Bist du einmal gar zu traurig, weil das Leben ach so schaurig, dann bedenk´, dass deine Sorgen spätestens schon übermorgen halb so schlimm wie heute scheinen und kein Anlass mehr zum Weinen!
Angst
Es klopft an der Tür, wer mag es sein? Fortuna lässt man gerne rein. Es ist nicht Fortuna, es ist Unbekannt, mir bebt das Herz, ich habe Angst. Im Gesicht ein großes Fragezeichen? Bitte, hilf mir Gott, gib mir ein Zeichen. Mit Gotteshilfe ich fasste Mut, am Ende wurde alles gut. (Elvira Christina Westphal)
Erscheint dir etwas unerhört, bist du tiefen Herzens empört, bäume nicht auf, versuch`s nicht mit Streit, berühr es nicht, überlass es der Zeit. Am ersten Tag wirst du feige dich schelten, am zweiten lässt du dein Schweigen schon gelten, am dritten hast du`s überwunden; alles ist wichtig nur auf Stunden. Ärger ist Zehrer und Lebensvergifter, Zeit ist Balsam und Friedenstifter.
Erst da kommt man auf die Welt, ganz egal, ob's uns gefällt. Danach kommen dann die Zähne. Man vergießt oft eine Träne. Man lernt krabbeln unter Schwitzen. Anschließend lernt man das sitzen, bis man dann von selber steht: Kinder, wie die Zeit vergeht!
Wenn man laufen kann und spricht, muss man dann zum Unterricht. Durch die Schule aller Klassen, bleibt mal sitzen - wird entlassen. Dass das Wissen man vermehre, geht man dann in eine Lehre, bis man als Gesell da steht: Kinder, wie die Zeit vergeht!
Danach sieht man in dem Städtchen hold errötend nach nem Mädchen. Geht des öftern mit ihr aus, bringt sie abends bis vors Haus. und gibt ihr dann noch zum Schluss zaghaft einen Abschiedskuss. Bis vorm Standesamt man steht: Kinder, wie die Zeit vergeht!
Nun lebt man im Ehestande wie in einem Märchenlande. Bald darauf hat man ein Söhnchen, das sitzt stolz auf seinem Thrönchen. Es bekommt die ersten Zähne und vergießt auch manche Träne, bis es sitzen kann und steht: Kinder, wie die Zeit vergeht!
Nun verrinnen rasch die Jahre. Man verliert öfters die Haare. Das Gesicht kriegt manche Falte und die Jugend sagt: Der Alte! Man kann nicht mehr so schnell laufen, muss beim Treppen steigen schnaufen, bis das Herzchen stille steht: Kinder, wie die Zeit vergeht!
Drum seid nett ihr lieben Leute, macht das Leben euch zur Freude und genießet alle Stunden! Lebensjahre sind Sekunden in dem Ablauf unsrer Zeit. Denkt daran und seid gescheit! Allzuschnell ist es zu spät: Kinder, wie die Zeit vergeht!
Auch ich finde dieses Gedicht echt wunderschön - ermahnend und unterhaltsam zugleich. Ein Spiegel, der uns vorgehalten wird. Danke,Evelin56, daß du es mit uns geteilt hast.