit dem Hin- und Rückweg zum Auto hoch und wünschen ihm bis zum Wiedersehen schon mal Frohe Ostern, Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch.
Der Meister bleibt so lange zurück, schaut Sie an und stellt fest, dass er Durst hat.
Sie bieten ihm ein Glas Wasser an.
Seine Antwort: "Ich will mich nicht waschen - ich habe Durst!"
12:15 Uhr
Kleine, klitze-kleine Krise mit einem polnischen Handwerker.
Franek hat einen kleinen Fehler gemacht.
Es ist Ihnen, Herr Vorsitzender, aufgefallen, als er aus der Küche kam und stolz verkündete: "Sauna fertig, Meister."
Beim Blick in die Küche stellen Sie fest: Er hat das Laminat an die Wände geklebt und die Rauhfaser auf den Boden.
12:20 Uhr
Der deutsche Lehrling kommt mit der Muffe zurück.
Er hat natürlich die falsche Muffe mitgebracht, die richtige ist nicht da.
Der Meister schickt ihn los, er soll zum Baumarkt sausen und die passende Muffe holen.
Der Lehrling saust los.
Sie denken an den Stundenlohn der beiden und begreifen zum ersten Mal, wie das Wort "Muffensausen" wohl entstanden sein muss.
13:30 Uhr
Franek hat die Küche wieder in Ordnung gebracht und alle Elektrik in der Wohnung verlegt.
15:00 Uhr
Nach seiner Mittagspause legt der deutsche Handwerksmeister nun Hand an den Siphon und verzieht plötzlich schmerzvoll das Gesicht.
Das ist für Sie, Herr Vorsitzender, ein wichtiger und ganz kritischer Moment.
Denn wenn ein deutscher Handwerker schmerzvoll das Gesicht verzieht, handelt es sich um einen absoluten Notfall, auf den Sie sofort und nur in einer Weise reagieren müssen:
Ignorieren, Herr Vorsitzender!
Wegschauen, so tun, als hätten Sie nichts bemerkt.
Sie aber, Herr Vorsitzender, machen den Kardinalfehler, und fragen: "Was haben Sie?"
Die Antwort: "Verkalkten Ellenbogen, furschtbar, kennen Sie datt? Isch wor schon bei tausend Ärzten.
Wennisch Ihnen datt erzähle ... Jung, jehste mal in die Auto und holste mal die Röntgenbilder?"
15:10 Uhr
Polek und seine Truppe sind fertig.
Ihre Wohnung ist renoviert und geputzt, alles kostet zusammen 200 Euro.
Sie, also die Polen, fahren jetzt nach München zu ihrer nächsten Baustelle.
15:50 Uhr
Sie, also Sie, Herr Vorsitzender, haben die gesamte Krankengeschichte des deutschen Handwerksmeisters, seiner Familie, seiner Freunde, seines Dackels und der Freunde und Familie seines Dackels gehört.
Sie kennen seine Hämorrhoiden besser als er Ihren Siphon.
Den Grund für seine Krankheit weiß er natürlich auch: "Die Arbeit, der Stress, der Druck, den man als Mittelständler hat, dieser UN-GLAU-BLICHE Druck. Und diese UN-MENSCH-LICHEN Steuern."
Wenn er nicht grundsätzlich schwarz arbeiten würde, könnte er die gar nicht bezahlen.
Und dann noch die rot-grüne Regierung - das schlägt auf die Psyche.
Er kann schon nicht mehr essen, nicht mehr trinken, er hat noch nicht einmal mehr Lust auf Sex mit seiner Frau.
Während er sein siebtes Bier köpft, stellen Sie, Herr Vorsitzender, sich vor, wie Handwerker überhaupt Sex haben.
Rufen die beim Orgasmus wohl: "Schatz, ich komme"
oder rufen die "Schatz, halt Dich bereit, ich komme zwischen 8 und 14 Uhr und berechnen ihr dafür die Anfahrt?"
Plötzlich piept die Uhr des Handwerksmeisters: 15:58 Uhr.
Feierabend.
Sie werden nervös.
Ihr Siphon.
Sie schlagen vor, der Handwerker könnte doch einfach etwas länger arbeiten.
Aber Meister und Lehrling schauen Sie an wie zwei Tele-Tubbies.
Hirnforschungen haben ergeben, dass die Worte "länger" und "arbeiten" von deutschen Handwerkern syntaktisch nicht in einen sinnvollen Zusammenhang gebracht werden können.
Also packen die beiden alles ein und bitten Sie um insgesamt 420 Euro für den Arbeitstag.
Und den Siphon, den werden die beiden auch noch reparieren.
Sie kommen demnächst mal wieder vorbei.
"Am besten, Sie halten sich zwischen Mai und September schon mal grundsätzlich bereit."
"If the biggest problem that you're having in the twenty-first century involves
what other people's genitals look like, and what they're doing with those genitals
in the presence of other consenting adults, you may need to reevaluate your
priorities." - Forrest Valkai("Wenn das größte Problem, das du im 21. Jahrhundert hast, darin besteht, wie
anderer Leute Genitalien aussehen und was diese damit in Gegenwart anderer
Erwachsener mit deren Einverständnis machen, musst du möglicherweise deine
Prioritäten neu bewerten.")
