Die Geschichten von den Superkatzen - Band I (Teil 12: Dinohinweis und Dinogröße)Der erste Part des Heftes, der auch offiziell nichts mit den Superkatzen zu tun hat, bleibt aber bei dem Thema, dass bereits zweimal behandelt wurde: Dinosaurier.
Die Superkatzen Band 1 - Dinohinweise und Die Superkatzen Band 1 - Dinogrößen Vergleichen wir doch mal, was für Dinos damit gemeint sein könnten und welche knappe Information wir für sie zusammenfinden können.
Dinohinweise
[1. Bild] Der Türanu: 20m groß und hat scharfe Zähne.
[2. Bild] Stegosaurus: 10m lang, hat schnelle Reaktion.
[3. Bild] Prachiosaurus: 50m groß und hat einen Schwanz als Peitsche.
[4. Bild] Langhals: 30m groß und hat keine Beule, wie der Prachiosaurus.
[5. Bild] Schleichfressener Minisaurus: 1m groß, frisst Schleisch.
[6. Bild] Alosaurus: 20m groß, Rammkopf.
Auf der nachfolgenden Seite 24 sehen wir die 6 Dinosaurier im Größenvergleich zu einem schlecht gezeichneten Strichmännchen.
Uff...
Paläontologisch also in etwa so korrekt, wie Susi (wir erinnern und an den "Stegosaurus" Otto).
Der erste Saurier ist leicht zu erraten. Es handelt sich um den King himself Tyrannosaurus Rex. Der einzige Dinosaurier von dem die meisten Menschen den vollständigen wissenschaftlichen Namen kennen und aussprechen können. Der oft als T-Rex abgekürzte, zweibeinige Fleischfresser ist als bekanntester Dinosaurier ein fester Bestandteil der Populärkultur.
Fossilien des Tyrannosaurus fanden sich in verschiedenen Gesteinsformationen im westlichen Nordamerika, die auf die letzten drei Millionen Jahre der Kreidezeit datiert werden, also vor etwa 68 bis 66 Millionen Jahren. Es gibt auch ähnlich datierte Funde aus Asien (Tarbosaurus). Tyrannosaurus gehörte damit zu den letzten Nichtvogel-Dinosauriern, die bis zum Kreide-Tertiär-Massenaussterben existierten. Mit einer Länge von bis zu 13 Metern, einer Hüfthöhe von 4 Metern und einem Gewicht von bis zu 9 Tonnen war er der größte bekannte Tyrannosauride und einer der größten landlebenden Fleischfresser überhaupt, obwohl einige andere Theropoden ähnlich groß oder noch größer waren. Als der bei weitem größte Fleischfresser seines Lebensraums stand Tyrannosaurus vielleicht als Spitzenprädator an der Spitze der Nahrungskette. Allerdings vermuten einige Experten, dass es sich primär um einen Aasfresser handelte.
Bisher wurden mehr als 30 Exemplare von Tyrannosaurus identifiziert, darunter sind einige fast vollständige Skelette. Weiches Gewebe und Proteine wurden von mindestens einem dieser Funde beschrieben. Die vergleichsweise zahlreichen Funde erlaubten Studien über die Biologie dieses Tieres, einschließlich der Individualentwicklung und der Biomechanik. Zur Diskussion stehen des Weiteren die Fressgewohnheiten, die Physiologie und die mögliche Geschwindigkeit von Tyrannosaurus. Die Gesamtzahl aller jemals gelebten Exemplare wird auf 2,5 Milliarden geschätzt.
Nix mit 20 Metern und schon gar nicht so hoch. Seine Körperlänge maß zwar 13 Meter, aber die die Bilder zeigen, stand er ja nicht auf der Schwanzspitze. So dass er deutlich kleiner war, als lang. Zur Korrektur des Bildes müsste der Dino auf der folgenden Seite also maximal 3x so groß sein, wie das Strichmännchen und deutlich stärker nach vorn geneigt.
In der modernen Popkultur ist Tyrannosaurus rex noch immer der Inbegriff der "tödlichen Fressmaschine" und eine popkulturelle Ikone, ein Inbegriff für Stärke und Überlegenheit. Daran konnten bisher auch die neueren Theorien und Erkenntnisse über das mögliche Leben als Aasfresser nicht viel ändern. Nachhaltig geprägt wurde das Image des Tyrannosaurus rex auch durch Jurassic Park (1993) und dessen Fortsetzungen. Hier wurde er als enorm schnelle, übermächtige Kreatur charakterisiert, vor der die Menschen nur fliehen konnten. Auch schufen die Sounddesigner des Films ein weithin bekanntes, charakteristisches Brüllen für das Tier.
Der zweite Urzeitriese ist der bereits falsch beschriebene Stegosaurus. Zumindest die Kontinuität ist gewährleistet.
Abgebildet ist der Pteranodon (diesmal korrekt auch ohne Zähne), genannt wird er aber Stegosaurus.
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1. Bild: Pteranodon, Lebendrekonstruktion
2. Bild: Künstlerische LebenddarstellungGeringe Unterschiede sind also feststellbar.
Der echte Stegosaurus lebte in etwa vor 157,3 bis 147,7 Mio. Jahren in Nordamerika und Portugal. Er war ein Vierfüßer und ernährte sich pflanzlich. Er brachte es auf eine Körperlänge von etwa 7 Metern und wurde dabei 3 Meter hoch, die charakteristischen Rückenplatten nicht mitgerechnet. Trotz der Gesamtgröße war der Kopf und damit auch die Hirnschale sehr klein, vielleicht kleinste Hirn unter allen Sauriern. Das ein Riese wie der Stegosaurus bei einem Gesamtgewicht von 4,5 Tonnen nur ein 80 Gramm schweres Hirn hatte, trug maßgeblich zu weit verbreiteten Idee bei, Dinos seien extem dumm gewesen. Unter Wissenschaftlern wird das heute weitgehend zurückgewiesen. Immerhin ist die Hirnschale ungefähr so groß, wie die eines Hundes. Und dem schreibt man eine gewisse Intelligenz zu.
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1. Bild: Stegosaurus armatus und Mensch im Größenvergleich
2. Bild: Pteranodon longiceps männlich (grün) und weiblich (orange) und Mensch im GrößenvergleichAuch hier sind die Unterschiede schon ersichtlich.
Im Grunde wurde zu den tierischen Segelfliegern ja im Kapitel "Der Totenschädel" einiges erklärt.
Die Tiere erreichten eine Flügelspannweite von sieben Metern, beim größten Vertreter Pteranodon sternbergi waren es sogar neun Meter. Anders als frühere Flugsaurier wie Rhamphorhynchus und Pterodactylus hatte Pteranodon – wie moderne Vögel – einen zahnlosen Schnabel. Er lebte in der Oberkreide, vor ca. 86,3 bis 72 Mio. Jahren.
Die Echse mit dem Rückenkamm und die überdimensionierte Fledermaus sind also grundverschieden, mal abgesehen davon, dass sie wie alle Wirbeltiere über 4 Gliedmaßen und einen Kopf verfügen. Aber sie hätten aufgrund der großen zeitlichen Differenz noch nicht einmal aufeinander treffen können. Damit steht aber auch, dass der T-Rex weder den Flieger noch den echten Stegosaurus hätte fressen können.
Der dritte Gigant ist wahrlich einer. Mein Lieblingsdinosaurier, der Brachiosaurus (mit weichem B).
Er zählt zu den größten Landtieren der Erdgeschichte. Brachiosaurus war ein im Durchschnitt 23 Meter langer und 13 Meter hoher Pflanzenfresser. Die maximale Länge wird bei 25 bis 27 Meter vermutet. Die Schultern befanden sich in 6,4 Meter Höhe. Da hören selbst übergroße ausgewachsene Giraffen mit ihren "Antennen" auf.
Lebendrekonstruktion von Brachiosaurus altithorax Aktuelle Gewichtsschätzungen von Brachiosaurus altithorax belaufen sich zwischen 23 und 44 Tonnen. Als ich damals meine Heftchen schrieb waren es noch magische 80 Tonnen. Zielsicher unter den anderen Sauropoden sind zwei Merkmale: Die meisten Sauropoden haben kürzere Vorder- und längere Hinterbeine, laufen also nach vorn geneigt. Beim Brachio ist es genau umgekehrt. Seine Schulterhöhe überragt die Hüfthöhe deutlich. Sein Hals geht daher nicht nach unten in die Beuge und steigt dann wieder auf (z.B. wie beim Diplodocus), sondern er trägt seinen Hals, ähnlich wie eine Giraffe, sehr hochgestellt. Da wirkt er natürlich gleich noch größer.
Größenvergleich zum Menschen. Das ist euch zu abstrakt? Ihr wollt ein bisschen mehr Größenvergleich?
Der Assistent von Elmer S. Riggs (Entdecker dieses Dinos) neben einem Oberarmknochen von Brachiosaurus altithorax (1903) Danach haben wir den Langhals. Dieser kommt zumindest den tatsächlich entdeckten Dinos in der Größe deutlich näher. Sein einzig angemerktes Merkwal war "hat keine Beule, wie der Prachiosaurus". Damit ist ja wohl alles gesagt.
Größenvergleich einiger sehr großer Sauropoden[/tc]
Wofür sind Sauropoden, wie man Langhälse wissenschaftler nennt, bekannt? Für ihre Größe. Nur ist der Langhals halt keine einzelne Art, sondern ein mögliches breitgefächertes Spektrum von Dinosauriern mit genau diesem Merkmal. Ein langer Hals, ein langer Schwanz und besonders die berühmten unter denen sind größer als ein Haus und schwer wie ein vollbeladener Sattelschlepper.
Auffallend sind auch die, im Vergleich zum Körper, sehr kleinen Köpfe.
Alle Sauropoden bewegten sich wahrscheinlich ausschließlich quadruped (vierfüßig) fort, trugen ihre Hauptlast jedoch auf den Hinterbeinen. Das fand man durch unterschiedliche Ermüdungserscheinungen bei den Knochen heraus. Die Höchstgeschwindigkeit lag einer Schätzung zufolge bei 25 km/h. Fossile Fährtenfolgen weisen jedoch auf eine gewöhnliche Geschwindigkeit von nur 2–4 km/h hin.
Die meisten dieser Biester hier sind aus der Jura, der großen Zeit der Sauropoden. Aber einige stammen auch aus Gesteinsschichten, die man der Kreidezeit zurechnet. Mit dem Ende des Jura war offenbar nicht das Ende der "Langhälse" eingeleitet. Wir können aus den knappen Angaben aber nicht genau ableiten, welchen Dino wir hier an vierter Stelle sehen.
Der fünfte Dino ist ziemlich zweifelsfrei eigentlich ein Velociraptor sein.
Und "Bämm!" ich liege mit der Größenangabe näher dran als Michael Crichton mit seinem Roman "Dinopark" und Steven Spielberg mit der Verfilmung dessen als "Jurassic Park". Aber die Raptoren in Buch und Film lehnen sich auch eher an dem deutlich größeren Deinonychus an. Ich könnte das ja nochmal in einem Bild verdeutlichen:
Verwandte Dromaeosauriden im Vergleich: Velociraptor, Deinonychus, Utahraptor Dieser ungefähr schwangroße Raubsaurier, der mit seiner abgespreizten Kralle auf Beute losging, ist durch diese Filme weltberühmt geworden. Bis dahin fristete er ein unbedeutendes Dasein im Vergleich zu den Giganten, wie T-Rex, Brachio und Triceratops. Letzterer fehlt in der Auszeichnung völlig.
Lebendrekonstruktion von Velociraptor Im Jahre 2007 wurden an einem gut erhaltenen Vorderarmknochen von Velociraptor Ansätze für Federkiele gefunden, womit eine Befiederung bei Velociraptor bestätigt ist.
Mit "Schleisch" meine ich übrigens Fleisch. Ich kann heute nicht mehr rekonstruieren, warum ich das so dermaßen falsch geschrieben habe.
Einer fehlt noch, der "Alosaurus".
Wie beim "Stegosaurus" handelt es sich um eine fehlerhafte Deklarierung.
Der abgebildete Saurier passt zu den Pachycephalosauria, auch als Dickkopfsaurier bekannt, eine ganze Familie von Sauriern zweibeinigen mit kräftigen Läufen und einem auffallend verdickten Schädeldach.
1. Bild: Schädel von Prenocephale
2. Bild: Rekonstruktion von Pachycephalosaurus
3. Bild: Schädel von Dracorex Das jetzt nur 3 Beispiele aus der Gruppe. Ist euch aufgefallen, wie unglaublich nah der letzte Schädel dem typischen Bild eines Drachen kommt?
Egal. Wichtig ist der erste. Denn der passt am ehesten zum Aussehen des gemalten Dinos.
Prenocephale lebte vor 76,4 bis 69,9 Mio. Jahren, hatte eine Körperlänge von geschätzten 2,4 Meter. Damit war er nur ein wenig größer als ein Velociraptor. Wozu allerdings die dicke Schädeldecke diente, ist heute noch umstritten. Wurden damit wirklich Rammstöße gegen den Kopf oder den Rumpf des Gegners durchgeführt wurden oder diente es nur der Schau und der Werbung?
Da bei den verwandten Stegoceras ein Geschlechtsdimorphismus hinsichtlich der Form des Schädels erkennbar ist, wurde die Vermutung aufgestellt, dass diese Struktur zur Interaktion mit Artgenossen und nicht zur Verteidigung gegenüber Fressfeinden eingesetzt wurde. Das scheint heute den meisten am plausibelsten. Die populärerer Variante ist natür der Kampf, ähnlich wie Widder, Steinbock oder Hirsch.
Aber ein "Alosaurus" ist es in keinem Fall. Der echte Allosaurus sieht nämlich so aus:
Lebendrekonstruktion Ein bisschen wie der Bruder vom T-Rex.
Und Überraschung: Obwohl er etwas kleiner ist (11-12 Meter Körperlänge, 3-5 Meter hoch und etwa 1,5 Tonnen schwer) ist er der große Bruder. Denn er lebte fast 90 Millionen Jahre früher (vor 157,3 bis 145 Mio. Jahren).
Den schmalen Kopf dieses Sauriers zierten zwei große Höcker über den Augen. Der insgesamt recht große Schädel besitzt, wie bei Theropoden üblich, große Öffnungen, von denen einige durch luftgefüllte Hohlräume entstanden. Somit besteht er nicht aus einem massiven Knochen und war dadurch wesentlich leichter. Der Hals war sehr kräftig und äußerst beweglich. Das Tier bewegte sich nur auf den Hinterbeinen fort. Auch die relativ kurzen Arme waren sehr kräftig und endeten in einer dreifingerigen Hand mit scharfen Krallen. Die Hinterbeine waren lang, Allosaurus war ein Zehengänger wie alle Theropoden. Ein langer Schwanz balancierte den Körper auf den Hinterbeinen aus. Alles also wie beim T-Rex.
Die Thesen über die Lebensweise von Allosaurus gehen auseinander. Einige wenige Paläontologen sehen in Allosaurus fragilis einen erfolgreichen Aasfresser, andere einen gewandten Jäger, der in Gruppen auch große Sauropoden erlegen konnte. Die leichte Bauweise mit kräftigen Hinterbeinen spricht dabei eher für einen Jäger. Dies wird auch von Untersuchungen des Schädels unterstützt, nach denen dieser für sehr hohe Belastungen ausgelegt ist. Solche Belastungen treten beim reinen Zerkauen eines Kadavers nicht auf, wohl aber bei der Jagd auf ein lebendes Tier. Hinweise auf ein möglicherweise geselliges Jagdverhalten in Gruppen gibt es zum einen durch Funde von mehreren Tieren in einer Fundstelle (z. B. im Cleveland-Lloyd Quarry) als auch durch Funde von Fußspuren mehrerer großer Theropoden, die offenbar gemeinsam liefen. Allerdings sind beides keine gesicherten Beweise für ein Gruppenverhalten, da sich die Skelettansammlungen auch anders erklären lassen und die Spuren nicht sicher Allosaurus zugeordnet werden können. Im Gegensatz dazu ist eine Gruppenbildung beim T-Rex gänzlich unbekannt.
Allosaurus lebte zur selben Zeit wie Stegosaurus, Brachiosaurus und Diplodocus in der Morrison-Formation in Nordamerika. Die Morrison-Formation repräsentiert einen eher offenen und trockenen Lebensraum mit großen Flüssen, Überschwemmungsebenen und kleinen Seen. Als potentielle Nahrungskonkurrenten von Allosaurus kommen die ebenfalls in dieser Formation vorkommenden großen Theropoden Torvosaurus, Ceratosaurus und Marshosaurus in Frage. Zumindest existieren für diese Taxa mehrfache Nachweise für eine zeitliche und räumliche Koexistenz im Ablagerungsraum der Morrison-Formation. Kleinere Theropoden der Morrison-Formation, wie etwa Ornitholestes oder Coelurus, konkurrierten dagegen höchstens mit Jungtieren und gehörten bei ausgewachsenen Allosauriern eher auf die Speisekarte.
Ich lege euch "The Ballad of Big Al" (#1) ans Herz. Das ist eine wunderschöne BBC-Doku über das rekonstruierte Leben zwei der bekanntesten Überreste von Allosaurus Big Al und Big-Al2.
Auch wenn ich diesmal die Analyse nicht als solche bezeichnet habe, gibt es hier ein ...
Fazit2 von 4 Sauriern sind nicht korrekt benannt. Aber alle 6 weisen an Gigantomanie reichende Fantastereien auf. Alle sind noch größer als ihre Orginale. Ich denke, auch das ist dem Alter und dem mangelndem Wissen des Autors geschuldet.
#1 Die Geschichte von Big Al: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Geschichte_von_Big_Al
("5 Jahre später ... " überholt. Das ging schnell.)