Die Superkatzen: Good old Stories




Unterhaltungsliteratur in ihren verschiedenen Formen, wie beispielsweise Romane, Erzählungen, Kurzgeschichten, Berichte, Märchen und Sagen

Die Superkatzen: Good old Stories

Beitragvon almafan » Mo 13. Sep 2021, 14:49

Die Superkatzen

Ja, ihr lest richtig.

Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, meine ganz alten Geschichten (beginnend 1993) wieder herauszukramen und euch zu präsentieren. Meine Familienmitglieder kennen diese Geschichten vermutlich noch, auch wenn es schon gefühlte Ewigkeiten her ist, dass sie gelesen wurden. In einer Anwandlung aus Nostalgie und dem stätigen Prozess der Neukonzipierung stelle ich euch eine Geschichte vor, die mich praktisch schon mein ganzes Leben lang begleitet. Ich habe für sie Computerspiele erdacht, "Zeitungen" geschrieben und mehrere Konzepte für einen ganzen Geschichtenzyklus erarbeitet.
Diese Welt habe ich mir bereits im zarten Alter von 3 Jahren erdacht, ausgestaltet aber erst mit 8 Jahren. Da war ich in der 2. Klasse und konnte gerade so schreiben. Ich habe die Helden und auch die Schurken aus meinen Legosteinen nachgebaut und ihre Abenteuer nachgestellt. Großartige Zeiten waren das.

Fertiggestellt habe ich mein erstes "Buch" 1995.
Das Wort steht deshalb in Anführungszeichen, weil es sich um ein schmales A5-Schreibheft handelt, wie es auch im Schulunterricht der Grundschule eingesetzt wird. Phänomenale 32 Seiten (abzgl. Intro, Inhaltsverzeichnis und Outro) voller Abenteuer, entstanden in der Großhirn eines Vorpupertären. Das erste Heft hat einen Entwicklunsgzeitraum von ca. 2 Jahren hinter sich und wird seitdem von Wohnung zu Wohnung mitgeschleppt.

Die Veröffentlichung meiner alten Geschichten findet in Etappen statt. Daher gibt es auch hier ein ...


Inhaltsverzeichnis


Die Geschichten von den Superkatzen - Band I
Niedergeschrieben wurden diese ältesten erhalten
Geschichten zwischen den Jahren 1993 und 1995.


VÖ: 14.09.2021: Teil 1: Einband, Lucky, Figuren und Inhaltsverzeichnis
VÖ: 15.09.2021: Teil 2: Die Schneelawinen
VÖ: 16.09.2021: Teil 3: Die Karate-Bande
VÖ: 17.09.2021: Teil 4: Der bedrohte Wald
VÖ: 18.09.2021: Teil 5: Der Walfänger
VÖ: 19.09.2021: Teil 6: Der falsche Lucky
VÖ: 20.09.2021: Teil 7: Der geheime Schmuggler
VÖ: 21.09.2021: Teil 8: Die Mitternacht
VÖ: 22.09.2021: Teil 9: Der Totenkopf
VÖ: 23.09.2021: Teil 10: Der Roboterdino
VÖ: 24.09.2021: Teil 11: Die Kopie der Diamantennixe
VÖ: 26.09.2021: Teil 12: Dinohinweis und Dinogröße
VÖ: 27.09.2021: Teil 13: Entstehung der Erde (Part I)
VÖ: 01.10.2021: Teil 13: Entstehung der Erde (Part II)
VÖ: 04.10.2021: Teil 14: Die Kontinente
VÖ: 05.10.2021: Teil 15: Weißwasser
VÖ: 06.10.2021: Teil 16: Grumbach
VÖ: 15.10.2021: Teil 17: Abschluss
Die Geschichten der SK's - Band II
Aufgemalt wurden diese Geschichten
Ende 1998 - Anfang 1999.


VÖ: 09.10.2022: Teil 1: Einband, Protagonisten
VÖ: 12.10.2022: Teil 2: Nikita LaChance
VÖ: 27.11.2022: Teil 3: Die Gegner und das Inhaltsverzeichnis
VÖ: 16.02.2023: Teil 4: Eine zu rasante Fahrt
VÖ: 22.02.2023: Teil 5: Neuer Feind Mutant
VÖ: 28.03.2023: Teil 6: Lucky's Training
VÖ: 31.03.2023: Teil 7: Neuer Feind Roboter
VÖ: 04.04.2023: Teil 8: Was Frauen so durchhalten
VÖ: 06.04.2023: Teil 9: Abschluss
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"If the biggest problem that you're having in the twenty-first century involves
what other people's genitals look like, and what they're doing with those genitals
in the presence of other consenting adults, you may need to reevaluate your
priorities." - Forrest Valkai


("Wenn das größte Problem, das du im 21. Jahrhundert hast, darin besteht, wie
anderer Leute Genitalien aussehen und was diese damit in Gegenwart anderer
Erwachsener mit deren Einverständnis machen, musst du möglicherweise deine
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Re: Die Superkatzen: Good old Stories

Beitragvon almafan » Di 14. Sep 2021, 09:02

Die Geschichten von den Superkatzen - Band I (Teil 1: Einband, Lucky, Figuren und Inhaltsverzeichnis)


Die Superkatzen Band 1 Einband

Wie ihr seht, handelt es sich um ein liniertes Schreibheft, wie sie von Herlitz und Co. tausendfach hergestellt werden.
Überschrieben mit dem Titel "Die Geschichten von den Superkatzen".
Warum Superkatzen?
Ich fand Katzen schon immer faszinierend. Sind elegante Tiere mit einem starken Eigensinn. Sie waren als Helden einfach greifbar, weil unsere Haustiere in der Regel Katzen waren. Ich kannte damals die Thundercats noch nicht. Und generell ist das Setting bei diesen ja auch anders angesetzt. Es ist tatsächlich eine von Kinder- und Jugendserien unbeeinflusste Idee gewesen.



Die Superkatzen Band 1 - 1. Doppelseite

Die mächtigste Superkatze fing als Bündel an, als Waisenkind. Auf dem Bild ist er maximal ein paar Tage alt und noch blind.
Zu diesem Zeitpunkt hatten wir eine weitere Katze im Haus. Aus einem Tierheim haben wir Bussy gehabt.
Die ursprüngliche Formation der Superkatzen war ein Trio. Susi unsere Hauskatze in Zittau, sowie zwei bis dahin namenlose Sidekicks. Susi zeichnete sich schon immer durch enorme Stärke aus, sie ist das Superman-(oder eher Hulk-)Äquivalent der Truppe. Die Sidekicks beherrschten von Anfang an Kungfu und Karate, waren in der Ninja-/Samurai-Ecke angesiedelt. Ein 8 Jähriger macht da keine großen Differenzierungen.
In Weißwasser lief uns Susi weg und wir holten Bussy ins Haus. Um die Zeit herum lernte ich die Hauskatzen meiner Tante kennen, die Mutter und Sohn waren: Mautz und Felix. Aus dem Trio wurde ein Quartett. Susi war die starke Anführerin, Bussy die Revolverdame, Mautz der Ninja und Felix der Techniker. Dann kam Lucky. Aus dem Quartett wurde ein Quintett. Susi war nach wie vor die Anführerin, doch der neue Held, der etwas unkonventionellere Wege ging, war Lucky.
In der Zeit habe ich angefangen, die losen Geschichten in einem Heft zusammenzutragen. Alles was vor diesem Heft geschehen ist, kann ich nicht mehr rekonstruieren. Es ist weg. Ebenso die "NZN", die "Neuen Zittauer Nachrichten", eine selbsterdachte Zeitung, die über die Welt der Superkatzen als eine Art Nachrichtenzeitung berichtet, inklusive Sportergebnissen, Wetterbericht und Werbung. Die Redaktion dieser Zeitung habe ich mit meinem Bruder CoDii zusammen gemacht. Seine Figuren, meine Figuren und die von EmoDav bildeten eine Art "Marvel-Multiversum" in winzigklein, bevor wir das Wort oder den Verlag überhaupt kannten. Und so erschienen alle Helden, Schurken und erdachten Events in dieser Zeitung, die bereits deutlich detaillierter über den Zeitrahmen berichtet hat, als es dieses Heft getan hat. Aller Anfang ist simpel.

Wie jede Heldengeschichte braucht es die guten Protagonisten und die bösen Antagonisten.
Bereits hier sind mehr Personen aufgelistet, als es im Quintett geplant waren. Das Team bestand aus Susi (mit einem Alter von 20 Menschenjahren) angegeben, Lucky (niedliche 2), Felix (knuffige 3), Mautz (die immerhin 17 ist), der "Hund" Blitz (auch 2) und der "Shifh" Tanwigs. Wie jeder Superheld haben nämlich auch die Superkatzen eine Art Verbindungsmann zu den "Normalos" und das ist hier Sheriff/Chief Tanwigs (so wird's korrekt geschrieben). Die Altersangaben waren wirklich so gedacht. Es handelt sich ja um Katzen, die wie Menschen gehen, reden und handeln. Also wurden ihre Lebenjahre, wie unsere gezählt. Dass heißt im Umkehrschluss, dass der supermächtige Lucky und sein erster Kinderfreund Felix gerademal Kindergrippenalter hatten, als es auf gefährliche Gangsterjagd ging.
Der Hund war im Grunde auch kein richtiger Hund, aber irgendwie doch. Er hatte ebenfalls Superkräfte: Magnetismus. Also der X-Men Magneto auf 4 Beinen mit kalter Schnauze. Nur, dass ich die X-Men damals noch nicht kannte. Die Kräfte der anderen differenzierten sich auch nach und nach aus: Susi war nach wie vor die superstarke, Bussy die präzise Schützin, Mautz schwang nun ihre Schwerter und Felix seine Nun-Chakus. Lucky war nach wie vor etwas farblos, aber schnell und kampferprobt. Das passte alles nicht zu den Altersangaben, aber das ist ja auch eine Geschichte eines 8/9-jährigen. Ein Team aus 5 Superkatzen und ihrem treuen Hund.

Und die Bösewichte:
Die waren klar definiert. Professor C war im Grunde nicht viel anders gerichtet, als all die bösen Supergenies, die mit ihren abstrusen Konstruktionen den Weltfrieden bedrohen, bzw. die Weltherrschaft anstreben. Auch der "Sheff" C (korrekter C-Chef in späteren Heftchen) ist in diese Richtung gestellt, aber im Grunde ist er in diesem Heft fast ohne Einsatz. Er und der Professor sind in gesetzterem Alter, was ihre intellektuelle Reife gegenüber ihren Untergebenen andeuten soll. "Feuermann", "Fesmann" und "Backermann" (korrekter "Fireman", "Faceman" und "Baggerman") sollen die loyalen Capos sein, die für den C-Chef die Drecksarbeit machen. Der eine ist Pyromane, der zweite der smarte Schönling, der dritte der Mann fürs Grobe. Aber auch die sind in diesem Heft im Grunde mit jedem Lakaien austauschbar, weil ihre besonderen Fähigkeiten und Gebiete überhaupt nicht angesprochen werden. Und dann haben wir noch die halbunabhänige Karatebande. In den 80ern und 90ern brauchte jeder einen Karategegner. Aber auch die waren bloße Statisten ohne nennenswerten Einsatz.

Wie zu erkennen ist, sollten alle Abenteuer in und um Zittau stattfinden und im Jahre 2200 spielen.
Ninjas und Samurais, Außerirdische und böse Banden im futuristischen Setting ... woher kennen wir sowas?



Die Superkatzen Band 1 - 2. Doppelseite

Folgende 16 Geschichten wurden in diesem Heft behandelt. Wobei nur die ersten 10 wirklich Geschichten zu den Superkatzen waren, die anderen 6 völlig ab vom Thema waren. Falls ihr es nicht lesen könnt: Ich schreibe den Inhalt der Seiten hier noch einmal auf (mit korrigierter Rechtschreibung).

"Die Schneelawinen"
"Die Karate-Bande"
"Der bedrohte Wald"
"Der Walfänger"
"Der falsche Lucky"
"Der geheime Schmuggler"
"Die Mitternacht"
"Der Totenkopf"
"Der Roboterdino"
"Die Kopie von der Diamantennixe"

That' it. Das sind die ersten Abendteuer der Superkatzen. Diese werde ich im Laufe der nächsten Wochen veröffentlichen und rezensieren. Die folgenden 6 Kapitel im Heft sind völlig anderen Sachen gewidmet.

"Dinohinweis"
"Dinogröße"
"Endstehung der Erde"
"Die Kontinente"
"Weißwasser"
"Grumbach"

Auch über diese Seiten werde ich referieren und so manche Geschichte aus meiner Kindheit zum Besten geben.
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what other people's genitals look like, and what they're doing with those genitals
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("Wenn das größte Problem, das du im 21. Jahrhundert hast, darin besteht, wie
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Re: Die Superkatzen: Good old Stories

Beitragvon almafan » Di 14. Sep 2021, 23:46

Die Geschichten von den Superkatzen - Band I (Teil 2: Die Schneelawinen)

Heute widmen wir uns der ältesten erhalten Geschichte über die Superkatzen. Gleichzeitig ist es auch der erste Versuch einer "Origin", wie man Neudeutsch zu Herkunftsgeschichte sagt. Klassisch beginnt jedes Abenteuer mit einer Überschrift. Ich habe mir die Frechheit erlaubt, die Rechtschreibung zu korrigieren. Ihr könnt, wie oben auch schon jedes Bild anklicken, um es in voller Größe zu sehen.

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Die Superkatzen Band 1 - 3. und 4. Doppelseite

Um den Lesefluss nicht zu unterbrechen, kommt der Text hier noch einmal zusammengefasst:

Die Schneelawinen
An einem Tag hatte Professor C vor, eine Lawine auf Zittau niedergehen zu lassen und zu zerstören. Die Superkatzen ahnten noch nichts von dem. Da kam die C-Bande mit einer Neuigkeit. Die Leute aus Zittau sollen 100 Millionen DM an Professor C übergeben. In der Nacht kam ein Raumschiff und sechs fünf starke Katzen und ein Hund. Susi, Bussy, Lucky, Felix, Mautz und Blitz, der Hund. Am Tag mietenten sie (Superkatzen) ein Haus. Sie kämpften gegen das Böse. [Bild vom Raumschiff] Am nächsten Tag kam die erste Lawine. Zittau hat schon 100 Tausend zusammen. Die Superkatzen suchen schon Professor C. Da kam die zweite Lawine runter. Die Superkatzen haben ein Spur. Denn Bussy weiß, dass der Schnee von der Lausche kommt und die Superkatzen rennen zur Lausche. Ganz oben ist das Laboratorium von Professor C. Da kommt die C-Bande, aber sie haben keine Chance. Die C-Bande ist gefangen und Sheriff Tanwigs ist da. Professor C will abhauen doch Blitz mit seinen Kräften lässt ihn schweben. Susi schnappt ihn. [Bild vom Endkampf] ENDE.

Dieser Anbsatz ist es: Die ganze Geschichte, inklusive Origin der Helden.

Analyse

Wir müssen immernoch beachten, dass dies die einfache Darstellung eines Grundschülers ist.
Doch aus heutiger Perspektive gibt es zu viele Ungereimtheiten.

Professor C wird nicht als Bösewicht eingeführt, er ist einfach da. Seine Bedrohung ist unmittelbar und überhöht, ähnlich wie die der klassischen Bond-Gegner. Allerdings bin ich nicht Ian Fleming, der tatsächlich ein paar brauchbare Agenten-Romane geschrieben hat, sondern ein kleines Licht, das damals zudem auch noch sehr jung war. Wir wissen einzig, dass es Professor C's Motivation ist, an möglichst viel Cash heran zukommen. Wir wissen nicht, was er damit machen will, wofür er es braucht und warum er eine kleine Stadt im Talkessel einer abgelegenen Berggegend bedroht und gerade von dieser Stadt 100 Millionen DM möchte. Ganz zu Anfang ist nichtmal klar, dass Geld seine Motivation ist. Es liest sich eher wie pure Zerstörungslust.
DM muss ich insbesondere den Jüngeren unter euch wohl besser noch erklären. Die Deutsche Mark (abgekürzt DM, umgangssprachlich auch D-Mark oder kurz Mark) war von 1948 bis 2001 die offizielle Währung in der Bundesrepublik Deutschland (bzw. vor deren Gründung in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands und den westlichen Sektoren Berlins). Eine Deutsche Mark war unterteilt in einhundert Pfennig. Davon schlummern noch unter Kopfkissen, in Socken und Schubladen ca. 12,38 Milliarden herum. Das sind etwa 5,1 % der Umlaufmenge des Jahres 2000.
1998 war sie etwa 0,56 US-Dollar-Cent bzw. 0,51 Euro-Cent.
Das heißt, Professor C verlangt rund 50 Millionen Euro von einer kleineren Mittelstadt mit heute ca. 24.000 Einwohnern (1950 historischer Höchststand mit 47.000, 1995 29.500). Ist ja allerhand. Der Landkreis Görlitz hat im Jahr 2013 ein Bruttoinlandprodukt von 6,466 Milliarden Euro erwirtschaftet (Sachsen 104,7 Milliarden) (#1). Zittau hat ca. 1/10 der Einwohner des Landkreises. Wir bekommen einen Näherungswert von ca. 650 Millionen Euro Bruttoinlandprodukt für die kleine Stadt. Klingt danach als ob man, die 50 Mille für den Professor locker aus dem Ärmel schütteln kann. Aber mitnichten!
Denn von dem Geld muss ja einiges bezahlt werden: Zu allererst handelt es sich ja lediglich um die Wirtschaftsleistung, also den Output an möglichen wirtschaftlichen Gütern und Dienstleistungen. Wir müssen also die Ausgaben für die Produktion, die Arbeitskräfte, die Materialen und so weiter noch abziehen, ebenso Steuern und Abgaben. Die imposante Zahl schrumpft dann schnell auf ein deutlich weniger beeindruckendes Maß zusammen. Und von diesem Rest muss die Infrastruktur und die Bildung der Region am Laufen gehalten werden, z.B. die Hochschule Zittau/Görlitz, Bibliotheken, Feuerwehren oder das Straßennetz, die öffentlichen Plätze, etc. Ein unerwarteter Posten von 50 Millionen Euro bringt den ganzen Haushalt gewaltig durcheinander.
Die Zukunft könnte noch ein wenig trostloser sein. Die Wirtschafts- und Bevölkerungsprognosen der Region sehen jetzt nicht wirklich goldig aus. Es ist mit einem starken Rückgang bei beidem zu rechnen. Im Jahre 2200 steht an der Stelle meiner utopisierten Geburtsstadt wohl kaum mehr als eine Ansammlung von Dörfern und verfallenen alten Fabrikanlagen. Dazwischen mit Glück noch 10.000 Einwohner, die meisten im Rentenalter, falls es dieses Sozialsystem noch gibt.
Das kann dem Bösewicht natürlich egal sein. Cash oder Lawine! Das ist die Auswahl, die er den Bürgern lässt.

Die Streichung des zweiten Satzes war wichtig. Man hätte sonst keine Herkunft der Superkatzen andeuten können. Denn sie wären, wie der böse Professor C einfach schon dagewesen.
Entgegen späterer Verläufe, sieht die Landung hier geplant und kontrolliert aus. Doch eine wirkliche Erklärung woher sie kommen und warum sie hier her kamen, gibt es nicht. Sie tauchen auf, mieten sich ein Haus - mit welchem Geld auch immer - und fangen einfach so an, dass Böse zu bekämpfen. Das impliziert, dass sie die Gepflogenheiten der Erdenbewohner schon kennen oder selbst welche sind. Das Wort "Raumschiff" wiederum lässt sich für uns eher mit Aliens von einem anderen Stern asoziieren. Ein wenig inkonsitent.
Am Meisten stört aber ihr sofortiger, unvermittelter und unbegründeter Einstieg in die Verbrechensbekämpfung. So wie die Superkatzen eingeführt wurden, hätte der gestrichene Satz auch stehen bleiben können und dafür die Origin gestrichen. Es hätte keinen Unterschied gemacht. Sie sind plötzlich da - von wer weiß woher - und legen los. Sie hätten genauso gut, schon da gewesen sein können.

Professor C, der einzig nennenswerte Bösewicht in dieser Geschichte, gibt kein Ultimatum, keinen Zeitraum an, wann die Stadt das Geld zusammenhaben soll und lässt ohne Vorwarnung einfach eine Lawine abgehen. Das führt zu weiteren Ungereimtheiten, aber dazu später mehr. Hier können wir erst einmal vermuten, dass der Professor doch nicht so geldgeil ist, sondern die Forderung nur als Vorwand nutzt. Es geht ihm vielleicht auch nur um die Erprobung seiner Lawinenmaschine oder womit er das Ganze auch immer auslöst. Der Leser erfährt nichts darüber. Auch ist es völlig offen, ob die Stadt getroffen wird und wenn ja, was für Schäden zu verzeichnen sind. Wurden Häuser verschüttet? Gab es Tote? Müssen Menschen geborgen werden? Wie gehen die Überlebenden mit der Katastrophe um? Nix. Es passiert einfach.
Ein hartes Urteil an einer Geschichte eines Kindes. Aber es könnte auch Independence Day 2 sein, den Kritiker wegen genau dem fehlenden Feingefühl zerrissen haben (#2). Der Konsens auf Rotten Tomato (nur 29% der Kritiker war überzeugt von dem Film) lautet, dass die visuellen Effekte zwar beeindruckend sind, aber es gegenüber dem Vorgänger an emotionaler Kraft fehle. Während der erste Teil Orte zeigte, die besonders das US-amerikanische Publikum wiedererkannte und auch einige Leute zeigte, kann der Zuschauer im zweiten Teil weder Orte noch Menschen kennenlernen, um die dementsprechend auch nicht trauern kann. Und genau das gleiche trifft auf diese Geschichte zu. Wir wissen nicht, welche Schäden die Lawinen anrichten.

Offenbar aber möchte die Stadt tatsächlich zahlen und wenn wir den Satz recht interpretieren, handelt es sich um eine Sammlung oder Spendenaktion. Obendrein sind sie mit dem Betrag deutlich unter den Zielvorgaben. Das wiederum würde aber auch leicht in das Bugdet einer Stadt dieser Größenordnung passen. Aber so eine Lawinenmaschine (oder so) mag teuer in der Herstellung gewesen sein.
Und das Versteck des Professors muss auch sehr gut gewählt sein. Das Zittauer Gebirge hat 11 nennenswerte Berge: Die Lausche (792,6 m), den Hochwald (749,5 m), den Jonsberg (653,1 m), den Buchberg (651,2 m), den Jánské kameny (604 m, deutsch: Johannisstein), den Töpfer (582 m), den Ameisenberg (575 m), den Heideberg (549,4 m), den Straßberg (537,6 m), den berühmten Oybin (514,5 m) und den Breiteberg (510,1 m). Dazu noch allerlei weitere Erhebungen mit teils geringerer Höhe.
Die zweite Lawine gibt den Hinweis, dass die Superkatzen vielleicht doch mal auf einem Berg nachschauen sollten. Clever, clever. Doch welcher. In meiner kindlichen Fantasie habe ich mich damals für den Höchsten entschieden. Jetzt kommt aber die bereits erwähnte weitere Ungereihmtheit zum Vorschein. Zwischen diesem höchsten Berg des Zittauer Gebirges und der Stadt, die er bedrohen soll, liegen 15 Kilometer Luftlinie und ein Gefälle von gerade einmal 550 Metern. Bevor eine Lawine Zittau erreicht, überrollt sie bereits Waltersdorf und Saalendorf, die an ihrem Fuße liegen, wahrscheinlich auch Jonsdorf. Auf ihrem Weg zur weit entfernten Stadt trifft sie auf Bertsdorf-Hörnitz und/oder Olbersdorf und muss auch noch den Olbersdorfer See überqueren. Der war bis 1991 noch ein Tagebauloch und wurde dann rekultiviert und renaturiert. Zwischen 1996 und 1999 wurde er geflutet. Zum Zeitpunkt der Niederschrift war es also noch ein in der Sanierung befindliches Loch. Am 3. Juni 1991 wurden die Sanierungsarbeiten im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen aufgenommen. Mehrere Altlastenflächen wurden saniert, Tagebaugebäude und -technik wurden rückgebaut und demontiert. Es wurden Uferzonen hergestellt, Stützschüttungen vorgenommen, Böschungen abgeflacht und ein umfangreiches Wegenetz hergestellt. 1999 wurde doch die Landesgartenschau unter dem Motto "Landschaft nach dem Bergbau" ausgetragen.
Das größte Problem für die Lawinen der Lausche werden aber wohl die anderen Berge im Umland darstellen. Denn westlich von Jonsdorf - und damit genau im Durchzugsgebiet einer imaginären Lawine auf dem Weg nach Zittau - ist der Doppelgipfel Buchberg (651 m) und Sonnenberg (627 m). Auch weitere Erhebung rund um Jonsdorf machen es den Schneemassen schwer. Die Lawine müsste also über Umwege erst Saalendorf zerstören, denn Waltersdorf hat ebenfalls Berge zwischne sich und Lausche, dann leicht bergauf nach Bertsdorf-Hörnitz und dann den Grundbach entlang kurz vor dem Olbersdorfer See nach Westen driftend über Pethau nach Zittau hereinbrechen. Das wäre die intelligenteste Lawine, die es jemals gegeben hätte.
Und ja, traditionell ist das Zittauer Gebirge ein beliebtes Wander-, Kletter- und Wintersportgebiet. Wintersport wird in allen vier Gebirgsgemeinden betrieben, vor allem Skilanglauf (gesamtes Gebiet), alpiner Skisport (Lausche, Oybin-Hain, Lückendorf), Rodeln (Hochwald) und Eissport (Jonsdorf). Doch die schneearmen Winter in den 1990er-Jahren haben den Ruf als schneesicheres Gebirge nachhaltig beschädigt. Mit der Errichtung der Eissporthalle in Jonsdorf Anfang der 1990er-Jahre wurde für die Urlaubsgäste ein Alternativangebot geschaffen. Das also überhaupt genug Schnee zur verfügung steht um auch nur eine Lawine, geschweige denn zwei abgehen zu lassen, darf bezweifelt werden.

Das Laboratorium auf der Lausche stellt natürlich ebenso eine Fars dar. Es ist eine Analogie zu all den einsamen Bergfestungen von Bösewichten überall in den Franchises dieser Welt. Aber es ist, bezogen auf die Geschichte schon sehr eindeutig. Warum sucht man überhaupt, wenn das "geheime" Versteck des Schurken so offensichtlich ist?
Der End"kampf" ist lächerlich und plötzlich taucht der Sheriff auf. Wofür auch immer? Und warum eigentlich ein Sheriff und nicht der Polizeihauptkommissar. Erstmal, weil das Wort doof klingt und zweitens, weil Sheriff cool klingt. Bei meiner großen Schrift würde ich für den Kommissar anderthalb Zeilen brauchen und dann kannte ich es damals vermutlich nicht einmal.

Fazit

Man merkt der Geschichte sehr deutlich ihr Alter an. Und auch das Alter und die Unerfahrenheit des Autors.
Ein Bösewicht, der einfach da ist, gejagt von Helden, die einfach auftauchen. Eine Stadt ohne Seele und eine Geschichte ohne Spannung. Garniert mit zwei Bleistiftzeichnungen und korrigiert dereinst von meiner Schwester.

Diese Reviews machen mir Spaß.
Freut euch auf "Die Karate-Bande".

#1 - Quelle: Statistisches Landamt Freistaat Sachsen
https://www.kreis-goerlitz.de/city_info/display/dokument/show.cfm?region_id=349&id=379868

#2 - Kritik: ID4: 4 reasons Independence Day 2 failed to live up to the original
https://redshirtsalwaysdie.com/2021/07/04/id4-4-reasons-independence-day-2-failed-to-live-up-to-the-original/
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Re: Die Superkatzen: Good old Stories

Beitragvon almafan » Mi 15. Sep 2021, 23:37

Die Geschichten von den Superkatzen - Band I (Teil 3: Die Karate-Bande)

Die zweite Geschichte dreht sich um neue Bösewichte und alte Bösewichte.


Die Superkatzen Band 1 - Die Karate Bande

Wie auch schon in der vorherigen Variante, fasse ich wieder zusammen:

Die Karate-Band
Die Karate-Bande machen Zittau zum Chaos. Die Superkatzen sind schon unterwegs. Bald darauf haben sie die Karate-Bande im Auge. Sheriff C kommt. "Duckt euch!", sagt Mautz. Susi sagt: "Wir müssen uns aufteilen. Mautz und Felix, ihr bleibt hier. Lucky und Bussy, ihr sagt es dem Sheriff Tanwigs und ich gehe zum Professor C. Und Blitz, du bleibst bei Felix. Felix, Mautz und Blitz kämpfen gegen die Karate-Bande. Susi zerstört das Laboratorium. Bussy und Lucky sagen dem Sheriff Bescheid und die Karate-Bande kommt hinter schwedische Gardinen. [Bild der Knastbrüder] ENDE

Analyse

Diese Geschichte ist noch einmal deutlich kürzer. Auf gerade einmal 2 Seiten tauchen die neuen Feinde auf und werden ohne Probleme dingfest gemacht. Und auch hier gibt es wieder Fehler. Diese sind diesmal schon aufgrund des Umfangs und der noch dünneren Beschreibung irgendwelcher Orte und Umstände geringer. Wir können nicht geografischen Wust schreiben, wenn wir keine Orte nennen.
Deutlich aufgefallen dürfte sein, dass es wieder keine Erklärung dafür gibt, was die Karate-Bande denn eigentlich so schlimmes macht. Zertrümmern sie Autos? Verprügeln sie Leute? Klauen sie Handtaschen? Lungern sie alkoholisiert vor Discountern und pöpeln vorbeikommende Einkäufer an? Wir wissen es nicht. Sie machen Chaos, was auch immer das heißt. Wir tippen jetzt einfach aufgrund des Namens der Gruppe, dass es irgendwas mit körperlicher Gewalt zu tun hat.

Das sie vom Sheriff C besucht werden dürfte auch merkwürdig anmuten. Ich kann es nicht mehr ganz rekonstruieren, aber ich gehe davon aus, dass es sich um eine falsche Korrektur handelt. Vielleicht einer Unleserlichkeit beim Orginaltext geschuldet. Es sollte wohl der Chef C sein. Sein Auftritt ist ebenso nebulös, wie die Aktionen der Karate-Bande selbst. Ist er ihr Chef und sie sollen wieder irgendwas furchtbar schlimmes machen? Ist er zu Besuch und will sich anschauen, was die C-Bande von denen lernen kann? Geht es um irgendwelche dreckigen Deals? Um Gebietsstreitigkeiten? Wir erfahren auch hier nichts. Weder in welchem Verhältnis sie zueinander stehen, noch warum die sich "hier" auch immer treffen. Wir erfahren auch nicht, wo "hier" ist. Vermutlich irgendwo in Zittau.
Vielleicht kommt nun auch die Frage auf, was es mit dem Chef C überhaupt auf sich hat. Was ist diese C-Bande? Warum gibt es einen Professor C? Ich kann es auch heute, mehr als 25 Jahre nach der Niederschrift auch nicht mehr erklären. Ich weiß, dass ich das dann für spätere Geschichten einfach übernommen habe. Es gab bis in die Geschichten, die ich in meiner Lehre 2000-2002 verfasste exakt diese gleichen Figuren, auch wenn sie nun ausgereifter und durch Zuwachs mehr wurden. Es gab schlicht keine Erklärung für das C. Ich vermute aber irgendwas zur Vereinheitlichung des Feindbildes. Eine Art Mafia im Team Rocket Style.

Als die Story dann Fahrt aufnimmt, gibt es weiteren Blödsinn. Warum ducken sich die Superkatzen? Warum auch immer sie sich verstecken, es ist in den nächsten Sätzen obsolet. Sie schalten die Gegner sowieso aus. Es geht ja nirgens darum, irgendwen auszuspionieren. Warum auch? Die Schuldigen stehen fest. Und genauso wird gehandelt. Und wenn die Karate-Bande und der Chef C so gefährlich sind, dass sich die Superkatzen lieber in Deckung begeben, warum trennen sie sich dann und lassen nur einen Teil ihrer Superhelden gegen die Truppe kämpfen?
Warum teilen sie sich überhaupt auf? Warum 2 Leute, die zum Sheriff rennen? Jeder Abzug verschlimmert die Situation. Und warum - verdammt nochmal - plättet Susi das Labor von Professor C? Was hat der denn hiermit zu tun? Er kommt in der ganzen Story nicht vor.

Wie auch beim Professor C im vorherigen Kapitel müssen wir uns als Leser denken, was die Fähigkeiten der Karate-Bande sind. So wie ersterer offenbar ein böses Genie ist, der mit schier unerschöpflichen Technikbaukästen allerlei Todesmaschinen erschafft, um die Welt zu zerstören oder zu unterjochen, scheinen die Mitglieder der Karate-Bande auf ihr Attribut Karate heruntergebrochen zu sein. Der Name soll selbsterklärend sein. Raufbolde und aggressive Draufgänger. Vermuten wir mal. Wir wissen es nicht.

Fazit

Auch die zweite Geschichte bietet keine Geschichte im eigentlich Sinn. Kein Wachstum der Helden. Kein Opfer, dass es zu schützen gilt. Keine Motivation des Bösen. Es ist nicht logisch und es nicht stichhaltig. Mein 9-jähriges Ich sollte sich jetzt mal schön schämen.
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Re: Die Superkatzen: Good old Stories

Beitragvon almafan » Do 16. Sep 2021, 23:02

Die Geschichten von den Superkatzen - Band I (Teil 4: Der bedrohte Wald)

Nochmal deutlich kürzer ist die dritte Geschichte. Sie betrifft sogar ein politisch-soziales Feld. Also kindlich aufgearbeitet. Aber immerhin.


Die Superkatzen Band 1 - Der bedrohte Wald

Auch hier möchte ich euch den Text nocheinmal in Computerisch darbieten:

Der bedrohte Wald
Ein Wald wird bedroht. Da kommt die C-Bande und hacken 10 Bäume ab. Susi ist in der Nähe und sieht alles. Sie ruft die anderen. Die kommen und gucken mit. Dann greifen sie an. Die C-Bande sitzt hinter schwedischen Gardinen. [Bild mit Knastis im Steinbruch] ENDE

Das wars. Das ist die ganze Geschichte.

Analyse

Den ersten Satz hätte man sich erstmal sparen können, denn offenbar ist es bereits Titel der Geschichte. Und obacht, obwohl die Geschichte so unfassbar kurz ist, bekommen wir zum aller ersten Mal überhaupt eine Information, was denn die Bösen überhaupt machen und echte Opfer. Auch wenn der ein oder andere jetzt aufschreit: "Das sind ja nur Bäume!" Stimmt erstmal, aber wir haben Opfer. Wir haben zwar niemanden, dessen Schicksal wir mit Kulleraugen verfolgen können und dem man wieder aufhelfen kann. Denn gefällt ist gefällt. Die kann man nicht wieder hinstellen, als sei nix gewesen. Wir haben damit also sogar überhaupt Verluste. Das ändert nun leider nichts daran, dass es "nur" Bäume sind.
Manch einer wird vielleicht auch bemängeln, dass 10 Bäume, die unerlaubt gefällt werden, wohl eher eine Sache für das Ordnungsamt. Doof, aber außer der Lokalzeitung wird es keinen interessieren. Offenbar war selbst meinen 9-jährigen Ich schon klar, dass das irgendwie falsch war. Also nicht, dass ich mich jetzt ikonisiere oder so. Aber es muss einen Grund geben, warum ich es so schlimm fand, dass die Helden meiner Kindheit dieses Unrecht bekämpfen und nicht Melanie mit ihrem Strafzettel und Sven mit der polizeilichen Zustellung im Briefkasten.

Wie das Ganze von Statten geht, ist natürlich wieder sehr holprig.
Warum ist Susi gerade in der Nähe? In der Nähe von was und wo? Wie ruft sie die anderen herbei und wenn Susi, eine absolute Vertrauensperson der anderen Superkatzen, warum schauen sie sich dieses Trauerspiel erst an, bevor sie eingreifen? Wollen sie herausfinden, ob es wirklich 10 Bäume sind? Oder wollen sie ausnutzen, dass sich die C-Bande an den Bäumen abgekämpft hat, damit der Angriff leichter ausfällt? Wenn sie Susis Aussage insofern Glauben schenken, dass sie sich überhaupt auf den Weg machen, dann sollten sie auch rasch zuschlagen und nicht so zögerlich, wie es die Geschichte uns weismacht.

Fazit

Der Spannungsbogen ist ähnlich phänomenal wie der, der anderen Geschichten.
Wie erfahren erneut nicht, warum die C-Bande das macht. Doch die fehlende Motivation sind wir ja schon gewohnt. Die Guten gewinnen und das zählt.
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"If the biggest problem that you're having in the twenty-first century involves
what other people's genitals look like, and what they're doing with those genitals
in the presence of other consenting adults, you may need to reevaluate your
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("Wenn das größte Problem, das du im 21. Jahrhundert hast, darin besteht, wie
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Re: Die Superkatzen: Good old Stories

Beitragvon almafan » Fr 17. Sep 2021, 23:25

Die Geschichten von den Superkatzen - Band I (Teil 5: Der Walfänger)

Auch die vierte Geschichte hat mit Umweltschutz zu tun.


Die Superkatzen Band 1 - Der Walfänger

Wieder fasse ich den Text unter den Bildern zusammen:

Der Walfänger
Ein Wal erzählt vom Walfänger. Kein Wal ist vor ihm sicher. Susi, die alles verstanden hatte, sagte: "Wir fesseln ihn schon." Am nächsten Tag holen die Superkatzen sich ein Boot, Angel und Helikopter und dann fliegen sie los. Am Ufer angekommen stürmen sie ins Boot, schwimmen los und fangen Fesmann [Bild wie die Superkatzen Fesmann angeln] und er sitzt im Gefängnis. [Bild wie jemand mit Pfeil und Bogen auf eine Zielscheibe schießt, mit Etagenbett zur Linken] [ENDE fehlt]

Auch diese Geschichte wird keinen Award für ausgefeilte Erzählstruktur bekommen. Ein Shakespeare ist es wahrlich nicht.

Analyse

Es beginnt bereits märchenhaft mit sprechenden Walen, deren Hauptthema die Bejagung durch den Menschen ist. Vermutlich ist das gar nicht so weit hergeholt. Wenn Alien die Menschen Stück für Stück dezimieren würden, dürfte das häufigste Gesprächsthema eigentlich klar sein. Auf gerade einmal 2 Seiten wird diese Geschichte ab diesem Satz abgehandelt. Sie ist damit ein bisschen länger, als jene um den Wald. Vielleicht habe ich im Fernsehen etwas über Walfänger und die brutale Tötung von diesen Meeresgeschöpfen gehört, dass mich dazu angeregt hat, diese Story niederzukritzeln.

Der Walfang ist international umstritten, da Wale und Delfine als besonders intelligente Tiere mit komplexem Sozialverhalten gelten, aber eben auch, ihre Bestände seit der Industrialisierung des Walfangs in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dramatisch geschrumpft sind. Viele Arten waren oder sind vom Aussterben bedroht. Walfang wird, durch internationale Abkommen, heute nur noch von wenigen Ländern betrieben.

Felszeichnungen und Knochenfunde im Süden der Koreanischen Halbinsel Bangu Dae (in der Nähe von Ulsan) belegen, dass schon vor 7000 Jahren Wale gejagt wurden. Russische und amerikanische Archäologen entdeckten diesen (bislang ältesten) Beleg für Walfang. Bei einer Ausgrabung auf der Tschuktschen Halbinsel fand man ein 3000 Jahre altes Stück Walross-Elfenbein, auf dem Szenen einer Waljagd eingeschnitzt sind. An der Ausgrabungsstätte entdeckte man auch Überreste mehrerer Wale sowie schwere Steinklingen, die möglicherweise für das Erlegen der Tiere genutzt wurden. Höhlenmalereien in Skandinavien belegen eine jahrtausendealte Praxis des Walfangs in Europa. Auch die Eskimos im nördlichen Polargebiet jagen traditionell Wale, etwa mit aus Kajaks geworfenen Speeren.

Im 12. Jahrhundert bejagten die Basken intensiv den kleinen Grindwal und den Atlantischen Nordkaper, der daraufhin in ihrer Region ausstarb. Der nordatlantische Grauwald ist um 1700 ausgestorben.

Der Tran des Wals war ein wichtiger Grundstoff für künstliche Beleuchtung. Daneben wurden aus ihm Seifen, Salben, Suppen, Farben, Gelatine oder Speisefette (z. B. Margarine) sowie Schuh- und Lederpflegemittel produziert. Walöl war ursprünglich nötig, um Nitroglycerin herzustellen. Noch nach dem Ersten Weltkrieg meinte die britische Armeeführung: "Ohne das Walöl wäre die Regierung nicht in der Lage gewesen, sowohl die Ernährungsschlacht als auch die Munitionsschlacht zu schlagen."
Der Pottwal wurde wegen des in seinem Kopf enthaltenen Walrats im 19. Jahrhundert besonders stark vor allem von amerikanischen Walfängern aus Nantucket gejagt und im Bestand dezimiert. Der Walrat eignet sich zur Herstellung von besonders hell brennenden Kerzen, Kosmetika und als Schmiermittel. Aus den Barten der Bartenwale, bevorzugt des Blauwals, wurde vom 17. Jahrhundert an Fischbein hergestellt, bis im 20. Jahrhundert steife aber elastische Kunststoffe (z. B. Nylon) sowie leichte Federedelstähle den tierischen Werkstoff ersetzten.
Der Walfang wird seit 1948 durch das Internationale Übereinkommen zur Regelung des Walfangs geregelt. Es werden unter anderem Fangquoten festgesetzt. Die Anpassungen der Quoten und Definition von Schutzzonen erfolgen durch die 1946 gegründete Internationale Walfangkommission (IWC). Von dem in den 60ern erschienenen Buch "Grenzen des Wachstums", das in Deutschland die folgende Jugendgeneration stark beeinflusste und den Umweltgedanken und auch den Tierschutz im Allgemeinwissen der Bevölkerung verankerte, wusste ich nichts. Auf der passenden Wikipedia-Seite gibt es noch eine hübsche Ausführung zum Moratorium und eine bunte Karte, wo Walfang mittlerweile verboten ist und wo nicht.
Um die desolate Lage der Wale wusste ich nichts. Dennoch schien das Thema damals schon für mich präsent gewesen zu sein. Also müssen meine Helden einschreiten.

Die Ärzte - Rettet die Wale (2006, Bäst of)

Ihr habt bestimmt gerade was Besseres zu tun, als mir zuzuhören!
Ihr seid bestimmt damit beschäftigt euer Hirn völlig zu zerstören.
Doch diesmal ist es ernst. Diesmal ist es wirklich wichtig!
Passt schön auf, fahrt vorsichtig und

Rettet die Wale, ohoh
Rettet die Wale, ohoh
Rettet die Wale, ohoh
Rettet die Wale, ohoh

Ihr sitzt bestimmt den ganzen Tag am Bildschirm und ihr surft durchs Internet!
Ihr sucht noch immer nach dem preisgünstigsten Anbieter von Kinderfett.
Doch dieses Mal sind Lichterketten einfach nicht genug.
Ich bitte Euch, seid so gut und

Rettet die Wale, ohoh (yeah, yeah, yeah)
Rettet die Wale, ohoh (yeah, yeah)
Rettet die Wale, ohoh (yeah, yeah, yeah)
Rettet die Wale, ohoh (yeah, yeah)

Jetzt denkt ihr sicher "Was ist bloß mit 'Die Ärzte' los?
Sind die jetzt plötzlich auch Ökos?
Haben die lange Haare? Leben auf dem Bauernhof?
Sind die doof? Sind die doof? Sind die doof, doof, doof, doof?"
Nein, hier geht es um viel mehr!
Wale sind die größten Sympathieträger!
Ja, hier geht es ums Prinzip (Prinzip)!
Wir haben Wale, wir haben Wale einfach lieb!

Rettet die Wale, ohoh (yeah, yeah, yeah)
Rettet die Wale, ohoh (yeah, yeah)
Rettet die Wale, ohoh (yeah, yeah, yeah)
Rettet die Wale und schaltet die Atomkraftwerke aus!

Die Begründung, warum ich mich damit beschäftigt habe, ist zwar nicht dem Sympathieträger geschuldet, aber auf sowas wäre ich als kleiner Wurschtel vermutlich auch nicht allein gekommen.

Im Gegensatz zur Warterei bei dem bedrohten Wald, scheint hier alles ganz schnell zu gehen. Auch wenn sie erst am nächsten Tag starten, sie tun es mit einem raschen Hubschrauberflug, nicht mit einer ewigen Autofahrt. Sie spazieren nicht zum Boot, sie stürmen es. Und im Bild können wir erkennen, wofür sie die Angel brauchen.
Was wir abermals nicht haben, ist eine Begründung, warum der Bösewicht überhaupt die Wale fängt und warum dieser eine Heinzelmann einen solchen Einsatz rechtfertigt, die abertausenden anderen Walfänger aber nicht. Was macht Facemann ("Fesmann") mit den gefangenen Walen? Gibt es in der Zukunft noch Walfang? Fällt Faceman deswegen so auf, weil es keine anderen Walfänger mehr gibt? Hat sich die Population der heute bejagten Tiere nicht derart erholt, dass dieser einzelne Walfänger ein derartiges Problem darstellt? Hat der Wal vielleicht gelogen und Faceman (der nur ganz zufällig den Spitznamen von Templeton Peck aus dem A-Team hat) hat gar nichts Böses vor. Es wird noch nicht einmal geklärt, dass er etwas macht. Er ist auf seinem Schiff/Boot/Yacht und schippert herum, bevor die Superkatzen ihn einfangen. Im Grunde ist nicht einmal sicher, dass er der Typ ist, von dem der Wal spricht.

Es ist ein bisschen, wie bei der Karate-Bande, wo das Labor des unbeteiligten Professor C von Susi zerstört wird. Er steht auf Seite 1 bei den Bösen, also muss er es sein.

Fazit

Weniger spannend als eine Folge von Captain Planet, aber genauso gut zur Umwelt.
Gut und Böse sind vorgegeben, es gibt keine Charakterentwicklung. Es gibt keine Schuldfrage, weil die Schuld bereits geklärt ist.

Zwei "Folgen" lang waren wir damit bei Captain Planet. Ich kannte die Serie damals - so glaube ich mich recht zu erinnern - noch nicht. Könnte aber sein, dass es doch so war. Seit 1992 wurde sie auch in Deutschland gezeigt. Allerdings hatte ich damals nicht so viel Fernsehkonsum, wie später dann. Ich denke, ich habe die Serie erst nach meinem Umzug in Kindertagen gesehen. Von daher sind die beiden Geschichten zuvor vermutlich ohne Einflüsse entstanden. Ich weiß noch, dass dieses von mir geschriebene Heft lange unvollendet herumlag. Sind diese und die letzte Geschichte vor meinem Umzug geschrieben worden, dann sind sie wohl ohne Kenntnis von Captain Planet verfasst worden. Für die Zeit nach meinem Umzug, würde ich dafür nicht mehr die Hand ins Feuer legen.
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Re: Die Superkatzen: Good old Stories

Beitragvon almafan » So 19. Sep 2021, 00:07

Die Geschichten von den Superkatzen - Band I (Teil 6: Der falsche Lucky)

Die fünfte Geschichte klingt ein wenig nach den Drei Fragezeichen. Es gibt tatsächlich eine Geschichte, die "Die falschen Detektive" heißt. Kannte ich früher zwar auch nicht, aber egal.


Die Superkatzen Band 1 - Der falsche Lucky

Zusammengefasst:

Der falsche Lucky
Lucky wird gefangen gehalten und Backermann nimmt seinen Platz ein. "Da spinnt was mit dem Walky-Talky.", sagt Susi. Der falsche Lucky kommt und sagt: "Ich habe es zur Werkstadt gebracht." Blitz rückt an den falschen Lucky und sagt Susi, dass das der falsche Lucky ist. Bussy, die alles mitgehört hat, rennt zu dem richtigen Lucky und befreit ihn. Die zwei Superkatzen kämpfen gegen die C-Bande. Der falsche Lucky und die C-Bande sitzen im Gefängnis [Bild von doppelstöckiger Pritsche, 3 Insassen, wovon einer Bogen schießt] ENDE

Auch diese Geschichte steckt voller Logiklücken und Plot Holes.

Analyse

Nach Captain Planet nun also die Drei Fragezeichen. Also zumindest von der Thematik her. Denn auch wenn ich mir bei der möglichen Einflussnahme bei den zwei Geschichten zuvor nicht sicher bin, jetzt ist es ziemlich klar. Ich habe noch nie ein Abenteuer der Drei Fragezeichen gelesen.

Eine Geschichte um Spionage, Identitätenklau und Lug und Trug. Eigentlich richtig gut, um auf mehrere Seiten ausgerollt zu werden. Aber mein kindliches Ich war da anderer Meinung. Das muss doch auch in 7 Sätzen abzuhandeln sein.
Wir starten erneut mir einer bereits vorgegebenen Situation. Die Superkräfte von Lucky waren in den alten Geschichten lange nicht die, die er in den aktuellen Versionen haben würde. Außerdem wird er auf Seite 1 mit einem Alter von 2 Jahren angegeben. Und bereits hier knickt die Logik ein. Backermann wurde dort als 33-jähriger Mann vorgestellt. Wie soll das gehen? Er muss extrem kleinwüchsig sein. Das wiederum würde nicht zu seiner erdachten Rolle eines grobschlächtigen Aufräumers passen. Damit will ich die vermutlich kleine Gruppe der unterwachsenen Schläger nicht beleidigen, aber sonderlich wahrscheinlich ist dieser Mix ja eher nicht. Schon gar nicht, wenn man bedenkt, wie jung ich war, als ich das aufgeschrieben habe.

Egal, das ignorieren wir mal. Auch muss er die Stimme des kleinen Lucky gut imitieren können, so als Erwachsener. Der Mann steckt voller Überraschungen.
Auch das ignorieren wir besser. Nur dann ergibt es Sinn, dass einzig Blitz den Zinnober bemerkt. Ich bin mir aber nicht mehr sicher, ob Blitz damals sprechen konnte oder eine von Susis Superkräften war, mit Tieren sprechen zu können oder ob das alle konnten.
Kein Problem, wir lassen das so. Wir müssen jetzt auch mal untern Tisch fallen lassen, dass Bussy das mithört, obwohl sie - so impliziert die Geschichte - weiter weg steht. Immerhin spricht Blitz mit Susi. Und daraus ergibt sich ein weiterer Fehler. Entweder hört Backermann nicht gut, denn Blitz ist ja zu ihm gegangen, oder die spitzen Ohren der Superkatzen (sehr gut auf dem Bild zu sehen, wo sie bei "Der Walfänger" Faceman von seiner Yacht wegfischen) sind schon damals deutlich sensibler als Menschenohren gewesen. Man weiß es nicht, man weiß es nicht.
Logiklücke Nummer 5: Wieso ist Bussy die einzige von den Superkatzen, die was unternimmt? Mautz und Felix werden nicht einmal erwähnt.
Aber damit hört es ja nicht auf. Wie findet Bussy den echten Lucky? Wie befreit sie ihn? In späteren Versionen ist sie die schwächste des Teams, aber hat immernoch deutlich mehr auf dem Kasten als ein Mensch. Die Prügelei ist recht kurz gehalten. Das Mädel und das Kleinkind müssen ohne ihre Freunde die C-Bande besiegen. Das ist ja möglich, denn wir wissen nicht, wie viele es sind. Könnten auch zu dritt sein. Falls es so war, sollten sie das schaffen.

Offenbar wird auch der falsche Lucky gepackt. Vermutlich hat Susi ihn im Off zur Rede gestellt oder einfach eingesackt. Die Info hatte sie ja von Blitz erhalten. Aber wir erfahren es nicht.
Das Bild ist fast identisch mit dem aus "Der Walfänger". Und in beiden Fällen kommt die Frage auf, wieso die Insassen eine so gefährliche Waffe in ihren Zellen haben. Dartpfeile sind ja schon nicht mehr nur äußerst grenzwärtig, sondern verboten. Die Gefängnisse in der Zukunft müssen super sein. Warum sich in knapp 200 Jahren nicht einfach einbuchten lassen. Auf so einer Pritsche kann es ja auch bequem sein.

Fazit

Es fehlt wieder das Motiv. Warum verkleidet sich Backermann als Lucky? Warum verkleidet sich ein erwachsener Mann als 2-jähriges Kind? Was ist das Ziel dieser Aktion?
Wollte er Zwietracht säen? War heimtückischer Mord der Plan? Wollte er Geheimnisse auskundschaften, um sie optional Professor C oder dem C Chef zu übergeben? Wir erfahren es nicht.
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Re: Die Superkatzen: Good old Stories

Beitragvon almafan » Mo 20. Sep 2021, 09:59

Die Geschichten von den Superkatzen - Band I (Teil 7: Der geheime Schmuggler)

Wir haben erneut eine Geschichte um Geheimnisse und Verborgenes. Die Spannung wird aber nicht ganz dem großen Titel der Geschichte gerecht.


Die Superkatzen Band 1 - Der geheime Schmuggler

Zusammenfassung:

Der geheime Schmuggler
Eine Bank wurde überfallen und keiner weiß, wer es war. Susi hat einen Vorschlag und sagt: "Da steckt bestimmt Professor C dahinter." Dann rennen sie zum Laboratorium und zeigen Professor C an. Dann stellt sich heraus, dass er es nicht war. Da zeigen sie Backermann an, kein Erfolg. Danach Faceman, Fireman, aber kein Erfolg. Nach 2 Wochen fanden sie einen neuen. Er nannte sich Schlitzohr und er war es. Er musste 20 Jahre sitzen. [Bild von einem Mann im Steinbruch und einem Wachmann] ENDE

Gut dann halt nix mit geheimnisvoll und verborgen. War das absehbar? Ich denke schon. Das haben die anderen Geschichten leider schon gezeigt.

Analyse

Mir fiel im Gespräch mit meinem Sohn auf, dass im Grunde schon der Titel falsch gewählt ist, als ich ihm erklärte, was denn ein Schmuggler ist. Es handelt sich ja aber um einen Banküberfall, nicht um das Verticken oder Schleusen von Waren. Letzteres ist Aufgabe des Schmugglers, bzw. der Person, die sich bereit erklärt, bestimmte Dinge zu schmuggeln. Ein Banküberfall wird von Räubern gemacht. Auch nicht von Dieben. Man spricht zwar auch von einem Bankdiebstahl, aber da dieser in der Regel unter Anwendung von Gewalt erfolgt (z.B. Geiselnahme oder das Bedrohen von Menschenleben "Liegen bleiben, sonst knallt's!") spricht man juristisch vom Raub. Definitiv gibt es aber keinen Bankschmuggel. Es gibt vielleicht unbemerkte Schmuggeleien von Geldern durch die Hintertür, aber keiner Schmuggelt eine Bank von A nach B.
Offenbar versagt hier aber Bussys Gespür dafür, ohne jegliche Information irgendwen zu finden, wie z.B. den echten Lucky in der Geschichte zuvor. Denn die Hälfte der Geschichte besteht darin, irgendwen anzuzeigen oder anzuklagen. Es gibt keine Hinweise, denen man nachgeht, keine Beweiskette, die man aufbaut. Nein, diese Leute haben irgendwann schonmal was Böses gemacht und unsere Helden sind sich ganz sicher, dass sie das wieder tun würden. Sie sind sich so sicher, dass sie sogar davon ausgehen, dass sie schon wieder irgendwas Böses getan haben. Die Bank ausrauben nämlich. Es trifft auch wieder Professor C, der abermals vorkommt, ohne dass es einen Bezug zu diesem gäbe. Wir erinnern uns an seine Nicht-Beteiligung in der zweiten Geschichte "Die Karate-Bande", wo Susi sein Labor zerstört und in diesem Falle, sie die Aggressorin ist. Auch Backermann, der Grobschlächtige, der sich als 2-jähriges Kind verkleiden kann (wie auch immer er das gemacht hat), wird angezeigt. Faceman bekommt auch seinen kurzen Auftritt. Hey, wer Wale jagd, wird ja wohl auch Banken ausrauben. Das liegt doch auf der Hand. Der bis dahin unerwähnte Fireman wird ebenfalls verdächtigt. Wir erfahren aber nicht, warum.
Alle Anschuldigungen werden fallen gelassen. Warum? Keine Ahnung. Wir wissen es nicht und die Geschichte will es uns nicht sagen. Auch die Polizei, die Anwälte, die Richter, die einen solchen Fall verhandeln, machen nichts, sie sind nichteinmal erwähnt. Es wird nicht geklärt, wie man die Unschuldsvermutung aufrecht erhält und ob wie es sich im Jahre 2200 rechtstaatlich verhält.
Offenbar sind die Superkatzen aber sehr vorschnell mit ihren Urteilen, die dann komplett in die Hose gehen. Denn nach nur 2 Wochen sind offenbar die 4 Ermittlungen, wie auch immer sie abgelaufen sein mögen, abgeschlossen, die Verfahren eingestellt. Denn das ist der Zeitrahmen, der Anzeige, Ermittlung und Ergebnis in allen 4 Fällen anzeigt. Es kann aber auch sein, dass es 2 Wochen ab der letzten Ermittlung sind.
Schlitzohr wird auf jeden Fall gefasst und verurteilt. Wie hat man herausgefunden, dass er es war? Immerhin hat er sogar die mächtigen Superkatzen hinters Licht geführt. Warum sollte er also gestehen? Hatte er Angst, dass die Superkatzen einfach jeden anzeigen, bis der richtige dabei ist. Das kann bei einer Mittelstadt wie Zittau schon mehrere Jahre dauern. Immerhin muss bei jedem Beschuldigten ein Verfahren eingeleitet werden und abgeschlossen werden. Eine Arbeit für viele Juraabsolventen auf Jahre.

Fazit

Eine sehr knappe Geschichte über Raub, fehlende Ermittlungen und ein schlussendliches Happy End, auch wenn niemand weiß, wie es dazu kommen konnte. Keine Beweise oder Indizien für oder gegen die Anschuldigung. Die Anzeige der Superkatzen reicht für eine Inhaftierung offenbar aus. Das war meine damalige Sicht. Die Superhelden waren über jeden Zweifel erhaben, auch danach. Die vielen Fehlanschuldigungen haben dem Vertrauen der Ermittler in die Arbeit der Helden keineswegs geschmälert. Und wenn doch, wir erfahren es nicht.
Alles in allem eine Geschichte, wie ich sie heute dem damals noch unbekannten Francis andichten würde. Ohne Superhelden-Action, einfach eine Kriminalgeschichte.

(Das ist übrigens mein 1600. Beitrag.)
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Re: Die Superkatzen: Good old Stories

Beitragvon almafan » Di 21. Sep 2021, 08:37

Die Geschichten von den Superkatzen - Band I (Teil 8: Die Mitternacht)

Wir bleiben bei den drei Fragezeichen und einer Geschichte, die fast keine ist.


Die Superkatzen Band 1 - Die Mitternacht

Die Geschichte geht wie folgt:

Die Mitternacht
"In einer Nacht hat man Schreie gehört, berichten die Leute.", sagt Sheriff Tanwigs. In der zweiten Nacht hörte man auch Schreie, aber noch viel lauter. In der dritten Nacht sah Mautz eine Gestalt. Das war der Geist vom Totengräber. Davor hatten die Leute aus Zittau Angst. Ab jetzt hatte keiner mehr Angst vor ihm, den Geist. Nur noch die Bösen. [1. Bild: Mautz rennt vor dem Geist/Skelett des Totengräber weg. 2. Bild: Die Bösen fliehen vor dem Totengräber.] ENDE

Wir machen tatsächlich weiter ohne nennenswerten Spannungsbogen. Aber es gibt zumindest einen.

Analyse

Von wem stammen die Schreie? Das weiß der gute Sheriff nicht. Und auch ich als Schreiber, habe es nicht wissen lassen. Sind die Schreie vom Totengräber? Und wenn ja, wie erzeugt er sie? Sind die Schreie vielleicht auch eher von den Menschen, die ihn erblickten und dann in Panik Laute von sich gaben? Wieder einige ungelöste Rätsel. Auch die unstimmte Variante "in einer Nacht" stimmt nachdenklich. Weiß der Sheriff nicht, in welcher Nacht es stattgefunden hat? Ist dies eher als zeitliche Einordnung für den Leser zu verstehen, so dass der genause Tatzeitpunkt irrelevant ist? Und wem berichtet der Sheriff denn da?
"In der zweiten Nacht" deutet an, dass "in einer Nacht" die erste Nacht ist, also genau die Nacht, die gerade passiert ist. Jene Nacht vor der Aussage des Sheriffs. Da die Schreie in dieser lauter sind, ist das schreiende Opfer entweder näher an dem, der das berichtet oder das Opfer hat noch deutlich mehr Angst oder der Totengräber brüllt sich die Seele aus dem astralen Leib. Was irgendwie komisch klingt.

Noch immer haben wir keinerkei Ermittlungen unserer Helden, keine Heldenreise. Erstmal nur der Vorfall, den es zu klären gibt.
Wie wird das Ganze gelöst? Mautz sieht einfach den Totengräber, bzw. dessen Geist. Das war's. Der Spuk ist vorbei. Laut dem angefügten Bild, scheint sie auch ersteinmal Angst zu haben. Sie rennt weg, stolpert vermutlich über einen Stein (der Klumpen nahe ihrem Fuß). Und wie sieht so ein Totengräber aus? Zylinder, Krükstock und Maßband. Logisch. Also typisch für den wilden Westen, aber nicht für Mitteleuropa. Aber wer weiß, wie sich die Mode ändert.

Würde Mautz nicht den Geist sehen, es wäre keine Superkatzen-Geschichte.
Würde Mautz den Geist nicht sehen, dann ginge der Spuk weiter. Doch: Warum hört er eigentlich auf? Nur weil Mautz diesen Geist sieht, fürchtet sich plötzlich keiner mehr vor diesem? Warum? Hat sie ihn irgendwie nachvollziehbar beschrieben, so dass das Unbekannte nun nicht mehr erschreckend und angsteinflößend ist? Keine Ahnung. Es gibt keinen Anhaltspunkt, der den Sinneswandel der Stadtbewohner (oder von welchem Ort wir auch immer reden). Es gibt auch keine Erklärung dafür, warum die Bösen von dieser Neuigkeit nichts gehört haben. Diese haben nach wie vor Angst und laufen in Scharen davon.
Wie unterscheidet der Totengräber aber, wer zu den Bösen gehört und er nicht? Unterscheidet er überhaupt oder entscheiden die Bösen trotz (möglicher) Aufklärung des Falls, Angst vor dem Totengräber zu haben? Wer traut schon zweibeinigen, sprechenden Katzen?

Fazit

Die Geschichte könnte aus einem Benjamin Blümchen Buch stammen.
Es sollten lediglich weniger Schusswaffen darin vorkommen. Also in den Bildern. In der Geschichte selbst, gibt es ja überhaupt keine Gewalt oder Andeutungen dessen.
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Re: Die Superkatzen: Good old Stories

Beitragvon almafan » Mi 22. Sep 2021, 08:58

Die Geschichten von den Superkatzen - Band I (Teil 9: Der Totenkopf)

Jetzt verharren wir bei den Toten, gehen die Sache aber weniger mythisch an.


Die Superkatzen Band 1 - Der Totenkopf

Auch hier präsentiere ich euch den Text in Klarschrift:

Der Totenkopf
Man fand bei einer Ausgrabung einen Schädel von einem Stegosaurus. [Bild eines Dinoschädels]. Im folgenden Monat fand man noch mehr Knochen. Susi sagt denen, dass das alle Knochen sind. Dann bauen sie die Knochen zusammen. Es war ein Stegosaurus. Ein Meisterstück für alle aus Zittau. Sie gaben ihm den Namen Otto. [Bild von Mammuts, einer Superkatze und eines Pterodactyls] ENDE

Ja, die Helden meiner Kindheit sind nicht nur ausgezeichnete Raumschiffpiloten, Topologen, Verbrechensbekämpfer (alles gezeigt in "Die Schneelawine"), Umweltschützer (gezeigt in "Der bedrohte Wald" und "Der Walfänger"), Kämpfer (gezeigt in "Die Karate-Bande"), Tierlinguisten, Helikopterpiloten, Bootsfahrer, Angler (alle vier Sachen auch in "Der Walfänger" gezeigt), Kriminologen, Spurensucher, Ermittler und Geisterjäger, sie sind auch verdammt gute Archäologen und Paläontologen. Eierlegende Wollmilchkühe halt. Warum? Das erfahrt ihr in der ...

Analyse

Sie sind so verdammt gut, dass sie sogar mich, den Erzähler, eines besseren belehren. Ich als Laie würde diesen Schädel eher einem Pteranodon (#1) zuordnen, einfach aufgrund der Fom. Aber was weiß ich denn schon? Auch das auf dem zweiten Bild über dem Präparator ein Flugsaurier hängt, erhärtet nicht gerade diese völlig haltlose Theorie. Aber wenn Susi sagt, es sei ein Stegosaurus (#2), dann ist das halt so.
Der Titel "Der Totenkopf" impliziert aber für den unbedarften Leser ja erstmal keine Geschichte über Saurierknochen, sondern das Auffinden eines bereits verwesten Opfers eines Verbrechens. Die Superkatzen sind ja in erster Linie Verbrechensbekämpfer, keine Dinoforscher.
Da sind wir dann aber auch schon beim zweiten Fehler des Bildes. Es zeigt nicht nur keinen Stegosaurus. Es zeigt noch nicht einmal einen Pteranodon. Wie das? Ja, er zeigt den typischen Knochenkamm auf dem Schädel, aber Zähne hatten diese Tiere nicht. Die deutlich unbekannteren, aber nicht viel minder gewaltigen Ornithocheiridae (#3) (Flügelspannweite von 2,5 bis geschätzten 8,5 Metern) hatten wiederum Zähne, aber keinen Knochenkamm. Vielleicht habe ich, Kind, wie ich einst war, meinen Grundstein zum Verständnis der Biologie im Lichte der Evolution gelegt, ohne es zu ahnen. Eine Bindeglied zwischen Pteranodon und Ornithocheiridae oder eine unbekannte Art, die beide Merkmale vereint, was schon sehr speziell wäre. Wahrscheinlicher ist einfach eine Kombination gleich mehrerer Fehler in einem Bild und dessen Beschreibung in der Geschichte.

Woher Susi, die natürlich keine Paläontologin ist, weiß, dass es sich um ein Stegosaurus handelt und woher sie weiß, dass das Skelett nun vollständig ist, erfährt der Leser nicht. Damals gab es noch kein Google (erst 1998 gegründet), aber heute kann jeder in 2 Minuten die ziemlich eindeutigen Unterschiede der Tiere einfach mit der Bildersuche dieser Suchmaschine herausfinden und damit die unglaubliche Susi überflügeln. Das sie aber dermaßen daneben liegt, kann man leicht verstehen, wenn sie sich als Expertin auf einem Gebiet tätig macht, dass studierte Leute in aller Regel besser beherrschen, als der Superheld oder Verbrechensbekämpfer. Warum? Weil es deren Job ist, den ganzen Tag über sowas nachzudenken, die Knochen auszubuddeln und daraus ihre Schlüsse zu ziehen, die man dann wissenschaftlich prüfen kann. Weder Susi, noch eine der anderen Superkatzen hat diese Professur (von anderen "Doktor-Graden" in späteren Versionen bei Mautz und Felix abgesehen).
Und dann kommt ja noch entscheidend oben drauf, dass die Superkatzen nicht von der Erde kommen. Warum also gerade Außerirdische über fossile Arten auf Erden so gut Bescheid wissen sollten, erschließt sich nicht wirklich.

Ungewöhnlich ist übrigens auch, für Geologie-Unbedarfte vielleicht nicht ganz nachvollziehbar, dass es in und um Zittau sicherlich keine Dinoknochen zu entdecken gibt. Man kann nicht einfach irgendwo den Spaten ansetzen und in die Tiefe gehen und dann kommt man schon zu den begehrten Fossilien. Man muss die Geschichte des Bodens kennen. Und wie sieht das so aus?
Nun hier befindet sich im Grunde fast nur Sandstein. Das sind in der Regel sehr junge Gesteine. Sie ruhen zwar auf einem präkambrischen Sockel. Aber hier findet man nix aus der Dinozeit. Mehrere Male, war das Gebiet bis ins Cottbuser Becken ein flaches Meer, dass Sedimentschichten immer wieder Richtung Ostsee abtrug. Wenn also "Zittauer" Dinos irgendwo zu finden sind, dann am Grunde der Ostsee. Zwischen der Bildung der aktuellen Sandsteinberge, die sich bis ins Elbsandsteingebirge so fortsetzen und den präkambrischen kristallinen Sockel liegen ca. 400 Millionen Jahre. Und in diesem zeitlichen Zwischenraum lebten die ersten Landgänger, die ersten Insekten, die ersten Reptilien, die Vorfahren der Dinos, die Dinos selbst, die ersten Säugetiere, die ersten Vögel und die ersten Tiere nach dem Aussterben der Dinosaurier. Was Vulkanismus - es gibt reichlich Basalt und Bimsstein, die auf aktive Vulkane vor nicht ewig langer Zeit hinweisen - übrig lies, machten die wechselnden Kalt- und Warmzeit zunichte. Denn wenn sich ein Gletscher aus dem hohen Norden voranschiebt, dann macht er keinen Unterschied, ob das ein Fossil ist oder ein Stein. Und wenn in den darauffolgenden Warmzeiten der Gletscher abschmilzt, dann trägt das Schmelzwasser die aufgebrochenen Bodenschichten Stück für Stück davon. Mit dem Rückzug des Gletschers, wandert auch der See und die Gletscherbäche und -flüsse weiter dem Eis hinterher. Zurück bleiben Hügelketten, die durch Druck und Faltung Kohle bis an die Oberfläche gepresst haben, weswegen der Braunkohleabbau in der Lausitz ja so ein Geschäft geworden ist. Berühmt ist dadurch auch der Muskauer Faltenbogen, der genau durch den Druck einer solchen Endmoräne entstanden ist.

Und jetzt kommt vermutlich eine eher mittelgroße Überraschung:
Nicht überall auf der Erde findet man die gleichen Fossilien. Sowohl der Pteranodon, dessen Schädel hier ja weitesgehend abgebildet ist, als auch der Stegosaurus, sind "Amerikaner", beziehungsweise auf den Landmassen, die heute Nord- und Südamerika bilden, zu finden.

Es kann jetzt ja auch keiner sagen: "Steht ja nirgens, dass sich das in Zittau abgespielt hat." Aber wieso sollten die Herren und Damen aus Zittau dann auf ihren Otto, wie sie den Dino am Ende genannt haben, so stolz sein? Offenbar hat er laut Geschichte doch etwas mit dem Ort zu tun. Was wiederum auch dazu passt, dass sich die Superkatzen dort eingemietet hatten und auch ihr erstes, geologisch und topografisch falsch beschriebenes Abenteuer dort stattfand.

Fazit

Es ist ähnlich wie der Schmuggler eine Geschichte ohne tatsächliches Abenteuer. Hier kommt ja noch nicht einmal ein zu bekämpfender Bösewicht vor.
Aber hey: Dinos gehen immer.

#1 - Pteranodon: https://de.wikipedia.org/wiki/Pteranodon (mit hübschen Bildern, der bislang gefundenen Schädelformen).

#2 - Stegosarus: https://de.wikipedia.org/wiki/Stegosaurus (spannend auch die Entwicklungsgeschichte zu dem heute bekannten Bild des tatsächlichen Stegosaurus).

#3 - Ornithocheiridae: https://de.wikipedia.org/wiki/Ornithocheirus (gezahnte Flugsaurier, die nicht weniger cool sind).

(Seit heute ist "Die Superkatzen: Good old Stories" von 32 Threads in Belletristik auf Platz 31 vorgerückt. Damit hängt diese Geschichte "Sacra Tibia: Hexagon - Der unsichtbare Mann" ab. Nächstes Ziel "5 Jahre später ...")
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"If the biggest problem that you're having in the twenty-first century involves
what other people's genitals look like, and what they're doing with those genitals
in the presence of other consenting adults, you may need to reevaluate your
priorities." - Forrest Valkai


("Wenn das größte Problem, das du im 21. Jahrhundert hast, darin besteht, wie
anderer Leute Genitalien aussehen und was diese damit in Gegenwart anderer
Erwachsener mit deren Einverständnis machen, musst du möglicherweise deine
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